Frau Freitag - Voll streng, Frau Freitag

  • Kurzmeinung

    wurm666
    Sehr witzig und kurzweilig. Vermutlich un dhoffentlich etwas Übertrieben!
  • Seitenzahl:285


    Autorenportraits:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    Frau Freitag, geboren 1968, unterrichtet Englisch und Kunst an einer Gesamtschule. Ihr erstes Buch "Chill mal, Frau Freitag" war ein großer Erfolg. Trotzdem geht sie nach wie vor gerne jeden Morgen in die Schule und verbringt ihre Freizeit vor allem auf der Couch.
    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    "Hat sich eigentlich schon jemand von euch irgendwo beworben?"
    Stille. Dann eine gezielte Frage: "Elif, was willst du denn werden?"
    "Beim Arzt"
    "Gut, und warum hast du noch keine Bewerbung abgeschickt?"
    "Wer nimmt denn mit Kopftuch, Frau Freitag?"
    "Na, vielleicht eine türkischer oder arabischer Arzt."
    "Abooo, bei türkischer Arzt, wissen Sie, was da immer los ist? Da kommen immer sooo viele Leute"


    Frau Freitags täglicher Battle geht in die letzte Runde. Ihre Klasse ist jetzt in der Zehnten, aber noch lange nicht fertig mit dem Schulalltag: Experimente mit Selbstbräuner, Handystress, Kopftuch-Styles, und nebenbei werden ein paar Prüfungen geschrieben. Ach, und bewerben wollten sie sich auch noch alle. Zum Glück hat Frau Freitag den Überblick und lotst ihre Klasse durch das Chaos.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist eine Ansammlung von Kurzgeschichten und Episoden aus den Schulalltag.
    Frau Freitag ist eine Lehrerin der 10. Klasse und erzählt über die alltägliche Situationen und Erlebnisse mit ihren Schülern: Fatma, Marcella, Elif, Bilal und die anderen. Als Außenstehender bekommt der Leser einen guten Eindruck davon, wie es so in einer Schule zugeht.
    Der Autorin gelingt es die Schule transparent zu machen: sie bietet dem Leser einen Einblick in den Alltag: Probleme und Schwierigkeiten, Unterricht, Ausflüge, Konferenzen und noch viel mehr.
    Frau Freitag erzählt authentisch, ehrlich und offen, sie beschönigt den Schulalltag nicht, mahlt allerdings die Realität auch nicht in all zu grauen Farben, was ich besonders sympathisch fand. Es gibt sowohl schöne Momente als auch nervige Tage, schwierige Schüler und "komische" Kollegen. Auch die Situationskomik fehlt ihren Geschichten nicht.
    Meiner Meinung nach, eignet sich das Buch ganz gut fürs Lesen zwischendurch, vorausgesetzt der Leser bringt Interesse an dem schulischen Alltag mit.
    Von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Danke für die schöne Rezension, das Buch klingt recht interessant! :D
    Sollte man eigentlich das erste Buch (Chill mal, Frau Freitag!) gelesen haben, bevor man mit diesem beginnt?

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Sollte man eigentlich das erste Buch (Chill mal, Frau Freitag!) gelesen haben, bevor man mit diesem beginnt?


    Schokopraline
    ich habe es nicht gelesen :)
    Da das Buch aus kurzen Episoden besteht, die zwar chronologisch geordnet sind, jede für sich aber eine abgeschlossene kurze Geschichte darstellt,
    kann man dem Geschehen ganz gut folgen, ohne das 1. Buch gelesen zu haben.
    Der Vollständigkeit halber könnte man natürlich das 1. Buch auch lesen.
    Hier im Forum gibt es eine schöne Rezension zu dem 1. Teil.

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Frau Freitag, voll symphatisch. Ein Buch, in das ich mich erst hineinfinden musste. Sehr umgangsprachlich, aber voll gut.


    So, das war eine wirklich sehr erheiternde Lektüre. Eine Lehrerin erzählt aus ihrem Schulalltag. Und der ist nicht immer einfach. Die Klasse besteht überwiegend aus Kindern mit Migrationshintergrund. Und der Lerneifer hält sich auch oft in Grenzen. Das Frau Freitag dennoch nicht die Lust verliert und sich auch von den Kids nicht unterkriegen lässt, macht sie so sympathisch. Vor allem auch, weil man merkt, dass sie sich sehr für ihre Schüler einsetzt. Und diese Kinder haben es auch nicht so leicht, da sie aus ganz unterschiedlichen Kulturen stammen. Da kommt es manchmal auch zu problematischen Szenen, als Frau Freitag entdeckt, das sich einige ihrer Schülerinnen auf Facebook über die Holocaust-Opfer lustig machen. Und Frau Freitag muss ihnen dann den ernsthaften Hintergrund erklären. Nicht einfach, wenn die Schüler aus Palästina stammen und hier Einsichten zu vermitteln ist schon schwierig.


    Und dann der ewige Kampf, wenn sich das Ende des Schuljahres nähert. Wie soll es weitergehen. Frau Freitag möchte verzweifeln, da die Schüler die bevorstehenden Anmeldungen und Prüfungen für den Realschulabschluss ganz easy sehen. Das passt schon, den Anmeldeschluss halten sie doch locker ein und wenn nicht, Frau Freitag kann da vieleicht noch was machen, oder? Und die vielen tollen Berufsmöglichkeiten. Aber erst einmal muss man sich schließlich bewerben!! Auch so ein Thema.


    Doch trotz so mancher Konflikte und auch vieler Situationen, bei denen man nur noch denkt: Mann, mann, dass darf doch nicht wahr sein #-o ! gelingt es der Autorin mit ihrer selbstironischen Art und der doch immer noch liebevollen Zeichnung ihrer Schüler, hier auf beiden Seiten ein positives Bild zu entwerfen. Auch die Schüler haben ihre guten Seiten und Frau Freitag möchte niemals etwas anderes machen, als Lehrerin zu sein. So fällt ihr dann auch beim Abschluss des Schuljahres der Abschied von ihrer Klasse ziemlich schwer.


    Eine Szene fiel mir besonders auf, weil ich aus dem gleichen (jedenfalls fast) Jahrgang wie Frau Freitag stamme:



    Tja und dann gibt es auch noch die herrlichen Szenen, wenn die Schüler sich über Facebook austauschen und Frau Freitag liest mit. Da kann sie sich schon einmal den ein oder anderen Kommentar nicht verkneifen. :lol:


    Mein Fazit: Eine schöner Einblick in den Schulalltag. Sehr viel Situationskomik. Lehrerin und Schüler, die man einfach gern haben muss. Außerdem ein schönes Resümee, dass Frau Freitag sich nie unterkriegen lässt und immer noch mit Leib und Seele gerne unterrichtet. Trotz viel Ärger und Frust im Schulalltag. Aber dann gibt es eben auch die Szenen, in denen ihre Klasse ihr Herz erobert. Die Lektüre hat mir sehr gefallen.
    Meine Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Jeder Tag, an dem ich nicht lesen kann, ist für mich ein verlorener Tag!

  • Nun, nach der Lektüre des ersten Buchs griff ich nun mal nach dem Kindle meiner Frau - meine erste komplette e-book-Erfahrung - und las dieses Buch ziemlich zügig durch. Ganz nett und unterhaltsam und in der Darstellung gewisser Schüler- und Lehrerverhaltensweisen durchaus stimmig, aber auch - gerade im Bezug auf das schulische Drumherum, das Einiges an Zeit und Energie kostet -überraschend unvollständig. Bei dem ein oder anderen Beitrag bin ich mir nicht ganz im Klaren darüber gewesen, was er im Gesamtzusammenhang sollte - oder auch nur an der gegebenen Stelle. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Frau Freitag hat`s einfach drauf. Super lustig, ich dacht zwischendurch ich sterbe noch vor lachen oder so. Und ihre Schüler erst. Wenn ich das mit meinem Schulalltag vergleiche, dann komme ich mir manchmal so vor, als säße ich mit lauter achtzig Jährigen Studenten in einem Raum. Der Ausdruck "Bildung fetzt" ist in diesem Fall so was von passend! Allerdings ein kleiner Tipp: Das Hörbuch ist besser als das Buch, weil die Stimme einfach original dazu passt und alles noch viel echter wirken lässt.