Inhalt:
Eine Studie in Scharlachrot erzählt von der ersten Begegnung zwischen Sherlock Holmes und Dr. Watson sowie ihrem ersten gemeinsamen Fall. Auf der Suche nach einer Unterkunft in London trifft Dr. Watson den „Beratenden Detektiv“ Sherlock Holmes, und sie beziehen gemeinsam eine Wohnung. Holmes` exzentrische Art und seine geheimnisvolle Tätigkeit wecken Watsons Neugier. Kein Wunder also, daß er seinen neuen Freund bei
dessen nächsten Auftrag begleitet: In einem verlassenen Haus wurde die unversehrte Leiche eines Amerikaners gefunden. An der Wand des Zimmers steht, mit Blut geschrieben, das deutsche Wort „Rache“. Trotz vieler
Ungereimtheiten kommt Sherlock Holmes dem Mörder schon bald auf die Spur…
Ausgabe:
Hardcover, erschienen im Haffmans Verlag, 1990, 160 Seiten
übersetzt von Gisbert Haefs
Meine Meinung:
In dieser Geschichte lernen sich Watson und Holmes kennen, weil beide nach einem Mitbewohner suchen. Zusammen mieten sie die Räumlichkeiten in 221B, Baker Street. Watson, der verwundet und von Krankheit geschwächt aus dem Afghanistan-Krieg zurückgekehrt ist, staunt über Holmes Fähigkeiten der Deduktion und rätselt eine ganze Weile, was für einem Beruf sein neuer Freund wohl nachgehen mag. Als die Polizei Holmes in einem schwierigen Mordfall um Hilfe bittet, begleitet Watson den beratenden Detektiv zu ihrem ersten gemeinsamen Fall.
Holmes kommt bei der Aufklärung als geheimnistuerischer Besserwisser rüber, der es genießt, mit seinen überlegenen Geisteskräfte zu prahlen und alle anderen Beteiligten als Dummköpfe dastehen zu lassen. Da er nur wenig von dem preisgibt, was er am Tatort findet und beobachtet, ist es für Watson, die Polizei und die Leserin unmöglich, Schlüsse aus den Indizien zu ziehen. Natürlich erscheint am Schluß alles logisch, wenn Holmes den Fall schließlich anhand der Fakten auflöst und erklärt. Trotzdem bleibt kein Raum zum Miträtseln.
Unnötig fand ich den Einschub, in dem die Vorgeschichte des Mörders erzählt wird. Damit sollte wohl das Motiv erläutert werden, doch hätte mir eine kurze Zusammenfassung genügt. Auch verstehe ich nicht, warum der Täter so lange mit seiner Rache gewartet hat. Gelegenheit zum Mord hätte es sicher schon früher gegeben. Vermutlich hätte das ganze dann aber zeitlich nicht mehr gepasst.
Gefallen hat mir, dass bereits in der ersten Geschichte alle wichtigen Personen vorgestellt werden, die auch in den späteren Fällen eine Rolle spielen werden. Lediglich Mrs. Hudson tritt noch nicht unter ihrem Namen, sondern nur als "die Vermieterin" auf.
Als besonderes Highlight enthält die Ausgabe des Haffmans Verlags einen kurzen Anhang, in dem historische Fakten und Personen kurz erläutert werden. Diese Anmerkungen fand ich sehr hilfreich, um bestimmte Dinge besser zu verstehen. Auch hält sich die Übersetzung - laut Verlag - eng an das Original. Es wurden keine Kürzungen vorgenommen, sondern "lediglich kleinere Irrtümer korrigiert".
Bewertung: