Helen Fitzgerald, Tod sei Dank

Inhalt (Klappentext):
Will Marion ist alleinerziehender Vater der 16-jährigen Zwillinge Georgie und Kay. Lay ist liebenswerter und fröhlich. Georgie aggressiv und verschlossen. Eines haben beide gemeinsam: Sie brauchen eine Spenderniere, sonst werden sie sterben. Und Will kann nur eine Niere vergeben. Nach langem Grübeln beschließt er, lieber doch nicht die Niere eines armen Filipino im Internet zu kaufen oder einen klinisch perfekten Selbstmord zu begehen. Stattdessen setzt er einen Privatdetektiv darauf an, Cynthia zu finden. Sie ist die Mutter von Georgie und Kay und vor 16 Jahren mit Heath, ihrem Dealer und Lover, abgehauen. Ihre Niere könnte nun das Leben einer der Töchter retten, glaubt Will. Doch Cynthia hat andere Pläne, als sie aufgestöbert wird und nach Schottland zurückkehrt.
Will ist ratlos. Während es Kay immer schlechter geht und Georgie trotz Dialyse und Todesangst auf der Suche nach der großen Liebe ist, schreibt ihr Vater eines Nachts im Rotweindunst eine verzweifelte Liste: Pro und Contra, Georgie versus Kay.......

Autorin:
Helen Fitzgerald wurde 1966 als zwölftes von dreizehn Kindern im australischen Melbourne geboren und lebt seit 1991 in Schottland. Sie war Sozialarbeiterin im Strafvollzug und schrieb Drehbücher fürs Kinderfernsehen der BBC.
Bisher erschienen: Furchtbar lieb (2010) - deutsche Verfilmung geplant - und Letzte Beichte (2011)

Meine Meinung u. Bewertung:
Vielleicht schreckt mancher im ersten Augenblick zurück so ein ernstes Thema wie Nierenspende als Unterhaltung präsentiert zu bekommen, aber dazu besteht kein Grund. Es ist schon irgendwie makaber, wird aber nie verharmlost, banal oder gar peinlich. Helen Fitzgerald schildert die Probleme um Dialyse und Nierenspende, die lange Wartezeiten bis man anhand der Liste zum Ziel kommt oder die Möglichlichkeiten, die es sonst noch gibt, würzt aber mit feinem Humor und auch Zynismus. Will ist ein Looser, um nicht zu sagen ein ziemlicher Trottel, was seine Beziehung zu Cynthia anbelangt, aber als Vater schließt man ihn sofort ins Herz. Er liebt seine Töchter über alles und bietet ihnen das Zuhause, das sie brauchen. Für ihn bricht eine Welt zusammen als man die Erkrankung der beiden Mädchen entdeckt, er würde alles für sie tun. Kay ist unkompliziert, lieb und weckt den Beschützerinstinkt, Georgie dagegen bäumt sich gegen alles auf und liegt ständig mit ihm im Clinch, dennoch könnte er sich nie nur für eine von beiden entscheiden.
Schon recht früh kommt mir ein Verdacht wie die Geschichte enden könnte, und das bewahrheitet sich dann auch. Trotzdem tat dies meinem Lesevergnügen keinen Abbruch. Auf das "Wie" kommt es an und das Ruder hat die Autorin fest im Griff. Zugute halten muß man, es ist kein Krimi, auch wenn das Geschehen ein wenig in diese Richtung läuft. Amüsant fand ich den ungewöhnlichen Detektiv, der aber leider ziemlich unrühmlich von der Bildfläche verschwindet. Das Verhalten der reichen Eltern von Will begreife ich jedoch nicht.
So ist der Roman nicht hundertprozentig rund, aber sehr unterhaltsam, fesselnd, witzig, aber auch aufklärend. Ich bin sicher er findet weitere begeisterte Leser!

Liebe Grüsse
Wirbelwind

Und hier das Original

gaensebluemche
"Letzte Beichte" habe ich mir gerade eben bestellt.
Du sagst großartig - na um so besser! Ich freu mich drauf.

Liebe Grüsse
Wirbelwind