Antonio Hill - Der Sommer der toten Puppen / L'estiu de les joguines mortes

  • Inhalt:


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    Hochsommer in Barcelona, ein scheinbar harmloser Unfalltod führt zu einer blutigen Spurensuche quer durch die Stadt. Der umstrittene Inspektor Héctor Salgado ermittelt in einer angesehenen Familie, in der niemand sagt, was er weiß.
    Hectór Salgado steckt in der Klemme. Als Argentinier fühlt er sich fremd im Land, sein Privatleben ist eine einzige Katastrophe, gegen ihn laufen interne Ermittlungen, weil er einen afrikanischen Mädchenhändler krankenhausreif geprügelt hat. Um so erfreulicher, daß sein neuer Fall so einfach scheint. Er soll den mutmaßlichen Unfalltod eines Jugendlichen aus bestem Hause untersuchen. Doch je tiefer er in der Familiengeschichte des Verstorbenen gräbt, desto verstörender sind seine Entdeckungen, die bis weit in die Vergangenheit reichen. Als dann ein weiterer Unfall geschieht, gerät Salgado selbst unter Mordverdacht.




    Meine Meinung:


    Es herrscht Hochsommer in Barcelona und der Kommissar Héctor Salgado, ein gebürtiger Argentinier, fühlt sich nicht nur fremd in dieser Stadt und diesem Land, sondern muss auch noch im Fall eines vermeintlichen Unfalltodes eines Jugendlichen ermitteln.
    Auch privat läuft nicht alles zum besten für ihn, da er von seiner Ehefrau für eine Frau verlassen wurde und bald selbst in einen Mordfall verwickelt wird bei dem er selbst zum Hauptverdächtigen wird.
    „Der Sommer der toten Puppen“ von Antonio Hill bildet den Auftakt zu einer neuen spanischen Krimiserie bei der der argentinische Kommissar Héctor Salgado im Mittelpunkt steht.
    Als ich las, dass der Handlungsort Barcelona ist, habe ich mich sehr gefreut, da es sich dabei um eine sehr schöne Stadt handelt. Der Autor schafft es auch dem Leser ein gutes Bild von Barcelona durch detaillierte und zahlreiche Beschreibungen zu vermitteln. Aber irgendwann waren es einfach zu detaillierte und zu zahlreiche Beschreibungen. Jeder Ort und jede Handlung wurden bis ins kleinste Detail beschrieben und der Autor wurde auch nicht müde immer wieder zu betonen, dass die Jahreszeit im Buch „Sommer“ ist und dass in Barcelona dann immer große „Hitze“ herrscht.
    Am Anfang war das ja noch ganz ok, aber wenn jedes zweite Kapitel damit beginnt, dass Sommer in Barcelona ist und die Hitze deswegen unerträglich ist, kann das schon sehr nerven.
    Aber Wiederholungen scheint Antonio Hill sowieso zu lieben, da auch ein weiterer Punkt immer wieder erwähnt wurde. So gibt es mystische Elemente, wenn von Voodoo die Rede ist. Anfänglich fand ich diese Informationen über Voodoo noch ganz interessant, aber irgendwann war es durch das ständig wiederholte Aufkommen dieses Aspekts sehr voodoolastig und einfach nervig sowie unglaubwürdig.
    Thematisch fand ich das Buch ganz ansprechend, aber die Umsetzung war meiner Ansicht nach nicht gelungen. Für mich kam durch die ganzen endlosen Dialoge und Beschreibungen die Handlung sehr kurz und ich fand das Buch bald sehr zäh und langweilig.
    Auch die blutigen Details konnten an dieser Langeweile nichts ändern. Für mich kam der eigentliche Fall nicht wirklich ins Rollen, obwohl das Buch ganz vielversprechend begonnen hatte.
    Die Figuren blieben für mich weitgehend auch sehr farblos. Jeder Ermittler hatte zwar sein eigenes Problem, das er bewältigen musste, aber irgendwie wirkten doch alle sehr karikaturhaft und diese Konstellation der Protagonisten harmonierte für mich nicht wirklich. Zum Ende hin wurde das zwar etwas besser, aber für mich sind die Figuren nicht reizvoll oder interessant genug, dass ich irgendwie Sympathie oder Mitgefühl für sie gehabt hätte.
    Auch mein Verdacht bezüglich des Täters hat sich nach und nach bestätigt außer die Auflösung, die hat mich dann schon etwas überrascht, war aber auch nicht wirklich spektakulär. Ich fand sie stellenweise sogar etwas absurd.
    Der Fall an sich war dann abgeschlossen, nur das Ende war sehr offen was das Privatleben von Héctor betrifft. Da wurde ich dann zum ersten Mal neugierig, allerdings denke ich nicht, dass ich deswegen weitere Fälle von ihm lesen werde, da mir zum einen trotz guten Themas die nötige Spannung für einen Krimi fehlte und zum anderen die ewigen Beschreibungen und Wiederholungen mir sehr das Lesen des Buches vermiesten.
    Ich werde also lieber verzichten.


    :bewertung1von5::bewertung1von5: von :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • War leider falsch da spanisch, der Autor ist aber aus Barcelona deshalb ist katalanisch richtig:
    Der Originaltitel lautet: L'estiu de les joguines mortes

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Auf der Suche nach einem Barcelona-Krimi wurde ich auf die Reihe um Inspektor Héctor Salgado aufmerksam.


    Nach langer Abstinenz ein Buch beendet zu haben, ist unbeschreiblich schön. Jedoch unterm Strich ist der Auftakt der Reihe zwar potentiell vielversprechend, verliert dann immer mehr am Boden, um schließlich im Mittelmaß zu verharren.


    Der Autor weiß definitiv Atmosphäre aufkommen zu lassen. Bis auf wenige blasse Figuren bekommt man doch überwiegend interessante Charaktere mit Ecken und Kanten, die unter der Last des mittelmäßigen, leider sehr klischeebeladenen und nicht sehr logischen Krimiteils nicht voll zum Tragen kommen können. Da wäre viel mehr drin gewesen. Die oftmals überraschend starken Szenenwechsel lassen auf ein realistisches Finale hoffen. Nichts dergleichen tritt ein. Einige Handlungsstränge bleiben offen.


    Ob ich die Reihe weiter verfolge, lasse ich offen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: