Daniel A. Kaine: Dawn of Darkness

  • Kurzbeschreibung (Amazon)
    Unburdened by the pain of loss and heartbreak, Mikhail is content with his life of solitude. But everything began to change the day he realised he has a psychic ability -- the power to alter the emotions of those around him.
    Mikhail is ushered into the Military Academy with others like him -- other Daevas -- where he does his part to help tip the scales of war against the vampires that destroyed the world and plague what remains of humanity. But after going up against his first vampire, Mikhail starts to question everything he thought to be true.
    To discover the truth and expose the lies he once believed, Mikhail will set out on a journey of discovery, and learn some things about himself in the process.



    Meine Meinung
    "Dawn of Darkness" ist der Debütroman von Daniel A. Kaine - und eigentlich gar nicht mein Fall.
    Dachte ich.
    Auf meinem Kindle landete das Buch nur, weil es für kurze Zeit umsonst war, obwohl mich das Cover so gar nicht ansprach. Noch dazu hat es einen dystopischen Hintergrund und ich finde bei 99% aller Dystopien schon den Klappentext einschläfernd.
    Aber das Buch ist weit mehr als ich es vermutet hätte. Es bietet einen interessanten Genremix aus Dystopie, Urban Fantasy, Young Adult und Gayromance, wobei Dystopie schon das vorherrschende Element ist.


    Nach dem man den Vampiren etwa 100 Jahre zuvor die Bürgerrechte zugestanden hat, kam es zu einer Plage, bei der sehr viele Menschen starben. Die Überlebenden haben sich in Rachat hinter die Stadtmauern zurückgezogen. Keiner weiß, ob es noch mehr solcher Städte gibt, aber niemand glaubt daran. Die Angehörigen des Militär sind die einzigen, die sich mit heiklen Aufträgen nach draußen wagen.
    Seit einiger Zeit aber werden Menschen mit übernatürlichen Kräften geboren, die Daeva. Von den anderen Menschen werden sie für Freaks gehalten und gehasst, aber das Militär nimmt sie auf und bildet sie als Waffe gegen die Welt da draußen aus.
    Draußen, das ist eine verwüstete Welt. Dort gibt es gefährliche Gestaltwandler und, noch gefährlicher, die Vampire. Und das sind wahrlich keine glitzernden Kuschelvampire, sondern furchteinflössende Kreaturen. So berichtet einer der älteren Militärs über einen Einsatz in der Welt draußen folgendes über ein Vampirversteck:

    Zitat

    "We found corpses... so many corpses. They were nailed to the walls of the save with iron spikes. Their eyes and mouths were sewn shut. Their bodies were naked and shaved. We couldn't see the cave walls for them. Even the ceiling was covered."

    Der Hauptprotagonist ist Mikhail, ein junger Daeva. Das Buch wird komplett aus seiner Sicht erzählt. Als Waise aufgewachsen und Daeva hatte er keine Chance im Leben - nur die Militärakademie bot eine Zukunft. Sein Zimmer teilt er sich mit Ash, ebenfalls ein Daeva.
    Mikhail kann die Gefühle anderer Menschen beeinflussen und lenken. Ash kann Dinge (und Menschen) vereisen.
    Zu Beginn des Buches sind die beiden nur Zimmergenossen, aber eine Nacht ändert alles und die beiden werden ein Paar.
    Die Beziehung der beiden spielt zwar eine Rolle, aber das Buch ist weit davon entfernt, ein Liebesroman zu sein. Denn kurz nach dem ersten Einsatz draußen beginnt Mikhail seine Fähigkeiten zu hinterfragen. Woher kommt es eigentlich, das er die Gefühle lenken kann? Mikhail stellt zaghaft Nachforschungen an und muss dafür einen hohen Preis bezahlen. Er wird bei einer Mission k.o. geschlagen und muss sich fortan alleine durchschlagen. Schnell stellt er fest, das die Welt völlig anders ist, als es ihm beigebracht wurde.
    Die Charaktere sind alle recht stimmig und farbig dargestellt, vor allem aber Mikhail. Aber auch Ash fand ich realistisch dargestellt. Denn natürlich kann er den Verdacht von Mikhail am Anfang nicht ernst nehmen. Wer würde es schon glauben, wenn der neue Freund erzählt, das die Welt ganz anders ist?
    Auch die anderen Figuren sind sehr interessant. Mikhail stößt auf eine bunte Gruppe von Vampiren, Werwölfen, Menschen und Daeva. Denn es gibt noch mehr Daeva wie ihn, die ausgestoßen wurden.
    Die Welt, in der der Roman spielt ist auch sehr stimmig erzählt. Die Idee mit den Vampiren ist zwar nicht neu, aber es gibt doch einige Aspekte, die ich so in anderen Büchern noch nicht gelesen habe.
    Für eine volle Punktzahl reicht es aber nicht ganz. Der kleine Cliffhanger hat mich jetzt nicht so sehr gestört, aber das Ende war im Gegensatz zum Rest des Buches ein bisschen zu hastig erzählt.
    Auf die Fortsetzung bin ich schon sehr gespannt - einen kleinen Ausschnitt aus "Origin of Darkness" gibt es bereits auf der Blog des Autors zu lesen. :cheers:


    Fazit: Eine düstere, postapokalyptische Welt mit sehr interessanten Charakteren. Ich wünsche dem Buch viele Leser und warte ungeduldig auf die Fortsetzung! :thumleft: