Heather Gudenkauf - Das Flüstern der Stille / The Weight of Silence

  • Das Flüstern der Stille von Heather Gudenkauf


    Zum Autor:
    Heather Gudenkauf wurde als jüngste von sechs Geschwistern geboren. Die Autorin lebt mit ihrem Mann, drei Kindern und einem Hund in Iowa.


    Inhalt lt. Klappentext:
    In einer verschlafenen Collegestadt verschwinden zwei kleine Mädchen und jeder ist verdächtig.Als an diesem Tag im August die ersten Sonnenstrahlen die feuchte Morgenluft durchdringen, stellen zwei Familien nach dem Aufwachen fest, dass ihre kleinen Mädchen über Nacht verschwunden sind.
    Die siebenjährige Calli ist ein süßes, verträumtes Kind, das seit seinem vierten Lebensjahr kein Wort mehr gesprochen hat. Petra ist ihre beste Freundin, ihre Seelenverwandte und ihre Stimme. Doch niemand hat die beiden seit dem letzten Abend gesehen.
    Auf der verzweifelten Suche der Eltern schlägt die anfängliche Unterstützung schnell in gegenseitiges Misstrauen um. Und bald schon müssen alle der Wahrheit ins Auge sehen: Niemand ist so unschuldig, wie er von sich glaubt und einer von ihnen könnte ein Mörder s



    Meine Meinung:
    Im Buch "Das Flüstern der Stille" geht es um die Familie Clark die in einer kleinen Stadt namens "Willow Creek" lebt, wo jeder jeden kennt.
    Es ist ein Drama, aber ein sehr sehr spannendes Drama, sodass es für Krimi-und Thriller-Leser bestens geeignet ist. Vorallem ist es realistisch, in fast jedem Haushalt, auch in Deutschland läuft nicht alles glatt.
    Besonders gut gefiehl mir, dass in jedem Kapitel aus Sicht eines anderen Charakters die Situation geschildert wird, und alle haben ein unterschiedliches Gefühl und eine andere Wahrnehmung. Das macht das Buch besonders interessant....


    Sicherlich gibt es einen "Bösen" in dem Buch, und bis zum Schluss kommt man nicht darauf, wer es ist.
    Ich habe es echt aufgesaugt. Es lässt sich auch prima lesen. Toller Schreibstil!!! Keine langweiligen Parts.

    "Aber sie hatten einander damals völlig natürlich verstanden und angenommen. So vollständig, dass es beinahe ein Wunder war"


  • Natürlich gibt es viele Krimis und Romane, die "dramatisch" sind, doch ist hier die Einordnung zu "Drama und Lyrik" wirklich angebracht? Bitte überdenken...

    Ja darüber habe ich nachgedacht, aber der Roman wird nunmal offiziell unter "Drama" geführt.

    "Aber sie hatten einander damals völlig natürlich verstanden und angenommen. So vollständig, dass es beinahe ein Wunder war"


  • Inhalt:
    Es ist Donnerstag früh morgens als Calli auf Toilette muss. Aus Angst vor ihrem Vater versucht sie es so lang wie möglich raus zu zögern, aber irgendwann muss sie gehen bevor ein Unfall passiert. Sie hofft das ihr Vater schon weg ist zum Angelausflug, aber leider hofft sie vergebens. Er steht vor der Tür und ruft sie zu sich. Seine Wut über sie als zurückgebliebenes Kind weil sie nicht mehr spricht entlädt er bei ihr und geht mir ihr los um sie zu ihrem in seiner Sicht richtigen Vater zu bringen.
    Am selben Morgen wacht Martin auf und will nach seiner Tochter Petra schauen, die Freundin und Seelenverwandte von Calli, aber das Bett ist leer. Im Haus und der Umgebung ist sie ebenfalls nicht zu finden. Calli und Petra sind spurlos verschwunden und eine aufreibende Suche beginnt…


    Meine Meinung:
    Das Buch ist als Drama deklariert hält aber von der Spannung her wirklich gut mit einem Thriller mit.
    Anfangs war ich am Überlegen ob ich diesem Buch überhaupt einen Chance geben sollte. Romane haben mich in letzter Zeit öfter mal gelangweilt und nur wirklich intensive Bücher habe ich zu Ende gelesen. Zumindest ist das mein Gefühl. Dann kam dieses Drama das mir meine Zufallsauswahl beschert hat und ich nahm es mit an die Arbeit. Nun ich saß in der Zentrale und es war für mich nicht übermässig viel zu tun, die meiste Zeit habe ich darauf gewartet das meine Fahrer wieder frei wurden und so kam es das ich in 9 Stunden Arbeitszeit schon über 200 Seiten weg gelesen habe und mich keinesfalls gelangweilt fühlte. Es war nicht so das ich das Buch gelesen habe weil ich nichts anderes hatte, nein ich wollte immer weiter lesen. Heather Gudenkauf hat sich kaum mit kennen lernen der Familien beschäftigt. Es geht ziemlich bald los mit der Geschichte und als Leser erfährt man immer mehr wie zerrüttet doch die Familie von Calli ist und auch wie die Personen zu einander stehen.Was sie hat so werden lassen und wie sie mit der schwierigen Situation der Entführung umgehen. So wird diese Geschichte aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt. Zum Einen natürlich Calli, zum anderen aus Sicht von ihrem Bruder Ben und ihrer Mutter. Auch von Deputy Louis und Martin dem Vater von Petra. Der Leser lernt sie alle nach und nach kennen und taucht immer tiefer ein in dieses Drama. mit der Zeit kann man erahnen was der Grund für manches ist, aber dann hat man noch nicht alles. Erst ganz zum Schluss bekommt man die Auflösung was wirklich dahinter steckt. Warum Calli zum Beispiel nicht mehr spricht, auch wenn das vorher schon angedeutet wurde ganz genau erfährt man das erst im Epilog. Und es ist wie ich finde eine der Schlüsselszenen dieses Buches.
    Das flüstern der Stille zeigt was Gewalt gegen Kinder zerstören kann, obwohl ich zu bezweifeln wage das es keinen klar denkenden Menschen gibt der das nicht weiß. Es zeigt aber auch das Vorurteile schnell dafür sorgen können das man in die falsche Richtung denkt und hier in der Geschichte nicht nur vom nahen Umfeld sondern auch von Profis wie den ermittelnden Beamten.
    Da dies das Debüt von Heather Gudenkauf ist sei gesagt. Der Schreibstil läd ein schnell zu lesen und sich immer mehr von der Geschichte fesseln zu lassen. Das Buch macht auf jeden Fall Lust auf mehr!!!

  • @Nathalie77: Ja es stimmt, der Aufbau ist anders, als der der meisten Bücher. Es ist wirklich interessant und kein Stück langweilig. Schade, dass so wenige hier dieses Buch gelesen haben.

    "Aber sie hatten einander damals völlig natürlich verstanden und angenommen. So vollständig, dass es beinahe ein Wunder war"


  • Das Buch habe ich in kürzester Zeit gelesen und ich schliesse mich meinen beiden VorrednerInnen an. Es war sehr interessant, flüssig geschrieben, sehr spannend und die einzelnen Kapitel mit den Eindrücken, Gedanken, Ängsten, Gefühlen, Zweifeln und Freuden der verschiedenen Personen sehr gelungen. Ich kann es nur weiterempfehlen. Das Buch bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆

  • Meine Meinung ist einem Wort? Ist machbar: WOW!!!
    Dieses Buch habe ich zufällig entdeckt und das Cover machte mich neugierig. Das dezente grau, was vorrangig ins Auge fällt, dazu die beiden Mädchen, die sich feste und halte suchend aneinander klammern. Sie strahlen sowohl Freundschaft, als auch Verzweiflung aus. Was ist geschehen, dass sie sich so miteinander verbinden?
    Das Cover hat eine bunte Farbe, die auf jeden Fall sofort ins Auge springt.


    Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben. Da haben wir sowohl Calli, das stumme Mädchen was, mit 4 Jahren aufgehört hat zu sprechen. Den Bruder Ben, den sie vergöttert und der alles für sie macht. Die Mutter Antonia hat es nicht leicht mit ihrem alkoholkranken Mann Griff der sie schlägt und nicht wirklich für sie da ist, wie man es erwartet.
    Dann kommen noch der Sheriff bei, die einstige Jugendliebe von Toni und andere, die mehr oder weniger wichtige Rollen in diesem Thriller spielen.
    Alle Charaktere wurden so ausgearbeitet, dass ich sie mir gut bildlich vorstellen und mich in sie hinein versetzen kann.


    Die Kapitel haben eine sehr ansprechende Länge und werden immer aus einer anderen Sicht geschrieben. So bekommt man einen guten Einblick in die Gedankenwelt und Gefühle der einzelnen Protagonisten.
    Da man auch nicht immer weiß, wie es nun weitergeht, da jeder ja auch andere Gedanken hat, weis man auch nicht, was einen im nächsten Kapitel erwartet.


    Die Spannung erreicht direkt zu Beginn eine enorme Spitze, die sich kontinuierlich oben hält, man kann das Buch gar nicht weglegen und fliegt durch die einzelnen Seiten.


    Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig, man kann allen Handlungen wunderbar folgen und es gibt einen roten Faden durch das Buch. Man fiebert mit, hofft, bangt und oft kommt es ganz anders als man denkt.


    Was geschah mit Petra und Calli im Wald? Warum redet Calli nicht? Warum wird Ben verdächtig etwas damit zu tun zu haben? All diese Fragen tauchen dem Leser auf und werden nach und nach beantwortet. Aber oft nur so, dass sich neue Fragezeichen bilden. Bis zum Ende ist der Leser neugierig und das Ende ist dann unerwartet.
    Mehr mag ich an dieser Stelle nicht verraten.


    Fazit
    Dieser Thriller geht definitiv unter die Haut. Wie verzweifelt muss ein Kind sein dass es das reden einstellt? Was ist geschehen? Man muss diese Fragen einfach beantwortet haben und wissen wie es ausgehen wird!!


    Sterne
    *****

  • Mit "Das Flüstern der Stille" legt Heather Gudenkauf ein wahnsinnig intensives und eindringliches Buch vor. Als Leser wird man unmittelbar in die Handlung geworfen, erst nach und nach lernt man die Charaktere dazu kennen. Ich hatte zunächst ein wenig Schwierigkeiten, mich zu orientieren, da die Kapitel nicht nur von unterschiedlichen Figuren des Buches erzählern, sondern von Kapitel zu Kapitel mitunter der Erzähler vom allwissenden zum Ich-Erzähler wechselt und teilweise auch die Zeitebenen andere sind und es sogar Kapitel gibt, die an eine der Hauptfigur wie in einer Art Brief gerichtet sind und dementsprechend die vertraute "Du"-Ansprache gewählt wird.


    Aufgrund des flüssigen, leicht zu lesenden und dennoch nicht anspruchslosen Erzählstils der Autorin hat das Buch eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich ausgeübt. Es liest sich schnell weg und natürlich hat die Suche nach der Antwort auf die Frage, was mit den beiden kleinen Mädchen Callie und Petra geschehen ist, dafür gesorgt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.


    Die Autorin hat meine Geduld ganz schön strapaziert, denn sie folgt nicht geradlinig dem alles entscheidenden Handlungsstrang, sondern lässt ihre Charaktere in ihren jeweiligen Kapitel in die Vergangenheit schweifen. Das hat den großen Vorteil, dass man nicht nur die Figuren selbst, sondern auch ihre Beziehung untereinander genauer erläutert bekommt, steigert aber andererseits nur umso mehr die Spannung. Daher waren mir die Rückblicke stellenweise zu ausschweifend, auch wenn sie meistens durchaus notwendig waren.


    Auch handelt dieses Buch von so vielem mehr als nur dem Verschwinden der beiden kleinen Mädchen. Es liegt viel Eifersucht, Missgunst, Neid in diesem Buch. Stellenweise war das wirklich nicht schön zu lesen, aber letztlich passt es zu dem großen Ganzen hinter der Geschichte und macht das Buch rund.

    Besonders gut gefiehl mir, dass in jedem Kapitel aus Sicht eines anderen Charakters die Situation geschildert wird, und alle haben ein unterschiedliches Gefühl und eine andere Wahrnehmung. Das macht das Buch besonders interessant....

    Das hat mich ebenfalls sehr fasziniert. Während ich am Anfang noch dachte, den Figuren im Buch etwas voraus zu haben, da ich im Gegensatz zu ihnen das Geschehen aus mehreren Perspektiven betrachten konnte, habe ich schnell gemerkt, dass es nicht unbedingt ein Vorteil ist. Denn die Figuren nehmen tatsächlich dieselben Dinge unterschiedlich war, bewerten sie anders, fügen die Puzzleteile anders zusammen. Dadurch ergibt sich teilweise ein trügerisches Bild. Und das hat es noch mal spannender gemacht. Andererseits wusste man als Leser stellenweise auch, was Wahrheit war und was nicht, und musste dann lesen, wie die Charaktere Dinge völlig falsch interpretiert und völlig falsche Schlussfolgerungen gezogen haben. Das hat mich teilweise fast wahnsinnig gemacht. :wink:



    Sicherlich gibt es einen "Bösen" in dem Buch, und bis zum Schluss kommt man nicht darauf, wer es ist.

