Rick Riordan: Die rote Pyramide / Red Pyramid

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    Ein Besuch im Museum? An Heiligabend? Eine bescheuerte Idee, findet Sadie. Sie sieht ihren Vater, den berühmten Ägyptologen Dr. Julius Kane, ja ohnehin nur zwei Mal im Jahr - und dann muss er sie und ihren Bruder Carter ausgerechnet ins British Museum schleppen. Aber ihr Vater will ihnen gar keine verstaubten Sarkophage zeigen - er plant nicht weniger, als den ägyptischen Gott Osiris zu beschwören. Doch das geht schief, und er wird von einem unheimlichen glutroten Typen entführt. Um ihn zu befreien, müssen Sadie und Carter es mit der gesamten ägyptischen Götterwelt aufnehmen.





    Meine Rezension:


    Dr. Julius Kane ist ein berühmter Archäologe. Sein Sohn Carter reist mit ihm seit dem Tod der Mutter vor vielen Jahren um die Welt, die Tochter Sadie wohnt in London bei den Großeltern. Diese geben Kane immer noch die Schuld am Tod seiner Frau, deshalb sieht er seine Tochter nur an zwei Tagen im Jahr.
    Carter ist von seinem Vater einiges an seltsamen Verhalten gewöhnt, doch dieses Jahr scheint sein Vater erst recht unter Verfolgungswahn zu leiden: er nimmt seine beiden Kinder ausgerechnet an Weihnachten mit zu einer Privatvorführung ins ägyptische Museum in London und verspricht "alles wieder gut zu machen". Sadie und Carter sollen den Ausstellungsraum verlassen, was die beiden natürlich zur Aufforderung nehmen, sich zu verstecken und alles zu beobachten: ihr Vater verursacht die Explosion des Rosettasteins und ein merkwürdiger roter Mann tritt daraus ins Freie. Dieser schließt Julius Kane nach kurzem Streitgespräch in einen Sarg ein, der im Boden verschwindet.
    Als die Polizei auftaucht, vermuten sie einen terroristischen Anschlag und verdächtigen die Kinder der Mitschuld. Nur der plötzlich aufgetauchte "Onkel Amos" aus den USA kann beide Kinder loseisen und nimmt sie mit nach New York, wo er ihnen eine aberwitzige Geschichte erzählt: ihr Vater sei ein Magier, aus dem Stein wurden fünf lang eingekerkerte ägyptische Götter befreit und sie selbst hätten ebenfalls besondere Kräfte. Seth, einer der Götter, will die Erde erobern bzw. vernichten und die beiden müssen ihn aufhalten. Zu allem Überfluss machen auch die Magier sie für alles verantwortlich und jagen sie ebenfalls. Zum Glück finden die beiden Geschwister nicht nur gute Freunde, sondern auch Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten...


    Wer Percy Jackson mag, wird auch die neue Serie von Rick Riordan toll finden. Das Buch folgt dem vertrautem Schema: die Götter existieren (noch), das alte System ist nie wirklich untergegangen, sondern hat sich nur weiterentwickelt, und der Held der Geschichte ist ein Abkomme der Mächtigen und verfügt über riesige Kräfte. Nur spielt in diesem Fall Ägypten die Hauptrolle, nicht Griechenland.
    In diesem Buch sind es zwei Helden, Carter und Sadie, die die Geschichte immer abwechselnd für je ein paar Kapitel erzählen. Die Erzählung ist pseudo-dokumentarisch, beide behaupten, wahre Ereignisse zu diktieren, die dann später als Botschaft veröffentlich wurden. Deshalb gibt es immer wieder Einwürfe und Gedankensprünge, je nachdem, wer gerade erzählt.
    Erzählt wird mit bewusst sarkastischen Bemerkungen (von Sadies Seite) und gelegentlich in "Jugendsprache". Allerdings wird nie dermaßen überzogen, dass es für einen Erwachsenen nicht mehr lesbar wäre. Das Buch liest sich locker und sehr leicht, da die Sprache im Großen und Ganzen einfach gehalten wurde. Ägyptische Worte, Sprüche und Götter werden in einem Glossar erklärt.
    Das Buch ist der erste Teil einer Serie. Es gibt zwar einen Hauptbösewicht, der geschlagen werden muss, darüber hinaus aber auch einen Strippenzieher im Hintergrund, der der wahre Feind ist. Allerdings müssen alle anderen davon erst einmal überzeugt werden, was für zwei Kinder naturgemäß etwas schwierig ist.
    Sadie und Carter sind zwei unterschiedliche Naturen: beide sind zwar mitunter etwas begriffsstutzig und naiv (zB hätte Sadie klar sein müssen, dass die Polizei DIESE Geschichte niemals glaubt), aber dem Alter entsprechend angemessen. Was mich ein bisschen gestört hat: beide nehmen es sehr gut auf, dass die ägyptische Mythenwelt real ist, obwohl sie mit den seltsamsten Dingen konfrontiert werden. Auch wenn ihre Kräfte erklärt werden, so sind sie doch beide "Superhelden": sie können fast alles beim ersten Mal, sind besser als jahrelang trainierte Magier und müssen sich Dinge nur vorstellen, um es zu bewirken. Im Grunde müssen sie nichts lernen.
    Das Buch war sehr spannend, ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Mir persönlich hat noch das letzte etwas gefehlt, was mich vollends in seinen Bann gezogen hätte. Percy Jackson ist im Vergleich in sich runder. Für das angegebene Alter ist das Buch aber voll zu empfehlen und wird sicherlich ähnlichen Anklang finden wie das griechische Halbblut.

  • Das Buch folgt dem vertrautem Schema: die Götter existieren (noch), das alte System ist nie wirklich untergegangen, sondern hat sich nur weiterentwickelt, und der Held der Geschichte ist ein Abkomme der Mächtigen und verfügt über riesige Kräfte. Nur spielt in diesem Fall Ägypten die Hauptrolle, nicht Griechenland.

    Irgendwie ist es genau das, das mich etwas zurückhält. Den ersten "Percy Jackson"-Band fand ich toll, den zweiten schon deutlich schwächer und ich habe die Reihe dann auch nicht weiter verfolgt. Ich hätte mich durchaus nochmals auf Rick Riordan einlassen können, aber dass er nun genau das gleiche, nur mit einer anderen Götterwelt fabriziert, finde ich schon ein wenig einfallslos.

  • Spannender Auftakt einer neuen, actionreichen Reihe voller Abenteuer


    Klappentext
    „Ein Besuch im Museum? An Heiligabend? Eine bescheuerte Idee, findet Sadie. Sie sieht ihren Vater, den berühmten Ägyptologen Dr. Julius Kane, ja ohnehin nur zwei Mal im Jahr - und dann muss er sie und ihren Bruder Carter ausgerechnet ins British Museum schleppen.
    Aber ihr Vater will ihnen gar keine verstaubten Sarkophage zeigen - er plant nicht weniger, als den ägyptischen Gott Osiris zu beschwören. Doch das geht schief, und er wird von einem unheimlichen glutroten Typen entführt. Um ihn zu befreien, müssen Sadie und Carter es mit der gesamten ägyptischen Götterwelt aufnehmen.“


    Gestaltung
    Die Szene, die auf dem Cover dargestellt wird, spiegelt die Geschichte sehr gut wieder, denn man sieht die zwei Protagonisten mit ihrer Unterstützung (der Katze), die einem unheimlichen Gott gegenüberstehen. Der Blick dieses Gottes ist auf dem Motiv wirklich super gelungen, denn ich finde er sieht richtig böse und gruselig aus. Zudem finde ich es gut, dass der comicartige Stil der Rick Riordan-Bücher beibehalten wurde, da dies einen Wiedererkennungswert hat.


    Meine Meinung
    Der erste Band der „Kane-Chroniken“ ist auch gleichzeitig mein erstes Buch von Rick Riordan. Bisher kannte ich nur die Percy Jackson Filme, die ich sehr gerne mochte. Da ich Geschichten über Götter immer richtig spannend finde und diese meiner Meinung nach auch großes Potenzial für viele Abenteuer bieten, wollte ich mit den „Kane-Chroniken“ in die Welt der ägyptischen Mythologie eintauchen, einiges über deren Göttergeschichten lernen und spannende Abenteuer erleben. Genau dies hat mir Rick Riordan mit der Geschichte des Geschwisterpaares Sadie und Carter Kane geboten!


