Melanie Lahmer - Knochenfinder

  • Inhalt: Das Siegerland - viele Wälder und unberührte Natur - ideal für das immer bekannter werdende Hobby Geocaching, bei dem man mithilfe eines GPS-Empfängers versteckte "Schätze" finden kann. Doch plötzlich wird dieses harmlose Vergnügen zum Aufhänger eines blutigen Kriminalfalles und die gesamte Geocaching Community steht Kopf.
    Kommissarin Natascha Krüger und ihre Kollegen von der Siegener Polizei haben alle Hände voll zu tun, um in diesem Fall zu ermitteln. Dazu kommt ein verschwundener Schüler, an dessen Schule Gewaltvideos von Handy zu Handy herumgehen.


    Zur Autorin: Knochenfinder ist Melanie Lahmers Debutroman. Vorher veröffentlichte sie bereits eine Sammlung von Blogeinträgen mit dem Titel "Mit Kurt Siewers auf dem Sofa: Ein Blog für alle Fälle", die leider inzwischen vergriffen ist.


    Meine Meinung: Ein von vorne bis hinten (immerhin 464 Seiten) gelungener Krimi, der mich an vielen Stellen an "Tatort" - Folgen erinnert. Die autretenden Charaktere allen voran Kommissarin Natascha Krüger und ihre Kollegen sind toll beschrieben, bodenständig und aus dem wirklichen Leben. Man nimmt ihnen ab, dass sie einem so wie sie geschildert sind in der Siegener Innenstadt über den Weg laufen. Kommissar Winterbergs eigener Handlungsstrang mit seinen pubertierenden Söhnen ist ebenso echt und nachvollziehbar beschrieben wie die nach und nach auftauchenden Charaktere der Zeugen die ebenfalls glaubhaft und real erscheinen.
    Durch ihren lockeren Schreibstil und eine leichte Ironie, die beispielsweise eingangs auftaucht, wenn sie Siegen aus der Sicht der Kölnerin Natascha beschreibt, aber immer wieder zwischenzeitlich aufblitzt und die handelnden Personen symphatisch macht schafft es die Autorin eine angenehme zwischenmenschliche Atmosphäre durch das gesamte Buch zu erhalten.
    Die Spannung reißt während der gesamten Lektüre nicht ab und auch hier blitzt die bereits erwähnte Bodenständigkeit wieder auf, keine reißerisch bombastische Auflösung mit actionreichem Finale, sondern ein schlüssig nachvollziehbares Ende rundet den Lesegenuss ab.
    Das Geocachen als Aufhänger der Geschichte wird auf dem Hintergrund meiner praktischen Erfahrung mit dem Hobby durchaus realistisch dargestellt. Man merkt, dass auch die Autorin weiß, wovon sie schreibt.
    Mein Fazit: Knochenfinder ist ein toller Krimi, der mir spannende Lesestunden bereitet hat und dem ich gerne gute :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: gebe.


    PS: Der unweigerliche Vergleich soll nicht ausbleiben. Da kommen zwei Autorinnen unabhängig voneinander relativ zeitgleich auf die Idee, das Geocachen zum Inhalt eines Krimis oder Thrillers zu machen. Eine Kommissarin ermittelt ... und das sind auf den ersten Blick schon sehr große Gemeinsamkeiten von Melanie Lahmers "Knochenfinder" und Ursula Poznanskis "Fünf". ABER: Der Schreibstil beider Autorinnen unterscheidet sich sehr stark voneinander, die Handlung ebenfalls und meiner Meinung nach muss sich hier keines der beiden Werke vor dem anderen verstecken, sich unterordnen sondern beide sind gut und haben mich persönlich überzeugt.

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Klappentext lt. Bastei Lübbe:
    Ein Schüler verschwindet spurlos. Wenig später wird in einem Geocaching-Versteck im Rothaargebirge ein Finger gefunden, und an der Schule des Vermissten kursieren brutale Gewaltvideos.


    Kommissarin Natascha Krüger und ihre Kollegen suchen nach einem Täter - und ahnen nicht, welches grausame Spiel dieser mit ihnen spielt. Denn kurz darauf gibt es einen weiteren Geocaching-Fund ...



    Über den Autor lt. Klappentext:
    Melanie Lahmer, geboren 1974 in Rotenburg/Fulda, lebt mit ihrer Familie in Siegen. Nach dem Studium der Erziehungswissenschaften arbeitete sie als Redakteurin und veröffentlichte Kolumnen und Kurzkrimis.


    "Knochenfinder" ist ihr erster Roman und wurde von der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen mit einem Stipendium ausgezeichnet. Wenn Melanie Lahmer nicht schreibt, sucht sie deutschlandweit Geocaches.



    Aufbau/Allgemeines:
    Das Buch hat 463 Seiten und ist in sehr angenehme, kurze Kapitel eingeteilt. Es lässt sich daher sehr flüssig lesen und Cover und Titel passen auch wunderbar zur Geschichte. Melanie Lahmer ist hier ein besonderes Debüt zum Thema Geocaching gelungen. Die Handlung ist sehr gut aufgebaut und es gibt viele Infos zu dem Thema, da die Autorin selbst damit vertraut ist.


    Die Protagonisten sind vorrangig Jugendliche, die selbst noch nicht wissen, wohin sie gehören, aber auch deren Eltern, Cacher und das Team der Kriminalpolizei spielt eine wichtige Rolle. Der Täter selbst bleibt immer im Dunklen verborgen und gibt sich nicht zu erkennen.



    Inhalt:
    Im Rothaargebirge ist Geocaching stark vertreten und es gibt viele Verstecke. Als plötzlich ein Schüler vermisst wird und kurz darauf ein Finger in einem Geocaching-Versteck gefunden wird, steht man vor einem Rätsel. Gehört der Finger dem vermissten Jungen und was ist mit ihm eigentlich passiert? Auf dessen Schule sind Gewaltvideos im Umlauf, aber wie passt das alles zusammen?


    Die Kriminalkommissare Hannes Winterberg und Natascha Krüger gehen der Sache nach und stehen immer wieder vor einer Mauer des Schweigens. Ob Eltern, Schule, Cacher, es passt nichts zusammen. Selbst Kommissar Winterberg, dessen beide Söhne auch auf diese Schule gehen, kann nichts in Erfahrung bringen. Und dann gibt es auf einmal ein weiteres Caching-Fundstück und das Kripo-Team hat nun alle Hände voll zu tun, um mit ihren Ermittlungen voranzukommen.



    Eigene Meinung:
    Ein Krimi mit einem ganz besonderen Grundthema, nämlich Geocaching. Eine Freizeitbeschäftigung, bei der Cacher diverse Gegenstände in eine Dose geben und diese dann irgendwo vergraben, bzw. verstecken. Im Internet werden dann die Koordinaten bekannt gegeben, sodass dann andere Cacher mit einem GPS-Gerät auf die Suche gehen können.

    Ein spannender und interessanter Zeitvertreib, den Melanie Lahmer hier dem Leser näher bringt. Da sie selbst dieser Beschäftigung nachgeht, kann man hier alles sehr realitätsnah miterleben und sich ein gutes Bild davon machen.


    Der achtzehnjährige Schüler René Staudt wird von seinen Eltern als vermisst gemeldet. Die Kommissare Hannes Winterberg und Natascha Krüger vom Kriminalkommissariat Siegen übernehmen den Fall. Sie vermuten, dass es vielleicht Probleme in der Schule gibt und René deshalb ausgerissen ist.


    Kommissar Winterberg befindet sich im Moment selbst in einer unangenehmen Situation. Er wurde von der Schule informiert, dass sein achtzehnjähriger Sohn Niklas zu einem Drogentest aufgefordert wird. Es handelt sich um dieselbe Schule, in die auch René geht. Sie müssen auf jeden Fall mehr über René in Erfahrung bringen, der allerdings ein Einzelgänger ist.


    Dann geht es Schlag auf Schlag. In einem Geocaching-Versteck wird ein Finger gefunden. In der Schule sind Gewaltvideos im Umlauf. Und dann taucht ein weiteres Geocaching-Fundstück auf. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel, sie finden keine Zusammenhänge und die Zeit läuft ihnen davon.


    Eine richtig spannende Geschichte, die ein außergewöhnliches Thema zum Inhalt hat und sofort fesselt und neugierig macht. Sympathische Ermittler, mit ganz normalen privaten und beruflichen Problemen und ohne die üblichen Depressionen. Die Darstellung der Jugendlichen ist sehr gut gelungen, es werden die bekannten Aggressionen aufgezeigt, für alles empfänglich und Auflehnung gegen Eltern und Schule. Wobei die einzelnen Charaktere aber noch etwas mehr Tiefgang vertragen hätten.


    Melanie Lahmer ist hier ein tolles Debüt gelungen, sie hat die Fäden der einzelnen Handlungsstränge sehr gut miteinander verknüpft und auch immer wieder Szenen von René und auch vom Täter eingeflochten. Ganz zu schweigen von den vielen Infos zu Geocaching. Man kann nur hoffen, dass es nicht bei dem einen Krimi bleibt.



    Fazit:
    Ein außergewöhnliches Debüt mit einer sehr interessanten Handlung.



    Bewertung:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Autor: (Quelle: Buch)


    Melanie Lahmer, geboren 1974 in Rotenburg/Fulda, lebt mit ihrer Familie in Siegen. Nach dem Studium der Erziehungswissenschaften arbeitete sie als Redakteurin und veröffentlichte Kolumnen und Kurzkrimis. Knochenfinder ist ihr erster Roman und wurde von der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen mit einem Stipendium ausgezeichnet. Wenn Melanie Lahmer nicht schreibt, sucht sie deutschlandweit Geocaches.



    Inhalt: (Quelle: Buchrückseite)


    Ein Schüler verschwindet spurlos. Wenig später wird in einem Geocaching-Versteck im Rothaargebirge ein Finger gefunden, und an der Schule des Vermissten kursieren brutale Gewaltvideos. Kommissarin Natascha Krüger und ihre Kollegen suchen nach einem Täter - und ahnen nicht, welches grausame Spiel dieser mit ihnen spielt. Denn kurz darauf gibt es einen weiteren Geocaching-Fund …



    Inhalt in eigenen Worten:


    Familie Staudt ist auf den ersten Blick eine richtige Vorzeigefamilie. Sie wohnt in ihrem schmucken Einfamilienhaus mit gepflegtem Garten, das sich perfekt in die bevorzugte Wohnlage fügt. Die Wohnungseinrichtung ist so professionell abgestimmt, dass man sich wie in einem Einrichtungsmagazin fühlt und sie schon steril wirkt. Offensichtlich lebt die Familie gut situiert, aber etwas Schreckliches ist passiert. Der 18 jährige Sohn René, der noch zur Schule geht, wird seit einigen Tagen vermisst. Er ist zuvor schon einmal weggelaufen und hat bei seinen Verwandten Unterschlupf gesucht. Doch diesmal ist er dort nicht aufgetaucht und die Eltern mussten ihn als vermisst melden. Natascha Krüger und Hannes Winterberg von der Polizei Siegen besuchen das Ehepaar Staudt um nähere Informationen im Zusammenhang mit Renés Verschwinden zu erhalten. Es ist aber längst nicht alles in wunderbarer Ordnung, wie es zunächst scheint und Michael Staudt setzt seine ganze Energie dafür ein, den Schein der Normalität zu wahren. Sehr bald beginnt die Fassade der perfekten Familie zu bröckeln.


    Gleichzeitig herrscht in Siegen große Aufregung. Ein kleiner Junge, der mit seiner Famile beim Geocachen war, hat in einer Plastikdose einen Knochen gefunden. Bald stellt sich heraus, dass es sich um einen menschlichen Finger handelt.


    Haben die beiden Ereignisse etwas miteinander zu tun? Was liegt bei Familie Staudt im Argen? Wo steckt René? - Natascha Krüger, Jörg Lorenz und Hannes Winterberg ermitteln.



    Meine persönliche Meinung:


    Der Roman Knochenfinder spielt in der Szene der Geocacher und ist nicht das erste Buch, das im Umfeld dieses Volkssports spielt. Ich selber habe kürzlich „Fünf“ von Ursula Poznanski gelesen und vermutlich gibt es auch noch weitere. Melanie Lahmer findet einen etwas anderen Zugang zu diesem Hobby. Die Schnitzeljagd mit GPS wird sehr gut erklärt, so dass man dem Krimi auch als „Nichtcacher“ sehr leicht folgen kann. Man spürt, dass Melanie Lahmer diesem Hobby auch selber sehr gerne nachgeht.


    Der Schauplatz dieses Kriminalromans ist Siegen, eine Stadt im Dreiländereck von Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Für Natascha Krüger ist Siegen am Ende der Welt. Das Siegerland ist ein ehemaliges Bergbaugebiet und man erfährt einiges über den Bergbau und die Industrialisierung in der Region. Ich fand das sehr interessant, weil es für mich völlig unbekannt ist. Die anschaulichen Beschreibungen in freier Natur haben mir sehr gut gefallen.


    Die Hauptfigur, Natascha Krüger, wird sehr schön eingeführt. Sie ist jung, sympathisch, natürlich hübsch, aber auch bodenständig und sie ist Katzenliebhaberin. Interessanterweise ist sie Synästhetin. Das heißt, sie nimmt Zahlen und Gerüche auch als Farben wahr. Das wird mir im Buch etwas zu häufig erwähnt, was aber möglicherweise mein persönliches Problem ist, weil ich mich schon öfter mit der Thematik befassen musste. Diese Gabe trägt letztendlich mit zur Aufklärung des Falles bei und spielt so durchaus eine wichtige Rolle. Natascha bildet mit ihren Kollegen Jörg Lorenz und Hannes Winterberg ein Team. Wir erfahren einiges aus Winterbergs Privatleben, das nicht immer ganz so einfach ist, wie es sich ein Polizeibeamter wünschen würde. Da René die gleiche Schule wie seine Söhne besucht, führen die Ermittlungen auch ins Umfeld von Winterbergs Sohn Niklas.


    Was mir nicht so gut gefallen hat, war eine sich anbahnende Liebesbeziehung zwischen Natascha und Simon, einem Kollegen aus einer anderen Abteilung. Das war mir teilweise etwas zu dick aufgetragen, hat aber die Geschichte doch voran gebracht, sodass man auch nicht darauf verzichten könnte. Vermutlich sollte dieses Techtelmechtel für den Romantikfaktor sorgen. Das hat bei mir aber nicht so wirklich gewirkt.


    Die Dialoge empfinde ich nicht durchwegs gleich gut gelungen. Sie wirken auf mich stellenweise etwas aufgesetzt. Die Gespräche zwischen den Polizisten finde ich durchaus authentisch, aber bei anderen Figuren wirken die Gespräche manchmal doch ziemlich gestelzt.


    Die Anzahl der Figuren, sowohl bei der Polizei, wie auch unter den Zeugen ist angenehm überschaubar. Die Protagonisten sind genau beschrieben und charakterisiert, so dass ich eine gute Vorstellung von ihnen gewonnen habe.


