Jin Yong - Fox Volant of the Snowy Mountain [EN]

  • Klappentext:


    Als eines der berühmtesten und beliebtesten Werk Jin Yongs ist "Fox Volant of the Snowy Mountain" eine fesselnde Kampfkunsterzählung voller Intrigen, Action und Spannung. Handelnd in der Mandschurei im Jahr 1781 während der Regierungszeit des Qianlong-Kaisers erzählt es die Geschichte einer Fehde zwischen Nachfahren der Leibwache des Möchtegern-Eroberers des Mingreiches vor über einem Jahrhundert. Als die einzige englische Version des chinesischen Texts wurde die Geschichte meisterhaft von Olivia Mok übersetzt, die dabei die Füssigkeit und die Spannung des chinesischen Originals mit übertragen konnte. Geschätzt von chinesischen Leserinnen und Lesern in der ganzen Welt ist das Werk nun auch erhältlich zur Erbauung der englischsprachigen Leserschaft, die an wuxia und populärer chinesischer Literatur interessiert ist.


    Zum Autoren:


    Jin Yong – auch bekannt als Louis Cha – ist ein Romancier, Journalist, Verleger, politischer Kommentator, Historiker und buddhistischer Gelehrter, der relativ eigenständig die moderne Form der Wuxia-Literatur – die Literatur über die wandernden freien Schwertkämpferinnen und Schwertkämpfer – im China des 20. Jahrhunderts geprägt hat. Viele berühmte Filme, wie „Hero“ oder „Tiger und Drache“ gehen auf Motive in seinen Werken zurück und die Werke selbst sind in Filmen, Fernsehserien und Comic-Adaptionen wieder und wieder reproduziert worden. Einige der profiliertesten Kampfkunstmeister nennen sein Werk als eine Inspiration für ihr eigenes Schaffen.


    Die vorliegende Geschichte spielt in der Zeit der Mandschu-Herrschaft im Jahr 1781 und beginnt mit einer Verfolgungsjagd durch den Schnee in der drei Schwertkämpfer einer Gruppe von Briganten nachsetzen, die ihnen schließlich an einer Ausgrabungsstätte versuchen eine Falle zu stellen. Doch die Stätte erweist sich selbst als gefährlich, weil in ihr geheime Waffen verborgen sind, genau wie in dem Deckel der kleinen Metallschatulle, die sich darin befindet.


    Diese Metallschatulle ist ein Schatz, der ständig zwischen Schulen der sogenannten Drachenloge hin und her gereicht wird und deren Besitz die Verpflichtung der Verfolgung eines Verrats von vor über 100 Jahren beinhaltet. Kurz nach dem Fund kommen die Überlebenden zu einem steilen Berg auf den man mit einem Korb hinaufgezogen wird und werden dort als Gäste in Empfang genommen. Der Besitzer dieser Festung, der im Moment auf Reisen ist um weitere Kämpfer zu suchen, hat etliche Anhänger der Schwertbruderschaft eingeladen, weil er sich mit dem Ritter Phönix, der Unbesiegbare unter der Sonne messen muss und sich dafür dringende Unterstützung erhofft. Kurz nachdem die Gesellschaft vollständig auf dem Berg angekommen ist, kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen ihr und einigen Boten des Ritters Fox Hu, vor dem alle einen Heidenrespekt haben und währenddessen wird das Aufzugsystem vernichtet und ein großer Teil der Vorräte wird den Berg hinunter geworfen. Als der Übeltäter gestellt wird berichtet er die Geschichte von einem Kampf zwischen zwei überaus ehrenvollen Männern, die durch das ehrlose Eingreifen eines Dritten sehr wenig ruhmvoll zuende geht. Und dieser Dritte ist mit unter den Gefangenen auf der Bergfestung.


    Nun haben auch andere der Gefangenen etwas zu der Geschichte beizutragen, wodurch diese ständig ihre Interpretation verändert und verschiedene Verworrenheiten in den jeweils vorhergehenden Geschichten aufgeklärt wird. Doch während dieses Erzählreigens versuchen sich die Beteiligten ständig gegenseitig zu überlisten und als dann auch noch Fox Hu – bekannter als Fox Volant vom verschneiten Berg – auf der Spitze des

    Berges eintrifft wird die Sache ganz verfahren – besonders als er scheinbar die Tochter des mittlerweile auch eingetroffenen Phönix entehrt. Ein seitenfressender Endkampf beginnt.


    Dieser Endkampf – genau wie die anderen längeren Kämpfe in diesem Buch – steht in seiner Darstellung in der Tradition von Reise nach Westen und auch verschiedenen europäischen Ritterromanen, da der umfänglich belesene Autor gerne überall Anleihen macht. Deswegen finden sich auch in bester Shakespeareanischer Manier immer wieder unfreiwillige Augen- und Ohrenzeugen in Kleiderschränken oder unter Betten und die Entwicklung der Geschichte erinnert stark an eine Mischung aus den „Canterbury-Tales“, Miss Marple-Geschichten und Agatha Christies Abzählreimgeschichte, die in politisch inkorrekteren Zeiten noch als Zehn kleine Negerlein bekannt gewesen ist und Vorbild vieler anderer Erzählungen von einer Gruppe an einem isolierten Ort Gefangener, die eine sie verbindende Wahrheit ermitteln müssen um zu überleben.


    Die englische Übersetzung von Olivia Mok hat so ihre Schwachpunkte, wie etwa in der Übersetzung der zentralen Begriffe weija und neija, die hier im Englischen Exomart und Endomart genannt werden, Begriffe, die sich im Oxford Dictionary nicht finden lassen. Auch Qi als Pneuma zu übersetzen ist zwar möglich, aber schon etwas unüblich in den meisten Kreisen, die sich mit innerer Kampfkunst (neija) beschäftigen. Auch die Bezeichnungen der Waffen zu Beginn des Buchs, wo diese graphisch dargestellt werden, sind nicht in allen Fällen nachvollziehbar, denn das Bild passt nicht unbedingt zum beigefügten Wort.


    Trotz dieser Übersetzungsprobleme ist dieses mit drei Einleitungen und einer Karte versehenem Buch, zuzüglich einer Darstellung der im Buch genannten Akupunkturpunkte, einer Auflistung der Hauptcharaktere, einer Genealogie der Drachenloge, der vier hier wichtigen Familien und ansprechnender Zeichnungen zu Beginn eines jeden Kapitels schöner Lesestoff für alle Freundinnen und Freunde ritterlicher und kämpferischer Erzählungen mit all ihren logischen Fragwürdigkeiten und für Freunde von den bereits genannte Filmen und ähnlicher cinematographischer Highlights, wie auch etwa „Das Haus der fliegenden Messer“. Ein moderner Klassiker der chinesischen Literatur.