Susanne Rauchhaus - Schattenwesen

  • Seele zu verkaufen!

    (Erster Satz)


    Die neunzehnjährige Kira wird zusammen mit der jungen Malerin Anna von dem reichen, aber undurchsichtigen Ruben Nachtmann beauftragt, ein ungewöhnliches Fresko im Keller seines alten Herrenhauses zu restaurieren.

    Kaum dort angekommen, lernen sie die seltsame Verwandtschaft des Hausherrn kennen. Darunter auch den mysteriösen, schweigsamen und arroganten Cyriel, auf den sowohl Kira als auch Anna ein Auge werfen.
    Wie auch den aufgeweckten und aufgeschlossenen Gabriel, den Sohn des großzügigen Gastgebers, der vielleicht doch die angenehmere Gesellschaft bieten könnte

    Und nicht nur das Fresko läßt die beiden seltsame Überraschungen erleben, sondern das ganze Haus:
    dunkle Schatten, die durch Spalten kriechen,
    scharrende und kratzende Geräusche hinter verschlossenen Türen,
    Geheimtüren.
    Kira zweifelt langsam an ihrem Verstand.
    Spielt er ihr angsteinflößende Streiche?

    Und dann verschwinden in der Region immer wieder Jugendliche spurlos...

    Dieser Fantasyjugendroman will den Leser nun in die
    Welt der Kunst
    und in die Welt der Schatten und des Lichts entführen.
    Man erfährt ein wenig über die Restaurierung von Gemälden und man taucht als Leser wirklich in eine Welt voller Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit hinein, in der Licht und Schatten nicht nur bei der Komposition eines Gemäldes eine Rolle spielen, sondern auch in der Gestaltung der Wirklichkeit.
    Denn die geheimnisumwitterten Figuren sind dieses Mal keine Vampire oder Gestaltwandler, sondern "Schattenwesen",
    wie es der Titel bereits ankündigt.
    Eigentlich eine interessante Spezies mit einer gut durchdachten Hintergrundgeschichte und einem schaurigen Lebensstil in einem ebenso gruseligen wie interessanten Ambiente.

    Doch "Schattenwesen" ist eher eine Geschichte für die Jüngeren unter uns:
    der einfach gehaltene Erzählstil, die plötzlich heiß aufflammende, ewige Liebe und der unerschrockene Heldentum sprechen sicherlich eher die 12 bis 14-Jährigen an
    (Altersangabe laut amazon: 14 bis 17 Jahre).

    Und auch die Erfindung des "schwärzesten Schwarz", einem Schwarz, das gar keine Farbe mehr ist, sondern so viel mehr Möglichkeiten und Abgründe bereithält, gehört meiner Meinung nach eher in die Kategorie Kinderbücher.
    Genauso wie die Zweithandlung um die vermissten Kinder.

    So fand ich "Schattenwesen" trotz einiger guter Einfälle leider doch ein wenig langweilig und kindlich.
    Ich hatte mehr Atmosphäre, Gänsehaut, mehr Kunst und eine plausiblere Liebesgeschichte erwartet,
    aber im Grunde war die gesamte Handlung flach und unglaubwürdig - und die Parallelhandlung fand ich unnötig.

    Das Cover finde ich zumindest sehr gelungen!
    Und wer es genauer betrachtet, findet dort einige Details wieder, die in der Handlung eine mehr oder weniger große Rolle spielen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "... Wenn du blind in einem Labyrinth stehst, brauchst du eine Hand, der du vertrauen kannst."

    (S. 300)

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...