    Obwohl man im Prolog und im ersten Kapitel gleich mitten in der Geschichte ist, nimmt die Spannung dann doch nur langsam zu. Ich empfand sie eher als subtiles, sich steigerndes Unbehagen. Durch die quälende Ungewissheit habe ich mit Renés Eltern mitgefühlt. Was kann schlimmer sein, als nicht zu wissen, was dem eigenen Kind zugestoßen ist?
    In der zweiten Hälfte hat mich das Buch dann richtig mitgerissen. Ich musste einfach wissen, was mit dem Jungen passiert ist, so dass ich das Buch sehr schnell ausgelesen hatte.


    Ich muss zugeben, dass ich, was den Täter betrifft, lange auf einer falschen Fährte war.



    Mein Fazit:


    Ich habe mich mit diesem Debüt gut unterhalten gefühlt. Ich konnte das Buch flüssig lesen und hatte keinerlei Verständnisprobleme, weil das Geocaching sehr gut erklärt wird. Einen kleinen Abzug mache ich, weil mir das Motiv des Täters nicht plausibel genug ist und weil am Ende der Lektüre immer noch einige kleine Unklarheiten herrschten, obwohl ich meinte, aufmerksam gelesen zu haben.


    Ein viel versprechendes Erstlingswerk - von mir erhält dieser erfrischende, junge Krimi eine Leseempfehlung mit :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Im Rothaargebirge werden in Geocaching-Dosen amputierte Finger gefunden. Das Team um Kommissar Winterberg ermittelt, als sich herausstellt, dass ein 18-Jähriger kurz vorher verschwunden ist. Die Spur führt nicht nur zu begeisterten Geocachern, Hobbyjägern und überambitionierten Nachbarn, sondern auch tief in die Gewaltszene...


    Der Roman "Knochenfinder" klang für mich interessant, da das Debüt der Autorin gelobt wurde und mich das Thema interessiert. Obwohl Geocaching nicht mehr ganz neu ist, gibt es verhältnismäßig wenig Erwähnung in der neueren Belletristik.
    Das Buch war zwar leidlich spannend, aber nicht besonders tiefgründig. Der entscheidende Hinweis basiert auf einer Gabe und nicht auf harter Ermittlungsarbeit, wodurch sich mir das Gefühl eines deus-ex-machina aufdrängte. Ich weiß, dass diese Fähigkeit auftritt und kenne auch jemanden, fand es aber trotzdem als Höhepunkt der Fallaufklärung zu einfach und zufallsbasiert.
    Der Roman ließ sich zwar flott lesen, hebt sich aus meiner Sicht aber nicht von der breiten Masse ab. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Da ich gerne geocachen gehe werde ich mir das Buch mal auf die WuLi packen :thumleft: Danke für eure Rezis.

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • "Knochenfinder" war ein wirklich guter Krimi, der mich wunderbar unterhalten hat und sich nicht hinter der nationalen Konkurrenz zu verstecken braucht. Melanie Lahmer versucht nicht, mit übermäßiger Brutalität zu bestechen oder als Täter den größten Psychopathen der Menschheitsgeschichte zu erfinden. Der Fall wird auch nicht in unzählige kleine Schächtelchen verpackt und hat nicht mehrere Twists in der Handlung. Vielmehr bekommt der Leser hier einen gradlinigen, bodenständigen Krimi vorgesetzt, der mit dem Geooaching und mit Gewaltvideos im Internet zwei sehr interessante Aspekte behandelt und zu keiner Sekunde langweilig ist.


    Es gab allerdings einen Schwachpunkt, der dem Buch meine Höchstwertung kostete und das waren die Charaktere. Einerseits war ich schon fast erleichtert, mit Hannes Winterberg und Natascha Krüger zwei Ermittler zu haben, die eher normal wirken. Sie sind keine Alkoholiker, haben kein traumatisches Erlebnis hinter sich und sind auch nicht die besten Polizisten der Welt, sondern haben ein ganz normales Privatleben neben ihrem Job. Aber ein bisschen mehr Farbe hätten sie ruhig verdient gehabt. Auch wenn beide ziemlich sympathisch wirken, blieben sie doch ein wenig zu blass. Die Nebenfiguren bei der Polizei, von Schmitz über Hanke bis Lorenz, waren allerdings, genauso wie ihre Namen, völlig austauschbar und gesichtslos.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • „Geocaching“ hat sich als neumodische Schnitzeljagd in den letzten Jahren auch im Siegerland etabliert. Bis eines Tages eine Familie in einem Cache einen menschlichen Finger finden. Kurze Zeit später wird ein weiterer Finger gefunden. Zeitgleich wird ein junger Schüler, René Staudt, vermisst gemeldet. Die Kommissarin Natascha Krüger begibt sich mit ihren Kollegen Winterberg und Lorenz auf die Suche.

    Nach Ursula Poznanskis „Fünf“ ist „Knochenfinder“ mein zweites Buch, das sich um das Thema Geocaching dreht. Bis auf das Grundthema kann man beide Bücher jedoch nicht miteinander vergleichen. Die Autorin präsentiert uns demnach keinen Abklatsch.


    „Knochenfinder“ ist ein solider und spannender Krimi. Die Polizisten Natascha Krüger und ihre Kollegen sind sympathisch und kommen recht natürlich daher. Die Autorin gibt auch Einblicke in das Privatleben. Ein „normales“ Privatleben. Eine kleine sich anbahnende Romanze, ein querschießender Teenager - alles Dinge, die auch in Wirklichkeit so vorkommen. Diese Normalität hat mir gut gefallen.


    Auffallend war der Lokalkolorit, den die Autorin in das Buch eingebracht hat. Für meinen Geschmack schon etwas zu auffallend. Für Einheimische sicherlich interessant.


    Die Geschichte lässt sich flüssig lesen, der Spannungsbogen steigt stetig an und es kommt keinerlei Langeweile auf. Das Ende war mir nicht rund genug. Es bleiben ein paar Fragen offen. Mir fehlte ein kleines abschließendes Kapitel. Ich habe mich dennoch 450 Seiten lang gut unterhalten gefühlt und freue mich auf weitere Bücher der Autorin, vielleicht auch wieder mit der Polizistin Natasche Krüger und deren Kollegen.


    Eine klare Leseempfehlung von meiner Seite :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Über das Buch:


    Preis: 8,99 Euro
    Seiten: 459
    Erscheinungsdatum: 2012
    Originalsprache: Deutsch
    Genre: Krimie
    Verlag: Bastei-Lübbe
    Hier kann man bestellen: Amazon
    ISBN: 9783404166695
    1.Teil einer Serie


    Inhalt:


    Wenn Geocaching zum Blutigen Spiel ohne Grenzen wird...
    Ein Schüler verschwindet spurlos. Wenig später wird in einem
    Geocaching-Versteck im Rothaargebirge ein Finger gefunden, und an der
    Schule des Vermissten kursieren brutale Gewaltvideos. Kommissarin
    Natascha Krüger und ihre Kollegen suchen nach einem Täter - und ahnen
    nicht, welches grausame Spiel dieser mit ihnen spielt. Denn kurz darauf
    gibt es einen weiteren Geocaching-Fund....


    Das Cover:


    Das Cover gefällt mir sehr gut! Die Schrift "Knochenfinder" ist rot
    gehalten und sieht nach Blut aus. Außerdem sieht man ein Stück Holz mit
    einem Käfer drauf. Das passt, da das Buch sehr viel in der freien Natur
    spielt!


    Die ersten 3 Sätze:


    Als er aufwachte, hatte er das unbestimmte Gefühl, dass etwas Furchtbares mit ihm geschehen war.
    Er schlug die Augen auf: Um ihn herum war nichts als Schwärze.
    Einen schrecklich langen Moment glaubte er, aufeinmal blind geworden zu sein.


    Schreibstil & Aufbau:


    Die 459 Seiten wurden auf 71 Kapitel verteilt. Es wurde alles in Erzähl-Form geschrieben und es ist flüssig geschrieben.
    Man kommt schnell durch und man kann auch zwischendurch schnell ein Kapitel lesen.
    Das Buch wurde sehr spannend geschrieben und ich wusste bis zum Schluss nicht, wer der Täter ist.
    Die Spannung war schon auf der ersten Seite zu spüren und man war sofort gefesselt.


    Die Protagonisten:


    Es gab 2 Protagonisten, die mir am meisten auffielen. Es waren Natascha Krüger und Winterberg.
    Sie waren sehr unterschiedlich.
    Natascha Krüger war Single und arbeitete sehr hart für die Fälle, die sie bearbeitet.
    Sie hat auch eine besondere Gabe, aber darauf will ich nicht näher eingehen, wegen Spoiler-Gefahr.
    Winterberg ist Ehemann und Vater. Er hat 2 Söhne und macht alles für seine Familie.
    Er ist manchmal in der Zwickmühle, ob er zu Hause bleiben soll oder zur Arbeit gehen soll.
    Ich finde beide Protagonisten sehr sympatisch!


    Meine Meinung:


    WOW! WOW! WOW!
    Ich fand das Buch super spannend zu lesen. Es hat sich gelohnt, von der
    ersten bis zur letzten Seite. Die Autorin hat es einfach super
    geschrieben.
    Ich fand auch die Protagonisten sehr sympatisch und ich freue mich darauf noch mehr von ihnen zu lesen.
    Man sieht an diesem Buch, das aus einem harmlosen Spiel, ein toller Krimie entstehen kann.
    Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend und spannend. Und man kommt
    aus der Spannung nich raus. Ich war so gefesselt, das ich ein Kapitel
    nach den nächsten lesen musste!
    Was ich auch toll fand, war das man erst zum Schluß wusste, wer der Täter ist und warum der Täter es gemacht hat.
    Ich hoffe, Melanie Lahmer bringt noch mehr Teile dieser Serie raus, denn
    es ist einfach ein super Auftakt, zu einer erfolgreichen Serie!


    Fazit:


    Ein super Debütroman, der sehr zu empfehlen ist und einen fesselt!


    Über die Autorin:


    Melanie Lahmer, geboren 1974 in Rotenburg /Fulda, lebt mit ihrer Familie
    in Siegen. Nach dem Studium der Erzihungswissenschaften arbeitete sie
    als Redakteurin und veröffentlichte Kolumnen und Kurzkrimis.
    KNOCHENFINDER ist ihr erster Roman und wurde von der Kunststiftung
    Nordrhein - Westfalen mit einem Stipendium ausgezeichnet. Wenn Melanie
    Lahmer nicht schreibt, sucht sie deutschlandweit Geocaches.


    Wieviel Sterne?


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
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    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Ich bin kein Krimileser. Aber ab und zu sollte man sich ja mal an ein anderes Genre wagen, also habe ich "Knochenfinder" gelesen. Auf dieses Buch aufmerksam geworden bin ich, weil es in meiner Heimat spielt. Ich fand das Buch durchaus interessant und unterhaltsam aber zu einen Krimileser wird es mich nicht machen. Es war cool mal ein Buch zu lesen, welches an mir so bekannten Orten spielt (Teilweise gehen die Protagonisten fast an meiner Haustüre vorbei :lol: ). Aber um mich zu begeistern fehlen mir einfach komplexere Charactere (aber die werde ich wohl auch nicht unbedingt in anderen Krimis finden).

    "Eine ganze Stunde der Seligkeit! Ist das etwa wenig, selbst für ein ganzes Menschenleben?" - Dostojewski