    „Die rote Pyramide“ markiert den Beginn einer abenteuerlichen Reise sowohl für die Geschwister als auch für den Leser, denn die Handlung von diesem ersten Band ist sehr rasant und spannend. Zunächst wird der Leser in die Welt des Protagonisten Carter Kane eingeführt, der mit seinem Vater Julius seine kleine Schwester Sadie besucht. Doch recht schnell werden die Ereignisse dramatisch: nachdem ihr Vater einen ägyptischen Gott freigesetzt hat, stürzen Carter und Sadie von einer Gefahr in die nächste. Sie wissen dabei gar nicht wie ihnen geschieht und setzen alles daran, ihren Vater zu retten…


    Die Handlung des Buches hat mir sehr gut gefallen, denn es wurde direkt zu Beginn sehr rasant und so blieb es auch bis zur letzten Seite. Ich wurde gemeinsam mit Carter und Sadie in die Welt der ägyptischen Götter geworfen und fand es dabei sehr hilfreich und vom Autor gut gemacht, dass ich gleichzeitig mit den Figuren diese fremde Welt entdeckt habe. Mit Carter war ein wahrer Ägyptenexperte an Bord unserer Reise, denn er hat sein Leben lang seinen Vater auf Expeditionen begleitet. Er weiß nahezu alles über die Mythologie des Landes. Sadie hingegen hat sich nie viel mit dem Thema befasst und stellt genau die Fragen, die ich mir auch oft stellte. So habe ich mich gut in der Geschichte zurecht gefunden, denn die Mischung aus Fragen und Antworten war perfekt ausbalanciert.


    Die Einbindung der Götter gefiel mir in diesem Reihenauftakt auch richtig gut, denn es geht hier nicht um Halbgötter, wie es in der Percy Jackson-Reihe der Fall ist. Der Autor hat sich hier etwas ganz neues überlegt, was ich richtig gut fand. So bekam die Geschichte etwas magisches, denn Carter und Sadie sind auf ganz besondere Weise mit den ägyptischen Göttern verbunden. Daher wurden auch die Action- und Kampfszenen ziemlich fantasie- sowie spannungsreich, denn die Figuren haben gemeinsam mit den Göttern gekämpft, was ich ziemlich cool fand.


    Erzählt wird „Die rote Pyramide“ abwechselnd aus der Sicht von Sadie und Carter. An jedem Kapitelanfang und an den oberen Ecken der Seiten steht der Name des aktuellen Erzählers. So kann man immer nachsehen, wer gerade erzählt, falls man es nicht mehr weiß. Aber ich fand, dass Rick Riordan den Figuren etwas ganz eigenes verliehen hat, sodass man schon an der Art, wie gesprochen wurde, sofort gemerkt hat, wer gerade die Geschichte erzählt hat. Diese Erzählwechsel haben mir gut gefallen, denn Carter und Sadie erzählen ihre Geschichte rückwirkend und sprechen ab und an auch mal mit dem Leser. Etwas anstrengend fand ich allerdings das Geplänkel der Geschwister, welches oftmals bei den Kapitelanfängen zu finden war. Die Geschwister haben sich dann immer darum gestritten, wer weiter erzählen soll oder wie etwas erzählt werden soll. Erst war es witzig, aber mit der Zeit war es bekannt und hätte nicht ganz so ausgereizt werden müssen.


