Andrea Kane: Ewig bist du mein / The Girl Who Disappeared Twice

  • Die Autorin:
    Mit ihrem ersten romantischen Thriller Schwesterherz landete Andrea Kane im Jahr 2000 auf Anhieb auf der Bestsellerliste der New York Times. Heute erscheinen die Bücher der erfolgreichen Autorin in 16 Ländern. Andrea Kane lebt mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter in New Jersey.
    (Informationen von der Verlagswebsite)


    Klappentext:
    Andrea Kanes neuer packender Thriller: Profilerin Casey Woods soll dem FBI helfen, eine mysteriöse Entführung aufzudecken …
    Kann Profilerin Casey Woods dem FBI helfen, eine mysteriöse Entführung aufzudecken? Fieberhaft versucht Casey die kleine Tochter der Richterin Hope Willis zu finden. Schnell wird klar: Dies ist kein Routinefall! Bereits Hopes Zwillingsschwester wurde entführt, als sie noch ein Kind war. Die Liste der Verdächtigen ist lang, doch alle Spuren führen ins Leere. Bis ein Mord geschieht – und Casey auf ein dunkles Familiengeheimnis stößt …


    Aufbau:
    420 Seiten, die in 35 Kapitel aufgebaut sind. Zusätzlich ist bei den Kapiteln angegeben, wie lange Krissy schon in der Hand der Entführer ist.


    Inhalt:
    Als sie sechs Jahre alt war, wurde ihre Zwillingsschwester Felicity entführt, während die beiden Schwestern im selben Zimmer schliefen. Bis heute hat die Richterin Hope Willis diesen Schmerz nicht überwinden können und sie denkt jeden Tag an dieses Verbrechen, das ihre Familie zerstörte. Jetzt scheint der Albtraum aber an Intensität zuzunehmen, denn eines Tages wird Hopes kleine Tochter Krissy am hellichten Tag aus dem Kindergarten entführt – und das Verbrechen deutet stark darauf hin, dass der Entführer die Tat bis ins allerkleinste Detail geplant hat…
    Da Hope sich nicht nur auf das FBI verlassen will, auch wenn sie großes Vertrauen in die Beamten hat, schaltet sie das Ermittlerteam von “Forensic Instincts” ein. Sie ist fest davon überzeugt, dass dieses Team, das für seine unkonventionellen Methoden bekannt ist, ihr bei der Suche nach der kleinen Krissy bedingungslos beistehen wird – und tatsächlich sind Casey, Marc und Ryan bereit, alles zu geben, um das kleine Mädchen wiederzufinden. Dabei greift Casey trotz der Kritik ihrer beiden Kollegen auch immer wieder gern auf die Visionen des Mediums Claire zurück. Claire ist sich sicher, dass Krissy noch lebt, aber sie sieht auch, dass das Mädchen große Angst hat und verzweifelt darauf hofft, dass ihre Mutter zu ihr kommen möge.
    Die Ermittlungen sind äußerst schwierig, weil zunächst viele Menschen in Frage zu kommen scheinen – da sie selbst Richterin und ihr Mann Anwalt ist, haben Hope und Edward Willis sich nicht immer nur Freunde gemacht. Doch als deutlich wird, dass das Verbrechen an Krissy etwas mit der Vergangenheit zu tun haben könnte, grenzt sich der Kreis der Verdächtigen schnell ein.


    Meine Meinung:
    Einen Pluspunkt bekommt dieser Krimi von mir für das Ermittlerteam von “Forensic Instincts”. Auch wenn die Teammitglieder auf ihrem Gebiet manchmal etwas zu gut sind, um glaubwürdig zu sein, fand ich ihre ungewöhnliche und nicht immer ganz legale Art des Ermittelns doch ganz gelungen. Leider erfährt man nicht sonderlich viel über die Figuren an sich, manchmal hätte ich mir mehr Einblicke in ihr Privatleben oder Ähnliches gewünscht.
    Der Fall um die Entführung der kleinen Krissy beginnt spannend, aber ab Seite fünfzig in etwa hatte ich einen ziemlich starken Verdacht, was die Auflösung angehen würde, und dieser hat sich dann noch bestätigt. Zwar kann man natürlich nicht in allen Details auf die Lösung kommen, aber der Überraschungseffekt wird für einen versierten Krimileser meiner Meinung nach ausbleiben, da Andrea Kane eigentlich ziemlich deutliche Hinweise darauf gibt, wer die Tat begangen hat. Das fand ich schade – ich rate zwar gerne mit, aber im ersten Viertel schon auf der richtigen Fährte zu sein, die dann auch nicht wirklich in Zweifel gestellt wird, das ist zu früh.
    Das Buch hat einige Längen, weil die Autorin im Mittelteil Befragungen von Menschen und Verdächtigungen aller möglichen Leute beschreibt, ohne dass diese später noch mal relevant würden. Auch das hat mich beim Lesen – vor allem im Nachhinein – ziemlich gestört, zumal diese Befragungsszenen ohne zur Handlung zu passen einfach eingestreut werden.
    Genervt hat mich eine Sache an der Übersetzung, wobei ich jetzt auch keinen Vorschlag habe, wie man es besser machen könnte. Einer der Ermittler, Ryan, nennt das Medium Claire immer “Claire-Werk”, was abgesehen davon, wie albern es ist, ja auch völlig bedeutungslos daherkommt. Ich schätze mal, dass er sie im Original “Claire-Voyant” (Hellseherin) nennt, was dann immerhin zur Handlung passen würde.
    Als Fazit würde ich sagen, dass “Ewig bist du mein” ein Krimi ist, dem eine gute Idee zugrunde liegt, der ein ganz interessantes Ermittlerteam hat, über das man leider nicht so viel erfährt, aber dass es sich mit all den Längen und dem vorhersehbaren Ende nicht um ein Buch handelt, das ich bedingungslos weiterempfehlen würde.
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