Martin Suter - Lila, Lila

  • David ist dreiundzwanzig Jahre alt und wohnt in einer Wohnung welche aus einer Einrichtung vom Trödlermarkt besteht. Durch die regelmässigen Besuche bei „Godis Fundgrube“ kommt er zu dem Nachttischchen mit denen die eigentliche Geschichte beginnt. In diesem entdeckt er das Manuskript einer Liebesgeschichte aus den 50er Jahren. Sie erzählt von Peter und der erst sechzehnjährigen Sophie.


    David kellnert in einem In-Lokal, welches von einer Clique besucht wird bei der er unbedingt dazu gehören möchte. So lernt er denn auch Marie kennen. Marie welche seine grosse Liebe wird, Marie welche er beeindrucken möchte.
    Er bearbeitet das Manuskript gibt es als seine eigene Geschichte aus und gibt sie Marie zu lesen, welche nach Ihrer Lehre als Dekorateurin das Gymnasium abschliesst und Literatur studieren möchte. Marie wiederum reicht das Manuskript ohne sein Wissen einem Verlag ein, wo es angenommen und ein grosser Hit wird. Hier beginnt nun auch die Liebe zwischen ihm und Marie.
    David gerät jedoch in einen Strudel von Ereignissen mit unvorhersehbaren Folgen.


    Suter erzählt eigentlich zwei Liebesgeschichten, zum einen die von Peter und Sophie und dann diejenige von David und Marie welche aber auf einer Lüge aufgebaut ist.


    Von der ersten bis zur letzten Seite an fesselte mich das Buch und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Ich mag Suters klare Handschrift mit welcher er durch die Erzählung, die sich sowohl als Liebesgeschichte wie auch als Krimi liest, führt

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Für alle Martin Suter-Fans gibt es heute auf 3SAT ein Porträt des Schriftstellers.


    http://www.3sat.de/programm_ti…nr=%27BCB555CA6D0A2321%27


    Ich selber habe "Business Class" auf meinem SUB liegen, gelesen habe ich von Suter allerdings noch nichts.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ich habe das Buch gerade angefangen und finde es bis jetzt sehr, sehr gut. Bin gespannt, wie sich die Dinge nun entwickeln werden.

    Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
    Aus Persien

  • Nach der Lektüre des Buches war ich unschlüssig und wusste nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll. Einerseits gefällt mir der Stil Suters, andererseits fehlte mir an manchen Stellen die Glaubwürdigkeit des Geschilderten ( besonders bei der Figur Jacky ) bzw. waren mir die Personen zu überzeichnet und zweidimensional ( z.B. die Clique im Esquina oder auch David’s „Freundin“ Marie, deren Verhalten recht vorhersehbar war ). Nach großer Leselust am Anfang und teilweise recht amüsanten Wendungen enttäuschte mich der Schluß doch schon. Vieles war mir zu klischeehaft. Schade eigentlich. Ich hatte mir von diesem Buch mehr versprochen. Gleichwohl möchte ich noch ein anderes Buch Suters lesen, da die Kritiken zu Lila lila recht unterschiedlich ausfallen und viele betonen, dass andere Bücher von ihm „besser“ sind. Vielleicht kann mir jemand einen schönen Tipp geben.

  • Habe "Lila,Lila" gerade gelesen.
    Martin Suter's klarer Schreibstil gefällt mir sehr gut, so auch hier.
    Mit seinem Protagonisten David habe ich allerdings so meine Probleme. Für sein Alter doch sehr kindlich und vor allem extrem leichtgläubig, was allein auf sein schlechtes Gewissen zurückzuführen ist - na ich weiß nicht.
    Auch die Veröffentlichung des Buches: eingeschickt - gelesen - als gut befunden - gedruckt. Na wenn es so einfach wäre...... Eigentlich müsste es Martin Suter doch besser wissen. Und dieser Jack ist mir einfach suspekt.
    Aber alles in allem spannend zu lesen - auch wenn ich sagen muß "Small World" gefiel mir besser.


    Gruß Wirbelwind


    :study: Martin Suter, Der Teufel von Mailand

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Ich habe das Buch gestern abend beendet. Nachdem ich bis zur Hälfte eher langsam und mit vielen Unterbrechungen gelesen hatte, habe ich es am Schluss regelrecht verschlungen.... um dann enttäuscht zu werden. Ich habe ernsthaft nach der letzten Seite weitergeblättert, um zu schauen, ob da noch was kommt!


    Die Erpressung durch Jacky war vorhersehbar, die Reaktion von David darauf bis zu einem gewissen Grad auch, aber dann hätte ich eine dramatische Wendung erwartet, eine Enthüllung kurz vor Schluss, ein heftiger Streit zwischen David und Marie, ein Eklat in der Literaterurwelt... Stattdessen plätscherte die Geschichte einfach seicht den Abfluss hinab und war plötzlich zuende. [-( Klar, der Schlussatz hat symbolische Bedeutung und man kann sich ausmalen, was noch alles kommen könnte, aber ich mag offene Enden einfach nicht, da bleibe ich irgendwie unbefriedigt zurück.


    Wirbelwind, Du kritisierst "...auch die Veröffentlichung des Buches: eingeschickt - gelesen - als gut befunden - gedruckt. Na wenn es so einfach wäre...... ". Ich kenne mich im Literaturbetrieb nicht aus, aber wie soll es denn anders gehen? Natürlich wird in den meisten Fällen aus den eingesandten Manuskripten nichts, aber so mancher Bestseller wird genau so entstanden sein. Irgendein Lektor hat z. B. das Kinderbuch der völlig unbekannten Hausfrau und Mutter Joanne K. Rowling für würdig befunden, gedruckt zu werden, der Rest ist Geschichte.

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.

  • Bin gespannt, wie sich die Dinge nun entwickeln werden.

    Dem kann ich mich anschließen. Ich habe das Buch gestern begonnen und muss sagen, dass ich bisher positiv überrschat bin. Es ist mein erstes Buch von diesem Autor, doch nicht mein letztes, wenn alles so weitergeht wie bisher, denn ich ich mag Suters Schreibstil, den ich sehr angenehm zu lesen finde, und auch die Erzählperspektive finde ich gut.


    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Lila, Lila ist das erste Buch, das ich von Martin Suter gelesen habe, aber es wird mit Sicherheit nicht das letzte bleiben, denn ich finde den Schreibstil Suters sehr angenehm zu lesen und auch die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich kann es daher kaum noch erwarten, mehr von diesem Autor zu lesen. :thumleft:

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Ich hab inzwischen drei Bücher von Martin Suter gelesen und alle haben mich von den ersten Seiten weg gefesselt! Von Lila, Lila kommt ja dieses Jahr ein Kinofilm mit Daniel Brühl in der Hauptrolle. Ich wollte mal diesbezüglich fragen, ob vielleicht jemand ein genaueres Datum weiß oder sonst Informationen dazu hat? (Im I-net bin ich nicht wirklich fündig geworden ... :( )


    Liebe Grüße
    Steffi :)

  • Ui, ui, ui, ein Film?! :cheers:


    Das habe ich bei Kino.de gefunden:
    Lila, Lila


    Komödie - Deutschland 2008
    Verleih: Falcom
    Start: 17.09.2009


    Komödie? So hätte ich es zwar nicht bezeichnet, aber Filme müssen ja immer in Schubladen gesteckt werden.

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.

  • Komödie - Deutschland 2008
    Verleih: Falcom
    Start: 17.09.2009


    Komödie? So hätte ich es zwar nicht bezeichnet, aber Filme müssen ja immer in Schubladen gesteckt werden.

    Erst im September?! Oi, das dauert aber noch. :( Ich freu mich schon sehr auf den Film, obwohl ich original-deutschsprachige Filme eigentlich nicht besonders mag. Aber bei Lila, Lila hat mir das Buch so gut gefallen, da muss ich den Film auch sehen. :)


    Ohne Schubladen läuft in der Filmbranche nichts. :wink: Aber von der Bezweichnung "Komödie" lass ich mich jetzt mal nicht irritieren - ich hoffe doch stark, dass sie das arme Buch nicht zu arg verunstaltet haben. :-k Im September wissen wirs ... Danke übrigens fürs posten! :D

  • Hey das ist ja super toll das dieser schöne Roman von Suter verfilmt wird *freu*. Aber als Komödie hätte ich es jetzt nicht bezeichnet...eher als etwas dramatisches.


    Liebe Grüße

  • Die Verfilmung von Lila,Lila mit Daniel Brühl in der Hauptrolle, wird ab dem 17.12.09 in den Kinos ausgestrahlt.
    Da sich diese Geschichte sehr interessant anhört, werde ich bevorzugt erst das Buch lesen , und dann erst anschließend den Film im Kino ansehen. :wink:

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Ein Suter-Roman, der bei mir noch am SUB dahinvegetiert, aber ich habe vor, das bald zu ändern. Wenn er mich nur halb so sehr begeistert wie "Small world" und "Die dunkle Seite des Mondes" bin ich schon sehr zufrieden. Und eure Meinungen hier lassen mich das Beste hoffen...


    Ob ich mir den Film ansehe, werde ich erst nach der Lektüre entscheiden.

  • Der junge Kellner David hat in "seiner" Kneipe die hübsche Marie kennengelernt, leider interessiert sie sich nicht großartig für ihn, sondern eher für die intellektuellen Stammgäste.


    Das ändert sich, als er ihr ein Manuskript zu lesen gibt, auf dem sein Name steht. Was Marie nicht weiß: David ist gar nicht der Autor, sondern hat das Manuskript in einem Nachttisch vom Trödel gefunden.


    Marie ist begeistert von der traurigen Liebesgeschichte und schickt sie heimlich an einen Verlag, obwohl David vehement gegen eine Veröffentlichung protestiert hat.


    Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf: David Kern wird als Bestsellerautor gefeiert, geht auf Lesereisen, sein nächstes Buch wird mit Spannung erwartet. Sein Gewissen quält ihn - dass er die Öffentlichkeit getäuscht hat, damit kann er leben, deren Reaktion wäre ihm egal, wenn herauskäme, dass das Buch nicht von ihm ist. Doch Marie kann er es nicht sagen, wo doch ihre Beziehung sich darauf gründet, dass sie in ihm den Schriftsteller sieht.


    Ein glaubhaftes Porträt einer Liebesbeziehung und gleichzeitig ein Einblick ins Geschäft mit der Literatur. David, den Bestsellerautor wider Willen, der sich durch eine harmlos erscheinende Aufschneiderei in ein riesiges Lügengespinst verstrickt, bleibt trotz allem sympathisch, wenn man ihn auch manchmal schütteln möchte...


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Hat denn keiner den Film gesehen? :winken:


    Ich habe ihn mir gestern Abend angeschaut und bin sehr zufrieden. :thumleft: Es ist schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe und somit erinnere ich mich nicht mehr an die Details, doch ich habe alles im Film wiedergefunden, was für mich wichtig war. Die Darsteller sind sehr gut und glaubhaft, besonders Daniel Brühl spielt den Helden des Romans, David Kern, entsprechend schüchtern und unsicher.


    Schaut Euch die Webseite des Films an.

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.

  • Jemand, in diesem Fall nämlich David Kern, seines Zeichens Kellner mit mangelndem Selbstbewusstsein und dem Zwang, einer bestimmten Clique von „intellektuellen“ Studenten, die Stammgäste des Lokals sind, anzugehören, findet in einem alten Möbelstück am Trödlermarkt ein Manuskript. Die Story rund um eine zerbrochene – nämlich von den Eltern nicht gutgeheißenen - Liebe zwischen Peter Landwei und dessen angebetenen Sophie fesselt ihn. Um bei Marie, einer Literaturstudentin, Eindruck zu machen gibt er sich als Urheber des Manuskripts aus. Marie ist hellauf begeistert und stellt – ohne Davids Wissen und noch weniger dessen Einverständnis – Kontakt zu einem Verlag her, der das Buch auch gleich veröffentlichen will. David Kern wird als neuer Shooting Star der deutschen Gegenwartsliteratur gefeiert, der Schriftsteller ist in aller Munde, hält Lesungen in den größten Sälen ab und ist sich der ungeteilten Aufmerksamkeit Maries sicher. Ziel erreicht. Aus Angst, diese Aufmerksamkeit (und mittlerweile auch Liebe?) Maries zu verlieren, verschweigt David die wahren Hintergründe des Buches. Die Angst vor der Aufdeckung, die Angst vor dem Auftritt des wahren Verfassers treibt ihn beinahe in den Wahnsinn und jede Lesung, jeder Auftritt wird zu einer Hochschaubahn der Gefühle. Als sich dann ein heruntergekommener Alkoholiker als Autor ausgibt und David damit erpresst, nimmt das Unheil erst richtig seinen Lauf und Davids Lügengebäude droht einzustürzen.


    Martin Suter ist ein guter Erzähler, zwischen Örtlichkeiten, Perspektiven wird mit leichter Feder gewechselt, Suter weiß auch, wovon er schreibt, der Literaturbetrieb wird von innen beleuchtet, er wird – rund um Vertragsverhandlungen, gezieltes Lancieren eines „Hypes“ und die dazugehörigen Marketinginstrumente – nicht nur wohlwollend dargestellt, und David Kern ist ein sehr dankbares Opfer dieser Vermarktungsmaschinerie. Die Idee des „Buch im Buch“ rund um die Liebesgeschichte zwischen Franz/Sophie und David/Marie verblasst immer mehr, die Parallelen werden nur mühsam aufrecht erhalten, das Buch verliert sich in belanglosen Dialogen, skizzenhaften Szenen und klischeehaften Protagonisten. Der Fortlauf der Story ist absehbar, auch wenn mich das fast schon originelle Ende dann doch wieder etwas versöhnt hat.


    Den oben erwähnten Film habe ich noch nicht gesehen. Da ich aber den Plot des Buches grundsätzlich als nicht schlecht empfinde kann ich mir durchaus vorstellen, dass der Film sehr sehenswert ist, vorausgesetzt er wird schauspielerisch und atmosphärisch gut umgesetzt. Beim Buch ist das meiner Meinung nach nicht gelungen.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Das ist so einer, dieser David. Keine Freunde, mangelndes Selbstbewusstsein, Kellner in einem In-Club. Lernt dann Marie kennen und wird besessen von der Idee sie zu erobern. Das gelingt ihm sogar, als er sich eines fremden Manuskripts bedient und ausgibt, er hätte es selbst geschrieben. Marie ist beeindruckt und gibt das Manuskript stillschweigend einem Verlag. Das Buch erscheint und wird ein Bestseller. Blöd für David, der nun in ständiger Angst aufzufliegen lebt. Er eilt nun von Lesung zu Pressetermin zu Messe zu Buchbesprechung.


    Einmalige, merkwürdige Geschichte von Besessenheit und Liebe mit ironischen Einblick in die Welt der Buchvermarktung.

  • In diesem Roman geht es um den jungen David, der, um die Liebe von Marie zu gewinnen, einen kleinen Betrug begeht, dessen Folgen er sehr schnell nicht mehr gewachsen ist.
    David findet ein Konzept eines Romans. Er gibt ihn als seinen eigenen aus, um Marie zu imponieren. Marie reicht den Roman (ohne Davids Wissen) bei einem Verlag ein, der Roman wird publiziert und wird über Nacht sehr erfolgreich. Ein gnadenloses Bild des modernen Literaturbetriebs beginnt: eine Reihe von Lesungen in Provinzkaffs, besoffene Abende auf der Buchmesse, plötzliche Berühmtheit, etc. Noch komplizierter wird es, als unverhofft einer auftaucht, der behauptet der echte Autor zu sein. Dieser nimmt David mit leicht erpresserischen Mitteln unter seiner Fittiche.
    Die Charaktere sind wunderbar lebensecht gezeichnet: der jungendlich-native David, das It-Girl Marie mit ihrer Upper-Class-Clique, der schmierige Jacky, dem man jede krumme Tour zutrauen würde....
    Der Roman ist humorvoll und nicht ohne böse Seitenhiebe. Mir hat er sehr gut gefallen. ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: .
    Nur "Small World" vom gleichen Autor hat mir noch einen Tick besser gefallen.
    :winken::winken:

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)