Dawn Tripp - Das Liebesspiel / Game of Secrets

  • Klappentext
    1957: Jane Weld ist elf Jahre alt, als ihr Vater Luce verschwindet. Niemand in ihrer kleinen Stadt in Neuengland weiß, was mit ihm geschehen ist, bis man drei Jahre später in einer Kiesgrube seinen Schädel mit einem Einschussloch findet. Es geht das Gerücht, der Ehemann seiner Geliebten Ada habe ihn aus Eifersucht getötet.
    Fast ein halbes Jahrhundert später ist Jane noch immer auf der Suche nach der Wahrheit. Besondere Brisanz bekommt diese Suche, weil sich Janes Tochter Marne unerwartet in einen von Adas Söhnen verliebt hat. Während sich die beiden jungen Leute näherkommen, treffen sich Jane und Ada jeden Freitag zur einer Partie Scrabble, die sich zu einem Katz-und-Maus-Spiel um die unausgesprochenen Worte und streng gehüteten Geheimnisse des Ortes entwickelt. Die letzte Partie der beiden Frauen gerät zu einem Ringen um die Antwort auf die Frage, wie viel Wahrheit die Liebe erträgt.




    Ich weiß nicht so recht, wo ich das Buch einordnen soll. Es wird als Liebesthriller beschrieben. Einen Thriller definiere ich anders. Das Gleiche gilt für eine Liebesgeschichte. Deshalb habe ich das Buch in „Romane/Erzählungen eingeordnet“.


    Das Liebesspiel ist aufgeteilt in 7 Teile. Neue Kapitel beginnen grundsätzlich auf ungeraden Seiten. Übersetzt wurde das Buch von Andrea Fischer. Am Ende des Buches befinden sich noch Quellnachweise der Zitate sowie die Danksagung.
    Es wird weitestgehend aus der Sicht von Jane und Marne aus der Ich-Perspektive erzählt. Bei Luce und Huck wechselt die Erzählweise. Ich fand den Schreibstil schwer zum lesen. Die Sätze sind zum Teil sehr lang, ebenso die Absätze. Den Originaltitel „Game of Secrets“ finde ich passender als „Das Liebesspiel“.
    Mit den Charakteren konnte ich nicht so recht warm werden.


    Es steht zwar immer dabei, aus wessen Sicht zu welcher Zeit erzählt wird. Zum Ende hin war ich allerdings völlig verwirrt.


    Spannung hat sich für mich nicht aufgebaut, auch nicht zum Ende hin. Die Liebesgeschichte war für mich nicht überzeugend. Das Ende kam für mich plötzlich. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich noch auf den Showdown warte.


    Ich bin ein bisschen enttäuscht, habe ich doch mehr von der Geschichte erwartet. Die Auflösung des Mordes fand ich unspektakulär.


    Mehr als :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: kann ich nicht vergeben.

  • Aufbau und Inhalt:
    Der verheiratete Luce Weld hat ein Verhältnis mit der ebenfalls verheirateten Ada Varrieck. Eines Tages verschwindet Luce spurlos, als Jahre später sein Schädel samt Einschussloch gefunden wird, halten alle Adas Mann Silas Varrieck für den Täter. Gut 40 Jahre später sitzen Ada Varrieck und Luces Tochter Jane bei einer Partie Scrabble. Dabei blicken sie tief in die Vergangenheit. Währenddessen bahnt sich zwischen Adas Sohn Ray und Janes Tochter Marne eine Beziehung ein. Den beiden steht allerdings mehr als ein Familiendrama im Weg.


    Das Buch ist in 7 Teile geteilt, die wiederum jeweils aus mehreren Kapiteln bestehen. Dazu gibt einen Prolog und am Ende des Buches folgt eine editorische Notiz in der die Quellen der im Buch verwendeten Zitate zu finden sind. In dem Buch gibt es 5 Erzählstränge in 3 verschiedenen Zeiten. Marne und ihre Mutter Jane erzählen einen Großteil der Geschichte aus jeweils ihrer Sicht im Jahre 2004. Dazu erzählt Jane zusammen mit Huck einem weiteren Sohn von Ada aus dem Jahr 1962, ein kleiner Teil wird schließlich aus dem Jahre 1957 aus Luce Welds Sicht erzählt.


    Eigene Meinung:
    Ich muss ehrlich zugeben, dass mich das Buch sehr enttäuscht hat. Ich habe nicht nur etwas völlig anderes erwartet. Es war der sprachliche Stil, der es mir unmöglich gemacht hat in die Geschichte einzutauchen. Lange verschachtelte Sätze, teilweise völlig unlogisch im Aufbau, eine blumige, sperrige Sprache, alles triefte vor Metaphern, besonders das Licht und die Sterne scheinen es der Autorin angetan zu haben. Ich will nicht bestreiten, dass einige Stellen wirklich wunderschön waren, die Sprache zur Situation passte und ich mir auch mal ein Zitat herausgeschrieben habe. Aber leider war es die meiste Zeit einfach nur anstrengend zu lesen und es wäre wünschenswert gewesen, wenn die Autorin sich etwas zurück gehalten hätte.


    Der Stil war an einigen Stellen für mich so kryptisch, dass ich mir nicht mehr sicher war, ob ich die Handlung richtig verstanden habe. Auch für diese Rezension fiel es mir sehr schwer, den Inhalt zusammenzufassen, weil alles irgendwie total schwammig war. Viele Nebensächlichkeiten wurden überaus ausführlich behandelt, während wirklich wichtige Dinge fast unter den Tisch gefallen sind. Dazu haben auch andere Dinge während des Lesens zu wachsender Verwirrung beigetragen. So werden die Familienverhältnisse im Verlauf des Buchs immer komplizierter und verwirren zusätzlich. Ich möchte darauf nicht genauer eingehen, um nicht zu viel zu verraten, aber an manchen Stellen hätte ich mir wirklich einen Stammbaum gewünscht. Hinzu kommt dass während der Teile 1-6 Marne aus dem Juni 2004 erzählt, während Jane aus dem Juli 2004 erzählt. Im letzten Teil erzählen jedoch beide aus der gleichen Zeit, sodass ich zwischenzeitlich über einige Abläufe sehr irritiert war.


    Die Idee den Aufhänger für das Gespräch zwischen Jane und Ada in ein Scrabble-Spiel zu packen, fand ich eigentlich ziemlich gut und witzig. Leider war die Umsetzung nicht so gelungen. Ich hätte mir mehr Doppeldeutigkeiten und Herausforderungen mit Worten zwischen den Beiden gewünscht. Stattdessen kam das Gespräch erst sehr gegen Ende des Buches überhaupt in Fahrt. Möglicherweise ist dies der Auflösung am Ende geschuldet. Aber für mich hatte es leider die Folge, dass ich mich durch diese Passagen des Buches sehr gequält habe.


    Warum dieses Buch überdies als "Liebesthriller" angepriesen wurde, ist mir ein einziges Rätsel. Das Liebesspiel hat überhaupt nichts von einem Thriller. Gut, am Anfang stirbt jemand und am Ende weiß man durch wen. Aber einen Thriller macht doch um einiges mehr aus. In meinen Augen gibt es keinen erkennbaren Spannungsbogen. Im Gegenteil wird jede aufkommende Spannung durch den sperrigen Stil eher wieder zerstört. Vor allem nachdem ich zuvor "Nachricht von Dir" von Musso gelesen hatte - in meinen Augen tatsächlich ein Liebesthriller - war ich von dem Buch sehr enttäuscht. Meiner Meinung nach kann man das Buch irgendwo zwischen einem Roman und Lyrik einordnen, im weitesten Sinne ist es vielleicht auch ein Familiendrama. Mag sein, dass dieser poetische Stil mich auch einfach nur überfordert hat, mein Ding war es jedenfalls nicht.


    Der Originaltitel passt in meinen Augen deutlich besser zu dem Buch. Es gibt zwar auch die ein oder andere Liebesgeschichte, aber darum geht es eigentlich nicht vornehmlich. Es geht eher um unaufgedeckte Familiengeheimnisse und ein Scrabble-Spiel.


    Fazit:
    Für die Fans von bildhafter, poetischer Sprache, denen die Geschichte möglicherweise nicht ganz so wichtig ist, vielleicht interessant. Keinesfalls ist das Buch zu empfehlen, wenn man einen Thriller und Spannung sucht.


    Von mir: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "Ich frage mich, ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den Seinen wiederfinden kann." - Der kleine Prinz

  • USA, 1957:

    Luce Weld und die wesentlich jüngere Ada Varick haben eine Affaire.

    Nachdem Adas jähzorniger Ehemann davon Wind bekommt, verschwindet Luce spurlos. Als stadtbekannter Schmuggler und Dieb steht jedoch für die meisten fest, dass Luce sich abgesetzt haben muss. Er verlässt seine Frau, von der er sich bereits getrennt hat, und seine 12jährige Tochter Jane nun endgültig.

    Doch dann taucht bei Bauarbeiten unerwartet ein Schädel mit einem Einschussloch auf.
    Ist es Luce?
    War Silas der Täter?


    USA, 1962:

    Jane ist mittlerweile 17 Jahre alt.
    Einer von Adas Söhnen, Huck, 14 Jahre, ist heimlich in Jane verliebt.
    Doch jeder scheint etwas gegen diese Freundschaft zu haben.

    Ein undurchsichtiger Ingenieur treibt sich herum, schießt Fotos, beobachtet die Einwohner.


    USA, 2004:
    Marne, Mitte 30, wohnt wieder zu Hause bei ihren Eltern Jane und Carleton Dyer auf dem Land an der Ostküste der USA.

    Mit Aushilfsjobs hält sie sich über Wasser, mit ihrer Mutter verbindet sie so gut wie nichts.
    Doch dann taucht Ray auf:
    Ray ist der beste Freund ihres Bruders Alex, er ist der jüngste Sohn von Ada und Silas Varick.

    Darf das sein?
    Kann das gutgehen?


    Und dann trifft sich Marnes Mutter Jane, 60, schon seit Jahrzehnten mit der etwa 20 Jahre älteren Ada Varick einmal wöchentlich zum Scrabblespiel, mit der ehemaligen Geliebten ihres Vaters Luce.

    Die beiden Familien verbindet eine tragische Vergangenheit mit Geheimnissen, die schon seit Jahrzehnten bewahrt werden und mit Wahrheiten, die schon seit Jahrzehnten unausgesprochen bleiben:
    Die Affaire zwischen Ada und Luce und dessen Tod.


    Der Roman spielt auf drei verschiedenen Zeitebenen, immer im Wechsel zwischen Marne und ihrer Mutter Jane aus der jeweiligen Ich- Perspektive. So wird die gesamte Geschichte stets von unterschiedlichen Blickwinkeln aus beleuchtet, zeitweise sogar durch einen allwissenden Erzähler.
    Viele verschiedene, manchmal unbedeutend erscheinende Rückblicke und Erinnerungen erfahren im nachhinein ihre Bedeutung.
    Jedes Puzzlestein erhält seinen Platz.


    Es geht um gesprochene und unausgesprochene Worte,
    eine Aussprache zwischen Mutter und Tochter,
    zwischen Jane und Ada,
    zwischen Marne und Ray.


    Es geht um gelegte und ungelegte Worte, die auf dem Scrabblebrett für Punkte sorgen-
    oder ein schon längst fälliges Gespräch zwischen Jane und Ada anfachen sollen.

    Doch Jane und Ada spielen das Spiel wie ihr jeweiliges Leben.
    Die eine eng und begrenzt, in einem vorgesteckten und vorbestimmten Rahmen.
    Die andere weit und offen, in einem Rahmen fast ohne Grenzen, aber mit vielen Risiken.

    Anfangs wusste ich nicht, ob ich die Einbindung des Scrabblespiels interessant und mutig finden soll oder einfach nur überkonstruiert und langweilig.
    Im nachhinein eher letzteres...
    Vor allem kam das nötige Gespräch zwischen Ada und Jane erst ziemlich spät in die Gänge, so dass Spannung und Herausforderung schließlich ausgeblieben sind.


    Dawn Tripps Schreibstil ist besonders, außergewöhnlich, dann aber auch wieder anstrengend, sperrig, unzugänglich, ermüdend.
    Man kommt dann nicht wirklich vorwärts, nichts geschieht.

    Es gibt Szenen, die fast schon wie Lyrik, fast verwunschen wirken, und dennoch geradlinig und schnörkellos sind. Charmant in ihrer besonderen Einfachheit.
    Manche Worte und Gesten oder Beobachtungen sitzen perfekt und schon spricht die Geschichte für sich.
    Und im nächsten Moment möchte man den Roman beiseite legen, abbrechen, zumindest unterbrechen, doch man zwingt sich durchzuhalten, weil man wieder auf ein paar schöne Worte hofft, die man wie Marne als Kind aus den Seiten herausschneiden und in der Hosentasche mit sich herumtragen möchte.

    Und dann gerät man in eine Zwickmühle:
    Den Absatz schnell weglesen und somit das Risiko eingehen, etwas Schönes und Tragisches zu verpassen oder jeden Satz, jedes Wort hundertfach umdrehen, anfassen, um ihn wirklich zu verstehen, zu erleben, zu erfahren.


    "Das Liebesspiel" wird vom Verlag als Liebesthriller angepriesen, was auch immer das sein soll.

    Aber ich habe weder einen Liebesroman noch einen Thriller vor mir liegen, eher ein Familiendrama über drei Generationen hinweg.
    Die Handlung ist eher gemächlich, um nicht zu sagen langweilig. Viel passiert nicht.

    Nicht der Mord oder dessen Aufdeckung steht im Vordergrund, auch nicht die Beziehung zwischen Marne und Ray oder Marne und ihrer Mutter Jane, eher die Verstrickungen der beiden Familien über Jahrzehnte hinweg und all die unausgesprochenen Worte.

    Vielmehr steht die Sprache an sich im Vordergrund.
    Ich hatte oft das Gefühl, dass es mehr um den Glanz und die Schönheit von Wörtern geht, um die Stärke von verschraubten Sätzen- und nicht so sehr um den Inhalt.


    Schwer, diesen Roman zu beurteilen.

    Einerseits ist die Sprache wunderschön und charmant, poetisch und geradlinig zugleich. Dann aber auch wieder anstrengend und man ist froh, wenn man wieder ein paar Seiten weitergekommen ist.


    Der Aufbau durch die Zeitsprünge und Perspektivenwechsel ist gut durchdacht und treibt die Geschichte logisch voran.


    Der Hintergrund der Geschichte ist interessant, aber das Interesse an der Handlung kann meistens nicht aufrecht erhalten werden. Oft überwiegt die Langeweile, besonders durch das Scrabblespiel.


    Dennoch hat "Das Liebesspiel" etwas Besonderes an sich, ist aber trotzdem unglaublich zäh und langatmig.


    :bewertung1von5:

    :bewertung1von5:

    :bewertungHalb:


    2,5 Sterne, die dem Roman aber nicht gerecht werden...

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Ich bin seit langem wieder mal wirklich ratlos, wie ich meine Rezension anpacken soll. Da meine Vorschreiberinnen den Inhalt schon wunderbar umrissen haben, halte ich mich kurz.


    In diesem Buch spiegelt das Scrabblespiel zwischen den beiden Protagonistinnen Jane und Ada das Leben ihrer beiden Familien. Bei den ausführlich beschriebenen Scrabble-Szenen geht es um die Begriffe, die gelegt werden, aber auch um die Lücken zwischen den Buchstaben, die zu anderen Begriffen ergänzt werden können. Entsprechend geht es beim langen Gespräch zwischen den beiden um Dinge die gesagt werden genau so wie um Dinge, die verschwiegen werden.


    Das Buch beinhaltet einerseits sehr viel Poesie. Licht in allen möglichen Formen stellen ein Leitmotiv dar. Ein anderes Objekt, das den Leser von Anfang bis zum Ende begleitet ist ein Boot. Weiße Lilien werden immer wieder erwähnt, die vermutlich auch ihre Bedeutung haben. Daneben noch einiges, wo man das Gefühl hat, das wird noch wichtig werden. Aber so richtig klar wird einem manches nicht. Ich bin sicher, dass dieses Buch Literaturliebhabern sehr viel Stoff bietet für Analysen und Interpretationen. Da ich kein geisteswissenschaftliches Studium genossen habe, fehlt mir vermutlich die Fähigkeit, die wahren Qualitäten des Buches zu schätzen. Dennoch habe ich mich sehr bemüht, den Inhalt zu erschließen. Aber ich bin nicht wirklich zufrieden mit dem Gefühl das zurückbleibt.


    Aufgrund der Ankündigung als „Liebesthriller“ habe ich gewisse Erwartungen gehabt, die leider nicht erfüllt wurden. Ich habe kaum Spannung empfunden und die Antworten auf viele Fragen blieben nur vage angedeutet. Das Scrabblespiel, das einen sehr großen Raum einnimmt, habe ich versucht nachzulegen: Entweder, die Beschreibung des Spiels ist trotz Ausführlichkeit nicht genau genug oder es geht tatsächlich nicht so, wie es beschrieben ist. Ich hätte mir mehr von den Bedeutungen der gelegten Begriffe versprochen, ich weiß aber nicht, ob der mir nicht erkennbare Zusammenhang mit der Handlung eine Folge der Übersetzung ist. Es ist ja nicht ganz einfach, die Begriffe aus dem Englischen so zu übersetzen, dass sowohl die Bedeutung als auch die Einordnung ins Scrabble-Netz stimmen.


    Etwas Probleme haben mir die zeitliche Einordnung der Handlung bzw. deren Erzählungen bereitet. Zumindest einmal bin ich sicher, dass es sich um einen logischen Bruch handelt. Das wird von einem Ereignis in der Vergangenheit berichtet, das erst in der Zukunft stattfindet – zumindest, wenn man davon ausgehen kann, dass die Zeitangaben zu Beginn der Kapitel für das gesamte Kapitel gelten.


    Eigentlich bin ich nicht zufrieden mit dieser unfertigen, unausgegorenen Rezi. Das ist nicht so wirklich mein Stil. Aber ich habe beschlossen, das mal so stehen zu lassen und es positiv als Stilmittel zu betrachten. :wink:
    Meine Rezension bildet das Buch so ab, wie ich es bei der Lektüre empfunden habe.


    Bei diesem Buch empfehle ich die Lektüre im englischen Original. Ich denke wirklich, dass bei der Übersetzung einfach zuviel verloren gegangen ist.


    Von mir bekommt dieses Buch nur2 :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    für die wirklich schöne sprachliche Ausdrucksweise. Eine Leseempfehlung kann ich für die deutsche Ausgabe nicht aussprechen.


    Noch eine Ergänzung: Wir haben das Buch in einer Mini-Leserunde gelesen, was mir sehr gut gefallen hat. Ohne diesen Ansporn hätte ich mich bestimmt schwerer getan, das Buch so zügig zu lesen. Lieben Dank an meine Mitleserinnen! :friends:

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Es steht zwar immer dabei, aus wessen Sicht zu welcher Zeit erzählt wird. Zum Ende hin war ich allerdings völlig verwirrt.

    Nein, du hast nichts überlesen. :wink:

    Viele Grüße
    Aventurin


    :study:Rebecca Gablé - Hiobs Brüder


    SuB: 92 / Gelesen 2016: 7

  • Inhalt:
    1957 verschwindet Luce Weld scheinbar spurlos. Er hatte eine Affäre mit Ada Varick, deren Mann Silas scheinbar davon Wind bekommen hat. Luces Tochter Jane ist gerade einmal 12 Jahre alt, als ihr Vater verschwindet. Jahre später wird bei Bauarbeiten ein Schädel mit einem Einschussloch gefunden, keiner zweifelt daran, dass es sich dabei um Luces Schädel handelt. Etliche Jahrzehnte später wird Marne, Janes Tochter, von ihrem Bruder zu ihren Eltern zurück geholt. Eine Pflicht, die sie schnell hinter sich gebracht haben will. Aber auch für sie spielt die Vergangenheit eine größere Rolle, als sie wahrhaben will. Während Marne sich in Adas Sohn Ray verliebt, bestreiten Jane und Ada ihre letzte Partie Scrabble, in denen es um Antworten geht und um die Vergangenheit.


    Meine Meinung:
    Bei diesem Buch bin ich hin und her gerissen. Auf der einen Seite ist der Schreibstil wirklich wunderschön, wenngleich auch anstrengend und manche Stellen sind unglaublich berührend. Auf der anderen Seite ist da aber diese Handlung. Es geht sehr langsam los, die Geschichte entwickelt sich sehr ruhig einmal im Jahr 2004, mit der letzten Scrabble-Partie zwischen Jane und Ada und der langsamen Annährung zwischen Marne und Ray. Eingeflochten sind immer wieder Rückblicke in Janes Jugend, die manche Geschehnisse näher beleuchten sollen. Es geht vor allem um Jane und Ada, aber auch um Marne, die versucht ihre Mutter zu verstehen und ihren Platz im Leben zu finden. Diese verschiedenen Sichtweisen halten ein paar mehr oder weniger überraschende Geheimnisse bereit, die nach und nach aufgedeckt werden.


    Wie schon gesagt, fand ich die Sprache wunderschön, sinnlich und ätherisch. Auf der anderen Seite ist diese Sprache aber auch sehr anstrengend, schwermütig, melancholisch. Auch jenseits der Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, schweift die Handlung immer wieder ab zu Erinnerungen, Gedanken, sodass es mir verbunden mit dem anstrengenden Sprachstil, schwer gefallen ist der Handlung zu folgen. Es gibt so viele Andeutungen, verwirrende Satzkonstruktionen, so viel zwischen den Zeilen zu lesen, dass man nur sehr langsam vorankommt. Auch das Ende ist relativ offen gestaltet und lässt viel Freiraum für Interpretationen, wie ein großer Teil des Romans. Vieles wird hierbei nur angedeutet.


    Einerseits konnte ich nicht sehr lange am Stück in dem Roman lesen, andererseits hat es mich immer wieder zu der Geschichte um Jane, Ada und auch Marne gezogen, sodass ich doch immer weiter gelesen habe. Es gibt sicherlich Leute, die diese ätherische und sinnliche Erzählweise, diese gedankenverlorene, verwobene und melancholische Handlung zu schätzen wissen, mir war es allerdings etwas zu viel.


    Wer einen den angekündigten Liebesthriller erwartet, wird wohl bitter enttäuscht sein. In dieser Geschichte konnte ich keine Thrillerelemente ausmachen. Auch die Liebesgeschichte läuft nur im Hintergrund ab. Im Vordergrund stehen einzig und allein die Familiengeheimnisse, die ein halbes Jahrhundert in die Vergangenheit reichen und der Umgang mit ihnen.


    Fazit:
    Alles in allem bin ich sehr zwiegespalten. Der Schreibstil ist zwar wunderschön und poetisch, wird auf Dauer allerdings auch ziemlich anstrengend. Die vielen Abschweifungen in der Handlung machen es ebenfalls ziemlich schwer der Geschichte zu folgen. Einen Thriller darf man nicht erwarten, eine Liebesgeschichte kommt auch nur am Rande vor, vordergründig geht es um Familiengeheimnisse, die teilweise Jahrzehnte zurückliegen. Vieles wird nur angedeutet und dem Leser somit selbst überlassen. Ich vergebe knappe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:!



    Noch eine Ergänzung: Wir haben das Buch in einer Mini-Leserunde gelesen, was mir sehr gut gefallen hat. Ohne diesen Ansporn hätte ich mich bestimmt schwerer getan, das Buch so zügig zu lesen. Lieben Dank an meine Mitleserinnen! :friends:

    Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen! :thumleft: Ohne die Leserunde wäre ich nicht so motiviert gewesen und einiges wäre mir ganz bestimmt nicht aufgefallen. Auch von mir vielen Dank! :)

    Viele Grüße
    Aventurin


    :study:Rebecca Gablé - Hiobs Brüder


    SuB: 92 / Gelesen 2016: 7

  • Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen! :thumleft: Ohne die Leserunde wäre ich nicht so motiviert gewesen und einiges wäre mir ganz bestimmt nicht aufgefallen. Auch von mir vielen Dank! :)

    Dem möchte ich mich gerne anschließen. Danke an alle Mitleser. :applause: Ich fand es auch furchtbar beruhigend, dass ihr alle das Buch ähnlich eingeschätzt habt wie ich. Außerdem wurde manche Verwirrung meinerseits aufgeklärt. :mrgreen:

    "Ich frage mich, ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den Seinen wiederfinden kann." - Der kleine Prinz

  • Schöne Rezi, Aventurin :thumleft: .


    Sieht wohl so aus, als ob wir nun ENDLICH alle durch wären mit dem Roman :wink: .


    Ich möchte mich auch nochmal bei allen in der MLR bedanken. Ohne euch hätte ich es nicht gepackt. Außerdem hätte ich wohl an meinem Verstand gezweifelt :-s , weil für mich der Roman auch eher schwer zugänglich war.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Elskamin: Danke! :) Deine Rezis sind mir auch schon an einiger Stelle aufgefallen, sie gefallen mir sehr gut! (auch wenn mir manchmal die Farbgebung etwas Probleme bereitet :uups: ) Du hast einen tollen Stil! (für meine Wunschliste eher weniger toll.... :lol: )

    Viele Grüße
    Aventurin


    :study:Rebecca Gablé - Hiobs Brüder


    SuB: 92 / Gelesen 2016: 7

  • :) :) :) Dann bedanke ich mich doch gleich zurück. Freut mich sehr! Dein SUB muss das halt verkraften :P ...


    Tja, die Farbgebung... immer passend zum jeweiligen Cover :wink: ... aber beim rüberkopieren verhaut es mir immer den ganzen Text und, wenn ich dann noch die Farbe ändere, ist noch mehr futsch... Vermutlich sollte ich den Text in Word zwischenspeichern und da dann die Fehler ausmerzen... Aber das war jetzt viel off topic, sorry :pale: .

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • :) :) :) Dann bedanke ich mich doch gleich zurück. Freut mich sehr! Dein SUB muss das halt verkraften :P ...


    Tja, die Farbgebung... immer passend zum jeweiligen Cover :wink: ... aber beim rüberkopieren verhaut es mir immer den ganzen Text und, wenn ich dann noch die Farbe ändere, ist noch mehr futsch... Vermutlich sollte ich den Text in Word zwischenspeichern und da dann die Fehler ausmerzen... Aber das war jetzt viel off topic, sorry :pale: .

    Die Formatierung bleibt am besten erhalten, wenn man in wordpad als Text-Dokument zwischenspeichert. Die Farbe kann man hier eigentlich schön wählen.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
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    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Ich wähle immer schöne Farben :wuetend: :lol: :wink: .
    Zukünftig muss ich mir einfach die Mühe machen, die Texte woanders zwischenzuspeichern. Ich gelobe Besserung O:-) .

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Ich wähle immer schöne Farben :wuetend: :lol: :wink: .
    Zukünftig muss ich mir einfach die Mühe machen, die Texte woanders zwischenzuspeichern. Ich gelobae Besserung O:-) .

    Ich finde sie ja auch sehr schön. Aber dummerweise sind meine Augen nicht die besten. :uups: Dankeschön. :friends: :)


    Und um mal zum Thema zurückzukommen. :wink: Wen es interessiert: Auf der Homepage von der Autorin gibt es ein Interview zu dem Buch. Jedenfalls hat demnach anfangs das Scrabble-Spiel einen viel größeren Raum eingenommen! :shock: Marnes Teil dagegen war viel geringer. Also da bin ich ehrlich gesagt ziemlich froh, dass sie das noch geändert hat. Die Stellen mit dem Scrabble-Spiel haben mir nämlich die meisten Probleme bereitet. 8-[ Und die Autorin scheint Scrabble an sich ziemlich philosophisch zu sehen, wie es scheint. Außerdem erklärt sie die Rolle des Ingenieurs.

    :scratch:

    Viele Grüße
    Aventurin


    :study:Rebecca Gablé - Hiobs Brüder


    SuB: 92 / Gelesen 2016: 7

  • Ha, ich hab ja noch vorm Lesen gebangt, dass "Das Liebesspiel" wie so ein philosophisch verquerer, amerikanischer Baseballfilm werden könnte :lol: . So unrecht lag ich also nicht :wink: !


    Puh, da haben wir ja echt noch Glück gehabt, dass da noch ein Lektor seine Finger im Spiel hatte- im wahrsten Sinne des Wortes :wink: . Das wäre ja furchtbar geworden, wenn das Scrabblespiel noch mehr Raum in Anspruch genommen hätte.
    Denn um ehrlich zu sein, hab ich mehr Spannung, mehr Provokation durch das Scrabblespiel erwartet. Aber irgendwie kam ja erst am Ende ein wenig Fahrt ins Spiel. Vorher ist ja so gut wie nichts passiert.


    Zum Ingenieur:

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



    Einmal editiert, zuletzt von Elskamin ()

  • Ha, ich hab ja noch vorm Lesen gebangt, dass "Das Liebesspiel" wie so ein philosophisch verquerer, amerikanischer Baseballfilm werden könnte :lol: . So unrecht lag ich also nicht :wink: !

    Ja, scheinbar hast du da voll ins Schwarze getroffen. :D Ich hätte mir da aber auch mehr erwartet...


    Zu deinem Spoiler: Eben das ist es ja was mich auch stört. Überlesen haben wir wohl nichts, höchstens was zwischen den Zeilen. :lol:
    (ich hätte meinen Beitrag oben auch lieber spoilern sollen :pale: )

    Viele Grüße
    Aventurin


    :study:Rebecca Gablé - Hiobs Brüder


    SuB: 92 / Gelesen 2016: 7

  • Zum Ingenieur:

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Zum Ingenieur:

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...





  • Aventurin: Bitte doch einen Mod deinen Beitrag noch zu spoilern.

    "Ich frage mich, ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den Seinen wiederfinden kann." - Der kleine Prinz

  • @ Illusion:
    Ja, ich hätte es auch besser gefunden, wenn die Autorin eine bessere Balance zwischen ihren poetischen Wörtern und einer guten, spannenden Geschichte gefunden hätte. Wenn mit ihren Wörtern auch etwas passiert wäre.
    Aber es hat irgendwie den Anschein gemacht, als ob die Geschichte nur dazu da gewesen, damit sie ihren schönen Schreibstil präsentieren kann.


    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
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