Matthew und Ainsley Johnstone,Mit dem schwarzen Hund leben

  • Die Depression in ihren verschiedenen Graden hat sich in den letzten Jahren zu der Krankheit in den westlichen Ländern entwickelt, die die höchsten Zuwachsraten hat. Der Anteil an Krankschreibungen und Frühverrentungen wegen psychischer Krankheiten, hier hauptsächlich die Depression und der ihr verwandte Burnout, nimmt stetig zu. Dennoch ist diese Krankheit wenig anerkannt; viele Menschen, die darunter leiden verstecken sich.

    Mein bester Freund, der über lange Jahre an Depressionen litt und erst nach zahllosen Klinikaufenthalten und nach einem harten Schnitt in seinem Leben wieder ein glücklicher und zufriedener Mensch wurde und sogar eine Familie gründete, hat mir einmal erzählt, dass er in der schlimmsten Phase seiner Krankheit auf der Stelle mit einen dem Tode geweihten Krebskranken getauscht hätte, weil diese Krankheit gesellschaftlich anerkannt ist, und Krebskranke nicht dauernd mit Ratschlägen konfrontiert werden, sich doch endlich einmal zusammen zu nehmen und sich am Riemen zu reißen, weil es ihm doch letztendlich gut gehe.


    Die beiden Autoren des vorliegenden Buches, das Ehepaar Matthew und Ainsley Johnstone, haben ihre lange Geschichte mit der Depression. Matthew Johnstone hat selbst viele Jahre unter schwersten Depressionen gelitten und seine Frau hat es geschafft, ihn liebevoll durch diese Jahre zu begleiten und damit nicht unwesentlich zu seiner Genesung beigetragen.


    Sie haben, jeder aus einer anderen Perspektive, mit "dem schwarzen Hund" gelebt und sich danach entschlossen, einen ganz besonderen Ratgeber zu verfassen "wie Angehörige und Freunde depressiven Menschen helfen können, ohne sich dabei selbst zu verlieren".


    Dieser Nebensatz ist für Freunde und Angehörige das wichtigste, denn "der schwarze Hund" übt einen dunklen Sog aus, in dem man schnell selbst mit untergeht, wenn man sich nicht dagegen schützt.


    Es ist ein Buch mit wenig Text, der aber sehr sensibel und eindrücklich die verschiedenen Stadien und Erscheinungsformen der Krankheit treffend beschreibt. Besonders beeindruckend sind die Zeichnungen und Bilder, die die beiden für das Leben in der Depression gefunden haben.


    Insgesamt trifft das für alle Betroffenen absolut empfehlenswerte Buch einen Ton, der gut geeignet ist, die Verzweiflung, die Hilflosigkeit und die gesellschaftliche Vereinsamung zu durchbrechen, unter der depressive Menschen und ihre Angehörigen und Freunde leiden.


    Ich wünsche dem Buch viele Leser, und den Betroffenen unter ihnen jene Form von Heilung, die auch meinem besten Freund widerfahren ist, der seit langem ganz gesund ist und sich am Leben mit seiner Familie und seinem Kind freuen kann.



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