Hellmuth Karasek, Briefe bewegen die Welt. Politik und Geschichte



  • Dieses Buch ist der dritte Band eines außergewöhnlichen Buchprojekts, das mit der Unterstützung der Stiftung Lesen und der Deutschen Post DHL von dem Autor Hellmuth Karasek und dem Te Neues Verlag realisiert wurde. Von Martin Luthers Brief an Heinrich V., über den damals geheimen Briefwechsel zwischen dem Berliner Bürgermeister Willy Brandt und dem amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im August 1961, wenige Tage nach der Errichtung der Berliner Mauer, bis hin zu dem Briefwechsel zwischen Udo Lindenberg und Erich Honecker 1987und dem Brief Joschka Fischers an die Grünen 1995, als es um die Haltung der Grünen zu einem militärischen Eingreifen in Bosnien ging überspannt das Buch mehrer Jahrhunderte, wobei aber sein Schwerpunkt in der Zeit nach 1945 liegt.

    1954 geboren und seit meiner Kindheit sehr interessiert an politischen Vorgängen, war die Lektüre insbesondere der Briefe, die nach meiner Geburt geschrieben wurden, eine spannende und teilweise bewegende Zeitreise zurück in meine eigene Vergangenheit. Ich erinnere 1961 die Angst meines Vaters vor einem neuerlichen Krieg, die er nicht vor seinem gerade schulpflichtig gewordenen Sohn verbarg. Ich erinnere mich an die Auseinandersetzungen und studentischen Debatten um den Staatsschutz an der Uni im Zusammenhang mit der RAF. Der Brief von Siegfried Buback an das OLG Stuttgart, in dem er einen Besuch Sartres bei Andreas Baader ablehnt, hat diese Zeit wieder hoch geholt. Und der Brief Joschka Fischers an die Grünen ließ eine Zeit lebendig werden, in der klar wurde, dass der Pazifismus aus den achtziger Jahren nicht mehr zielführend war.

    Neben den originalen Briefen hat Hellmuth Karasek in kurzen Essays die Briefe eingeordnet in den jeweiligen politischen und historischen Zusammenhang, in dem
    sie entstanden sind und ihre Wirkung entfaltet haben.

    Ein schönes Buch und ein ideales Geschenk für politisch bewusste und an Geschichte interessierte Zeitgenossen.