    Hm, hier muss ich sagen, dass ich irgendwann eine leise Ahnung hatte, die sich am Ende auch bestätigt hat. Wirklich überraschend fand ich die Auflösung daher nicht.


    Grundsätzlich hat mich das Ende ein klein wenig enttäuscht, da es mir zu überladen war. Zwar wurden alle Handlungsstränge logisch zu Ende gebracht und jeder Charakter hat sein ganz persönliches Schicksal bekommen, aber mir war es fast ein wenig zu viel Dramatik. Das Augenmerk der Autorin ist mir zu weit vom Weg - den beiden kleinen Mädchen - abgekommen, wodurch zwar jede Figur ihr persönliches Schicksal bekommen hat, aber es war mir einfach zu viel Drama


    Am Ende gibt es von mir gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Das Buch gehört zu denen, die man erst im Nachhinein hinterfragt (passiert mir vor allem bei Krimis), denn es liest sich spannend und wie von selbst. Das Tempo ist atemberaubend, doch dadurch, dass ständig etwas passiert, dass die Handlung unaufhörlich nach vorn getrieben wird, hat man oft das Gefühl von Chaos und Hetze. Die Handlung im Kopf Revue passieren zu lassen, gelingt nur bedingt.


    Bedauerlich, dass ein Teil der Personen – nicht nur der Guten - so dümmlich handelt; manche bringen sich selbst oder andere in Gefahr und boykottieren die Arbeit der Polizei. Und einige der Handlungsstränge sind vorhersehbar. Klar, dass das Mädchen am Ende wieder zu sprechen beginnt.


    Ein Kompliment an die Autorin, die aus einer simplen Verwirrgeschichte einen fesselnden Krimi geschrieben hat.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Callie spricht nicht. Seit 4 Jahren schon. Doch es gibt jemanden, der sie trotzdem bestens versteht. Ihre beste Freundin Petra. Bis der schlimme Tag kommt, an dem Callie von ihrem betrunkenen Vater in den Wald hinter ihrem Haus gezerrt wird. Dieser Tag verändert alles...



    Ich habe das Buch relativ zügig als eBook gelesen. Das Buch war sehr fesselnd und auch wenn einige Wandlungen vielleicht vorhersehbar waren, so habe ich doch bis dahin gebangt und gehofft und bin erschrocken, was auch zwischenzeitlich noch überraschendes passiert ist.

    Der Aufbau des Buches hat mir wahnsinnig gut gefallen. Es ist aus 5 verschiedenen Perspektiven geschrieben. Einmal aus der Sicht von Callie, die den Leser fast schon direkt anspricht. Aus der Sicht ihres Bruders Ben, dessen Gedanken sich an Callie richten. Ihrer Mutter Toni, aus der Perspektive von Deputy Louis und noch aus der Sicht von Petras Vater Martin. So verpasst man eigentlich keinen einzigen Moment und weiß auch immer, wem es wie gerade geht und was derjenige erlebt, fühlt und vorhat. Der Einzige, der mir trotzdem etwas fremd geblieben ist, war Deputy Louis. Er war zwar nicht gefühlskalt oder zurückgezogen, aber irgendwie doch unnahbar für mich. Aus Tonis Perspektive hat man ihn deutlich besser kennen gelernt, als aus seiner eigenen, war so mein Eindruck.

    Dennoch war es mir immer wieder schwer, das Buch mal wegzulegen. Gerade den Moment, an dem Toni endlich aufwacht und wirklich mitbekommt, was da eigentlich in ihrem Haus vorgeht, habe ich sehnlichst herbeigesehnt. Ob er auch kam etc. lasse ich mal offen. Über Toni werden sich wahrscheinlich viele geärgert haben und ja auch ich verstehe sie nicht, aber irgendwo ist das Wissen da, dass es so vielen genauso geht und ich wünschte nur, man würde sich weniger über diese Leute ärgern, als dass diese Leute mehr unterstützt werden würden. Meistens bekommt es ja doch jemand mit und dann nichts zu tun finde ich viel schlimmer, als wenn die betreffende Person selbst nicht stark genug dafür ist.


    Dieses Buch bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:.