Mary Hooper - Totenmädchen

  • Kurzbeschreibung:
    Packend, mitreißend und ungeheuer einfühlsam erzählt


    Oxford, im Jahre 1650: Namhafte Mediziner und junge Studenten versammeln sich im Haus des Apothekers Clarke, um der Sezierung einer Leiche beizuwohnen. Die Tote ist die sechzehnjährige Anne Green, die wegen Kindstötung zum Tod am Strang verurteilt und gehängt worden ist. In Wahrheit wurde Anne Green vom Neffen ihres Dienstherren verführt und dann sitzengelassen – doch die Wahrheit hatte vor Gericht niemand hören wollen. Stunden nach Annes Tod ist der junge Student Robert der erste, der es wahrnimmt: Anne Greens Augenlider flattern. Sollte das Mädchen, das noch auf dem Schafott seine Unschuld beteuert hatte, den Strang überlebt haben?


    Über die Autorin:
    Mary Hooper begann zu schreiben, als ihre Kinder noch klein waren. Seitdem hat sie zahlreiche Kurzgeschichten für Zeitschriften und über dreißig Kinder- und Jugendbücher verfasst. Daneben gibt sie Kurse in Kreativem Schreiben. Im Jahr 2001 wurde sie für ihr Jugendbuch Megan mit dem North East Book Award ausgezeichnet. Mary Hooper lebt in Hampshire, England.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch erfüllte meine Erwartungen. Ich erwartete ein gutes Buch, das ich ohne sich hinziehende Abschnitte, lesen konnte. Es war doch anders als vermutet, aber das war kein Nachteil. Das Leben von Anne nach ihrem Tod und ihrer Rettung danach, hatte ich mir vorgestellt zu lesen. Diese Annahme hatte ich, als ich mir dieses Buch auslieh. In Wahrheit handelt der Inhalt von Annes Geschichte. Wie sie vor Gericht kam und wie das Urteil über sie ausgesprochen wurde. Die Hintergründe wurden erläutert. Gedacht hätte ich nicht das mich dieses Thema doch so sehr interessieren würde.


    Es ist doch schwer zu akzeptieren das ein einziger Fehler, das ganze Leben dermaßen ändern kann und man dem Tod gegenüber steht. Wenn Anne den Wünschen eines jungen Mannes, dem Enkel des Herren des Hauses in dem sie angestellt war, nicht nachgegeben hätte. Seinen leeren Versprechen nicht Glauben geschänkt hätte, dann wäre sie von den folgenen Anschuldigungen verschohnt geblieben. Standhaft hätte sie bleiben müssen. Nein sagen sollte so schwer einfach nicht sein. Der junge Herr hatte seinen Spaß, hat sie ausgenutzt und links liegen gelassen. Was hatte Anne davon, die an das Gute in den Menschen geglaubt hat? Eine Fehlgeburt, weswegen sie auch noch verurteilt wurde.


    Geld regiert die Welt, heißt es. Nur um die Familienehre nicht zu verlieren, verschloss der Herr des Hauses jedem den Mund und lenkte das Gerichtsverfahren so wie er es wollte. Doch Anne starb dabei, wie durch ein Wunder, nicht. Sie konnte geretet werde und wurde zu einer Berühmtheit.


    Sehr nah ging mir die Geschichte von diesem jungen Mädchen, als sie im Gefängnis saß. Ihre Umgebung ist kaum zu beschreiben. Elendig kann man dazu nur sagen. Anne sitzt mit einem einzigen roten Apfel, drückt es an sich, denkt an ihre Vergangenheit und weint. Die angeblichen unbedeutenden Sachen im Leben, treffen den Leser in Büchern unvorbereitet. Wie auch hier. Dieses Mädchen tat mir in dem Moment unbeschreiblich leid.


    Die ganze Geschichte ist tragisch. Es hätte sich für Anne alles zum guten gewandt, wenn sie nicht auf falsche Worte reingefallen wäre und wenn sie, das was sie besitzen konnte, nicht unterschätzt hätte. Ruhm und Reichtum bringt einem kein Glück.


    So ungefähr wie im Buch beschrieben, war wohl Annes Leben vor vielen Jahren. Das Buch beruht auf wahre Ereignisse. Am Ende gibt es noch eine Anmerkung der Autorin. Dort schreibt sie, das sie den Bericht, den sie in den Medien sah, aus Annes Sicht aufs Blatt bringen wollte. Das hat sie auch sehr gut hinbekommen.


    Fazit:
    Ich vergebe diesem Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: . Es fesselte mich und verdient meine Bewertung. Hauptsächlich gebe ich diese Sternenanzahl, weil ich nicht gedacht hätte, das ich so gefesselt beim Lesen sein würde.

  • Totenmädchen ist wirklich ein außergewöhnlicher Roman.
    Er handelt von dem Mädchen Anne Green, das wegen Kindstötung gehängt wird. Als ihr Körper seziert werden soll, bemerkt der junge Student Robert, dass sich ihre Augenlieder bewegen.
    Der Roman ist abwechselnd aus der Sicht von Anne und Robert erzählt. In einem Zustand zwischen Tod und Leben erzählt Anne dem Leser ihre Geschichte und wie es zu ihrer Hinrichtung kam.
    Die Autorin Marry Hooper schafft es dabei eine tolle Atmosphäre zu schaffen, die den Leser in Anne's Zeit entführt.
    Leider blieben mir die Charaktere alle etwas fremd. Anne wird gut dargestellt, aber die anderen handelnden Personen bleiben etwas zu blass.
    Die Handlung ist jedoch spannend und interessant zu lesen.
    Man merkt, dass die Autorin gut recherchiert hat, denn die Schauplätze und Lebensumstände wirken glaubhaft und lebendig.
    Wiederum nicht so gut gefallen hat mir das Ende. Es kam etwas aprupt und ist logisch nicht ganz stimmig.


    Schön fand ich das Nachwort der Autorin, in dem etwas über das wahre Leben der Anne Green erzählt.
    Insgesammt hat mir das Buch gefallen und ich kann es mit gutem Gewissen weiterempfehlen! :thumleft:
    Von mir gibts :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: !


    "Sei ein Sonnenkind dein Leben lang, denn nur wer Sonne hat, kann Sonne geben."


    :tanzen: