Bei der letzten Frankfurter Buchmesse waren sie wieder zu hören, jene düsteren Abgesänge auf die Buchkultur, jene begeisterten bis kulturpessimistischen Einschätzungen von E-Books und anderen Formen der Lektüre, von denen man schon seit langem sagt, sie würden das gedruckte Buch schon bald ablösen.
Wenn man den Zahlen glaubt, wird sich der Erfolgszug des elektronischen Buches noch etwas verspäten, vor allem deshalb, weil die meisten der bisherigen Buchliebhaber, die Bibliophilen erst recht, für diesen Zug keine Fahrkarten lösen und auch nie lösen werden.
Darin sind sich der große Umberto Eco und der Regisseur Jean-Caude Carriere in ihrem langen, hier in diesem Buch vorliegenden Gespräch über "Die große Zukunft des Buches" einig. Es ist ein Gespräch voller Liebe zum Buch, eine "Hommage an die Galaxie Gutenberg", wie der Verlag es nennt.
Unterhaltsam ist es zu lesen, lehrreich und an vielen Stellen durchtränkt mit einem hintersinnigen Humor. Allerdings: man muss schon ein bibliophiler Mensch sein, um das Buch genießen zu können, aber für die ist es ja auch gemacht. Das gedruckte Buch, die Lektüre an welchen bevorzugten Orten und zu welchen bevorzugten Zeiten auch immer, wird für diese Menschen niemals abgelöst werden durch irgendein anderes Medium.