Susanna Ernst - Deine Seele in mir

  • Deine Seele in mir


    Matt und Amy, zwei vergnügte Kinder, die wie Pech und Schwefel aneinander hängen und das nicht nur im übertragenen Sinn. An einem Sommertag, als die zwei achtjährigen wieder am Bach spielen wird Amy vergewaltigt und erwürgt, während Matt zusehen muss. Ein Trauma, das Matt nie wieder loslässt. Auch auf Amy haben dieses Erlebnis und die starke Bindung zu Matt ungewohnte Auswirkungen. Statt „nur“ zu sterben kann sie Matt nicht vergessen und nicht verlassen und wird mit all ihren Erinnerungen wiedergeboren. Sie versinkt so in ihrer Traumwelt bei Matt, dass sie nur als Autistin wahrgenommen wird. Und schließlich kreuzen sich ihre Wege nach 21 Jahren ein zweites Mal.


    Mir hat das Buch gut gefallen. Zu Beginn noch aus Sicht eines Erzählers, dann aus der von Amy bleibt der Schwerpunktschließlich auf Matt, der dieses Erlebnis aus seiner Kindheit nie verarbeiten konnte und erzählt aus dessen Sicht. Matts Gefühle werden realistisch und ohne Übertreibung geschildert, besonders, wenn man die starke Verbindung, die zwischen den beiden herrscht bedenkt. Es geht einem mehr und mehr nahe, je länger man sich mit seinem Schicksal, aber auch mit Amys Schicksal beschäftigt.
    Stellenweise ist das Buch etwas kitschig und die enge Verbindung zwischen den beiden überzeichnet. So auch die seltsame Gabe die Matt gegenüber seinen Mitmenschen zeigt und durch die er in ihre Seele sehen kann.
    Die Personen selbst sind mit wenigen Ausnahmen durchweg positiv gestaltet, was einerseits ein harmonisches Bild erzeugt, aber andererseits auch schon sehr konstruiert wirkt. Die „guten“ Charaktere werden dadurch rein einseitig betrachtet und überhöht.
    Die kurzen Stellen, in denen aus Sicht von Amy erzählt werden haben mir zu Beginn weniger zugesagt, weil sie zu den eher kitschigen Passagen zählen, allerdings ist mir deren Bedeutung zum Ende hin, besonders durch das erste Auftreten von Wilson und die letzten, auf den Höhepunkt hinstrebenden, Seiten klar geworden.
    Insgesamt ergibt das Buch ein recht stimmiges Bild, das von einer wunderbaren Liebe erzählt und dabei eben stellenweise ins Kitschige fällt.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Bücher lesen
    heißt wandern gehen
    in ferne Welten,
    aus den Stuben,
    über die Sterne.
    Jean Paul


    Books are a uniquely portable magic. - Stephen King

    Einmal editiert, zuletzt von Bibliomanin ()

  • Hmm, irgendwie klappt es mit dem "ASIN" nicht, die Rezension mit dem Buch zu verknüpfen... Jedenfalls erscheint hier gar nicht das Buchcover.

    Bücher lesen
    heißt wandern gehen
    in ferne Welten,
    aus den Stuben,
    über die Sterne.
    Jean Paul


    Books are a uniquely portable magic. - Stephen King

  • Die neunjährige Amy wird brutal vergewaltigt und ermordet. Ihr bester Freund muss, an einen Baum gefesselt, die schreckliche Tat mit ansehen und überlebt schwer verletzt.
    Mehr als 20 Jahre später arbeitet Matt als Masseur, weit entfernt von seiner Heimat. Für seine „heilenden Hände“ ist er in der Umgebung mittlerweile berühmt. Das Geschehene hat er nie richtig verkraftet und er ist eher ein introvertierter zurückhaltender Mensch. Durch Zufall lernt er die 21 jährige Autistin Julie kennen. Julies Vater ist Matts Patient, der nach einem Bandscheibenvorfall mehr oder weniger bewegungsunfähig ist. Matt bietet der Familie seine Hilfe an. Ihm kommt die Idee, Julie zu massieren. Dabei kommt es zu einer Verbindung zwischen Matt und Julie, die sein Leben komplett verändert und seine Vergangenheit ihn erbarmungslos einholt.


    Dieses Buch wird als 6teiliges Ebook angeboten, der erste Teil zurzeit kostenlos. Nachdem ich die ersten gut 80 Seiten gelesen hatte, war ich von dieser Geschichte so fasziniert, dass ich mir das komplette Ebook gekauft habe.
    Bereut habe ich den Kauf nicht, allerdings hat die Geschichte nachgelassen. Die Geschichte liest sich sehr gut. Ein flüssig zu lesender Schreibstil, der keine Langeweile aufkommen lässt.
    Wiedergeburt als Grund für einen Autismus – die Idee finde ich sehr interessant. Mich hat das zunächst an den Film „Audrey Rose – Das Mädchen aus dem Jenseits“ erinnert. Dieses Buch geht jedoch in eine ganz andere Richtung. Von Horror keine Spur.


    Die Geschichte war vorhersehbar. Vom Ende mal abgesehen, war ich zu keiner Zeit über den Verlauf der Geschichte überrascht. Die Charaktere sind sehr flach und mir fehlen die Ecken und Kanten. Dazu stellenweise kitschig, schnulzig, schmalzig – viel zu viel für mein Empfinden.
    Meiner Meinung nach hätte die Autorin viel mehr aus dieser Geschichte machen können. Ein tolles Thema und dann driftet das Ganze in eine schmalzige Handlung mit übertriebenen Dialogen ab. Weniger Liebesgesäusel und mehr Ecken und Kanten hätten dem Buch gut getan.


    Obwohl gut lesbar, nur bedingt empfehlenswert. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Ich muss sagen ich war sofort gefangen und verfallen in dieses Buch.


    Es war nicht immer leicht Kost, zu lesen wie die damals 9 jährige Amy vergewaltigt und umgebracht wird, war hart. Noch dazu das Ihr damals bester Freund Matty alles mit ansehen musste und nur knapp den Mörder entkam, brachte so einige "Gänsehautmomente".


    Matt der das ganze nie wirklich verkraftet hat, lebt sein Leben. Allerdings beschränkt sich dieses eigentlich fast nur auf seinen Beruf, er ist Physiotherapeut - der wohl Beste auf seinem Gebiet. Mit ein paar Handgriffe kann er sich in seine behandelte Person "reinfühlen, sieht was dieser Mensch mitmachen musste, was dieser Mensch fühlt und warum er so verspannt ist.
    Eines Tages wird er zu einer Familie gerufen, der Mann hat starke Rückenschmerzen und Mattys Fähigkeiten werden gebraucht. So lernt er auch die Tochter der beiden kennen, Julie die gefangen in ihrer Welt lebt. Sie ist Autistin. Irgendwas berührt ihn sehr wenn er das Mädchen beobachtet, da Ihr Vater erstmal nicht mehr fähig ist sie jeden Tag morgens und abends die Treppen zu tragen, entschliesst Matt sich das zu übernehmen und fährt so Tag ein Tag aus jeden Tag mehrmals zu der Familie und die Geschichte nimmt ihren Lauf.


    Ein Buch das einen aufzeigt wie besonders Freundschaften sein können. Das einen lächeln und weinen lässt.


    Auch wenn die Geschichte das ein oder andere mal sehr "glatt" verläuft, so gibt es immer wieder auf und abs. Ab und an hat man das Gefühl zu wissen wie es weitergehen/enden wird und doch verläuft es dann wieder anders.


    Mich hat das Buch verzaubert und ich habe jede Seite und jede Stimmungslage "genossen".

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • Inhalt:
    Im Prolog erfährt der Leser, dass Matt als er neun Jahre alt war, mitansehen musste wie seine beste und über alles
    geliebte Freundin Amy (ebenfalls neun Jahre alt) vergewaltigt und erwürgt wurde.
    Die tatsächliche Geschichte spielt dann 21 Jahre später. Matt ist 30 Jahre alt und konnte dieses Erlebnis aus seiner Kindheit
    nie verkraften. Er kann nur schwer Liebe zulassen und verdrängt das Geschehene seit damals so gut er kann.
    In seinem Beruf als Physiotherapeut ist Matt jedoch Koryphäe. Bei einem Besuch im Haus seines Patienten Tom und dessen
    Frau Kristin lernt Matt deren 21-jährige Tochter Julie kennen. Diese ist scheinbar eine Autistin und lebt in ihrer eigenen Welt.
    Doch Matt fühlt sich auf seltsame Weise zu ihr hingezogen, denn sie erinnert ihn stark an seine Freundin Amy.
    Matt verbringt von da an viel Zeit mit Julie und schon bald findet er heraus, dass tatsächlich Amys Seele in ihr ist.
    Matt findet langsam einen Weg diese zu befreien, findet heraus wie diese Wiedergeburt möglich war und arbeitet Stück
    für Stück sein Trauma zusammen mit Amy auf.

    Allgemeines:

    Das Buch gliedert sich in einen Prolog, 30 Kapitel und einen Epilog. Es umfasst insgesamt 476 Seiten.
    Die meiste Zeit erzählt Matt aus der Ich- Perspektive die Geschichte, doch ab und zu sind kurze Einschübe im Buch, in denen
    Amy aus ihrer Sicht erzählt.


    Das Cover des Buches finde ich wirklich wunderschön und auch den Titel hätte man wahrlich nicht besser wählen können.


    Meine Meinung:
    Matt ist ein unglaublich sympathischer Charakter. Seine Gefühle werden dem Leser deutlich und gefühlvoll geschildert,
    man merkt genau wie sehr er noch in dem Trauma von damals gefangen ist, aber er versucht stark zu sein und sein
    Leben irgendwie zu leben. Dabei ist vor allem sein Beruf für ihn wichtig, denn als Physiotherapeut kann er den Menschen
    helfen - etwas, das er damals bei Amy nicht konnte. Auch Amy ist eine tolle Figur.
    Sie ist so lebensfroh und aufgeweckt, trotz ihres Schicksals. Außerdem hat sie einen eisernen Willen und gibt niemals auf,
    was ich ganz toll fand. Die Autorin hat die beiden Figuren wirklich zum Leben erweckt, beide haben einen unglaublichen
    Wiedererkennungswert und sind dadurch so besonders.


    Die Handlung selbst verläuft nicht besonders spektakulär. Es geht vor allem um die Befreiung von Amys Seele und um die
    Verarbeitung des schrecklichen Erlebnisses damals. Doch das tut dem Zauber der Geschichte keinen Abbruch, denn die beiden
    Charaktere fesseln genug. Ich war völlig gefangen von Matt und Amy und wollte immer wissen wie es weitergeht.
    An einigen Stellen gab es aber auch überraschende Momente, die ich nicht erwartet hätte.


    Das Buch hat mich insgesamt wirklich tief berührt, denn die Geschichte der beiden ist so emotional erzählt, dass man sich dem
    kaum entziehen kann. Die Bindung der beiden war so stark, dass nicht einmal der Tod sie trennen konnte und diese unglaubliche
    Verbundenheit kommt auch deutlich raus in der Geschichte, weswegen das Buch so bewegend ist.
    Allerdings muss man offen sein für genau diesen Aspekt der Geschichte, dafür dass es eine so enge Beziehung zwischen
    Menschen geben kann, die durch absolut nichts getrennt werden kann. Denn wenn man das nicht ist, wird man das Buch
    wohl als kitschig oder auch völlig unrealistsich empfinden. Für mich war dieser Gedanke aber wunderschön und die Autorin
    konnte mich mit der Geschichte überzeugen. Wer von uns weiß schon, ob sowas nicht auch Realität werden kann?


    Fazit:
    Für mich war die Geschichte von Matt und Amy ein absolutes und rießengroßes Highlight. Sie ist so intensiv erzählt,
    dass ich sie noch lange im Gedächtnis behalten werde.
    Insgesamt also ein Buch mit großem Wiedererkennungswert und emotionalem Tiefgang, das ich gerne und unbedingt
    an diejenigen weiterempfehlen möchte, die bereit sind sich für diese Geschichte zu öffnen. Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Mittlerweile gibt es die Geschichte übrigens auch als Taschenbuch und nicht nur als E-Book.

  • Titel: Deine Seele in mir
    Autor: Susanna Ernst
    Genre: Roman
    Verlag: Knaur
    ISBN: 978-3426512609


    Klappentext
    "Hab keine Angst, Matty! Ich bleibe bei dir, ich verspreche es!"
    Dies sind die letzten Gedanken der neunjährigen Amy, bevor sie an den Folgen eines grausamen Verbrechens stirbt. Ihr bester Freund Matt musste dabei zusehen und konnte ihr nicht helfen. Die schreckliche Erinnerung lässt Matt nie mehr los.
    Viele Jahre später trifft er bei seiner Tätigkeit als Masseur - mit seinen Händen kann er wahre Wunder vollbringen - auf Julie, eine junge autistische Frau. Als er sie berührt, geschieht etwas Beängstigendes, doch zugleich Wundervolles: Matt bekommt eine nahezu unglaubliche Erklärung für die Verbundenheit, die er Julie gegenüber empfindet.


    Über den Autor
    Susanna Ernst wurde 1980 in Bonn geboren und schreibt schon seit ihrer Grundschulzeit Geschichten. Sie leitet seit ihrem sechzehnten Lebensjahr eine eigene Musicalgruppe, führt bei den Stücken Regie und gibt Schauspielunterricht. Außerdem zeichnet die gelernte Bankkauffrau und zweifache Mutter gerne Portraits, malt und gestaltet Bühnenbilder für Theaterveranstaltungen. Das Schreiben ist jedoch ihre Lieblingsbeschäftigung für stille Stunden, wenn sie ihren Gedanken und Ideen freien Lauf lassen will. Ihr Credo: Schreiben befreit!
    Mehr über sie findet ihr auf Ihrer Homepage, Twitter und Facebook


    Cover
    Das Cover ist zwar schön, aber nicht wirklich aussagekräftig zu der Geschichte. Eine junge Frau, nur skizziert mit ein paar bunten Schmetterlingen, darunter kann man sich nicht wirklich etwas vorstellen.


    Schreibstil & Spannung
    Das Buch erzählt aus der Ich Perspektive von Matt, wird stellenweise durch Amys Gedanken abgewechselt. Durch eine andere Schriftart kann man sehr gut unterscheiden, welche Party von Amy sind und kommt somit in der Erzählung nicht durcheinander.
    Das Buch schafft es, seinen Leser von der ersten Seite an in den Bann zu sehen. Alleine das erste Kapitel ist so dominant in der Erzählung das man es nicht aus der Hand legen kann.


    Meine Meinung
    Im Alter von gerade mal 9 Jahren wird Amy Charles, vergewaltigt und getötet. Ihr bester Freund Matt muss alles hilflos gefesselt an einen Baum mit ansehen und kann ihr nicht helfen. Wow, so beginnt das Buch. Da mag man sofort weiterlesen!
    Danach springt die Autorin in die jetzige Zeit, 21 Jahre später und erzählt, wie es Matt nun geht, sein Leben als Masseur. Er lernt, bedingt durch seinen Beruf, sehr viele Leute kennen. Aber niemand berührt ihn so sehr wie die Eltern von Julie. Eine Autistin, gefangen in ihrer eigenen Welt. Nur Matt schafft es, zu ihr vorzudringen denn er hat eine Gabe: Er kann in die Seelen seiner Patienten sehen.
    Er bietet Julies Eltern an, nach einer Erkrankung des Vaters, Ihnen im Umgang mit der Tochter zur Hand zu gehen, massiert sie nach kurzer Zeit auch. Was wird er bei ihr für Visionen haben?
    Eindrucksvoll wird die Geschichte von Amy und Matt erzählt, oft hat man eine Gänsehaut beim lesen, mag lachen und weinen gleichzeitig. Ein buch, was einen sofort in den Bann zieht, vor Entsetzen, Trauer und Hilflosigkeit. Abwechselnd mit Humor, Spass, Vorfreude und man kann es gar nicht richtig in Worte fassen. Der Wechsel zwischen den einzelnen Stimmungslagen ist kaum vorhersehbar . Das ein oder andere Tränchen musste verdrückt werden, Gänsehaut beim lesen gibt es gratis dazu.


    Fazit
    Ein sehr bewegender, emotionaler Roman mit der Susanna Ernst ein perfektes Debüt abgelegt hat. Fesselnd von der erste Seite an, Gefühle kommen beim lesen die abwechslungsreicher nicht sein können!
    Vielen Dank liebe Susanna für den tollen Roman!!!


    Sterne
    5/5

  • Ich fand es schwierig dieses Buch zu bewerten, bin hin und her gerissen.


    Am Anfang hat mich das Buch richtig gepakt, es war spannen und ich wollte wissen, wie die Geschichte weitergeht. Mich hat es dann aber ein wenig gestört, dass es am Anfang so schnell Schlag auf Schlag weiter ging und die spannenden Ereignisse eigentlich so schnell vorbei waren. In der Mitte des Buches bin ich dann kaum noch vorwärts gekommen mit lesen, alles dümpelte so vor sich hin, ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin den Anfang etwas mehr ausgekostet hätte und sich dafür ein bisschen weniger auf das Geplänkel in der Hälfte der Geschichte konzentriert hätte.


    Was mich auch etwas gestört hat, ist die Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung im Buch, für mich war das teilweise einfach zu kitschig und auch unlogisch. Bis auf Amy's leiblichen Vater hat ja praktisch jeder die Geschichte ohne grosse Skepsis geglaubt und das fand ich einfach nicht realistisch. So hatten die meisten Protagonisten für mich auch zu wenig Ecken und Kanten, es waren einfach alle nur lieb und fürsorglich und verständnisvoll. Ganz extrem fand ich das bei der Person Mary. Die war mir zwar sehr symphatisch, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden so Selbstloses gibt, der ohne auch nur die Spur von Eifersucht oder von Wut sich mit der neuen Liebe ihrer grossen Liebe abgibt und alles so ohne Widerwillen akzeptiert. Mary war mir aber dennoch sehr symphatisch, genau so wie Matt, eine der Hauptfiguren in der Geschichte. Er wirkte auf mich real und echt. Mit Amy konnte ich persönlich nichts anfangen, ich kann nicht mal sagen, woran das gelegen hat, aber ihre überdrehte und trotzige Art ging mir irgendwie auf die Nerven.


    Der Schluss war dann wieder sehr spannend und ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen, so dass ich diesen in einem Rutsch durchgelesen habe. Das Ende der Geschichte war okay, aber für mich auch wieder ein wenig kitschig.
    Nach einigem Überlegen gebe ich dem Buch trotz den Kritikpunkten :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: einfach weil es eine schöne Geschichte ist und mir auch die Idee dazu gut gefällt.

    :study:: Clara und die Granny-Nannys - Tania Krätschmar

    :musik:: Mr. Loverman - Bernadine Evaristo


  • Ich fand die Bewertung dieses Buches auch nicht gerade einfach. Deshalb möchte ich hier ein bisschen darauf eingehen.


    Besonders am Anfang ging alles Schlag auf Schlag und war sehr spannend, sodass ich mich beim Lesen kaum bremsen konnte. Dann war es nach etwa einem Viertel des Buches plötzlich vorbei und ich dachte mir: "Was soll jetzt noch kommen?"
    Leider eine relativ lange Phase, in der nicht viel Nenneswertes passiert. Es ging irgendwie alles viel zu einfach. Von den Personen fand ich persönlich Mary eher unglaubwürdig und Amys Art hat mich teilweise auch ganz schön genervt.
    Im letzten Viertel wurde es dann wieder spannend und es gab eine überraschende Wendung. Ich konnte wieder mal nicht aufhören und musste das Buch gestern abend/Nacht zu Ende lesen. Wobei auch für meinen Geschmack das Ende etwas kitschig ausfiel.


    Leider muss ich noch ein paar weitere Kritikpunkte in meine Bewertung einbringen. Es sind mir relativ viele (Druck)fehler aufgefallen, was mich generell sehr stört. Außerdem fand ich die Dialoge häufig eher unnatürlich.
    Im Großen und Ganzen war die Geschichte aber schön erzählt und hat mir gut gefallen. Ich habe bisher noch nichts Vergleichbares gelesen also hatte sie für mich jedenfalls auch Neuigkeitswert. Schließlich habe ich mich für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: entschieden.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Ich muss sagen ich fand es ist eine sehr bewegende Geschichte. Normalerweise stehe ich dieser Art von Büchern eher skeptisch gegenüber, weil das Thema Seelenwanderung für mich immer eine negative Konnotation mit sich bringt. Ich finde im Endeffekt hat die Autorin das sehr gut umschifft. Es gibt eigentlich keine esoterischen Elemente, nur die mystische Gabe von Matt und natürlich Julies "Autismus", der sich auf den zweiten Blick als etwas ganz anderes entpuppt. ich würde aber nicht so weit gehen und die Geschichte als realistisch bezeichnen, weil das Thema Seele für mich zu komplex ist als das es in einer simplen Geschichte erzählbar wäre. Die Rahmenhandlung in der das Ganze stattfindet, also die Freundschaft von Kindern, die so rein und stark sein kann, dass sie sogar den Tod besiegen kann finde ich ist ein sehr schöner Ansatz, den die Autorin auch gut mit den weiteren Geschehnissen und Charakteren liebevoll ausgestaltet hat. Zwischendurch kam es mir auch etwas kitschig oder einfach vor aber es passte für mich gut in das Gesamtkonzept des Buches. Die bemängelte Leichtgläubigkeit von Amys Familie (mit Außnahme vom Vater) spiegelt für mich nur den Wunsch wieder, sein Kind, dass man verloren hat tatsächlich wieder bei sich haben zu können, was aus meiner Sicht für eine Mutter normal ist. Zumal es der ältesten Schwester auch nicht gerade leicht fällt zu glauben was Matt und Amy behaupten. Interessant finde ich auch das die Behauptung man könne in den Augen die Seele eines Menschen erkennen immer wieder aufgegriffen wird. Es gibt einige Szenen in denen dies kurz angesprochen, aber dann nicht weiter darauf eingegangen wird. Einen großen Dämpfer erhält die Geschichte in dem Moment

    An dieser Stelle geht mir persönlich die Geschichte ein wenig zu schnell. Bzw. es passiert zu viel zu plötzlich. Das Ende ist dann sehr bewegend und fügt sich gut in den restlichen Verlauf der Geschichte ein.


    Im Fazit lässt sich also sagen, dass das Thema das hinter diesem Buch steht ein sehr interessantes aber auch komplexes ist, das man nicht so einfach auf eine Erzählung runterbrechen kann, wie aber auch bereits geschrieben wurde muss man sich auf dieses Thema einlassen können. Trotzdem hat mir das Buch im Endeffekt ganz gut gefallen auch wenn der Verlauf mehr oder weniger vorhersehbar war. Deshalb: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Lg tortellini

    "While we may come from different places and speak in different tongues our hearts beat as one" (Harry Potter and the Goblet of Fire)

  • Also mir hat das Buch eigentlich ziemlich gut gefallen. Es ist klar, dass Amy irgendwann aus ihrem Julie-Leben "aufwacht" und dass dann auch eine Liebesgeschichte zwischen Matty und Amy entsteht. Zu Anfang dachte ich jedoch, dass das "Erwachen" sehr viel später passieren würde und es daher ein ständiges hin und her zwischen "jetzt ist sie da- jetzt wieder weg...." wird, aber das fand ich sehr schön gelöst.
    Was mich aber etwas gestört hat war, dass es scheinbar für Matty keinen perfekteren Menschen gibt als Amy. Jede Beschreibung aus Sicht von Matty ist eine Lobeshymne auf Amy und da lässt Susanna Ernst auch nicht locker. Mindestens einmal auf jeder Seite wird entweder der unbeschreibliche Charakter, ihr Aussehen oder sonst was positives beschrieben.
    Aber mit dem Ende habe ich immer noch die größten Probleme. Das passt mir einfach gar nicht! Es ist einerseits ein Happy End, aber ein zu -für mich- unrealistisches.


    Ich empfehle dieses Buch an hoffnungslose Romantiker weiter. Aber besorgt euch Taschentücher! Denn ich habe die letzten 20 Seiten nur noch geheult!


    Ich gebe also für die Lobeshymnen einen halben Stern Abzug und für das Ende auch. 3,5 Sterne wären mir jetzt doch etwas zu hart gewesen...
    Also sind es letztendlich 4 Sterne!

  • Deine Seele in mir von Susanna Ernst


    480 Seiten- Knaur TB Verlag


    ISBN: 978-3426512609




    Klappentext:


    Eine Liebe größer als das Leben


    Matt hat den gewaltsamen Tod seiner geliebten Amy nie verwunden. Nie mehr hat er seitdem einen anderen Menschen richtig nah an sich herangelassen.


    Doch als er viele Jahre nach Amys Tod auf die eigenwillige Julie trifft, ist er entgegen seiner Art sofort zutiefst berührt und fasziniert. Denn Julie erinnert ihn an Amy- so sehr, dass Matt langsam anfängt, an Wunder zu glauben..




    Meine Meinung:


    Mit dem Roman „Deine Seele in mir“ von Susanna Ernst konnte mich die Autorin voll und ganz überzeugen. Mit viel Authentizität und tollen Charakteren hat mich der Roman von der ersten Seite an gepackt.


    Das Buch regt zum Nachdenken an und steckt voller Gefühle. Doch auch an Spannung mangelt es diesem Roman nicht und so kann man das Buch nicht mehr weg legen. Susanna Ernst hat einen wirklich tollen Schreibstil, sodass das Lesen ihrer Sätze und Gedanken bis hin zur ganzen Geschichte einfach Spaß macht.


    Durch traurige und auch mitreisende Situationen schafft die Autorin eine ganz besondere Atmosphäre, die einen auch nach dem Lesen nicht so schnell wieder los lässt. Der Roman hat in mir durch die Detailliertheit und Gefühlvolle Art der Erzählweise, starke Gefühle ausgelöst. So musste ich mir nicht selten eine Träne verkneifen.


    Die Hauptfiguren Matt und Amy waren mir von Anfang an sympathisch und es kam mir so vor als ob ich sie wirklich kennen würde. Ich konnte mich richtig in sie hineinversetzen und mit ihnen alle Höhen und Tiefen mitfühlen.


    Doch „Deine Seele in mir“ ist nicht einfach nur ein normaler Liebesroman, sondern er erzählt ebenso auch eine Familiengeschichte.


    Alles in allem ist dies eine wunderschöne Geschichte, die ich auch gerne nochmals lese.

  • Kann eine Liebe so groß sein, dass sie sogar den Tod überwindet?

    Matt und Amy sind während ihrer Kindheit unzertrennlich. Noch nicht ein Mal 10 Jahre alt, schmieden die beiden gemeinsame Zukunftspläne und alle wissen, die beiden sind einfach unzertrennlich. Bis zu dem grauenvollen Tag, an dem Amy stirbt. Direkt vor Matts Augen. Es vergehen 21 Jahre, in denen Matt seine Liebe Amy nicht vergessen kann und dann trifft er auf Julie...


    Das Buch beginnt aus einer erzählerischen Sicht, wechselt aber relativ schnell in die Perspektive von Matt 21 Jahre, nachdem er den Tod seiner Freundin mitansehen musste. Man merkt, dass er noch immer in seiner Trauer feststeckt, niemanden so recht an sich ran lässt und eigentlich mehr oder weniger vor sich hin lebt. Im Laufe der Handlung erfährt man dann auch etwas über Matts „Gabe“. Dieses Detail war mir ein wenig zu befremdlich und ich hätte das Buch besser genießen können, wenn es diese Gabe nicht gegeben hätte. Nichtsdestotrotz empfand ich Matt charakterlich ziemlich sympathisch. Es ist immer wieder schön, auch mal eine Liebesgeschichte zu lesen, in denen der Mann wegen seiner schwierigen Vergangenheit mal nicht der unnahbarste Macho überhaupt wird. Das ist mir positiv aufgefallen und hat ihn selbst auch glaubwürdiger erscheinen lassen. Vielleicht ist er manchen auch schon etwas zu unsicher erschienen, aber ich fand ihn so genau richtig. Die übrigen Charaktere, die man noch kennen lernt, wie Kristin Tom und Mary beispielsweise, sind ebenfalls alle sehr herzlich, manchmal vielleicht etwas zu verständnisvoll, aber auch ganz sympathisch. An einigen Stellen hätte man sich eventuell mal einen Streit gewünscht oder mal eine aufbrausende Situation, die nicht mit einem Satz wieder gelöst ist. Die Charaktere haben aber eher vor Gutmütigkeit gestrotzt.

    So richtig abgeholt hat mich die ganze Geschichte leider nicht so recht. Die Idee dahinter war schon interessant, bei der Umsetzung hat mir die Spannung dann aber etwas gefehlt. Alles war so lieblich und blumig, fast wie in ein kuscheliges Deckchen gehüllt, da war manchmal einfach nicht der Reiz dar, gespannt weiter zu lesen.

    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:.