Karl Olsberg - Rafael 2.0

  • Klappentext:
    Ein intelligentes Computerprogramm als Ersatz für den toten Zwillingsbruder? Mike ist entsetzt, als ihm sein Vater Brian, ein berühmter Softwareentwickler, seine neueste Erfindung zeigt. Doch bald schließt er Freundschaft mit Rafael 2.0. Als Brian plötzlich verschwindet, sehen sich die beiden einer heimtückischen Verschwörung gegenüber …


    Meine Meinung:
    Ich bin irgendwie zwiegespalten. Unter dem Klappentext hatte ich mir doch etwas anderes vorgestellt. Ich hatte erwartet, dass sich dieses Buch noch mehr mit dem Thema “Erschaffung einer künstlichen Intelligenz” auseinandersetzt. Rafael 2.0 wurde von seinem Erfinder erschaffen, um für Mike den verstorbenen Zwillingsbruder zu ersetzen. Mike ist damit natürlich überhaupt nicht einverstanden, da eine Maschine ihm keinen Menschen ersetzen kann, setzt sich aber mit Rafael 2.0 auseinander und freundet sich sogar mit diesem an. Nur wenig später wird Mikes Vater entführt und Mike von seinem Onkel in ein Internat verbannt, aus dem er aber fliehen kann. Fortan versuchen Mike und seine Freunde alles, um seinen Vater zu finden, von dem sie annehmen, dass er von einer konkurriereden Firma entführt wurde. Ab hier wird die Geschichte richtig spannend, aber das eigentliche Thema des Buches, die künstliche Intelligenz – Rafael 2.0 – tritt etwas in den Hintergrund. Es wird noch einmal darauf eingegangen, als Mike erfährt, dass es eine weitere künstliche Intelligenz, Metraton gibt, die den Menschen jedoch nicht so wohlgesonnen ist, wie Rafael 2.0. Aber auch hier bleibt das Thema recht oberflächlich.


    Karl Olsberg hat mit Rafael 2.0 defintiv einen spannenden Roman geschrieben, der aber noch etwas mehr Tiefe in der Auseinandersetzung mit dem Thema hätte bekommen können. So wirkte das Buch doch eher wie ein normaler Abenteuerroman.


    Zum Sprecher “Patrick Mölleken, muss ich leider sagen, dass ich mit ihm gar nichts anfangen kann. Zwar hat er eine sehr schöne Stimme, aber eine merkwürdige Art der Betonung. Er schaffte es für mich bis auf wenige Ausnahmen, den Figuren Leben einzuhauchen, so dass man bereits an der Ausdrucks- und Sprechweise erkannte wer nun gerade spricht. Außerdem hatte ich manchmal das Gefühl, dass er die Figuren schreien lies, obwohl es gar nichts zum schreien hab. Die Figuren wirkten dadurch aufgebracht, obwohl der Text gar nicht aufgebracht war. Insgesamt passte es leider für mich alles nicht wirklich zusammen. Auf der ersten CD habe ich noch des Öfteren überlegt, ob ich abbrechen und mir lieber das Buch kaufen soll. Gut war, dass die Geschichte so spannend war, dass ich irgendwann anfing darüber hinwegzusehen.


    Fazit:
    Alles in allem ist Rafael 2.0 ein lesenswerter Abenteuerroman, vor allem für Jugendliche.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)