Matt und Amy, zwei vergnügte Kinder, die wie Pech und Schwefel aneinander hängen und das nicht nur im übertragenen Sinn. An einem Sommertag, als die zwei achtjährigen wieder am Bach spielen wird Amy vergewaltigt und erwürgt, während Matt zusehen muss. Ein Trauma, das Matt nie wieder loslässt. Auch auf Amy haben dieses Erlebnis und die starke Bindung zu Matt ungewohnte Auswirkungen. Statt „nur“ zu sterben kann sie Matt nicht vergessen und nicht verlassen und wird mit all ihren Erinnerungen wiedergeboren. Sie versinkt so in ihrer Traumwelt bei Matt, dass sie nur als Autistin wahrgenommen wird. Und schließlich kreuzen sich ihre Wege nach 21 Jahren ein zweites Mal.
Mir hat das Buch gut gefallen. Zu Beginn noch aus Sicht eines Erzählers, dann aus der von Amy bleibt der Schwerpunktschließlich auf Matt, der dieses Erlebnis aus seiner Kindheit nie verarbeiten konnte und erzählt aus dessen Sicht. Matts Gefühle werden realistisch und ohne Übertreibung geschildert, besonders, wenn man die starke Verbindung, die zwischen den beiden herrscht bedenkt. Es geht einem mehr und mehr nahe, je länger man sich mit seinem Schicksal, aber auch mit Amys Schicksal beschäftigt.
Stellenweise ist das Buch etwas kitschig und die enge Verbindung zwischen den beiden überzeichnet. So auch die seltsame Gabe die Matt gegenüber seinen Mitmenschen zeigt und durch die er in ihre Seele sehen kann.
Die Personen selbst sind mit wenigen Ausnahmen durchweg positiv gestaltet, was einerseits ein harmonisches Bild erzeugt, aber andererseits auch schon sehr konstruiert wirkt. Die „guten“ Charaktere werden dadurch rein einseitig betrachtet und überhöht.
Die kurzen Stellen, in denen aus Sicht von Amy erzählt werden haben mir zu Beginn weniger zugesagt, weil sie zu den eher kitschigen Passagen zählen, allerdings ist mir deren Bedeutung zum Ende hin, besonders durch das erste Auftreten von Wilson und die letzten, auf den Höhepunkt hinstrebenden, Seiten klar geworden.
Insgesamt ergibt das Buch ein recht stimmiges Bild, das von einer wunderbaren Liebe erzählt und dabei eben stellenweise ins Kitschige fällt.