Amazon schreibt dazu:
Rot. Die erste Farbe, die ein Neugeborenes wahrnimmt, die letzte, die wir sterbend sehen. Thomas Linde, über der Szenerie schwebend, erblickt unter sich ein Trümmerfeld. Ein Unfall? Eine Explosion? Was er in seiner Nahtod-Vision auch zu sehen bekommt, sind die Scherben seines eigenen Lebens.
Die Vergangenheit hatte den einst so kämpferischen Alt-68er, der heute als Beerdigungsredner seinen Lebensunterhalt bestreitet, wieder eingeholt, als er vom Tode des früheren Freundes und Mitstreiters Aschenberger erfuhr. Dessen letzter Wille, eine Grabrede von Linde, bekannt für seine gefühlvollen, rhetorisch meisterhaften Abgesänge, versetzt diesen in inneren Aufruhr. Auf Spurensuche in der Wohnung des Verstorbenen stieß Linde nämlich auf detaillierte Pläne des Ex-Kommilitonen zu einem politischen Fanal, der Sprengung der Berliner Siegessäule!
Nach Johannisnacht ist das mein zweiter Roman von Uwe Timm, aber sicher nicht mein letzter. Ich mag diesen Schreibstil sehr: lebendig, anschaulich, teilweise akribisch genau und trotzdem niemals langweilig. Die Personen sind einerseits ganz "normale" Menschen - allerdins auch immer mit einer Macke, oder auch mehreren. Daneben gibt es fast philosophisch-tiefsinnige Gedanken und viel Unterhaltung, einen dramatischen Schluss und am Ende das Gefühl für den Leser, seine Zeit gut investiert zu haben.