Susan Hill - Die Frau in Schwarz/The Woman in Black

  • Arthur Kipps, ein aufstrebender Anwalr, wird von seiner Kanzlei in eine entlegene gegend geschickt, um den Nachlass einer alten Frau zu ordnen. Dort angekommen stellt Arthur fest, dass ihr Haus in einer berlassenen Moorgegend liegt und etwas Unheimliches von ihm ausgeht. Dass er ständig eine mysteriöse Frau in Schwarz sieht, die scheinbar keinem anderen auffällt, und sich etliche Geheimnisse um das Haus, die verstorbene Eigentümerin und im Grunde um die ganze Gegend ranken, trägt auch nicht gerade dazu bei, dass sich Kipps in dieser Provinz wohl fühlt. Bei den Dorfbewohnern stößt er schnell auf eine Wand des Schweigens und muss somit alleine herausfinden, was dort vor sich geht.


    Der englische Roman wurde im Original bereits 1983 veröffentlicht und war zehn Jahre später zum ersten Mal auf Deutsch erhältlich. Da der Roman in 2011 mit Daniel Radcliffe als Arthur Kipps erneut verfilmt wurde, ist das Buch 2012 als Roman zum Film erscheinen und beinhaltet neben der Geschichte noch acht Seiten mit Filmfotos.


    Zitat

    "Aber was ich nicht mehr ertragen könnte, war die Atmosphäre des Bösen, die von ihr ausging - dieser unendliche Hass und die Feindseligkeit, aber auch diese schreckliche Trauer und Seelenqual -, denn die schien in meine eigene Seele einzudringen und Besitz von mir zu ergreifen." (Seite 170)


    Wer sich für dieses Buch interessiert, der sollte sich bewusst sein, dass es ursprünglich aus 1983 stammt und somit nicht zwangsläufig mit aktueller Schauerliteratur verglichen werden kann. Auf den ersten Blick mag es evtl. etwas Altmodisch und harmlos erscheinen, aber genau dadurch grenzt es sich von aktueller Literatur in diesem Bereich ab. Susann Hill hat einen ganz ruhigen Schreibstil, der sich auch in spannenderen Situationen nicht überschlägt. Ganz langsam und kontinuierlich erschafft sie eine düstere Atmosphäre und ein passendes Setting dazu (Moorlandschaft, Nebel, mysteriöse Gestalten und Stimmen, ...), während Arthur Kipps durch Rückblenden von den Geschehnissen berichtet.


    Der Roman besticht einzig durch diese Atmosphäre, da die Charaktere nicht groß ausgearbeitet wurden und keine actionreiche Handlung vorhanden ist. Während einige Leser dieses eventuell als langweilig empfinden, können sich andere dieser Stimmung hingeben und Hills Beschreibungen auf sich wirken lassen. Mir hat es jedenfalls gefallen mal wieder einen Roman zu lesen, der nicht durch blanken Horror überzeugen will, sondern durch die Atmosphäre im Buch und seine Wirkung auf den Leser.



    Fazit:
    Fast 30 Jahre alte englische Schauerliteratur kann einen immer noch in seinen Bann ziehen. 4/5 Sterne.



    PS: Bis zum 9.4. verlost Droemer Knaur zehn

    Kinogutscheine zu dem Film bei diesem --> Gewinnspiel.

  • Vielen Dank, Claudia, für die interessante Buchvorstellung. Ich habe den Filmtrailer im Kino gesehen und der war extrem gruselig! :lechz: Kein Film für mich, schon gar nicht im Kino! :pale: Das Buch interessiert mich da schon eher.

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  • Auch von mir nochmal Danke für die Rezi, Claudia.
    Ich habe, wie auch gaensebluemche, den Trailer des Films schon gesehen und war auch von dem total begeistert und hatte den Kinobesuch schon eingeplant. :compress: Ich hoffe zumindest, dass er in einem Kino in meiner Nähe anläuft. :pray:
    Das Buch ist sofort auf meine WuLi gewandert.

    :study: Die Shannara Chroniken - Elfensteine - Terry Brooks
    2016 gelesen: 20
    Aktueller SuB: 248




  • Ich habe den Filmtrailer im Kino gesehen und der war extrem gruselig!


    Weiß jemand, ab welchem Alter der Film freigegeben ist. Sohn 3 (14) und ich würden gern reingehen. Mein Sohn sagt, ab 14 dürfe man in Filme ab 16, wenn man von einem Erziehungsberechtigten begleitet wird. Stimmt das? :-k


    Das Buch würde mich auch reizen, da ich die Bücher von Susan Hill generell schätze.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998


  • Weiß jemand, ab welchem Alter der Film freigegeben ist. Sohn 3 (14) und ich würden gern reingehen. Mein Sohn sagt, ab 14 dürfe man in Filme ab 16, wenn man von einem Erziehungsberechtigten begleitet wird. Stimmt das? :-k


    Das Buch würde mich auch reizen, da ich die Bücher von Susan Hill generell schätze.


    Definitiv ein Film für mich. :mrgreen:


    Also ich habe geschaut, der hat FSK 12 Klick
    Bei uns im Kino ist es auch so, dass Kinder in Filme dürfen, wenn sie ein oder zwei Jahre unter der angegebenen FSK sind. Der Kinobesitzer sagt, es ist Sache der Eltern zu entscheiden, ob der Film für das Kind geeignet ist. Habe aber keine Ahnung, ob das rechtlich einwandfrei ist.
    Ich persönlich kenne jetzt nur die Altersfreigaben 0, 6, 12, 16 und 18. Eine Altersfreigabe 14 hab ich noch nie gesehen. Gibts die überhaupt?

  • Definitiv ein Film für mich.

    Oh ja, für mich auch. Aber ich denke, ich werde ihn mir auf DVD angucken, weil ich diesen Monat schon in "Die Tribute von Panem" gehe. :-,
    Aber so gute Gruselfilme finde ich immer wieder toll!!!!

  • Eine Altersfreigabe 14 hab ich noch nie gesehen. Gibts die überhaupt?

    Als Altersfreigabe gibt es das nicht, aber mein Sohn meinte gehört zu haben, dass man ab 14 in Filme ab 16 gehen kann, wenn ein Erziehungsberechtigter dabei ist.
    Zumindest war ich mit ihm in einigen Filmen ab 12, als er noch nicht 12 Jahre alt war. Deswegen musste ich mir sogar "Harry Potter" antun.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich war heute Nachmittag mit meinem Mann in diesem Film. Da ich das Buch (noch) nicht kenne, habe ich keinen Vergleich, der Film hat mir gefallen. Das Buch würde ich gern noch lesen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich hab das Buch inzwischen gelesen.
    Grossartig finde ich die düstere Stimmung in diesem Buch. Es gibt keine Massacker und Blutbäder, aber trotzdem liest man gespannt weiter, obwohl ich mich bei dieser Lektüre zwar keine Sekunde gegruselt habe. Schade finde ich, dass die Auflösung eigentlich mehr im Nachspann und in 3 Seiten viel zu schnell abgehandelt wird. Das gibt doch einen erheblichen Punktabzug für dieses Buch. Deshalb gibts nur :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhaltsangabe/Buchrücken:
    Der junge Anwalt Arthur Kipps reist in eine gottverlassene Gegend, um den Nachlass einer verstorbenen Klientin zu ordnen. In dem Haus mitten im Moor stößt er auf lang gehütete Geheimnisse und begegnet immer wieder einer mysteriösen Frau in Schwarz. Als er dann auch noch geheimnisvolle Stimmen hört, ahnt er, dass er einem grauenvollen Geschehen auf der Spur ist ...


    Meine Meinung:
    Ganz aktuell läuft gerade im Kino die Verfilmung dieses Klassikers. Das und auch die Inhaltsangabe waren für mich Grund genug das Buch lesen zu wollen.
    Erzählt wird die Geschichte von Arthur Kipps, der für seine Kanzlei in eine verlassene Gegend in den Marschen reist, um den Nachlass der verstorbenen Klientin Mrs. Drablow zu regeln. Schon während der Reise bemerkt er, dass es um diese Dame und ihrem Haus Geheimnisse gibt, jedoch schrecken ihn diese nicht ab. Voller Mut und Zuversicht begibt er sich allein in dieses Haus und wird schnell mysteriösen Ereignissen ausgesetzt.
    Die Charaktere werden von Susan Hill sehr gut dargestellt, einige Personen wirken geheimnisvoll, andere wiederum so offen wie ein Buch. Der Protagonist Arthur wird unbesonnen und mutig aber auch recht naiv dargestellt. Er war mir eigentlich auch sehr sympathisch und stellte die Rolle als junger Anwalt sehr glaubhaft dar. Auch die Ortsbeschreibung ist sehr gelungen, vor allem wenn die Autorin von dem dichten Nebel berichtet. Diese detaillierten Szenen verleihen dem Buch einen leicht gruseligen Zug und sorgen für ein wenig Spannung. Dabei passiert nicht wirklich viel Schlimmes in diesem Buch, sodass ich es in die Kategorie „unblutige Grusellektüre“ einordnen würde.
    Der Protagonist Arthur Kipp, erzählt zunächst in der Gegenwartsform, um dann seine Geschichte während der Weihnachtstage niederzuschreiben und aus der Vergangenheit zu berichten.
    An sich ist der Schreibstil sehr leicht, in der Ichform geschrieben und ermöglicht einen raschen Lesefluss. Allerdings trotzt dieses Buch nicht vor Spannung oder gruseligen Szenen, sondern überzeugte mich persönlich eher, mit seinen glaubhaft dargestellten Personen und Handlungszügen, die für mich sehr interessant erschienen und von denen ich wissen wollte, wie sie sich weiter entwickeln würden.
    Es fehlte mir nur die erhoffte gruselige Atmosphäre, die für mein Empfinden leider nur rechts selten präsent wurde. Hier hätte ich mir einfach etwas mehr Spuk gewünscht, auch wenn einige Stellen recht mysteriös erschienen.
    Dennoch hatte die Geschichte genug Potenzial um mich in ihren Bann zu ziehen und das Buch in einem Rutsch zu lesen.
    Mit 216 Seiten ist dies allerdings auch nicht sehr schwer und auch das enthaltende Fotomaterial mit gewissen Filmszenen waren sehr interessant anzuschauen.


    Fazit:
    Ich würde diesen Klassiker in als leichte Grusellektüre bezeichnen, da er recht unblutig ist und nur selten wirklich spannend. Ich weiß nicht, wie die neue Verfilmung umgesetzt wurde, ich für meinen Teil, werde diesen nicht im Kino schauen, da mir schon der Roman die gruselige Atmosphäre nicht so vermitteln konnte wie erhofft.
    Dennoch ist „die Frau in Schwarz“ eine interessante und geheimnisvolle Geschichte, die zumindest am Ende bei mir einen leichten Schauer hinterlassen konnte.


    Susan Hill, geboren 1942 in Yorkshire, ist eine der bekanntesten Autorinnen Englands. Nach zahlreichen literarischen Romanen, Novellen und Jugendbüchern begeistert sie mit der Kriminalserie um Simon Serrailler derzeit eine riesige Fangemeinde. Susan Hill lebt mit ihrer Familie in einem Landhaus in Gloucestershire. (Quelle: Knaur Verlag)
    Gesamtwertung: 4/5 Sterne
    © Michaela Gutowsky

  • Ich habe mir den Film dieses Wochenende angesehen und muss sagen, dass ich noch nie so viel Angst hatte! Der Film ist auf 12 Jahre beschränkt, was ich allerdings nicht nachvollziehbar finde, da ich nicht glaube, dass so junge Menschen dies verkraften können. Es wird zwar auf Blut und Gewalt verzichtet, doch ist es der psychische Effekt den der Film hat, weshalb ich die Altersbeschränkung unangemessen finde. An Spannung und Schockszenen wird "Die Frau in Schwarz" einem Horrorfilm durchaus gerecht!


    Bevor ich es im Abspann gelesen habe, wusste ich gar nicht, dass es sich um eine Romanverfilmung handelt. Deshalb bin ich neugierig auf das Buch von Susan Hill geworden und überlege, ob ich es mir kaufen soll. Handelt es sich bei der Neuauflage um das Buch zum Film oder ist es eine Übersetzung des Originals? Ich habe nämlich auf einer Internetseite gelesen, dass der Schluss im Roman ganz anders sein soll als im Film?!

  • Zum Inhalt (Klappentext):
    Eine gottverdammte Gegend, ein dunkles Gemäuer. Die Beerdigung einer wohlhabenden Dame. Das Wimmern eines unsicheren Kindes. Eine mysteriöse Frau in Schwarz. Und ein junger Anwalt, der einem lang gehüteten Geheimnis auf die Spur kommt. . .



    Meine Meinung zum Buch:
    Ich bin von >Die Frau in Schwarz< nicht sonderlich begeistert. Es fängt ruhig an und zieht sich durch das ganze Buch. Es hat überhaupt nichts gruseliges an sich. Ab und zu hat “Die Frau in Schwarz“ einen kurzen Auftritt erhaschen können, was, aus irgendwelchen Gründen dabei bleibt - ein Kurzauftritt.
    Das komplette Buch dreht sich um eine Person und das ist - Arthur Kipps. Es wäre nicht tragisch wenn der Leser/die Leserin mehr über ihn erfahren würde, mehr Tiefe dargeboten bekommt. Soweit kommt es dann jedoch nicht. Seine Aufgaben hingegen bekam mehr Beachtung, als denen gut tat. Ich wollte nicht das ganze Buch über lesen dass er in Unterlagen der verstorbenen Frau wühlte, deren Besitz das Eel Marsch House war und trotzdem wurde ich damit gequält. Sicher, er traf so auf “Die Frau in Schwarz“ die ihr Unwesen auch weit über ihren Tod hinaus trieb. Und doch, sollte Geräuschkulisse einer Kutsche und das Unglück das mit ihr verbunden war, eins der schlimmsten Geschehnisse sein dass das Buch zu bieten hatte. Selbstverständlich hat die Autorin noch ein Ass im Ärmel und gestaltet das letzte Kapitel für meinen Geschmack sehr gut (so wie das ganze Buch hätte sein sollen). Und leider ist dieses Kapitel das Beste was sie zustande brachte. Ein Pluspunkt war, die Atmosphäre. Sehr düster und geheimnisvoll, allein durch die Lage des Hauses und der Stadt, die Treffpunkte der Schauergeschichte waren. Diese Kleinigkeiten haben mich weiterlesen lassen, auch wenn ich früh aufgegeben habe zu hoffen, dass das Buch etwas für mich ist.



    Mein Fazit:
    Viel Wind um nichts. Und für mich eine ermüdende Lektüre.


    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne

  • Definitiv ein Film für mich. :mrgreen:


    Also ich habe geschaut, der hat FSK 12 Klick
    Bei uns im Kino ist es auch so, dass Kinder in Filme dürfen, wenn sie ein oder zwei Jahre unter der angegebenen FSK sind. Der Kinobesitzer sagt, es ist Sache der Eltern zu entscheiden, ob der Film für das Kind geeignet ist. Habe aber keine Ahnung, ob das rechtlich einwandfrei ist.
    Ich persönlich kenne jetzt nur die Altersfreigaben 0, 6, 12, 16 und 18. Eine Altersfreigabe 14 hab ich noch nie gesehen. Gibts die überhaupt?

    Hallo,
    richtig, es gibt die Freigaben "ohne Altersbeschränkung" (= 0), "ab 6", "ab 12" (Zusatz seit der Neuregelung: "ab 6 in Begleitung eines Erziehungsberechtigten"), "ab 16" und "keine Jugendfreigabe" (= ab 18 ). Somit ist die 12er Freigabe die einzige, wo die Eltern selber entscheiden können, ob sie ein jüngeres Kind mit hinein nehmen. Die Einstufungen sind rechtlich bindend und der Kinobetreiber macht sich strafbar, wenn er sich nicht daran hält. Übrigens, auch die Uhrzeit wirkt sich auf die Altersfreigabe aus: dauert die Vorstellung länger als bis 22:00 Uhr, ist sie automatisch ab 16!


    Gruß
    Bad Moon

  • Ich habe mir das Buch gekauft, da ich von dem Film sehr begeistert war und Hoffnung hatte, noch mehr über die handelnden Personen zu erfahren. Meist ist es ja so, dass das Buch weitaus detailreicher ist, als ein Film es wiedergeben könnte.


    Leider wurden meine Erwartungen herb enttäuscht. Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich so gelangweilt hat. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass die Autorin selber gelangweilt war beim Schreiben. Die Autorin hat es nicht geschafft, mich in irgendeiner Weise in ihren Bann zu ziehen. Die Charaktere waren flach. Ich hab sie nicht wirklich zu fassen bekommen. Bei manchen Passagen hatte ich den Eindruck, sie wollte nur schnell fertig werden mit dem Buch. Es kam mir manchmal sehr gehetzt vor.


    Es ist schade, denn das aus der Geschichte mehr herauszuholen war, hat man am Film gesehen, der um Längen atmosphärisch und storytechnisch dichter war.


    Mein Fazit:
    Schade um die verlorene Zeit, zum Glück war ich nur mit dem Zug unterwegs und hatte genug Abwechslung.

    :study: [b][i]Aktuelle Lektüre


    [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']Der wahre Zweck eines Buches ist,
    den Geist hinterrücks zum eigenen Denken zu verleiten.

    Marie von Ebner-Eschenbach

  • Der junge Anwalt Arthur Kipps wird von seiner Kanzlei nach Crythin Gifford, einem kleinen abgelegenen Küstendorf, geschickt um dort den Nachlass der kürzlich verstorbenen Alice Drablow zu regeln. Auf der Beerdigung, der nur Kipps und ein weiterer Anwalt der Familie beiwohnen, entdeckt Arthur eine geheimnisvolle Frau in Schwarz. Ist sie eine Verwandte der Drablows? Bevor er ihr jedoch Fragen stellen kann, verschwindet sie. Als er bei den Dorfbewohnern mehr über die Familie in Erfahrung bringen möchte, stößt er auf eine Mauer des Schweigens. Die Feindseligkeit, die sie ihm entgegenbringen, erschreckt ihn, bewegt Arthur aber erst dazu herauszufinden, was dahinter steckt. Im Eel Marsh House, das Anwesen der Drablows, das auf einer Anhöhe mitten im Watt steht und nur bei Ebbe zu erreichen ist, widmet sich Arthur der Durchsicht von Dokumenten. Mitten in der Einsamkeit erscheint wieder, wie aus dem Nichts, die Frau in Schwarz und allmählich begreift Kipps, dass es sich um einen Geist handeln muss. In den darauffolgenden Tagen macht der Anwalt weitere zutiefst erschreckende und angsteinflößende Erfahrungen, was ihn aber nicht davon abhält weitere Nachforschungen über die Familie und den ruhelosen Geist der Frau anzustellen. Sein einziger Verbündeter ist der Großgrundbesitzer Samuel Daily, der ihn schließlich in das Geheimnis des Eel Marsh House einweiht …


    „Die Frau in Schwarz“ von der englischen Autorin Susan Hill wird als Klassiker der Schauerliteratur beschrieben. Wo allerdings der Schauer sich auf den knapp 200 Seiten befinden soll, bleibt mir ein Rätsel.


    Die Erzählung beginnt einige Jahre nach den Erlebnissen Arthur Kipps‘ im Eel Marsh House. Es ist Weihnachtsabend und die Kinder erzählen sich gegenseitig Gruselgeschichten, wodurch die grausamen Erinnerungen an die damalige Zeit wachgerufen werden. Um endlich das Erlebte zu verarbeiten, beschließt Kipps seine ganze Geschichte, seine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben. Er beschreibt seine Reise nach Crythin Gifford, die Menschen und ihr Verhalten ihm gegenüber, die Umgebung, das Haus der Drablows und vor allem seine schreckliche Furcht, wenn die Frau in Schwarz erscheint. Leider kommt von den Emotionen nichts beim Leser an. Selbstverständlich steigt die Spannung wenn man glaubt, dass man auf einen Höhepunkt zusteuert, doch es folgt nie einer, was letztendlich für Enttäuschung und Langeweile sorgt.


    Der Protagonist Arthur Kipps wirkte unglaubwürdig, wenn er sich im einen Moment vor lauter Angst am liebsten verkrochen hätte und wenig später doch wieder beschließt zum Haus zurückzukehren, wo er Zeuge geisterhafter Erscheinungen wurde. Lediglich Mr. Daily machte aufgrund seiner besonnenen Art einen sympathischen Eindruck. Alle anderen vorkommenden Personen spielen nur eine Rolle am Rande und werden auch nicht näher beschrieben, zumal fast jeder aus dem Dort das gleiche Verhalten an den Tag legt.


    Etwas positiver fällt mein Urteil über Susan Hills Schreibstil in Bezug auf die Bildhaftigkeit aus. Die Umgebung, das Haus auf der Anhöhe, sowie das Meer bei Ebbe und Flut werden detailliert dargestellt. Man kann sich die Gewalt der Naturschauspiele sehr gut vorstellen. Leider gelingt es der Autorin dadurch aber trotzdem nicht die richtige Stimmung für einen Gruselroman zu erzeugen. Und das dramatische Unglück am Ende vermochte das Ganze auch nicht mehr zu retten.


    Bei Romanverfilmungen ist man es ja gewohnt, dass Buch und Film – mal mehr, mal weniger – voneinander abweichen. Die Verfilmung der „Frau in Schwarz“ hat nur noch wenige Gemeinsamkeiten mit dem Buch. Den Kinofilm fand ich um Längen besser, allein schon wegen der gruseligen Atmosphäre, die dort kontinuierlich aufrechterhalten wird.


