Veit Etzold: Final Cut

  • Kurzmeinung

    Irrlicht
    Protas mit kaum Persönlichkeit, Story vorhersehbar, hat mich nicht geflasht
  • Klappentext:


    Ein Killer, der wie ein Computervirus agiert: unsichtbar und allgegenwärtig. Er nennt sich der Namenlose, und seine Taten versetzen ganz Berlin in Angst und Schrecken. Hauptkommissarin Clara Vidalis und ihr Team sind in der Abteilung für Pathopsychologie ohnehin schon für die schweren Fälle zuständig, aber die Vorgehensweise dieses Verbrechers raubt selbst ihnen den Atem. Perfide und genial lenkt er die Ermittler stets auf die falsche Fährte. Und erst allmählich begreift die Kommissarin, dass der Namenlose sein grausames Spiel nicht mit der Polizei spielen will, sondern nur mit einem Menschen: mit ihr, Clara Vidalis. Während die Ermittler noch verzweifelt versuchen, die Identität des Killers aufzudecken, startet der Medienmogul Albert Torino eine neue Castin-Show. Und es gibt jemanden, der diese Schow für seine eigenen, brutalen Zwecke nutzen wird: der Namenlose.


    Der Autor:


    Veit Etzold, geboren 1973 in Bremen, studierte Anglistik, Kunstgeschichte, Medienwissenschaften und General Management in Oldenburg, London und Barcelona. 2005 promovierte er zum Kinofilm "Matrix". Während und nach seinem Studium arbeitete er für Medienkonzerne, Banken, in der Unternehmensberatung und in der Management-Ausbildung. Veit Etzold lebt in Berlin.


    Thriller, 447 Seiten


    Meine Meinung:


    Ein guter Schriftsteller benötigt immer ein gewisses Maß an Talent (ebenso wie ein guter Maler). Das muss bereits vorhanden sein und lässt sich nicht erlernen, allenfalls ausbauen. Veit Etzold fehlt dieses Talent jedenfalls. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck. Vieleicht sollte er besser Sachbücher schreiben, denn Detailkenntnisse im rechtsmedizinischen und medienwirksamen Bereich besitzt er und bringt sie auch gut rüber. Aber sein Schreibstil hat mir gar nicht gefallen. Alles wirkte sehr konstruiert und bemüht nach Schema geschrieben. Auch das nicht zu knappe Potenzial an Brutalität, das er sich wohl bemüßigt fühlte, hinzufügen zu müssen, hatte auf mich etwas Holperiges. Schockeffekte sehen anders aus ! Vieleicht können das die amerikanischen Kollegen doch besser.


    Was mich aber ganz besonders genervt hat, war eine gewisse Edelstahlbrille. Wenn das ein "Kunstgriff" sein sollte, kam er bei mir als solcher nicht rüber. Die Wiederholung dieser Besonderheit des Täters grenzt schon fast ans Lachhafte:



    Außerdem kommen wieder einmal die bekannten Klischees zum Tragen. Der Killer wurde als Kind missbraucht. Die Kommissarin hat selbst ein Vergangenheitstrauma zu verarbeiten und gerät auch noch ins Visier des Täters und so weiter bis zum allzu bekannten Showdown.


    Allerdings halte ich den Handlungsaufbau für sehr gelungen. Das Buch ist gegliedert in drei Teile mit relativ kurzen Abschnitten und ständigem Szenenwechsel. Das erzeugt Spannung. Auch das Thema ist gut gewählt. Der Namenlose nutzt die Möglichkeiten des Internetzeitalters und sucht sich seine Opfer auf den bekannten Plattformen wie z.B. Facebook. Auch ein Medienmanager, der eine neue perfide Castingshow ins Leben ruft und mit zynischen Kommentaren nicht spart, schafft einen Bezug zu einem erschreckenden Phänomen der Medienlandschaft.


    Mein Fazit: Ein Autor, der vieleicht besser Sachbücher schreiben sollte, denn der Stil konnte mich überhaupt nicht überzeugen, obwohl die Fachkenntnisse in den beschriebenen Bereichen gut rübergebracht wurden. Als Thrillerfan habe ich aber schon besser konstruierte und stilistische perfektere Bücher gelesen. Meine Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Jeder Tag, an dem ich nicht lesen kann, ist für mich ein verlorener Tag!

    Einmal editiert, zuletzt von birgitk ()

  • Ich fand das Buch ziemlich gut.
    Meine Rezension:
    Als
    Clara Vidalis ein Video zugespielt bekommt, auf dem ein Mädchen seinen
    Tod ankündigt, gefriert ihr das Blut in den Adern. Die Kommissarin setzt
    alle Hebel in Bewegung, um die junge Frau zu finden, doch sie kommt zu
    spät. Monate zu spät. In einer Wohnung finden die Ermittler eine
    vollkommen blutleere, mumifizierte Leiche. Ihr Mörder ist der Namenlose,
    der keine Spuren hinterlässt und mehr als nur einen Schritt voraus ist.
    Welches Ziel verfolgt er? Wie viele Menschen liegen bereits seit
    Monaten tot, mumifiziert und unentdeckt in ihren Wohnungen? Und welche
    Verbindung besteht zwischen Clara und dem Namenlosen?




    Was ziemlich krass beginnt, wird noch schockierender. Veit Etzold
    erzählt von ekelerregenden Morden, von Vergewaltigungen und dem Streben
    des Menschen nach Macht und Reichtum. Dass dabei über Leichen gegangen
    wird, scheint viele nicht zu stören. So legt der Autor bereits zu Beginn
    seines Thrillers den Finger direkt in die klaffende Wunde der
    Gesellschaft und zeigt, wie dekadent und verdorben die Menschheit
    geworden ist. Schönheit, Macht und Geld regieren die Welt und wir alle
    machen mit.


    Der Namenlose bleibt lange Zeit namen- und gesichtslos. Das macht die
    Erzählung noch spannender, denn man weiß schnell, wie er agiert, aber
    nicht, wer er ist und warum er das macht. Zwar muss es einen Plan geben,
    aber der wird erst nach und nach enthüllt – und zwar durch eine kurze
    Sicht auf Fühlen und Handeln des Täters. Die Perspektiven ändern sich
    immer wieder, wodurch der Leser mal Täter, mal Opfer, mal einen
    größenwahnsinnigen TV-Produzenten, mal die Gedankenwelt der Kommissarin
    verfolgen kann.


    Einzelne Elemente, die man als unwichtig abtut, werden mit den
    Hauptsträngen zu einem Ganzen verflochten und es bleiben eigentlich am
    Ende keine Fragen offen - oder doch?


    Aus dem Buch könnte man eine Fortsetzung machen, muss man aber nicht. Warten wir ab, was Etzold geplant hat.




    Final Cut reißt mit, begeistert, schockiert und bringt einen
    sogar zum Nachdenken. Wie gehe ich mit meinem Leben um, was poste ich
    auf Facebook und an anderen Orten im Internet? Wie leicht kann man Dinge
    über mich in Erfahrung bringen, ohne dass ich es will?




    Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Clara erfährt etwas Wichtiges
    über den Namenlosen und hasst ihn danach noch mehr. Er hat etwas zu Ende
    gebracht, was sie nicht geschafft hat, wonach sie aber über 20 Jahre
    strebte. Als sie davon erfährt jagt sie das Phantom noch verbissener und
    begibt sich sogar in Lebensgefahr. Diese Reaktion ist für mich nicht
    nachvollziehbar. Sicher ist es Claras Aufgabe, den Mörder zu fassen,
    doch nach dem Gefallen, den er ihr getan hat – auch wenn sie
    gleichzeitig etwas sehr schlimmes erfährt –, wäre ich ihm an ihrer
    Stelle dankbar.

    Ein Stift kann Dich überall hin entführen, wenn Du ihm die Chance gibst, zu tanzen!

  • Inhalt:
    Clara Vidalis, Ermittlerin bei der Mordkommission, hat seit 20 Jahren eine seelische Last zu tragen. Zumindest quält es sie, dass sie glaubt, sie sei Schuld am Tod ihrer jüngeren Schwester gewesen. Aus dem Grund hat sie auch den Beruf gewählt, Schurken hinter Schloss und Riegel zu bringen, in der Hoffnung, denjenigen dabei zu treffen, der das Leben ihrer Schwester beendete, weil sie nicht früh genug bei ihr war.


    Doch muss sie sich auch weiterhin dem stellen, was der Alltag mit sich bringt, einen Mörder z.B., der Berlin in Atem hält, der vermeintlich in der Sado-Maso-Szene zu finden ist, der bestialisch foltert und tötet, perfide seine Morde plant und nicht zu letzt Clara als Kontakt ausgewählt hat, um ein noch schlimmeres Spiel zu spielen. Er nutzt die modernen Medien wie Facebook, Youtube, um ein breites Publikum zu erreichen. Zumindest glauben das alle, die mit dem Fall betraut werden. Doch ist der Mörder ihnen immer einen Schritt voraus und scheint sie zu verhöhnen. Die Frage ist, wird Clara mit ihrem Team es schaffen, ihm auf die Schliche zu kommen und ihn stoppen, denn es tauchen immer mehr schrecklich zugerichtete Mordopfer auf, die mehr Fragen aufwerfen, als dass Clara Antworten findet.


    Meine Meinung:


    Blutiges Spektakel mit zu hoch erhobenem Zeigefinger


    Auch hier muss ich gestehen, hab ich mich verleiten lassen. Verleiten, von einem tollen Cover und einer Kurzbeschreibung, die mich glauben ließen, hier hab ich einen –im wahrsten Sinne des Wortes- Reißer in Händen, den Knaller, nach dem wir Thriller-Liebhaber immer suchen. Und es fing auch alles ganz toll an. Ein irrer Killer sucht sich sein(e) Opfer auf Facebook, dem bösen bösen Social-Network, das für uns alle zur Falle wird, in der wir uns verheddern und untergehen… Doch leider war es das dann. Es werden immer wieder Mahnsprüche aufgewärmt, immer wieder wird sehr schulmeisterlich etwas erläutert, was ich so nicht wissen wollte, zumindest nicht hier, an dieser Stelle. Wo gleichzeitig ein paar Seiten weiter in schillernden Farben ein bestialischer Mord beschrieben wird oder eine Auffindesituation einer kunstvoll und mit viel Hintergrundwissen mumifizierten Leiche detailliert vor Augen geführt wird. Da hätte es anders weitergehen sollen, spannender, nicht mit einem wieder erhobenen Finger aufs Reality-TV gerichtete Mahnfingerchen in Form einer TV-/Internet-Show, in der Mädchen wie zur Fleischbeschau präsentiert werden und als Hauptpreis mit dem Gewinner eine Nacht verbringen…. Das hat mir ein ums andere Mal leider nur noch ein Augenrollen entlockt und dann dazu geführt, dass ich hoffte, dass das Buch entweder eine 180-Grad-Drehung vollführt und doch noch zum Kracher wird oder endet. Wirklich schade.


    Denn eigentlich steckt wirklich eine Menge guter Story hinter allem, mit vielleicht 100 Seiten weniger Facherläuterungen, Ermahnungen ob der bösen neuzeitlichen Errungenschaften im Internet (sehr kurios, wenn der Autor selbst auf Facebook aktiv ist, wie ich finde!), dem vor Augen führen unserer voyeuristischen Tendenzen im Fernsehen, wenn anderer Leute Blut fließt oder nackte Haut gezeigt wird und schon hätten wir einen prima Thriller gehabt.


    Fazit:


    Ein Thriller, der eher wie eine deutliche Mahnung an uns Menschen daherkommt, verantwortungsvoller mit den neuen Medien und unseren Mitmenschen zu verfahren, mit viel Blut, Mord und perfide ersonnenem Totschlag versehen, von dem sich jeder vielleicht selbst eine Meinung bilden sollte. Ich bin nach wie vor weder 100 % überzeugt noch abgeschreckt und werde auch das nächste Buch vom Autor lesen.


    Bewertung: 4 von 5 Sternen :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebste Grüße
    Die Bine
    Nilis Bücherregal


    Ich lese gerade: Alexa Hennig von Lange "Der Atem der Angst"/Aileen P. Roberts "Elvancor 1"/Gabriela Gwisdek "Nachts kommt die Angst"
    Mein RuB JETZT: 385

  • Ich habe "Final Cut" als Zweitbuch zur Entspannung neben einem sehr anspruchsvollen Roman angelesen und stelle fest, dass es mir nach knapp 50 Seiten gar nicht gefällt. Deshalb werde ich es erstmal abbrechen und vielleicht später nochmal einen Anlauf nehmen. Im Moment habe ich einfach zu viele Bücher hier, um mich weiter mit einem Buch zu beschäftigen, das mich nicht fesselt.


    Warum gefällt es mir nicht?
    - Es ist zu reißerisch, um nicht zu sagen "pervers", als müsse bei den Brutalitäten in Thrillern immer noch eins draufgesetzt werden.
    - Der Charakter der Protagonistin Clara scheint mir bisher wenig glaubwürdig. Eine erfolgreiche Kommissarin, die entschlossen ist, den Mörder ihrer Schwester eigenhändig umzubringen....wie realistisch ist das? Eine noch nach Jahren so traumatisierte und instabile Person bei der Mordkommission, das ist keine gute Idee.
    - Mir ist auch der Perspektivwechsel zu sprunghaft, bisher vermisse ich den roten Faden.


    Schade, denn ich habe mir viel von diesem Buch versprochen, da ich Krimis über mit dem Internet zusammenhängende Verbrechen gern lese.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Veit Etzold - Final Cut


    Klappentext:
    Du hast 438 Freunde auf Facebook.
    Und einen Feind.


    Die Freunde sind virtuell, der Feind ist real.


    Er wird Dich suchen.
    Er wird Dich finden.
    Er wird Dich töten.


    Du hast 438 Freunde auf Facebook.
    Und keiner wird etwas merken.


    Meine Meinung:
    Vom Klappentext her habe ich mehr mit einem Internet-Thriller gerechnet - mit Facebook hat dieses Buch aber nur am Rande zu tun.
    In erster Linie haben wir hier einen Serienkiller/Massenmörder, der überdurchschnittlich intelligent ist und mit absoluter Präzision und nicht weniger Brutalität mordet. Und das ist auch das Hauptthema des Buches, ein Mord jagt den nächsten, jeder Mord ist brutaler als der vorhergegangene - die Ermittlungen laufen lediglich wenig erfolgreich am Rande. Die Figuren sind blaß, bis zum Schluß war mir die Ermittlerin Clara komplett fremd und auch alle anderen Figuren haben wenig Tiefgang.
    Die Brutalität empfand ich persönlich als zu übertrieben, aber richtig genervt haben mich die zusätzlichen Berichte von irgendwelchen brutalen Morden oder Vergewaltigungen, die mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun haben - so erfahren wir z.B., daß ein Ermittler zwei Jahre Alkoholiker war, weil er ein Video angeschaut hat, in dem drei Männer einen sechs Monate alten Säugling vergewaltigen - mal eben als Randnotiz.
    Die Story selbst finde ich doch sehr weit hergeholt, sie strotzt vor Klischees und Spannung kommt leider gar nicht auf. Ich war mehrfach versucht das Buch abzubrechen, aber da ich mich in einer netten Leserunde befand, habe ich mich bis zum Ende durchgequält, ansonsten hätte ich wohl spätestens um Seite 300 herum das Handtuch geschmissen.


    Fazit: Unnötige Brutalität, unglaubwürdige Story, Klischees und die Spannung fehlte auch - von daher vergebe ich hier einen traurigen Stern :bewertung1von5:

  • Fazit: Unnötige Brutalität, unglaubwürdige Story, Klischees und die Spannung fehlte auch - von daher vergebe ich hier einen traurigen Stern :bewertung1von5:

    Ich bin also kein Alien. Es war wohl nicht verkehrt, das Buch gleich abzubrechen, denn es scheint sich qualitativ nicht gesteigert zu haben.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Klappentext:


    Du hast 438 Freunde auf Facebook.
    Und einen Feind.
    Die Freunde sind virtuell, der Feind ist real.


    Er wird Dich suchen.
    Er wird Dich finden.
    Er wird Dich töten.


    Du hast 438 Freunde auf Facebook.
    Und keiner wird etwas merken.



    Zum Inhalt:


    Ein Killer, der wie ein Computervirus agiert: unsichtbar und allgegenwärtig.
    Er nennt sich der Namenlose,und seine Taten versetzen ganz Berlin in Angst und Schrecken.
    Hauptkommissarin Clara Vidalis und ihr Team sind in der Abteilung für Pathopsychologie für die schweren Fälle zuständig, aber die Vorgehensweise dieses Verbrechers raubt selbst ihnen den Atem.
    Perfide und genial, lenkt er die Ermittler stets auf die falsche Fährte.
    Und erst allmählich begreift die Kommissarin, dass der Namenlose sein grausames Spiel nicht mit der Polizei spielen will, sondern nur mit einem Menschen: mit ihr, Clara Vidalis.


    Während die Ermittler noch verzweifelt versuchen, die Identität des Killers aufzudecken, startet der Medienmogul Albert Torino eine neue Casting-Show.
    Und es gibt jemanden, der diese Show für seine eigenen, brutalen Zwecke nutzen wird:
    der Namenlose.


    Mein Fazit:


    Veit Etzold greift ein Thema auf, das jedem von uns Angst machen kann.
    Denn wer fragt sich nicht: was passiert eigentlich mit meinen Angaben? Wozu werden sie benutzt und wer kann sich Zugang zu meinen persönlichen Daten verschaffen?


    Die Darstellung der Toten ist unglaublich detailliert und raffiniert! Aber nichts für schwache Nerven, denn es fließt schon viel Blut in dem Buch.


    Clara Vidalis, die Ermittlerin,hat mich sehr fasziniert.
    Ihre Gedanken und Gefühle sind sehr intensiv dargestellt und ich konnte mich gut in sie hinein versetzen und habe oft mit ihr mitgefühlt.


    Und auch in diesem Buch kommt man nicht so leicht auf die Spur des Täter.
    Es gibt viele falschen Fährten und man erfährt wirklich erst dann wer der Täter ist, wenn der Autor das Geheimnis lüftet.


    Ich finde den Schreibstil des Buches packend und fesselnd und ich habe wieder mal ein Buch entdeckt dass ich richtig gut finde!
    Deshalb bekommt das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne von mir.

  • Also ich habe das Buch gestern begonnen und bin bei der Hälfte angelangt. An und für sich is es ein gutes Buch, allerdings dachte ich, dass es etwas mehr mit Facebook zu tun hat und ich würde gerne mehr über Clara erfahren.
    Das größte Manko ist hier die "Castingshow"...der Gipfel der Geschmacklosigkeit, wie Frauen hier dargestellt und vor allem behandelt werden.

    Nur indem wir uns selbst prüfen, erreichen wir Meisterschaft über uns selbst. Nur so können wir mehr werden als wir sind.

    Matthew Stokoe (high life)

  • So und nun zu meiner richtigen Rezension :lol:


    Inhalt (von amazon)

    Ein Killer, der wie ein Computervirus agiert: unsichtbar und allgegenwärtig. Er nennt sich derNamenlose, und seine Taten versetzen ganz Berlin in Angst und Schrecken. Hauptkommissarin Clara Vidalis und ihr Team sind in der Abteilung für Pathopsychologie ohnehin schon für die schweren Fälle zuständig, aber die Vorgehensweise dieses Verbrechers raubt selbst ihnen den Atem. Perfide und genial, lenkt er die Ermittler stets auf die falsche Fährte. Und erst allmählich begreift die Kommissarin, dass der Namenlose sein grausames Spiel nicht mit der Polizei spielen will, sondern nur mit einem Menschen: mit ihr, Clara Vidalis. Während die Ermittler noch verzweifelt versuchen, die Identität des Killers aufzudecken, startet der Medienmogul Albert Torino eine neue Casting-Show. Und es gibt jemanden, der diese Show für seine eigenen, brutalen Zwecke nutzen wird: der Namenlose.


    Meine Meinung:


    Also, meine Meinung, dass es an und für sich ein gutes Buch ist, hat sich nicht geändert.
    Etzold spricht hier eigentlich ein wichtiges Thema an, nämlich: jeder Mensch, der das dazugehörende Know-How hat, kann den anderen ausspionieren. Man weiß nie, was mit den eigenen Daten passiert, wer alles Zugang zu ihnen hat und ob es wirklich notwendig ist, immer alles auf diversen Seiten von sich preiszugeben. Ich hätte mir allerdings erhofft, dass es sich mehr um Facebook dreht, da der Klapptext diese Seite eigentlich direkt erwähnt. Leider wird hier mehr auf eine äußerst fragwürdige Dating-Seite zurückgegriffen und Facebook tauchte nur gelegentlich mal auf. Ich hätte mir gewünscht, dass gerade eben mit dieser Seite etwas härter ins Gericht gegangen worden wäre, weil ich selbst nicht viel von ihr halte und man den Menschen mal die Augen bezüglich ständiger Posts öffnen sollte.


    Der Mörder tritt hier als ein hochintelligenter Mann auf, der nix dem Zufall überlässt und alles bis ins Detail geplant hat.
    Allerdings werden hier leider auf Klischees zurück gegriffen...der Mörder erlitt ein Kindheitstrauma, was ihn letztendlich zum Morden brachte und zu guter letzt die Ermittlerin, die ebenfalls traumatisiert ist und in Selbstbeschuldigungen versinkt.


    Die Morde werden von mal zu mal brutaler und schockierender, was mich sehr angesprochen hat.


    Am meisten ging mir aber die sehr sehr oft erwähnte Brille auf die Nerven.


    Geschmacklos hingegen war die Sendung "Shebay", eine Mischung aus DSDS und Germanys next Topmodel. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass die Frauen hier erniedrigt und auch zur Prostitution gebracht wurden (vorausgesetzt die Zuschauer brachten das nötige "Kleingeld" mit). Da fragt man sich, was der Autor sich dabei gedacht hat. Ob er darstellen will, dass das deutsche Fernsehen immer geschmackloser wird? Ich denke schon, aber das kann man auch auf eine andere Art und Weise machen, als die Frauen sich von so einem schmierigen Moderator erniedrigen zu lassen.


    Beeindruckt hat mich der Showdown am Ende des Buches. Selbst hier überließ der Mörder nichts dem Zufall.



    Fazit:


    Bis auf ein paar Mängel finde ich dieses Buch recht gut. Empfehlenswert ist es definitiv, vielleicht regt es auch den ein oder anderen bezüglich des Themas "Datenmissbrauch" oder "Transparenz im Internet" zum Denken an. Allerdings ist es nichts für zu zart besaitete, da die Opfer und die Art des Mordes schon sehr detailliert geschildert wurden. Der Schreibstil ist zum Teil schon recht primitiv aber trotz allem lässt es sich auch gut lesen zumal man sich auch sehr gut in die Charaktere hineinversetzen kann.
    Deshalb vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Nur indem wir uns selbst prüfen, erreichen wir Meisterschaft über uns selbst. Nur so können wir mehr werden als wir sind.

    Matthew Stokoe (high life)

  • Zum Inhalt schreibe ich nichts, der soll ja "erlesen" werden.


    Meine Meinung:


    Ich hätte dem Thriller nach den ersten 100 Seiten 5 Sterne gegeben, aber letztendlich wurden es nur 3 Sterne. Warum?

    Wie schon geschrieben, gefielen mir die ersten 100 Seiten ausgesprochen gut. Durch den regelmäßigen Wechsel der Handlungsstränge (Täter incl. seiner Verbrechen, Ermittler und die Entwicklung einer Fernsehshow, die die Zuschauer mehr einbezieht), die verschiedener nicht sein konnten, war die Story sehr spannend und entwickelte eine gute Dynamik.

    Dann fiel der Spannungsbogen für mich extrem ab, als es mit den Ermittlungen losging. Leider blieben die Ermittler für mich bis zum Schluss farblos und ohne Persönlichkeit. Selbst die Hauptprota Clara, obwohl sich der Autor Mühe gab, ging mir mit der Zeit eher auf die Nerven, und ich fragte mich, wie jemand mit solchen privaten Problemen dieser Stellung gerecht werden sollte. Ich fand sie nicht professionell, geschweige denn tough, und sie wurde mir nicht nahegebracht.

    Als der Wechsel der Handlungsstränge dann wieder begann, wurde es wenigstens wieder besser und spannender.

    Man erfährt viel über den "Werdegang" des Täters, ich wusste, warum er mordete, aber irgendwie machte das alles im Endeffekt keinen Sinn. Vielleicht war der Grund auch nur vorgeschoben, damit er seine Mordlust ausleben und allen zeigen konnte, wie super intelligent, organisiert und einfallsreich er war. Auch die ständige Erwähnung seiner Brille war merkwürdig, aber anscheinend sein Markenzeichen.


    Fazit:

    Der Thriller hat mich im Endeffekt nicht vollständig mitgenommen, dem Autor ist es nicht gelungen, den Protas Persönlichkeit zu geben, der End-Sinn der Taten, wie er dem Täter vorschwebte, erschloss sich mir nicht.

    Obwohl schon spannend, gab es keine überraschenden Wendungen, die Story war vorhersehbar. Ich habe alles in anderen Thrillern schon wesentlich besser gelesen.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)