Patrick Dunne - Keltengrab

  • Originaltitel:
    A Carol for the Death


    Klappentext:
    Nahe der prähistorischen Stätte Newgrange wird die mumifizierte Moorleiche einer Frau aufgefunden, die einen toten Säugling in den Armen hält. Sofort hofft die irische Archäologin Illaun Bowe auf einen bedeutenden Fund aus vorkeltischer Zeit - bis eine Reihe von Ritualmorden sie auf eine ganz andere Spur führen: nach Grange Abbey, einem abgelegenen Nonnenkloster. An Heiligabend macht Illaun sich ein letztes Mal auf den Weg zum Kloster, um die tödlichen Geheimnisse aufzudecken, die hinter den jahrhundertealten Mauern ruhen...


    Meine Meinung:
    Inhaltsangabe und Titel hören sich ja wirklich viel versprechend an. Leider kommt die Archäologie ziemlich kurz in diesem Buch und die Kelten erst recht. Man hätte vielleicht den Originaltitel übersetzen sollen, dann wäre die Erwartung eine andere gewesen.


    Es werden ein oder zwei Geschichten aus dem reichen Schatz des Aberglaubens der Mooranwohner erzählt, davon hätte ich mir doch viel mehr gewünscht. Interessanter ist da schon die Geschichte des Nonnenordens. Die Nonnen dieses Kloster kümmern sich seit Jahrhunderten um ungewollt Schwangere und deren Kinder - da ging natürlich nicht immer alles mit rechten Dingen zu.
    Der Krimi an sich plätschert so dahin. Ich habe irgendwie immer das Gefühl, dass die Archäologin bessere Ideen hat, als der Ermittler. Es gibt schon spannende Momente, aber der Versuch, mit ein paar "Erscheinungen" über einem irischen Moor Mystik in die Geschichte zu bringen, kann als gescheitert betrachtet werden. Interessant sind die Ausführungen zu verschiedenen Sagengestalten (Zyklopen, Wolfsmenschen...), aber auch die werden leider nur in einem Kapitel kurz abgehandelt. Viel Raum nimmt dagegen das Privatleben Illauns ein. Muss wohl so sein, da Dunne mit diesem Buch eine Reihe um die Archäologin beginnt.


    Der "Showdown" ist dann nochmal wirklich spanndend, kommt aber irgendwie viel zu kurz.
    Nun ja - letztendlich hat mich das Buch doch unterhalten und ich hatte auch nicht das Bedürfnis, es einfach aus der Hand zu legen und etwas anders zu lesen. Dunne hätte aus der Idee aber wesentlich mehr machen können. So erhält das Buch von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: . Der halbe Stern ist für einige interssante Infos rund um die Kultstätte Newgrange.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Danke für deine Rezi zu dem Buch :) - das ist das einzige, was ich aus dieser Reihe von Dunne noch nicht gelesen habe.


    Aber auch bei der Pestglocke oder der Opferstätte kommt der Klappentext spannender daher wie dann tatsächlich der Inhalt des Buches. Werde auf jeden Fall den ersten Teil auch noch lesen und kann mich wohl auch auf ein Buch, das man an einem verregneten Sonntag schnell lesen kann, einstellen.

  • Werde auf jeden Fall den ersten Teil auch noch lesen und kann mich wohl auch auf ein Buch, das man an einem verregneten Sonntag schnell lesen kann, einstellen.

    Ja, das kannst du. Wie gesagt: es ist ja nicht ganz schlecht, ich hatte nur mal wieder zu hohe oder falsche Erwartungen :-? Und ich bin nun ziemlich unsicher, ob ich die anderen beiden Teile noch lesen soll.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich habe vor langer langer Zeit mal die ersten (?) drei Romane von Patrick Dunne gelesen ("Die Keltennadel", "Das Keltengrab", "Das Maya Ritual") und habe mich eigentlich ganz gut unterhalten gefühlt. Es sind jetzt nich die Mega-Kracher, aber soweit ich es in Erinnerung habe, waren sie schon so spannend, dass ich sie recht fix durchgelsen hatte.


    Die "neusten" Bücher habe ich noch nicht, da ich leider nur schlechtes darüber gehört habe. Aber lesen bzw. haben möchte ich die dann doch irgendwie, weil mich das Thema ansich ja total interessiert.


    Durch diesen Thread wurde ich wieder auf Patrick Dunne aufmerksam. Danke!


    Ich fand "Das Keltengrab" ganz gut, vor allem, weil ich Newgrange schon einmal besichtigen durfe.

  • ich hatte auch nicht das Bedürfnis, es einfach aus der Hand zu legen und etwas anders zu lesen.

    Bei mir wurde dieses Bedürfnis dann sogar übermächtig :(
    Von den 416 Seiten habe ich gut 200 gelesen, ohne gefesselt oder von Unvorhergesehenem überrascht worden zu sein. Dicht war bestenfalls der Nebel, die Atmosphäre sicher nicht. Der Autor scheint sich selbst nicht klar geworden zu sein, welche Rolle er seiner Protagonistin eigentlich zuschreiben wollte. So ist daraus weder eine kompetente Archäologin noch eine professionelle Ermittlerin geworden, sondern lediglich eine unsympathische Figur mit einem ebenso seltsamen Berufs- wie Privatleben.
    Für mich war die Geschichte ein konfuses Konstrukt, die mich keinen Augenblick in ihren Bann zu ziehen vermochte.