Klappentext:
Frieda Klein interessiert sich als Psychotherapeutin für die Abgründe der menschlichen Seele. Sie ist es gewohnt, mit Ängsten und Wahnvorstellungen ihrer Patienten konfrontiert zu werden und hat selber schon einiges in ihrem Leben durchgemacht. Professionelle Distanz und Verschwiegenheit sind in ihrem Beruf das oberste Gebot. Doch dann begegnet sie Alan, dessen quälende Sorge seinem seit Jahren unerfüllten Kinderwunsch gilt. Er sieht seinen Traumsohn schon im Detail vor sich: etwa fünf Jahre alt, mit leuchtend rotem Haar, Sommersprossen und einem liebenswerten Lausbubengesicht.
Wenige Tage später sieht Frieda ein identisches Kind in der Zeitung: Es ist das Bild des fünfjährigen Matthew, der vor kurzem grausam entführt wurde. Frieda ist wie gelähmt: Ist ihr Patient Alan der Entführer ? Und wenn ja - warum hat sie es als Therapeutin nicht schon längst gemerkt ? Wann driften harmlose Wahn- und Wunschvorstellungen in die grausamen Spiele eines Psychopathen ab ? Und gibt es eine Verbindung zu dem ungelösten Entführungsfall der kleinen Joanna vor zwanzig Jahren ?
Die Autoren:
Nicci French - hinter diesem Namen verbirgt sich das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French. Seit langem sorgen sie mit ihren höchst erfolgreichen Psychothrillern international für Furore. "Blauer Montag" ist der Beginn einer neuen 8-teiligen Krimireihe mit der Therapeutin Frieda Klein als Serienheldin.
Krimi, 476 Seiten (einschl. 30 Seiten Leseprobe der Fortsetzung "Eisiger Dienstag")
Meine Meinung:
Jetzt sind Nicci French also auch dabei, einen Abstecher in den Serienbereich zu starten. Wobei es hoffentlich bei einem Abstecher bleiben wird, denn ihre abgeschlossenen Krimis ohne Fortsetzungszwang haben mir besser gefallen. Dabei ist dieser vorliegende Krimi zwar mit einem abgeschlossenen Fall versehen, jedoch bleibt eine kleine überraschende Wendung am Ende, die dann auch in der Fortsetzung wieder aufgegriffen wird (lt. Leseprobe). Man kann also diesen Krimi durchaus als abgeschlossen betrachten, wenn man sich aber an die Nachfolgebände machen wird, braucht man dafür schon den ersten Teil mit den entsprechenden Hintergrundinformationen. (So habe ich das nach Beendigung des Krimis und der anschließenden Leseprobe empfunden).
Die Therapeutin Frieda Klein hat, das wird im Laufe der Handlung deutlich, irgendeinen Zoff mit ihrer Familie, woraufhin sie enterbt wurde. Darauf wird aber noch nicht näher eingegangen. (Ausbaufähig, wie auch einige andere Figuren sicher noch eine tiefere Bedeutung in den weiteren 7 Bänden erhalten werden). Sie hat eine nervige Schwägerin und eine chaotische Nichte, um die sie sich kümmern muss. Außerdem ist da noch ihr ehemaliger Chef Reuben, der eine psychatrische Klinik leitet, aber seit einiger Zeit völlig neben der Spur ist. Fällt also auch unter den Breich der zu versorgenden Personen, die sich in ihrem Leben mitmischen. Genauso der ukrainische Bauarbeiter Josef, den sie kennenlernt, als er während einer Therapiestunde durch die Decke kracht. Einer Therapiestunde mit ihrem neuen Patienten Alan, der sich mit einigen selbstquälerischen Gedanken herumschlägt. Als er von einem "Traumsohn" erzählt, der außerdem erschreckende Ähnlichkeit mit einem kurz darauf entführten kleinen Jungen besitzt, wendet sich Frieda an die Polizei. Hier gerät sie an den Detectiv Malcolm Karlsson, mit dem sie im Laufe der Geschichte ein ermittlerisches Team bildet. Allerdings nicht immer zur Freude Karlssons, der gerne mal etwas jähzornig reagiert.
Der Fall macht es erforderlich, dass Frieda sich an einen Zwillingsforscher wendet und darauf hin kommt Leben in die Geschichte, denn es treten einige Geheimnisse zutage, die für so manche Überraschung sorgen. Ich fand das Ende dann aber doch etwas sehr stark konstruiert und unglaubwürdig. Besonders die letzte Wendung, die der Fall nimmt (wobei ich mir den Schluss schon genau so gedacht habe) ist schon ziemlich abgedreht.
Alan hat einen eineiigen Zwillingsbruder, der für alle Taten verantwortlich ist und dann auch noch am Ende Alan umbringt und dessen Identität annimmt. Und keiner merkts. Auch Alans Frau nicht.
Bleibt noch die Frage nach dem Titel. Warum Montag, warum blau ? Nun, Montag wahrscheinlich, damit in den Fortsetzungen die anderen Wochentage titelgebend werden. Außerdem beginnt die hier vorliegende Handlung an einem Montag. Aber das ist auch alles und erklärt auch noch nicht, wieso der Montag blau ist. (Der nächste Band lautet dann auch "Eisiger Dienstag" und beginnt an einem Dienstag)
Mein Fazit: Gut lesbarer Schreibstil. Sympathische Charaktere, die in den Fortsetzungen sicher noch mehr Tiefgang erhalten werden. Leider etwas unrealistisch, aber dafür mit Überraschungseffekt. Meine Bewertung: