Carrie Lofty - Schurke meines Herzens / Verwegene Herzen / What a Scoundrel wants

  • Klappentext
    England, im Jahr 1199: Robin Hoods verwegener Neffe Will Scarlet tritt in den Dienst des Sheriffs von Nottingham. Doch er kommt schon bald in Schwierigkeiten, als er der jungen Meg of Keyworth bei einem Überfall zur Hilfe eilt. Denn das blutige Gemetzel ist Teil einer Verschwörung, in die auch der Sheriff verwickelt ist. Und die faszinierende Meg entpuppt sich als längst nicht so wehrlos, wie Will dachte. Sie ist auf der Suche nach ihrer Schwester, die er unlängst wegen Betrugs ins Gefängnis gesteckt hat. Ist Meg ebenfalls eine Betrügerin? muss Will sich fragen. Selbst wenn die Leidenschaft in seinem Herzen immer heißer brennt …


    Meine Meinung
    Es ist das Jahr 1199, Robin Hood führt ein mehr oder weniger ruhiges Leben mit seiner Familie, die Zeit seiner Abenteuer ist vorbei. Nun ist es sein Neffe, Will Scarlet, der in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt wird.


    Bei seiner Arbeit für den Sheriff von Nottingham wird Will Zeuge, wie seine Mitstreiter einen Lord und dessen Gefolge töten. Als sie auch noch eine Frau töten wollen, schreitet er dazwischen und flieht mit ihr. Die Frau ist eine blinde Alchimistin, die auf der Suche nach ihrer Schwester ist. Auf ihrer gemeinsamen Flucht, gibt es immer wieder Schwierigkeiten, immer wieder müssen sie kämpfen, doch nicht alle Kämpfe finden gegen Feinde statt.


    Carrie Lofty hat ihre Charaktere, Will und Meg, mit viel Verstand, aber auch mit enormer Sturheit ausgestattet. Eben diese Eigenschaften sorgen für so einige witzige Situationen, die sicherlich jeden Leser zum Schmunzeln bringen.
    Das Zusammenspiel der Kämpfe, der witzigen Momente, aber auch die Szenen voller Zärtlichkeiten und Leidenschaft, machen dieses Buch aus. Alles ist auf eine Weise kombiniert, die das wahre Können der Autorin an den Leser vermittelt.


    Will Scarlet wird als ein Mann beschrieben, der äußerst mutig ist, aber auch nachdenkt eher er handelt. Da er schon in jungen Jahren bei Robin Hoods Abenteuern dabei war, will er allen beweisen, dass er nicht länger beschützt werden muss. Er will zeigen, dass er ein Mann ist, den nun für sich selbst einstehen kann. Als er Meg kennenlernt, findet er in ihr jemanden, den er beschützen will und mit dem er sich ein Leben vorstellen könnte. Obwohl es zwischen ihnen immer wieder Streitigkeiten gibt, kann er nicht von ihr lassen. Will ist ein Mann, der zu seinem Wort steht und sich deshalb nach und nach den Respekt der Menschen um sich verdient. Obwohl er viele körperliche Schmerzen erleiden muss, lässt sein Kampfgeist niemals nach. Wenn Will Scarlet sich erstmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann wird es auch schaffen.


    In Meg findet sich allerdings ein etwas zwiespältiger Charakter wieder. Einerseits ist sie mutig und geht stur ihren Weg. Sie weiß, was sie will und kämpft dafür. Zu Beginn des Buches hält man sie für arrogant und eingebildet. Als Leser bekommt man den Eindruck, dass sie alle um sich herum nur ausnutzt um ihr Ziel zu erreichen. Ihr ist es egal, welche Mittel sie einsetzen muss, sie wird es tun, so lange es sie voran bringt. Erst im Verlauf des Geschehens taut diese, scheinbar eiskalte, Person auf. Durch die Nähe zu Will lernt sie das Gefühl des Vertrauens, sie merkt, dass die Unterdrückung durch ihre Schwester sie beinahe vernichtet hat. In Will findet sie ihren Retter, der sie annimmt wie sie ist, der alles tut um sie glücklich zu sehen.


    Das Zusammentreffen der Hauptpersonen führt dazu, dass sie ihre eigenen Fehler erkennen. Während sie sich mit der Zeit näher kommen, verändern sie einander und verdrängen die schlechten Eigenschaften immer weiter aus ihrem Leben.


    Da ich mich mit der Zeit, aber auch den Geschichten um Robin Hood nicht sonderlich gut auskenne, kann ich nicht sagen, wie detaigetreu die Beschreibungen sind. Ich fand es jedenfalls sehr gut dargestellt, wie eine kleine Reise in die Vergangenheit. Mich hat es überzeugt.
    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und wirken keinesfalls gekünstlert. Die Beschreibungen der Wälder, aber auch der Dörfer sind gut und ausführlich, so dass sich der Leser ein klares Bild davon machen kann.
    Der Großteil des Buches wird aus den Perspektiven von Will und Meg erzählt, doch auch andere Protagonisten erhalten eine Stimme und schildern Situationen aus ihrer Sicht.
    Obwohl alles in der Vergangenheit spielt, ist sie Sprache ziemlich einfach gehalten. Es werden keine Begriffe benutzt, die nicht jeder von uns kennt.


    Fazit
    Carrie Lofty hat in diesem Roman eine wundervolle Geschichte geschaffen. Sie präsentiert uns zwei unvollkommene Helden, die mit der Zeit lernen müssen, dass es keinesfalls eine Schwäche darstellt jemanden um Hilfe zu bitten.
    Die Leser erwartet ein Lesevergnügen voller Spannung und Leideschaft, das sich nicht so leicht aus der Hand legen lässt.


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