Tommy Krappweis - Das Vorzelt zur Hölle

  • Buchrückentext:
    »Jeden Sommer brachen wir mit dem VW-Bus auf von München, Neuperlach in Richtung Süden, ins Jugoskorsikalawienland oder irgendwo anders hin, wo es düstere Felsen, düsteres Meer und düstere Ortschaften mit düsteren Menschen gab. Was es dort nicht gab, war so etwas wie ein Klo oder eine Dusche. Denn meine Eltern waren nicht einfach nur Camper. Nein, sie waren überzeugte Wildcamper. Riesenspinnen auf dem Rücksitz, Schlangen in der Trinkwasserzisterne, gigantische Müllberge und sinkende Schlauchboote – es war alles dabei, was Camping in den 70ern so außergewöhnlich machte. Zumindest wenn man mit meinen Eltern unterwegs war.«

    Meine Meinung:

    Tommy Krappweis, vielen bekannt durch „Mara und der Feuerbringer“ oder aber auch „Bernd das Brot“ – lässt die Leser nun an seinen Kindheitserinnerungen vom gemeinsamen Camping mit den Eltern teilhaben.
    Schnell wird dem Leser klar, dass der Autor diese Urlaube allerdings völlig anders empfand als seine Familie.
    Er schien von Kindesbeinen an, eine Abneigung zu entwickeln und schon der Titel seines Romans, lässt der Leser erahnen, dass er diese Erinnerungen voller Ironie und Humor erzählt.
    Auf die einzelnen Geschichten möchte ich allerdings nicht eingehen, dies sollte der Leser für sich selbst entdecken.
    Ich hatte regelmäßige Lachanfälle beim Lesen, ganz oft aber auch Mitleid. Meist mit dem Autor, ab und an jedoch auch mit seinem Vater, Werner Krappweis.
    Dieser wiederum kommt in 5 Kapiteln auch zu Wort und auch er erzählt voller Humor von seinem Sohn.
    Unterstützt werden diese Geschichten mit Fotomaterial, dass ziemlich mittig im Buch, auf wenigen Seiten gezeigt wird.
    Aufgebaut ist das Buch in einem Prolog und mehreren kurzen Kapiteln.
    Mit 249 Seiten hatte das Buch eine angenehme Länge und ich hatte es ziemlich schnell durch. Ab und an stolperte ich allerdings über den bayrischen Dialekt, der verwendet wurde wenn Werner Krappweis zitiert wurde.
    Tommy Krappweis verwendet einen wirklich witzigen und oft sarkastischen Schreibstil, der mich sehr amüsiert hat.
    Nicht nur der Titel sondern auch das Cover lassen erahnen um welches Thema sich diese Erzählung dreht.
    Abgebildet ist ein VW- Bulli T1 (ganz wichtig für Bulli-liebhaber wie mich *g*) inklusive Vorzelt, Meer und Strand.
    Die Serie zu diesem Buch soll Mitte August auf zwei DVDs erscheinen und ich bin schon sehr gespannt drauf.


    Fazit:
    Dieses Buch ist nicht nur für Campingfans ein reines Lesevergnügen. Tommy Krappweis entführt mit seinen Geschichten den Leser, egal ob jung oder alt, in die Jahre seiner Kindheit und Jugend zurück und erinnert so, den Leser vielleicht auch ein Stück an seine eigene.
    Dank seinem und Werner Krappweis Humor, hatte ich wirklich eine tolle und amüsante Unterhaltung.
    Die 70er Jahre wurde für mich eine Zeitlang wieder lebendig, seine Kindheitserinnerungen vermischten mich mit den meinen und so manches Mal fühlte ich mich verstanden. :O)
    Daher von mir, eine ganz klare Buchempfehlung!
    Gesamtwertung: 5/5 Sterne


    Tommy Krappweis, geboren 1972 in München, ist Musiker, Comedian, Autor, Regisseur und Produzent. Nach Stationen in der Westernstadt "No Name City" und bei "RTL Samstag Nacht" erfand er die Kultfigur Bernd das Brot, für die er mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Tommy Krappweis lebt und arbeitet als Produzent, Autor und Multitalent in München. (Quelle: Knaur verlag)
    © Michaela Gutowsky