    Fazit
    Der Auftakt der „Kane-Chroniken“ hat mir gut gefallen, denn er hat mich in ein rasantes Abenteuer entführt, das vor actionreichen Szenen nur so sprüht. Die Einbindung der Götter war hier ganz besonders und sehr einfallsreich gelöst, denn es hebt sich von der Idee der Percy Jackson-Bücher ab. Das Geplänkel zwischen den Geschwistern wurde mir manchmal etwas zu viel ausgereizt, ansonsten haben mich die Protagonisten Sadie und Carter gut amüsiert. „Die rote Pyramide“ markiert den Beginn einer spannenden, packenden Abenteuerreihe, die große Unterhaltung verspricht.
    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    1. Die Kane-Chroniken 01 – Die rote Pyramide
    2. Die Kane-Chroniken 02 – Der Feuerthron
    3. Die Kane-Chroniken 03 – Der Schatten der Schlange

  • "Die rote Pyramide" war nicht mein erstes Buch des Autors; da ich die "Percy Jackson"- und "Helden des Olymp"-Reihen verschlungen hatte, wollte ich unbedingt noch seine anderen Bücher lesen. Die ägyptische Mythologie fand ich schon immer sehr interessant, weshalb ich gespannt darauf war, wie sie in den "Kane Chroniken" dargestellt werden würde - und die Neuinterpretation der Mythen hat mir dann auch gut gefallen. Es war faszinierend, mehr über die unterschiedlichen Götter und ihre Präsenz in der modernen Welt zu erfahren und wie ich es erwartet hatte, ist es Riordan gelungen, dies mit einer spannenden, fesselnden Geschichte zu verknüpfen.


    Sehr gut gefallen hat mir, dass es nicht - wie in den Büchern um die griechische und römische Mythologie - um Halbgötter geht. Sadie und Carter, die Protagonisten, haben eine starke Verbindung zu den ägyptischen Göttern, doch sie gestaltet sich völlig anders und dadurch musste der Leser gemeinsam mit den Figuren herausfinden, wie sie die für sie völlig unbekannte Situation navigieren sollen. Die Gottheiten selbst spielen ebenfalls eine wichtige Rolle und ihre Charakterisierung kam mir glaubwürdig vor; man spürt, dass sie große Macht besitzen und ihre Erlebnisse über das Verständnis eines normalen Menschen hinausgehen, aber auch, dass sie diesen in mancher Hinsicht sehr ähneln und vergleichbare Stärken, Schwächen und vorgefertigten Meinungen haben. Besonders gut fand ich, dass die Komplexität der verschiedenen Beziehungen berücksichtigt wurde und es keine strikte schwarz/weiß-Zeichnung gab.


    Carter und Sadie fand ich ziemlich sympathisch und sie wurden altersgerecht dargestellt, auch wenn sie im Lauf der Handlung mehrfach über sich hinauswachsen müssen. Allerdings muss ich sagen, dass die kleinen Wortgefechte zwischen ihnen mich nach einer Weile gestört haben, vor allem, wenn sie darüber diskutiert haben, wer von ihnen die Geschichte weiter erzählen darf. Es war unterhaltsam und die Dynamik zwischen den beiden schien den Umständen entsprechend realistisch zu sein, doch nach einiger Zeit war es meiner Meinung nach genug. Positiv zu erwähnen ist dagegen, dass beide Erzählstimmen leicht zu unterscheiden waren.


    Wie bereits erwähnt war die Geschichte weitgehend fesselnd, ganz besonders durch die Dringlichkeit der Mission, und das Abenteuer der Geschwister wurde wendungsreich geschildert. Mir hat zudem gefallen, dass es zwar ein recht rundes Ende gibt, aber noch einige Aspekte offen bleiben, sodass man neugierig auf den zweiten Band ist. "Die rote Pyramide" selbst bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:.

    Carpe Diem.
    :musik: Herr Heiland und der gefallene Engel, gelesen von Reinhard Kuhnert

    2024 gelesen: 18 Bücher | gehört: 4 Bücher

  • Inhalt:
    Ein Besuch im Museum? An Heiligabend? Eine bescheuerte Idee, findet Sadie. Sie sieht ihren Vater, den berühmten Ägyptologen Dr. Julius Kane, ja ohnehin nur zwei Mal im Jahr - und dann muss er sie und ihren Bruder Carter ausgerechnet ins British Museum schleppen. Aber ihr Vater will ihnen gar keine verstaubten Sarkophage zeigen - er plant nicht weniger, als den ägyptischen Gott Osiris zu beschwören. Doch das geht schief, und er wird von einem unheimlichen glutroten Typen entführt. Um ihn zu befreien, müssen Sadie und Carter es mit der gesamten ägyptischen Götterwelt aufnehmen.

    Rezension:
    Eigentlich wollte die Familie Kane an Heiligabend nur das British Museum besuchen, doch Sadie und Carter hätten niemals damit gerechnet, dass ihr Vater fünf ägyptische Götter beschwören und daraufhin verschwinden wird.

    Keine Frage, dass Carter und Sadie ihren Vater retten wollen, auch wenn sie sich dafür mit den Göttern anlegen müssen.


    "Die rote Pyramide" ist der Auftakt von Rick Riordans Kane-Chroniken, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven der zwölf Jahre alten Sadie Kane und ihres zwei Jahre älteren Bruders Carter Kane erzählt wird.


    Während Sadie nach dem Tod ihrer Mutter vor sechs Jahren von ihren Großeltern in London aufgezogen wurde, lebt Carter bei ihrem Vater, dem Ägyptologen Dr. Julius Kane. Die beiden sind ständig unterwegs, leben aus einem Koffer und sehen Sadie nur zwei Mal im Jahr.
    Dementsprechend fremd sich die Geschwister zu Beginn der Geschichte, doch sie wachsen schnell zu einem starken Team zusammen, auch weil sie mehr oder weniger auf sich allein gestellt sind.
    Sadie ist eigensinnig, fast schon aufmüpfig, sehr direkt und hat eine scharfe Zunge. Auf mich hat sie oft älter gewirkt, als ihre zwölf Jahre. Sie ist eher laut, während Carter eher ruhig und besonnen ist.
    Die beiden haben mir echt gut gefallen, auch weil sie so unterschiedlich waren! Sie sind typische Geschwister, die sich kabbeln, aber sich auch aufeinander verlassen können, wenn es darauf ankommt. Mir hat es besonders gut gefallen, zu sehen, wie die beiden sich annähern, nachdem sie sich jahrelang kaum gesehen haben.


    Nachdem ihr Vater im British Museum fünf ägyptische Götter beschworen hat und anschließend verschwindet, wird das Leben von Carter und Sadie komplett auf den Kopf gestellt!
    Sie erfahren, dass die Familie Kane dem Lebenshaus angehört, einer Vereinigung von Magiern, und sie von den Pharaonen abstammen. Carter und Sadie sind Magier, die schnell lernen müssen mit ihrer Magie umzugehen, denn die fünf ägyptischen Gottheiten, die ihr Vater befreit hat, sind auf freien Fuß und einer dieser Götter bedroht die Menschheit.
    Für meinen Geschmack haben sich Sadie und Carter ein wenig zu schnell und auch zu einfach an ihr neues Leben als Magier gewöhnt. Besonders am Anfang fand ich es etwas schade, dass sie vieles nicht weiter hinterfragt haben. Dadurch, dass ihr Vater Ägyptologe ist, kennen Sadie und Carter bereits einige Geschichten, aber die Magie ist eigentlich für beide völliges Neuland.


    Nachdem ich schon die griechischen, römischen und nordischen Götter von Rick Riordan kennengelernt habe, habe ich mich schon sehr darauf gefreut, etwas über die ägyptische Mythologie zu lesen, die ich schon immer sehr spannend fand! Die Umsetzung hat mir besonders gut gefallen, da sie sich an manchen Stellen doch sehr von den anderen Reihen des Autors unterschieden hat!
    Die Handlung hat mir ebenfalls gut gefallen, obwohl ich teilweise wirklich das Gefühl hatte, dass die Geschichte sich etwas gezogen hat, besonders im Mittelteil.


    Fazit:
    "Die rote Pyramide" ist ein guter Auftakt der Kane-Chroniken von Rick Riordan!
    Mit haben Sadie und Carter als Protagonisten sehr gut gefallen und ich fand es spannend, wie Rick Riordan die ägyptische Mythologie in seine Geschichte eingearbeitet hat. Die Handlung konnte mich nicht komplett fesseln, aber insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, sodass ich schwache vier Kleeblätter vergebe.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt

    "Entschuldige mal, Todesbübchen! Ich bin gerade mal zwölf! Na ja ... fast dreizehn, und zwar eine sehr reife Dreizehnjährige, aber darum geht es gar nicht. In meiner Familie werden Mädchen nicht einfach "verheiratet" und du magst zwar alles über Begräbnisse wissen, aber bei den Werbungsritualen hast du noch ein bisschen was nachzuholen!" (Sadie zu Anubis, S. 421)


    Als Sohn eines Archäologen, der auf die Übersetzung antiker Zaubersprüche des alten Ägypten spezialisert ist, wundert man sich so schnell über nichts. Doch Carter Kanes Vater schiesst bei einem Familientreffen in London den Vogel ab - er bringt im Britischen Museum den Stein von Rosetta zur Explosion und wird dabei von der Geisterwelt verschlungen.


    Carter zog bisher mit seinem Vater von einem archälogischen Auftrag zum anderen, der Besitz der beiden Kanes passt jeweils in ein Handgepäckstück. Sadie wohnte bei den Großeltern in England; die Mutter der Kinder lebt nicht mehr. Nach der Explosion im Museum wird Sadie und Carter deutlich, dass die Archäologen-Tätigkeit ihres Vaters Tarnung war für einige Dinge, die er verheimlichte. Die Kinder finden sich in einem magischen Ägypten wieder, das offenbar ein weltumspannendes Reich ist. New York bildet darin z. B. nur einer der 360 Landesteile (Nomos). Zwischen Obelisken, die als magische Portale dienen und paarweise miteinander verknüpft sind, kann man in verblüffend neuzeitlicher Geschwindigkeit hin und her reisen.


    Unter Leitung ihres zwielichtigen Onkels Amos und mit Unterstützung von Sadies Katze Muffin brechen die beiden von Kleopatra's Needle aus in einem ägyptischen Schilfboot auf, um das Verschwinden ihres Vaters und den Tod ihrer Mutter aufzuklären. Dabei muss Carter die Einschätzung seiner kleinen Schwester ständig der Realität anpassen. Sadie, deren instinktives Verständnis für ägyptische Hieroglyphen bisher unbeachtet blieb, ist offenbar in der Traditon ihrer Vorfahren väterlicher- und mütterlicherseits eine mächtige Magierin. Carter dämmert, dass er von seiner "kleinen" Schwester in Springerstiefeln auf dem Gebiet der Magie demnächst wohl ihn in den Schatten gestellt werden wird. Als die Ereignisse sich überschlagen, müssen beide Kinder ihre besonderen Kräfte einsetzen, ohne sie zuvor durch Ausbildung bei einem erwachsenen Magier beherrschen gelernt zu haben.


    Obwohl Mutter Kane bei einem Magie-Unfall getötet wurde, muss man von den Kane-Chroniken keine Abwandlung bekannter Zauberlehrling-Abenteuer befürchten. In einigen Szenen ging mir zwar der Überblick verloren, warum die Kinder sich aktuell gerade mit übellaunigen tierköpfigen Gottheiten herumprügelten. Die lässig-respektlose Art, mit der Rick Riordan seine Helden Sadie und Carter die ägyptische Mythologie von ihrem Sockel holen lässt, gleicht den streckenweise unübersichtlichen Handlungs- und Spannungsbogen des ersten Bands der Kane-Chroniken jedoch aus.


    Fazit

    Carter und seine zwei Jahre jüngere Schwester Sadie spielen die Kane-Chroniken als digitale Aufnahme ein. Ein warnender Unterton appelliert dabei an die Verantwortung des Lesers, der durch Kenntnis des Kane-Geheimnisses selbst in Gefahr geraten könnte. Das geschwisterliche Kabbeln um das Mikrophon, das Verzetteln der Kinder beim Erzählen bringt die unterschiedlichen Temperamente gut zur Geltung und verleiht ihrem Bericht Glaubwürdigkeit. Das Außenseiter-Thema (beide Kinder wirken wie Afroamerikaner) wird vermutlich in den Folgebänden noch vertieft. Wie Rick Riordan im ersten Band seiner Kane-Chroniken zeigt, müssen leicht verständliche Sprache und spannende Abenteuer im Kinderbuch kein Widerspruch sein.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow