Stieg Larson - Verdammnis

  • Inhalt (Amazon.de)
    Ein ehrgeiziger junger Journalist bietet Mikael Blomkvist für sein Magazin „Millennium“ eine Story an, die skandalöser nicht sein könnte. Amts- und Würdenträger der schwedischen Gesellschaft vergehen sich an jungen russischen Frauen, die gewaltsam ins Land geschafft und zur Prostitution gezwungen werden. Als sich Lisbeth Salander in die Recherchen einschaltet, stößt sie auf ein besonders pikantes Detail: Nils Bjurman, ihr ehemaliger Betreuer, scheint in den Mädchenhandel involviert zu sein. Wenig später werden der Journalist und Nils Bjurman tot aufgefunden. Die Tatwaffe trägt Lisbeths Fingerabdrücke. Sie wird an den Pranger gestellt und flüchtet. Nur Mikael Blomkvist glaubt an ihre Unschuld und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Seine Nachforschungen führen in Lisbeths Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die ihn bald das Fürchten lehrt.


    Teil einer Serie
    Dies ist der zweite Teil der Millenium Triologie . Man muß Teil 1 (Verblendung) nicht zwingend kennen um Verdammnis zu verstehen, allerdings sind die Bände eng miteinander verzahnt so das viel aus dem ersten Teil verraten wird. Die Story ist zwar in sich geschlossen, endet aber auch ein wenig abpruppt und es werden nicht alle Nebenhandlungsstrenge bis zum Ende erzählt. So empfielt es sich direkt Teil 3 (Vergebung) zu lesen/hören welcher direkt an das Ende dieses Bandes anknüpft.

    Meinung:

    Lange Zeit kannte ich nur Teil 1 der Triologie und habe mich gefragt warum den da so ein Hype drum gemacht wird. Verblendung war sicherlich ein sehr guter, aber kein Überragender Krimi/Thriller. Wirklich fesselnd fand ich vor allendingen die Figur der Lisbeth Salander - und genau dieses steht in Teil 2 noch viel mehr im Focus als in Teil 1. Es wird mehr über ihre Vergangnheit erzählt, einige dinge aus dem ersten Teil in ein anderes Licht gerückt und völlig neue Facetten von ihr aufgedeckt. Das ganze ist eingebettet in eine durchweg spannende Handlung, bei der der Leser/Hörer über weite strecken im dunkeln tappt.
    Von genau dem im dunkeln Tappen und den tollen Charakteren lebt das Buch und entwickelt bei mir einen Sog wie ich ihn schon lange nicht mehr hatte. Auch Mikael, den ich in Band 1 eher langweilig fand wächst mir langsam ans Herz. Ebenfalls sehr gelungen fand ich die nachvollziehbarkeit wie Mikael bzw. die Polizei an ihre Informationen kommen. Kein Dummer Zufall, sondern glaubwürdige Szenarien und unterschiedliche Wege führen hier zum Ziel. Es passt einfach auch jede Kleinigkeit...


    Das Hörbuch:
    Wie schon im Vorgänger gibt es eine gekürzte Hörbuchversion auf 8 CD's vorgenommen. Von Band 1 kenne ich sowohl Buch als auch Hörbuch und hier waren die Kürzungen sehr gelungen. Hier ist der Umfang der Kürzungen der selbe. Die buchvorlage kenn ich dieses mal nciht, aber ich hatte nie das Gefühl etwas zu verpassen.


    Dietmar Bär ist auch dieses mal der Sprecher. Er macht seine Sache auch dieses mal wieder absolut vorbildlich. Stimmlich brilliant und unaufdringlich.


    Fazit:
    Mit Verdammnis wurde mir endlich klar warum es eine Zeit gab in der jeder in meinem Umfeld von diesesn Büchern gesprochen hat. 3 Jahre danach hat auch mich der Millenium Sog gepackt. Anders als manch anderes sehr gutes Buch ist die Umsetzung als Hörbuch hier absolut gelungen. Sowohl Umfang als auch Sprecher passen wie die Faust aufs Auge... :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Originaltitel:
    Flickan som lekte med elden


    Andere Versionen:
    Neben dem rezensierten Hörbuch von Dietmar Bär existert auch noch ein Hörspiel auf 3 CD's
    ISBN Hörspiel: 3837105547

  • Vor ziemlich genau 10 Jahren habe ich das Buch gelesen, und war 5-Sterne-begeistert. Den Fall finde ich nach wie vor schlüssig und akribisch aufgebaut; wie Lisbeth und Mikael die Spuren finden und wie sie ihre Schlüsse ziehen, grenzt zwar mitunter an übernatürliche Eingebungen, und Lisbeths Hackerkönnen ist ohnehin Hexenwerk, doch das tut der Spannung keinen Abbruch und gehört zur Millennium-Trilogie untrennbar dazu.


    Mein allererstes Hörbuch, auch 10 Jahre her, las Dietmar Bär, zwischendurch habe ich mir immer mal wieder von ihm vorlesen lassen. Meine Sympathie aus meinem ersten Hörbuch-Erlebnis hält sich weiterhin. Osteuropäische Akzente scheint er besonders zu mögen, wobei kein wesentlicher Unterschied zwischen kroatischem (Dragan Armanskji) und russischem (Alexander Zalaschenko) auszumachen ist.


    Heute würde ich einen Stern abziehen, weil mich die übertriebenen Gewaltszenen am Ende des Buches mehr stören als damals. Trotzdem finde ich Lisbeth und Mikael immer noch gut. Aber sie sind Larssons Figuren, und nach seinem Tod war die Reihe für mich beendet.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)