Henry Denker "Auf Leben und Tod"

  • Klappentext: Dr. Walter Duncan ist ein hochkarätiger Chirurg. Viele Krebspatienten verdanken ihm ihr Leben. Dann erkrankt seine eigene Tochter Simmie an Leukämie- und Walt Duncans Heilkunst stößt an ihre Grenzen. Nur seine Vaterliebe vermag Simmies Leiden jetzt noch zu lindern.


    Auf 383 Seiten und 28 Kapiteln erzählt Henry Denker die Geschichte von Walter, seiner Frau Emily und deren Tochte Simmie. Alle drei Charaktere sind ausführlich ausgearbeitet. Man erfährt die Sichtweise über Geschehnisse jedes Einzelnen, wobei man feststellt, dass Eltern zuweilen ihre Kinder nicht richtig einschätzen können. Walter ist ein Experte in der Chirurgie, er liebt seine Arbeit mit den Patienten und er wird von seinen Kollegen sehr geschätzt. Auf der anderen Seite aber hat er nur wenig Zeit für seine Frau und seine Tochter Simmie. Jeden Tag nimmt er sich aufs Neue vor pünktlich das Krankenhaus zu verlassen, um mit seiner Familie zu Abend zu essen und seine Tochter ins Bett zu bringen. Doch nur ganz selten gelingt es Walter und man merkt, wie leid es ihm tut. Henry Denker beschreibt diese alltägliche Situation auch aus der Sicht von Ehefrau und Tochter sehr gut, die unter der Abwesenheit Walter`s leiden. Erst als Walter erste Anzeichen einer Erkrankung bei seiner Tochter feststellt und dann eine schwere Form von Leukämie diagnostiziert wird, ist er wirklich für seine Tochter da. Er nimmt sich Zeit und kümmert sich neben seinem straffen Zeitplan im Krankenhaus rührend um Simmie. Die Trennung zwischen Arzt- und Vatergefühlen fällt ihm immer schwerer und als die Genesung seiner eigenen Tochter immer aussichtsloser wird zieht Walter sich immer mehr zurück. Als dann Simmie stirbt, bricht für ihre Eltern eine Welt zusammen. Walter geht nicht mehr arbeiten und verbringt den ganzen Tag in Simmies Zimmer - soviel Zeit wie noch nie zuvor. Die Zeit der Trauer beschreibt Henry Denker sehr einfühlsam und dann rütteln Walters Patienten ihn doch wieder auf, sodass er seinen Beruf nicht an den Nagel hängt, denn er merkt, dass er trotz Simmies Tod noch vielen anderen Kindern das Leben retten kann.


    Ich fand den Roman sehr gut, weil der Zwiespalt Walter´s sehr gut dargestellt wird. Hingerissen zwischen Menschenleben retten und für seine eigene Familie Zeit zu finden ist für einen Chirurgen wie ihn nicht einfach. Leider muss seine Tochter Simmie erst so schwer erkranken, um ihrem Vater wieder näher zu kommen. Ich fand es bewundernswert wie eine Elfjährige mit der Erkrankung klarkommt und habe geweint, als Simmie stirbt.


    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: , weil es der erste Roman seit Jahren ist, der mich tief berührt und zum Weinen gebracht hat.


    Viel Spass beim Lesen wünscht


    Christina Bartel

  • Liebe Christina Bartel, danke! Ich setze das Buch auf meine Wunschliste.
    Aurélie


    „Die Kultur der Menschheit besitzt nichts Ehrwürdigeres als das Buch,
    nichts Wunderbareres und nichts, das wichtiger wäre.´
    Gerhart Hauptmann
    * 15. 11. 1862 - Obersalzbrunn in Niederschlesien
    † 06. 06. 1946 - Agnetendorf [/size]
    [/size]