• Wer kennt den die alten Märchenbücher noch ??


    Meine Mutter wollte letzte Woche in München ein Exemplar für meine Nichte kaufen. Das Buch gab es nur in einem Laden und da musste es irgendwo hinten aus dem Schrank geholt werden. Gut, man kann die Bücher jederzeit Online bestellen, ich finde es aber Schade, daß sog. Spielwarengeschäfte die Bücher nicht mal im Sortiment haben.
    Die haben wahrscheinlich zwischen all den Computerspielen keinen Platz mehr :-(

    Liebe Grüsse
    Wonneproppen
    ;-)


    Ich lese gerade "Im Dunkel der Wälder" von Brigitte Aubert
    Es gibt nur ein Leben für jeden von uns: unser eigenes. Euripides

  • Da mein Söhnchen gerade die alten Märchenbücher liebt, kenn ich das Problem leider auch!
    Habe bis jetzt eigentlich alles immer bei Amazon kaufen müssen.
    Den Struwwelpeter explizit habe ich aber in unseren Buchladen bekommen.
    Im Spielwarenläden habe ich eigentlich noch nie nach Büchern geschaut,gibt es da überhaupt welche? :oops:


    LG
    Schoenchen

  • Also ich persönlich finde den Struwwelpeter ja ziemlich grauslig.


    Bei ein paar Geschichten hab ich mich als Kind ziemlich gegruselt. Daher steht er auf meiner Liste eher unten.

    Viele Grüße, Alianne


    ---------------------
    Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen.
    Francis Bacon

  • Also ich kann das Buch als nostalgisches Erinnerungsstück auch gerade so akzeptieren. Aber als tasächliches Kinderbuch würde ich wirklich davon abraten!
    Es ist brutal und grausam (Ja, das sind Märchen auch, das ist aber wieder ein anderer Fall).
    Kinder identifizieren sich mit den Figuren und denen wird plötzlich der Finger abgeschnitten, sie verhungern, ertrinken...:shock: (und welches Kind verweigert nicht manchmal das Essen oder lutscht am Daumen oder was auch immer...für nahezu jedes "Kinderproblem" gibt es in diesem Buch ein "Lösung"
    Es gibt Kinderbücher, sehr, sehr schöne sogar, welche, die die Probleme von Kindern aufgreifen und ihnen ein Stück weit helfen mit ihnen umzugehen. Oder welche, die einfach Spaß machen, oder welche, bei denen man etwas lernen kann (und nicht etwa, dass man stirbt, wenn man einen Fehler macht!)
    Ich weiß, wir alle hatten dieses Buch in der Kindheit, aber das heißt ja noch lange nicht, dass es gut ist, oder???
    :scratch:


    Viele Grüße
    Fantasia
    (der schöne Gefühle beim Lesen wichtig sind, auch für Kinder)

  • Erinnerung an meine Kindheit: Meine Mutter hat mir das Buch vorenthalten, da sie es für viel zu grausam hielt. Das hat mich natürlich erst recht neugierig gemacht. Ich habs mir von einem Freund geliehen und es fasziniert-geschockt gelesen. Nicht nur der Text, auch die Illustrationen haben Klein-Lancelot Alpträume verursacht.


    Absolut nichts für Kinder! Erwachsene sollten das Buch eher als Zeitdokument lesen - aus einer Zeit, als es oberstes Prinzip der Kindererziehung war, den Willen der Kinder zu brechen und Ängste zu schüren. Und dazu war so ein Werk vortrefflich geeignet.

  • Ja ich finde es auch gut, dass man Kinder heute nicht mehr damit quält.
    Ich habe mich als Kind vor dem Buch richtig gefürchtet.
    Die Zeichnungen waren mir so furchtbar, dass ich die grausamen Bilder (zb. den abgeschnittenen Dauen) mit Filzstift übermalt habe, um sie nicht mehr anschauen zu müssen!
    Oder die Geschichte, wo das Mädchen verbrennt und nur mehr die Pantoffeln übrig bleiben ... *grusel* :shock:

    Gruß Bibliomana :cat:
    "Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur!"

  • Ich sehe das ehrlichgesagt nicht so dramatisch.
    Es gibt so viele Märchen,die sehr traurig,oder teilweise brutal sind und trotzdem spannend und
    Bei Hänsel und Gretel werden alte Damen in den Backofen gestupst und Rotkäppchen wurde samt Großmutter vom Wolf gefressen,wo soll ich weitermachen? :wink:
    Ein Buchtip für Skeptiker ist übrigens "Kinder brauchen Märchen" von Bruno Bettelheim,solltet ihr mal lesen.



    LG
    Schoenchen

  • Aber da gibt es doch wohl einen Unterschied!
    Ich bin auch für Märchen!
    Ich bin Erzieherin und hab in der Zeit in der ich im Kindergarten gearbeitet habe auch Märchen vorgelesen.


    Aber...zwischen Struwwelpeter und Märchen gibt es himmelweite Unterschiede:


    "Echte" Märchenbücher haben keine Bilder. Die Kinder stellen sich die Geschichte immer nur so "schlimm" vor wie sie es selbst ertragen können.


    Außerdem identifiziern sich die Kinder immer mit den Helden der Märchen und die gewinnen. In den klassischen märchen gewinnen IMMER die Guten!
    (Ich rede jetzt nicht von Kunstmärchen!) Die Identifikation passiert auch beimStruwwelpeter, allerdings gehts da nicht so gut aus, leider! Und das macht vielen (nicht allen Kindern Probleme).


    Struwwelpeter ist kein Märchen, es ist ein Buch, das Kinder einschüchtern soll, genau wie Lanclot das beschrieben hat, weil es zu der Zeit eben so war!!!!!


    Bettelheim schreibt über Märchen, nicht über Struwwelpete!!!


    Grüße
    Fantasia

  • Ich finde man kann es auch einfach übertreiben,wenn man behauptet Kinder würden seelische Schäden von solchen Büchern davontragen.
    Mein Sohn liebt den Struwwelpeter und auch Max und Moritz sehr und ist ein sehr fröhlicher Zeitgenosse,ebenso habe ich ihn gerne gelesen und bin doch seelisch recht gesund :wink:


    LG
    Schoenchen

  • Zitat

    Original von fantasia78




    Außerdem identifiziern sich die Kinder immer mit den Helden der Märchen und die gewinnen. In den klassischen märchen gewinnen IMMER die Guten!


    Das sehe ich auch so. Zudem befassen sich Märchen mit der Phantasiewelt der Kinder. Da geht es um Prinzessinnen, Hexen und Drachen, um Helden und Bösewichte, die am Ende besiegt werden.


    Im Struwwelpeter geht es um Kinderalltag, um ganz reale Ängste(ertrinken, verbrennen, verstümmelt werden). Die Geschichten vom Zappelphilipp und vom Struwwelpeter sind noch die harmlosesten. Das Ganze wird - zur Unterstützung der Abschreckung - von Bildern untermalt, die zum Beispiel am Daumenabschneiden nicht den geringsten Zweifel lassen. Und die Eltern schauen allesamt streng.


    Es ist ein gefühl- und mitleidloses Buch.

  • Zitat

    Original von Schoenchen


    Ich finde man kann es auch einfach übertreiben,wenn man behauptet Kinder würden seelische Schäden von solchen Büchern davontragen.
    Mein Sohn liebt den Struwwelpeter und auch Max und Moritz sehr und ist ein sehr fröhlicher Zeitgenosse,ebenso habe ich ihn gerne gelesen und bin doch seelisch recht gesund :wink:


    Hallo Schönchen,
    mir wäre es ehrlich gesagt zuwenig, wenn meine Kinder von Büchern lediglich "keine Schäden" davontragen. Meiner Meinung nach soll ein Buch Freude machen, Unterhaltung bieten oder lehrreich sein. Der Struwwelpeter bietet nichts davon.


    Beim Vergleich zwischen Struwwelpeter und Max und Moritz sträuben sich mir die Haare. Max und Moritz hat zumindest literarischen Wert und Humor. Wilhelm Busch kann mit Sprache umgehen, seine Verse sind ein Genuss.


    Heinrich Hoffmann dagegen bietet Verse wie Und die Mutter schaute stumm auf dem ganzen Tisch herum.
    *schauder* So nach dem Motto: "Reim mich oder ich fress dich."

  • Hallo,


    ich muß irgendwie ein unempfindliches Kind gewesen sein, ich hatte einen Struwwelpeter, aber Angst gemacht hat er mir nicht, obwohl ich leidenschaftliche Daumenlutscherin war 8-[
    Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass das etwas mit mir zu tun hat, vielleicht haben meine Eltern da gute Aufklärungsarbeit geleistet.


    Jedenfalls sehe ich keinen großartigen Grund einem Kind gerade dieses Buch zu schenken, egal ob es nun schadet oder nicht, nutzen wird es wohl nicht sehr viel. Und es gibt soviele schönere Bilderbücher.


    Katia

  • @ Schönechen:


    Ich sage ja auch gar nicht, dass Kinder einen seelischen Knacks fürs Leben abbekommen wenn sie dieses Buch lesen.
    Aber, es gibt sicher Kinder (und ich kenne einige davon), die bestimmt Probleme bei diesem Buch haben und Du kannst es eben nicht vorher wissen.
    Dieses Buch hat überhaupt nichts liebeswertes an sich. Ich kann mir z.B. auch vorstellen, dass Kinder, die keinen Daumen lutschen für dieses Thema sensibilisiert werden und Kinder die das tun, blöd anreden.


    Jeder kann seinen Kinder vorlesen was er mag, das ist doch klar. Und die Geschmäcker sind verschieden. Ich bin zwar Pädagogin aber sicher keine, die alles von Kinder abhalten und abwenden will.
    Aber trotzdem denke ich, dass dieses Buch eher schadet als nutzt und in diese Gesellschft, in der eh alles so gewalttätig ist, nicht passt.


    Was lernt denn ein Kind bitteschön aus diesem Buch oder was nimmt es positives mit? Doch nur, dass man sterben kann oder bestenfalls verletzt wird, wenn man Fehler(?) begeht.
    Ich kann da weder Schönes noch Lustiges dran finden.


    Kinder schauen sich das Buch sicher gerne an, eben wegen der morbiden Geschichten und der gruseligen Szenen, ob sie daraus einen Gewinn ziehen, oder die Nacht darauf eher davon träumen....das hängt wohl vom Kind ab....



    Viele Grüße
    Fantasia


    PS: Sorry wegen der Fehler im vorigen Post, ich hatte gerade mein Baby auf dem Arm....

  • Ach ja, ein Buch, das bei diesem Thema vielleicht auch genannt werden kann und soll: Die Häschenschule!


    Auch ein Klassiker!


    *Ironiemodus AN* Ein tolles Buch! Besonders für Schulanfänger!* Ironiemodus AUS*



    Hmmm, ich denke, man muss sich nur das Cover anschauen, dan weiß man schon, wieviel Spass das in der Häschenschule machen muss.


    Oh Mann, es gibt doch so viele schöne Bücher für Kinder!!! :scratch:


    Viele Grüße
    Fantasia



    Also: Ich empfehle untenstehendes Buch ausdrücklich NICHT!!!! :wink:

  • Lancelot:
    Sorry,aber einige Richtigstellungen:
    Erstens sagte ich das mein Sohn diese Bücher diese erwähnten Bücher liebt,was meiner Meinung nach beinhaltet das es ihn Spaß macht,oder?
    Zweitens habe ich Struwwelpeter nicht mit Max und Moritz verglichen,sondern sie im selben Satz erwähnt.
    Und zwar habe ich sie bezüglich des Postings von Fantasia78 erwähnt,denn es ging um Bilder in Büchern und Identifikation der Kinder und nicht um Humor und literarischen Wert.Max und Moritz endet ja nunmal definitiv nicht sehr gut für die beiden.Reim hin oder her :wink:


    P.S Ich habe schon schlechtere Reime als erwähntes Beispiel gelesen und manchmal kamen sie gar aus meiner eigenen Feder (habe sie aber auch nicht veröffentlicht) :mrgreen:


    LG
    Schoenchen

  • Man muss natürlich auch den historischen Zusammenhang sehen, der Struwwelpeter stammt aus einer Zeit, in der harte Erziehungsmethoden gang und gäbe waren, wo die Lehrer den Kidnernmit dem Regal eins auf die Finger schlugen, wenn die Nägel schmitzig waren.


    Ich kann mich auch noch an etwas krude Sprüche wie, "Teller leer essen", "Nicht beim Essen sprechen"," Pass auf, wo du hinläufst" erinnern


    Heute ist das Gott sei Dank nicht mehr üblich (trotzdem kann ich große Passagen aus demStruwwelpeter heute noch auswendig javascript:emoticon(':D')
    Sehr glücklich)

  • Ich bin mir sicher, daß meine (zukünftigen) Kinder dieses Buch sicher nie lesen werden, solange ich das verhindern kann. Der "Struwwelpeter" predigt Erzeihungsmethoden aus dem Mittelalter und sollte endlich ganz aus den Kinderzimmern verschwinden.


    Ich kann nicht verstehen, daß es tatsächlich noch Eltern gibt, die ihren Kindern dieses Buch vorlesen :twisted: