Fabián Casas - Lob der Trägheit gefolgt von Die Panikveteranen

  • Klappentext:
    Andrés ist Hypochonder und Müßiggänger. Das Philosophiestudium hat er abgebrochen, Pläne für die Zukunft hat er keine. Stattdessen vertreibt er sich die Zeit mit Kino, Büchern und Musik oder hängt mit Roli und Picasso rum. Als sein Vater ihn drängt, sich endlich eine Arbeit zu suchen, beginnt Andrés, mit seinen Freunden Drogen zu verkaufen. Aber bald sind sie selbst ihre besten Kunden. Bis ihr Zwischenhändler verhaftet wird und die Sache vollends aus dem Ruder läuft…
    Pointiert und in klarer Sprache zeichnet Fabíán Casas das Bild einer desillusionierten argentinischen Jugend in den Neunzigern. Doch erst mit “Die Panikveteranen” entfaltet es seine poetische Kraft, wenn der Autor dem Zauber vom großen Glück im vermeintlichen kleinen Leben nachspürt. Liebevoll erinnert sich hier der Ich-Erzähler an seine Familie, die tratschenden Tanten in der Küche seiner Mutter, den Vater und seine verrückten Freunde und besonders: an Ineschita.


    Beschreibung:
    Das Buch umfasst mit 123 Seiten zwei relativ kurze Geschichten, die in Argentinien spielen. Beide Erzählungen handeln von einem jungen Mann mit einer psychischen Störung, doch die Handlungen sind ganz unterschiedlich, obwohl sie einige Parallelen aufweisen.
    Andrés, in “Lob der Trägheit”, sein Studium abgebrochen, nach einem Drogenentzug, lebt mit seinem Vater und Bruder zusammen. Die Mutter (“Sie war der Motor, den jede Familie braucht; denn ohne ihn offenbart sich der Stillstand, der eintritt, wenn mehrere Personen allein aufgrund einer biologischen Order zusammenbleiben”) verstirbt. Ein Grund sich wieder den Drogen zu ergeben. Andrés umgeben junge Schriftsteller, Schauspieler und Dichter, die mehr oder weniger unter Drogen stehen. Alle sind sie darauf aus etwas noch nicht Dagewesenes zu schaffen. In Dialogen werfen sie nur so mit den Namen großer Autoren (die mir kaum etwas sagten) um sich und versuchen die anderen mit ihrem Wissen zu beeindrucken.


    “Die Panikveteranen”, scheint ziemlich trüb zu beginnen, doch sobald der Ich-Erzähler von seiner Familie schildert, wird es heiterer. Diese Geschichte macht nur etwa 30 Seiten des Buches aus.


    Sprache:
    Der Autor verwendet an vielen Stellen eine umgangssprachliche, an Vulgarität grenzende Schreibweise. Ausdrücke wie „Alte“ und „Alter“ für Mutter und Vater findet man auf fast jeder Seite in beiden Erzählungen. Irgendwann fällt sogar das Wort „Stecher“. Das ging mir persönlich bald auf die Nerven. Ansonsten ist das Buch in einem angenehmen, fließend lesbaren Text verfasst.


    Meine Meinung:
    Das Buch fand ich interessant, obwohl man (wie ich persönlich finde) sich vorher mit der argentinischen Mentalität und allgemein geschichtlich mit Argentinien befasst haben sollte. Habe ich aber nicht.Das Buch hat mich auch nicht dazu motiviert. Deswegen auch die sich im Zaum haltende Begeisterung. Trotzdem ging mir "Lob der Trägheit" ans Herz. "Die Panikveteranen" las ich hingegen gerade zum Schluss wegen dieser "Ineschita" unaufmerksam.


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