Autoreninfo (kopiert bei amazon)
Arthur Conan Doyle wurde 1859 im schottischen Edinburgh geboren. Seine
Eltern waren beide strenge Katholiken, daher war es nicht verwunderlich,
daß ihr Sohn eine Jesuitenschule besuchen mußte. Später studierte Doyle
in Edinburgh Medizin und heiratete 1884 Louise Hawkins. Bis 1891
arbeitete er als Arzt in Hampshire. Danach widmete er sich
ausschließlich dem Schreiben.
Während des Südafrikanischen Krieges
(1899 bis 1902) diente er als Arzt in einem Feldlazarett. Im Jahr 1902
wurde er zum Ritter geschlagen. Nach dem Tod seines Sohnes, der den
Folge einer Kriegsverletzung erlag, beschäftigte er sich mit
okkultistischen Studien. Arthur Conan Doyle starb am 7. Juli 1930 in
seinem Haus in Windlesham, Sussex.
1887 schuf er den wohl
berühmtesten Detektiv der Weltliteratur: Sherlock Holmes, den Meister
des rationell-analytischen Denkens. Die Figur Holmes überschattete
Doyles literarisches Schaffen derart, dass der Autor seinen
Protagonisten sterben ließ - und ihn knapp zehn Jahre später
wiederauferstehen lassen musste: zu groß war die Popularität von Holmes
und seinem Partner Dr. Watson.
Inhalt
Dieser Band enthält, verteilt auf 254 Seiten, folgende Geschichten:
1. Das gefleckte Band (The Adventure of the Speckled Band)
2. Der zweite Fleck (The Second Stain)
3. Der Mann mit der Narbe (The Man with the Twisted Lip)
4. Ein Skandal in Böhmen (A Scandal in Bohemia)
5. Der Bund der Rothaarigen (The Red Headed League)
6. Der blaue Karfunkel (The Blue Carbuncle)
7. Der Teufelsfuß (The Devil´s Foot)
8. Der Rote Kreis (The Adventure oft he Red Circle)
Die Geschichten sind grundsätzlich nach demselben Muster aufgebaut: Holmes´ Adlatus Dr. Watson, der immer als Ich-Erzähler auftritt, berichtet zunächst, unter welchen Umständen Holmes und er in das jeweilige Abenteuer verwickelt wurden und warum er die Geschichte erzählt, obwohl der berühmte Detektiv eigentlich keinen Wert auf Publicity legt.
Bei den Ermittlungen liegt das Hauptaugenmerk auf Holmes´ herausragender Beobachtungs- und Kombinationsgabe. Er löst seine Fälle, indem er - oft im Gegensatz zur Polizei - scheinbar belanglose Tatsachen überhaupt bewusst zur Kenntnis nimmt und sie in einen größeren Zusammenhang einordnet.
Im Unterschied zu anderen Krimis lässt Holmes die Täter, nachdem er sie ermittelt hat und sie ein umfassendes Geständnis abgelegt haben, aber gelegentlich laufen. Dies liegt auch daran, dass nicht alle Täter gewöhnliche Kriminelle sind, sondern teilweise für ihre Untaten einen guten Grund hatten.
Beurteilung
Man kann sich gut vorstellen, dass die Kurzgeschichten und Romane Doyles am Ende des 19.Jahrhunderts sehr erfolgreich waren, schließlich beschritten sie literarisches Neuland und schilderten nachvollziehbare und doch über den Horizont des Durchschnittsermittlers hinausgehende Untersuchungstaktiken, in die auch naturwissenschaftliche (z.B. chemische) Erkenntnisse einbezogen wurden.
Die Geschichten sind originell, sollten meiner Meinung nach wegen ihres ähnlichen Aufbaus jedoch nicht zu schnell hintereinander gelesen werden, um Eintönigkeit zu vermeiden. Für den Einschub einer solchen Geschichte jeweils zwischen zwei anderen Büchern gebe ich vor allem denjenigen Lesern eine Empfehlung, die sich nicht an der etwas altmodischen Sprache stören und die an intelligenten Schlussfolgerungen des Detektivs mehr Freude haben als an aufsehenerregenden, bluttriefenden Kriminalfällen.