Thomas Thiemeyer - Der Atem des Teufels

  • Kurzbeschreibung:
    Tief im Inneren der Erde haust das Volk der Steinernen. Vor Jahrtausenden wurde es von dieser Welt verstoßen durch die Gier eines einzelnen Mannes. Betrogen und verraten, holt es sich jetzt zurück, was ihm einst gehörte. Zwölf Jahre nach dem verheerenden Ausbruch des Vulkans Krakatau in der Meerenge zwischen Java und Sumatra kommt die Erde nicht zur Ruhe. Tiefe Spalten, aus denen undurchdringlicher gelber Nebel quillt, öffnen sich quasi über Nacht. Seltsame gehörnte Kreaturen steigen heraus und versetzen die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Die Vorfälle rufen den Generalgouverneur Niederländisch-Indiens auf den Plan. Er wendet sich an seinen Außenminister, der wiederum den Rektor der Universität zu Berlin um Hilfe bittet. Und der kennt nur einen Mann, der das Rätsel der steinernen Teufel von Java lösen könnte: Carl Friedrich von Humboldt, Spezialist für unerklärliche Phänomene und Kopf seines unerschrockenes Teams der Weltensucher.


    Zum Autor:
    Thomas Thiemeyer studierte Kunst und Geologie in Köln und machte sich zunächst als Illustrator einen Namen. Seine Arbeiten wurden mehrfach mit dem Kurd-Laßwitz-Preis und dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. In den vergangenen Jahren wendete er sich mehr und mehr dem Schreiben zu. 2004 erschien sein Debütroman Medusa, ein spannender Wissenschaftsthriller für Erwachsene. Sein erstes Jugendbuch Die Stadt der Regenfresser verfasste er 2009 für den Loewe Verlag. Viele seiner Romane wurden zu Bestsellern und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Die Geschichten Thomas Thiemeyers stehen in der Tradition klassischer Abenteuerromane. Oft handeln sie von der Entdeckung versunkener Kulturen und der Bedrohung durch mysteriöse Mächte.


    Rezension:
    Diesmal verschlägt es Carl Friedrich von Humboldt und sein Forscherteam auf die Insel Java, die vor 12 Jahren, im Jahre 1883, von der Explosion des Vulkans Krakatau erschüttert wurde. Dort treiben seltsam gehörnte Lebewesen, die Steinernen, ihr Unwesen und sind nur durch Menschenopfer zu besänftigen.


    Humboldt, Eliza, Oskar, Charlotte, die Kiwi-Dame Wilma und Professor Lilienkron, der die Steinernen zuerst entdeckte, machen sich auf die beschwerliche Reise nach Südostasien, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Sie geraten bei ihren Recherchen in tödliche Gefahr und die Steinernen scheinen kein Erbarmen zu kennen. Werden sich die Freunde aus den Fängen dieser mysteriösen Kreaturen retten können?


    Mit Der Atem des Teufels legt Thomas Thiemeyer nunmehr seinen 4. Band der Chroniken der Weltensucher-Reihe vor, und dieser steht seinen Vorgängern, was die Spannung und das Abenteuer betrifft, in keinster Weise nach.


    Die mittlerweile liebgewonnenen Charaktere halten allesamt wieder Einzug, das Augenmerk wird diesmal auch auf Lena gerichtet, die sich als blinder Passagier auf die Pachacútec schmuggelt. Sie macht Oskar eindeutige Avancen, mit denen er nicht umzugehen weiß, da sein Herz nach wie vor Charlotte gehört. Hieran merkt man, wie sich die Charaktere weiterentwickelt haben und kurz vorm Erwachsensein stehen.


    Auch der neue Charakter des Professor Lilienkron ist interessant geschildert. Bei ihm weiß der Leser lange Zeit nicht, woran er wirklich ist, und er bildet einen wunderbaren Gegenpart zu von Humboldt.


    Das Abenteuer um die Steinernen kann wieder genauso punkten wie schon seine Vorgänger. Mit seinem bildhaften Schreibstil entführt Thomas Thiemeyer den Leser in eine exotische Welt, die auch ihre Tücken hat. Das Rätsel um die Steinernen erhält die Spannung bis zum Ende und auch die Lösung wirkt glaubhaft, zumal viele historische Fakten gekonnt in die Geschichte miteinbezogen werden.


    Mich konnte Der Atem des Teufels wiederum sehr begeistern, denn Thomas Thiemeyer hat einfach ein Händchen für abenteuerliche Geschichten mit fantastischen Elementen, die niemals langatmig werden und öfter mal eine Überraschung bereithalten.


    Die anhängende Encyclopedia Humboldica, die man bereits aus den Vorgängerbänden kennt, wartet erneut mit näheren Erläuterungen zu bestimmten Schlagwörtern auf, die im Roman vorkommen und gibt im letzten Eintrag einen kleinen Hinweis, wie es im nächsten Band weitergehen könnte, denn das Ende von Der Atem des Teufels endet mit einem Paukenschlag, der zwar historisch so nicht vonstatten ging, aber durch die Erklärung in der Encyclopedia Humboldica sehr gespannt auf das nächste Abenteuer macht!


    Fazit: Thomas Thiemeyer setzt seine eindrucksvolle Reihe um Carl Friedrich von Humboldt gekonnt fort. Die neue Geschichte rund um das Forscherteam fesselt und verspricht am Ende ein neues Abenteuer, auf das man nur gespannt sein kann!

  • Ich glaube, ich muss mich dieser Reihe nun doch endlich einmal widmen. Teil 1 steht schon seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste. Und auch diese Rezi hört sich wieder sehr interessant an.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Tief im Inneren der Erde haust das Volk der Steinernen. Vor Jahrtausenden wurde es von dieser Welt verstoßen durch die Gier eines einzelnen Mannes. Betrogen und verraten, holt es sich jetzt zurück, was ihm einst gehörte. Zwölf Jahre nach dem verheerenden Ausbruch des Vulkans Krakatau in der Meerenge zwischen Java und Sumatra kommt die Erde nicht zur Ruhe. Tiefe Spalten, aus denen undurchdringlicher gelber Nebel quillt, öffnen sich quasi über Nacht. Seltsame gehörnte Kreaturen steigen heraus und versetzen die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Die Vorfälle rufen den Generalgouverneur Niederländisch-Indiens auf den Plan. Er wendet sich an seinen Außenminister, der wiederum den Rektor der Universität zu Berlin um Hilfe bittet. Und der kennt nur einen Mann, der das Rätsel der steinernen Teufel von Java lösen könnte: Carl Friedrich von Humboldt, Spezialist für unerklärliche Phänomene und Kopf seines unerschrockenes Teams der Weltensucher.



    Mit "Der Atem des Teufels" geht die Reihe um die Weltensucher spannungsgeladen weiter. Es werden phantastische, historische, wissenschaftliche und abenteuerliche Fakten miteinander verknüpft und ergeben so einen wundervollen Schmöker, der auf ganzer Linie Jung und Alt zu überzeugen weiß.
    Rätselhafte Ereignisse treten auf den Plan und werden nach und nach einer Lösung zugeführt, die unkonventioneller Natur sind, ohne dabei zu abgehoben zu erscheinen.
    Naturphänomene werden auf eine phantastische Art bearbeitet, sind dabei aber stets lehrreich, da der größte Teil auf Fakten beruht.
    Die Handlung besitzt eine hohe Spannungskurve, die sich durch das gesamte Buch schlängelt. Auch der rote Faden wird nie außer Acht gelassen.
    Die Enzyklopädie, die auch in "Der Atem des Teufels" am Ende zu finden ist, ist sehr aufschluss-, und lehrreich. Man bekommt die innerhalb des Buches aufgeworfenen Fakten näher erläutert und erfährt Wissenswertes aus diversen Fachgebieten, die verständlich erklärt werden.
    Thomas Thiemeyer beweist, dass er Bücher schreiben kann die fesseln, und die im vierten Band immer noch nichts an Suchtpotential eingebüßt haben.
    Das Ende dieses Abenteuers wurde aus historischer Sicht etwas abgeändert, was aber einem Zweck zu dienen scheint. Nun bin ich sehr gespannt auf den fünften Band, der hoffentlich diesen Ansatz zufriedenstellend weiter behandeln und weiterspinnen wird.



    Die Charaktere, die dem Leser mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sind, werden in "Der Atem des Teufels" noch weiter in ihren Facetten ausgebaut und besitzen ihre Ecken und Kanten, die wunderbar in die Geschichte miteingefügt werden. Ohne diese wären die Weltensucher nicht das, was sie sind: ein sympathisches Gespann, mit viel Cleverness und Abenteuerlust.



    Sprachlich und erzählerisch gesehen kann man mit ruhigem Gewissen sagen, dass Thomas Thiemeyer sein Handwerk beherrscht. Er ist einer der Autoren, die den Leser stets zu fesseln wissen durch ihre einmalige und wundervolle Art zu schreiben. Flüssig, lebendig und bildhaft. Die Sprache ist dabei toll gestaltet, jeder Satz, jedes Wort ist an der richtigen Stelle.



    Schon die Cover der ersten drei Bände waren ein wahrer Hingucker. So steht auch dieser vierte Band ihnen in nichts nach und ist ein echtes Highlight in jedem Bücherregal. Man schaut sich sehr gerne diese Schutzumschläge an, um jedes Mal aufs Neue ein weiteres Detail entdecken zu können. Auch die Rückseiten der Buchdeckeln sind wie immer vom Autor eindrucksvoll mit einer tollen Karte des jeweiligen Gebietes versehen worden.

  • Inhalt:
    12 Jahre ist es nun her das der Vulkan Krakatau ausgebrochen ist. Seitdem kommen die die Bewohner von Java nicht zur Ruhe. Immer wieder gibt es kleinere und größere Erdstöße, Erdspalten entstehen aus denen ein undurchdringlicher Nebel quilt. Der Atem des Teufels. Die Einwohner haben Angst vor dem was da in der Tiefe geschieht.
    Der neue Direktor der Universität in Berlin bittet Humboldt das Rätsel zu lösen. Dieser reist mit seinen Getreuen Richtung Java...
    Meine Meinung:
    Der Atem des Teufels ist der vierte Band der Weltensucherreihe von Thomas Thiemeyer. Mit der Reihe hat er eine unvergleichliche Abenteuerserie geschaffen, die einen eintauchen lässt in andere Welten.
    Diesmal sind wie in der Meerenge zwischen Java und Sumatra. Dort terrorisieren die Steinernen die Bewohner der Insel. Das ist zurückzuführen auf eine ganz alte Geschichte, die vor 1000 Jahren geschehen ist. Wiedermal hat Thomas Thiemeyer die Wahrheit mit fantastischen fiktiven Elementen verwoben. Jeder der dieses Buch und auch die vorangegangenen Bücher liest kann geschichtliches lernen und dabei Spaß am Lesen haben. Trockenen Geschichtsunterricht gibt es hier nicht. Hier gibt es eine Spannung die einen jedes Detail aufsaugen lässt.
    Dabei hat Thomas Thiemeyer Figuren erschaffen, die jedem Jugendlichen, aber auch Erwachsenen hilft das Abenteuer mit zu erleben.
    Da haben wir Oskar, den ehemaligen Dieb, der Sohn des Forschers Humboldt ist. Ein Jugendlicher der die Abenteuerlust seines Vaters geerbt hat.
    Dann Charlotte die Nichte von Humboldt, die den Männern in nichts nachsteht und für die damalige Zeit das Glück hat mit auf Abenteuerreisen gehen zu dürfen und auch Ernst genommen zu werden.
    Eliza, die mit ihrem Voodoozauber so manche Hilfestellung geben kann.
    Und natürlich humboldt, der Kopf der Gruppe. Der Forscher der so manch eine Neuerung entdeckt und interessante Gerätschaften austüftelt.
    Diese Protagonisten machen das Buch sowohl für Mädchen wie für Jungen interessant und ist somit nicht nur für jedes Geschlecht sondern auch für jede Altersklasse ab 12 geeignet.
    Die Szenerie ist sehr anschaulich beschrieben. Die Fantasie hat genug zu tun und ich bewundere Herrn Thiemeyer dafür so eine fantastische Welt erschaffen zu können. Beim Lesen hat man diese Insel bildlich vor Augen, kann sich vorstellen wie die Steinernen aussehen und wie die Umgebung gestaltet ist.
    Der Schreibstil ist flüssig und leicht und vor allem sehr leicht verständlich. Fremdwörter gibt es kaum und wenn werden sie ganz nebenher erklärt. Die Geschichtlichen Aspekte werden am Ende in der Encyclopedia Humboldica nochmal genauer beleuchtet.
    Die Spannung ist von Beginn an vorhanden und hat in diesem Band auch keinen Abfall. Sie hält sich bis zum Schluss.
    Das Buch ließe sich alleine lesen, aber man würde sowohl die vorherigen Abenteuer verpassen sowie die Nebensachen nicht so richtig verstehen. Somit wäre meine Empfehlung mit dem ersten Band anzufangen. Das Buch ist abgeschlossen, aber ich weiß das noch ein Band folgen wird und bin schon sehr gespannt wo uns die Reise der Abenteurer diesmal hin führt.
    Mein Fazit: Der Atem des Teufels ist eine Geschichte zum Lernen und Spaß haben. Zum Eintauchen und Staunen.

  • Mein Fazit:


    Dieses Abenteuer um von Humbold, Oskar, Charlotte, Eliza und Wilma erinnert sehr stark an Jules Verne. Er wird in diesem Roman tatsächlich auch erwähnt. Auch andere Wissenschaftler und Theorien finden in diesem Abenteuer Erwähnung, gelesen habe ich jedoch davon keines. Somit kann ich leider auch keinen direkten Vergleich anstellen.


    Vieles ist bekannt aus den Vorgänger-Bänden, sie gelesen zu haben ist aber nicht unbedingt Voraussetzung, um diesen Band zu lesen. Von Vorteil ist es jedoch schon, so kommt z. B. eine Weiterentwicklung des Linguaphon vor. Auch das Luftschiff wird wieder eingesetzt. Und zwischen Oskar und Charlotte, der Nichte des Wissenschaftlers, wird die zart begonnene Liebe weiter geflochten und auf eine erste kleine Bewährungsprobe gestellt.


    Obwohl der Autor den einen oder anderen wahren Kern in die Geschichte einflechtet (wie z. B. der Ausbruch des Krakatau), ist es nach wie vor eine reine Fantasy-Reihe und als solche sollte man sie auch betrachten. Sonst kann man den abenteuerlichen Geschichten nämlich nicht viel abgewinnen. Manches liest sich schon in der Tat sehr abenteuerlich, aber es war auch sehr spannend. Es ist eine gelungene Fortsetzung, die den geneigten Leser wieder mal in eine fremde Welt und Kultur enführt. Java, Südsee, Strände, unerträgliche Hitze, Kolonial-Herrschaft … das sind alles Begriffe zu diesem Roman. Und einen kleinen Seitenhieb konnte sich der Autor nicht verkneifen: Die Bemerkung über die Folgen der Kolonial-Herrschaft, die ja heute aktueller denn je überall in der Welt zu sehen sind.


    Der Roman hat vier Sterne verdient und ich freue mich auf den fünften Band.


    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.

  • Thread zu den Jugendbüchern verschoben :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier