„Im Land der Orangenblüten“ erzählt die Geschichte von Julie Vandenberg, einer jungen Frau die trotz aller Widrigkeiten im Leben versucht glücklich zu werden.
Nachdem Julies Eltern bei einem Kutschenunglück gestorben sind wird sie von ihrem Onkel in ein Internat gegeben. Als Julie dann ins heiratsfähige Alter kommt, verheiratet er sie aufgrund wirtschaftlicher Probleme mit einem älteren Geschäftspartner, der Julie mit auf seine Plantage in Surinam nimmt. Erst dort wird Julie klar, dass ihr Mann Karl von Leevken sie nicht aus Liebe geheiratet hat. In ihrer neuen Heimat warten einige unerwartete und ungewohnte Situationen und Schwierigkeiten auf sie: Sklavenhaltung, eine Stieftochter und eine ihr fremde Mentalität.
Sprachlich gefällt mir das Buch gut. Der Lesefluss ist ruhig und harmonisch ohne allzu langweilig zu werden. Auch die Erzählperspektive kann ich positiv bewerten, da durch den Wechsel der Perspektiven – mal aus Sicht von Julie, dann von Erika und schließlich auch von Kiri – die Erzählung nicht eintönig wird. Ich finde es zudem gut, dass als Bindeglied zur Heimat von Julie die Kapitelüberschriften und zu Beginn auch die Anreden niederländisch gehalten sind.
Von den Personen sind mir nicht allzu viel wirklich ans Herz gewachsen. Amru und Kiri waren da noch die zwei, die ich in der Geschichte- besonders von ihrem Wesen – nicht missen wollte. Die weniger positiv besetzten Charaktere sind sehr gut gelungen und sind in vielerlei Hinsicht realistisch und authentisch. Julies Charakter wirkt für mich nach wie vor zu naiv, zu vertrauensselig und zu blass. Sie profiliert sich durch nichts so wirklich und zeigt erst zum Ende hin den Drang und die Handlungsfähigkeit, die ich mir die ganze Zeit gewünscht habe.
Obwohl die Geschichte schön gedacht ist und auch angenehm zu lesen ist fehlt mir persönlich der Spannungsbogen. Es ist schön detailliert beschrieben und es liest sich zweifelsfrei gut, aber mir fehlt das gewisse Etwas.