Kurzbeschreibung von Amazon.de:
Sie haben einen Ausweg aus dem tödlichen Labyrinth gefunden und geglaubt, damit wäre alles vorbei. Dass sie frei sein werden und nie mehr um ihr Leben rennen müssen. Doch auf Thomas und seine Freunde wartet das Grauen: Sengende Hitze, verbranntes Land und Menschen, die von einem tödlichen Virus befallen sind. Und die undurchsichtigen Schöpfer halten noch immer die Fäden in der Hand. Damit steht den Jungen die nächste Prüfung bevor. Sie müssen innerhalb von zwei Wochen die Brandwüste durchqueren, sonst sind sie verloren. Und dabei wird ihnen alles abverlangt, sogar ihre Menschlichkeit. Doch dazu ist Thomas nicht bereit
Über den Autor (von www.lovelybooks.de):
James Dashner wurde in einer Kleinstadt in Georgia, USA geboren, wo er auch aufwuchs. Schon früh äußerte er den Wunsch Schriftsteller zu werden, da seine Fantasie von der umliegenden Natur zu immer neuen Geschichten angeregt wurde. Später studierte er an der Brigham Young University, Georgia. Sein Debüt »Die Auserwählten - Im Labyrinth« wurde in den USA sofort zum Bestseller und kommt im April 2011 bei Carlsen nun auch in Deutschland in den Buchandel. Seinen Durchbruch erlangte er mit der Serie »The 13th Reality« - ob und wann die Reihe auf deutsch erscheint, ist noch nicht klar. Heute lebt er mit seiner Ehefrau und vier Kindern in South Jordan City, Utah.
Handlung:
„Endlich in Sicherheit“ dachte sich die große Gruppe der Jugendlichen um Thomas, Minho, Newt und dem einzige Mädchen Teresa als sie aus dem Labyrinth befreit wurden und wieder die Vorzüge von gutem Essen, einem warmen Bett und frischer Kleidung genossen. Doch die Erleichterung währte nicht lange, denn schon in der ersten Nacht verlor Thomas den telepathischen Kontakt zu seiner Freundin Teresa. Als er in der Unterbringung am nächsten Morgen aufwacht, treiben sich vor den Fenstern bedrohliche, kaum noch als Menschen zu erkennende, abgemergelte, verrückt und krank aussehende Wesen herum. Sämtliche Auswege nach außen sind abgesperrt, es gibt keine Nahrung und ihre Retter sind spurlos verschwunden, genauso wie auch Teresa. Stattdessen liegt in ihrem Bett ein Junge namens Aris. Dieser behauptet, in einer anderen Gruppe gewesen zu sein, die ebenfalls in einem Labyrinth gefangen war. Nur war er anscheinend das Gegenstück zu Teresa, denn er war dort der einzige Junge unter ansonsten ausschließlich Mädchen. Alle bemerken, dass ihnen ohne dass sie es mitbekommen haben, Tätowierungen in den Nacken gestochen worden sind, die jedem eine Rolle zuteilen, z.B. „Der Anführer“ oder „Der Partner“. Als alles immer mysteriöser wird, taucht ein Mitarbeiter der Organisation ANGST, die alles zu steuern und volle Kontrolle zu haben scheint, auf. Dieser erzählt ihnen, dass nun die zweite Testphase beginnt. Alle Jugendlichen wurden mit der tödlichen Krankheit „Der Brand“ infiziert. Am morgigen Tag müssen sie ihr Lager verlassen, durch einen Transformator gehen und sich 100 Meilen durch eine menschenfeindliche Wüstengegend kämpfen. Sollten sie es in zwei Wochen schaffen, an einem Ort namens „sicherer Hafen“ anzukommen, werden sie vom Brand geheilt. Wenn nicht, werden alle einen sehr unschönen Tod erleben müssen…
Meine Meinung:
Mit dem ersten Teil "Im Labyrinth" hat James Dashner ein dystopisches, von vielen Mysterien umgebenes Jugendbuch geschrieben, das mich total umgehauen hat. Ich war leicht skeptisch, denn im Vorgänger spielte sich fast die komplette Handlung auf einer begrenzten Fläche ab. Ich hatte Befürchtungen, dass der Autor die geniale Atmosphäre nicht auch in die Außenwelt transportieren kann. Doch weit gefehlt, denn "In der Brandwüste" ist sogar noch ein kleines Stück besser und spannender als "Im Labyrinth".
Die liebgewonnen Charaktere sind alle wieder mit dabei, sofern sie noch am Leben sind. Die Hauptperson Thomas mochte ich schon im ersten Teil sehr gerne, doch nun lernt man sein Innenleben noch besser kennen. Er muss oft Kämpfe mit sich selbst austragen, versucht immer das Richtige zu tun und achtet auch auf seine Freunde und Mitstreiter. Dabei driftet er aber nie in übertriebenes Gutmenschentum ab, sondern tut durchaus auch Dinge, die man nicht von ihm erwartet hätte. Auch vom immer etwas machoartig auftretenden Minho und vom besonnenen Newt konnte ich nicht genug kriegen und die beiden wurden zu wichtigen Menschen an Thomas' Seite. Mit der Entwicklung von Teresa hat James Dashner ebenfalls ein Glanzstück abgeliefert. Ich will nicht zuviel verraten, doch es hat mir kaum Ruhe gelassen, was aus ihr geworden ist nach ihrem Verschwinden gleich zu Anfang der Geschichte. Nach einiger Zeit muss man sich fragen ob Teresa wirklich diejenige ist für die sie sich ausgegeben hat. Diese immer in der Luft schwebende Frage war einer der Eckpfeiler dieses spannungsgeladenen Werks.
Die Atmosphäre, die im ersten Drittel, in der Luft lag, war wieder richtig gut. Dieses Mal war die Gruppe auf noch engerem Raum eingesperrt. Es war zwar nur eine spärliche Behausung mit ein paar Zimmern, doch Dashner hat es verstanden, daraus etwas richtig Tolles zu machen. Die Jungen entdecken nach und nach ein Mysterium nach dem anderen und man hat richtig mitgelitten mit ihnen, da sie das Gefühl, gerettet zu sein, wieder aufgeben mussten. Die Szenen als sie durch den "Flat Trans" genannten Transformator gegangen sind, waren richtig krass. Sie müssen sich durch einen dunklen Tunnel vorarbeiten und hoffen, irgendwann auf einen Ausgang zu treffen. In den höhlenartigen Gewölben lauern allerdings sehr außergewöhnliche Gefahren und es ging richtig heftig zur Sache, so dass ich zu dem Schluss gekommen bin, dass das einzige, was an "In der Brandwüste" noch ein Jugendbuch ist, die Tatsache ist, dass man es mit jugendlichen Charakteren zu tun hat. Ansonsten schreibt der Autor ohne angezogene Handbremse: Es gibt Tote, es fließt Blut!
Das was dieses Buch ausgemacht hat, waren aber nicht die Kämpfe, die Action oder die Gewalt. Der Hauptgrund, warum ich es nicht aus der Hand legen konnte, waren die vielen mysteriösen Dinge und Geheimnisse, von denen es noch sehr viele zu lösen gilt: Was genau ist die Organisation ANGST? Was ist wirklich mit der Welt passiert? Wie ist die Vorgeschichte von Thomas uns Teresa? Was sollen die Testphasen und warum ist die ganze Zeit von "Variablen" und "Mustern" die Rede? Es gibt immer nur kleine Häppchen der Auflösung für den Leser, z.B. durch die Schilderung von Thomas' Träumen. Meistens wird alles nur noch komplexer und wirft weitere Fragen auf, was mich sehr oft an die geniale TV-Serie "Lost" erinnert hat. Man weiß nicht mehr, was real und was fiktiv ist und ob das gerade Erlebte Zufall ist oder doch nur von ANGST geplant war. Dabei wird aber nie der rote Faden verloren und es wird auch zu keiner Zeit überladen, unübersichtlich oder unnötig kompliziert.
Wenn es überhaupt einen Kritikpunkt gibt, dann der, dass außer den wenigen Hauptpersonen keiner der weiteren Begleiter überhaupt nur mit Namen erwähnt wird und auch z.B. wenn eine solche Randfigur sein Leben lässt, dies nur in einem Nebensatz erwähnt wird, was etwas Lieblosigkeit aufkommen ließ.
Fazit: Unglaublich, dass sich James Dashner mit seinem Nachfolger noch steigern könnte. Die "Auserwählten"-Reihe gehört zu den besten Buchserien, die ich je in Händen hatte und ist auch in den Bereichen Jugendfantasy/Dystopien/Mystery ganz oben auf dem Treppchen.