    Während des Lesens habe ich immer gehofft, dass eine Szene wie im Film kommt, z. B. mit den Kindern, die die schwarze Frau zu sich holt, was ja ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte ist. Die Hoffnung darauf wollte ich einfach nicht aufgeben, was wohl so immer wieder für Anspannung gesorgt hat. Schließlich hat mich das Buch dann doch enttäuscht zurückgelassen und Leser, die den Film nicht gesehen haben, werden es vermutlich noch langweiliger finden.


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Originaltitel: The Woman in Black


    Da man mit dem Link zuerst zum e-Book und dann alle Autoren namens Hill ansehen :wink: muss, hier das Original direkt.

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Ach, ich weiß nicht... irgendwie bin ich für solche Literatur nicht geschaffen. Der Wiedergänger im Meer, Klappe die hundertste. :sleep: Diese Geschichte ist doch so was von ausgelutscht, dass ich beim besten Willen nicht weiß, wo die Spannung herkommen soll.
    Ansonsten ist die Geschichte recht reizvoll in der Schilderung der Umgebung, aber eben schnell und ohne Nachhall runter gelesen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Der junge Anwalt Arthur Kipps reist in eine gottverlassene Gegend, um den Nachlass einer verstorbenen Klientin zu ordnen. In dem Haus mitten im Moor stößt er auf lang gehütete Geheimnisse und begegnet immer wieder einer mysteriösen Frau in Schwarz. Als er dann auch noch geheimnisvolle Stimmen hört, ahnt er, dass er einem grauenvollen Geschehen auf der Spur ist...


    Wurde 2012 unter der Regie von James Watkins verfilmt - in der Hauptrolle als Arthur Kipps: Daniel Radcliffe


    Meine Meinung


    Das Buch ist eine der wenigen Ausnahmen, bei dem ich zuerst den Film gesehen habe - darüber wurde ich überhaupt erst auf die Geschichte aufmerksam. Und wenn es Buch und Film gibt, mag ich mir gerne von beidem einen persönlichen Eindruck machen.

    Der Film hatte mir wirklich gut gefallen, auch wenn es mir immer noch schwer fällt, Daniel Radcliffe in einer anderen Rolle zu sehen als Harry Potter - aber da werden wir uns schon noch dran gewöhnen!


    Das Buch hat eine sehr ruhige, fast schon trostlose Atmosphäre. Dabei fängt es mit einem sehr vergnüglichen Anlass an, dem Heiligabend für Arhur Kipps, zusammen mit seiner zweiten Frau und deren erwachsenen Kindern. Deren Tradition, sich in dieser besonderen Nacht Geistergeschichten zu erzählen, entflieht Arthur recht schnell und die ersten Andeutungen steigen auf, dass es in seiner Vergangenheit ein grauenvolles Erlebnis gab, das er bis heute nicht wirklich verarbeiten konnte.

    Demzufolge erzählt er dann, wenn auch nur schriftlich um sich davon zu befreien, die Ereignisse, die er damals, als 24jähriger Gehilfe einer Anwaltskanzlei in London, erfahren musste.


    Es wirkt ein bisschen wie ein Monolog, weil Arthur Kipps zu einer verstorbenen Klientin in eine sehr abgelegene Ortschaft muss und sich die Gesellschaft oder Gespräche auf sehr wenige Anwohner beschränken. Die Stimmung nimmt aber an Intensität zu, je mehr er sich mit den Hinterlassenschaften der Dame kümmern muss und bringt dabei ein grauenvolles Schicksal zu Tage.


    Ich hätte mir (mal wieder) etwas mehr Grusel gewünscht - irgendwie scheine ich da bei den meisten Horrorgeschichten nicht so wirklich anzuspringen, denn obwohl viele Details dazu beitragen, die unheimliche Atmosphäre zu unterstreichen, geht auch mit zu vielen Details über Nebensächlichkeiten verloren.

    Vor allem da es insgesamt mit 200 Seiten ja eh nicht so lang ist, hätte man da ruhig noch etwas mehr Nervenkitzel herausholen können, indem man noch mehr schauerliche Momente einbaut oder es eher auf eine Kurzgeschichte reduziert. Trotzdem ist es für einen stürmischen Abend eine passende Unterhaltung.


    Fazit: 3.5 Sterne


    © Aleshanee

    Weltenwanderer

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Hill, Susan - Die Frau in Schwarz/The Woman in Black“ zu „Susan Hill - Die Frau in Schwarz/The Woman in Black“ geändert.