Ulrike Bliefert / Susanne Mischke - Weiß ist die Unschuld

  • Klappentext:Sie macht mich wahnsinnig, denkt Leonie. Seit Lotto mit ihrer Familie ins Nachbarhaus eingezogen ist, wird Leonie von ihr verfolgt. Nun will das niemand so wirklich erkennen. Lotta ist eben anders, deshalb muss man besonders nett zu ihr sein. Aber Lotta klebt wie eine Kette an Leonie und macht ihr das Leben zur Hölle. Als sie dann auch noch bei der Jugendfreizeit im Wald auftaucht und verhindert, dass Leonie sich endlich an Mikke ranmachen kann, beschließt Leonie, sich an ihr zu rächen.


    Zum Buch:
    Das Cover wirkt sehr frisch und unschuldig, obwohl es mich sehr anspricht, finde ich es nicht ganz so passend zum Inhalt des Buches.

    Meine Meinung:
    Der Klappentext verrät leider schon sehr viel, über die gesamte Geschichte. Der Schreibstil ist sehr angenehm flüssig zu lesen und der Leser mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
    Leonie hat neue Nachbarn bekommen und deren Tochter Lotta ist anders wie die anderen Kinder. Lotta starrt Leonie förmlich an und hängt sich an ihre Fersen. Leonie fühlt sich bedrängt und ist auch mittlerweile ängstlich, doch wirklich glauben tut ihr leider keiner. Doch dann passiert ein Unglück und Leonie gibt sich die Schuld.



    Fazit:
    Eine sehr gute kleine Geschichte für Zwischendurch, und für die Arena Mini-Thriller Sammler. Neue und besondere Freundschaften, der erste richtige Schwarm und zum gruseln schön!




    Seitenzahl: 90 Seiten


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


  • Zum Inhalt (Booklet):


    Seit die neue Familie ins Nachbarhaus eingezogen ist, wird Leonie von Lotta verfolgt. Nur will das niemand so wirklich erkennen. Lotta ist eben anders, deshalb muss man besonders nett zu ihr sein. Aber Lotta klebt wie eine Klette an Leonie und macht ihr das Leben zu Hölle. Als sie dann auch noch beim Waldausflug auftaucht, beschließt Leonie, sich an ihr zu rächen, mit unerwartet schrecklichen Folgen …



    Eigener Eindruck:


    Als Leonie erfährt, dass eine neue Familie nebenan einzieht, da ist sie ganz begeistert, besonders, als sie hört, dass die Familie eine Tochter in ihrem Alter hat. Doch die Freude schlägt sehr bald in Abneigung um. Ihr neue Nachbarin Lotta ist anders, denn sie hat eine Behinderung. Immer wieder starrt sie Leonie über den Zaun an oder klingelt bei Leonie Sturm. Leonies Versuche ihr aus dem Weg zu gehen scheitern immer wieder, denn ihre Mutter ist penibel darauf bedacht, dass sich Leonie mit Lotta beschäftigt. Und so kommt es, dass Leonie immer mehr eine Abneigung gegen das Mädchen entwickelt. Zum Glück beginnen für Leonie bald die Pfadfindertage, bei denen sie Lotta aus dem Weg gehen und sich an Mikke, ihren heimlichen Schwarm, heran schmeißen kann. Doch auch hier taucht Lotta bald auf und macht Leonie das Leben zur Hölle...


    Der Thriller „Weiß ist die Unschuld“ aus der Feder von Susanne Mischke liest sich sehr einfach und sehr schnell. Man findet durch die einfache, doch erklärende Schreibweise schnell in die Geschichte und kann sich auch sehr schnell mit Leonie und ihrer Situation identifizieren. Die Autorin versteht es mit den Emotionen von Leonie sehr gut zu arbeiten, sodass man ihre Beklemmungen und Ängste gut nachvollziehen kann. Das Mädchen kann einem wirklich Leid tun. Sie wird regelmäßig in Situationen hinein gezwungen, die ihre Art zu Denken nur noch verschlimmern.

    Ein Buch über ein solches Thema zu schreiben war sicher nicht einfach. Ich finde, dass es im Allgemeinen viel zu wenig Lektüre über die Problematik „Umgang mit behinderten Menschen“ gibt und das in unserer Gesellschaft auch viel zu sehr totgeschwiegen wird. Man kann sich richtiggehend denken, wie sich Leonie wohl fühlen mag. Man will nicht voreingenommen sein, weiß aber in einem so jungen Alter vielleicht auch nicht, wie man richtig auf solche Menschen zugehen soll, wenn man noch nie wirklich Berührungspunkte mit ihnen hatte. Alles ist im ersten Moment fremd, vielleicht hat man deswegen auch Angst. Außerdem weiß man vielleicht nicht so recht, was man sich unterhalten oder zusammen machen soll. Hinzu kommen dann noch abfällige Bemerkungen durch gleichaltrige Jugendliche, welche bisweilen cool sein wollen, jedoch mehr als primitiv sind. Genau in einer solchen Situation findet sich Leonie wieder. Ihr ist der Umgang unangenehm, was sich jedoch erst mit der Zeit entwickelt. Sie flüchtet regelmäßig, was ihr auch an den Nerven zehrt. Dass das in Kombination mit ihrer Freundin Finja schließlich zu einer sehr heiklen Situation führt ist jedoch nicht zu entschuldigen – in keinster Weise. Dass ein Teenager zu solch einer Situation fähig sein soll hat mich wirklich tief getroffen und beschäftigt mich heute noch. Dass man jemanden aus dem Weg geht, okay..., aber das...? Puh, da bleibt einem echt die Spucke weg.


    Das Buch als Thriller zu bezeichnen finde ich jetzt ein bisschen übertrieben, vor allem weil bei den wirklich einschneidenden Situationen auf Details und weitere Erklärungen verzichtet wird, richtig Nervenkitzel kommt also nicht auf. Hauptsächlich hält sich das Buch mit Erklärungen auf, um ein großes, ganzes Bild in Hinsicht auf Leonies Seelenfrieden zu schaffen. Gut finde ich das Buch dennoch, weil es vor Augen führt, wie andere über behinderte Menschen denken können und wie schwer der Umgang auf Dauer mit ihnen auch sein kann, wenn man auf eine solche Situation ganz und gar nicht vorbereitet ist. Es regt definitiv zum Nachdenken an.




    Idee: 5/5

    Charaktere: 4/5

    Details: 4/5

    Emotionen: 4/5

    Logik: 4/5

    Spannung: 3/5



    Gesamt: 4/5


    • Broschiert
    • Verlag: Arena Verlag GmbH (2012)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3401503960
    • ISBN-13: 978-3401503967
    • Verpackungsabmessungen: 15 x 10,2 x 1,2 cm