Christian Stöcker - Nerd Attack!: Eine Geschichte der digitalen Welt vom C64 bis zu Twitter und Facebook

  • Amazon Kurzbeschreibung:

    Zitat

    Eine Reise zu den Schauplätzen der digitalen Revolution
    Die Revolution begann in Kinderzimmern: Mit dem C64, dem ersten millionenfach verbreiteten Heimcomputer, eroberten sich Kinder und Jugendliche in den achtziger Jahren die digitale Welt und trieben die Entwicklung mit voran, als Hacker, Cracker, Nerds, Bastler und neugierige User. Christian Stöcker, Ressortleiter Netzwelt bei SPIEGEL ONLINE und mit dem Computer aufgewachsen, beschreibt in seiner persönlich gefärbten Geschichte der Netzkultur die Akteure der digitalen Szene und ihr Selbstverständnis, die Einflüsse von Film und fantastischer Literatur, die Auswirkungen der Digitalisierung auf Gesellschaft und Wirtschaft sowie die Auseinandersetzungen über den viel beschworenen digitalen Graben hinweg. Sein Buch ist nicht nur ein unterhaltsamer Streifzug durch die digitalen Welten, sondern auch ein Appell, die Möglichkeiten zu nutzen, die digitale Medien und Technologien bieten.

    Persönlicher Eindruck:
    Ein Sachbuch der etwas anderen Art. In unterhalsamer Schreib-, ich möchte eher sagen Erzählweise berichtet Christian Stöcker von den frühen Jahren der Digitalisierung der Massen. Wie eine ganze Generation mit der Selbstverständlichkeit von Computern aufwuchs, wie schnell sich diese Generation an immer rasantere Entwicklungen in der digitalen Welt gewöhnte und auf meist spielerische und nicht immer legale Weise in den frühen Anfängen des Internets zurechtfand - und was aus dieser Generation geworden ist, nämlich inwischen zwischen 35 bis 45jährige, die fest im beruflichen und politischen Leben stehen. Wie einige damals als Querdenker und Nerds verschrieene Personen durch konsequentes Ausreizen der Technik entweder zu Multimillionären geworden sind oder auch zugrunde gegangen sind.
    Aber auch die breite Masse derjenigen, die damals wie heute nicht den Ton angeben sondern nur "mitschwimmen", konsumieren und, zwar kritisch aber nicht technikfeindlich, beobachten wird erwähnt. Der manchmal in meinen Augen stark polarisierte aber durchaus offensichtliche Spalt zwischen den Generationen wird von Stöcker dafür verantwortlich gemacht, dass in der BRD viele Dinge im medialen Bereich verschlafen wurden und ein enormer Aufholbedarf in rechtlichen sowie politischen Weichenstellungen existiert.
    Sicherlich merkt man, dass wir es hier mit eben einem Vertreter der Generation C64 zu tun haben, sehr amüsant zu lesen sind in den ersten Kapiteln die Erinnerungen an die eigenen Begegnungen mit dem Massenphänomen Computer. Allerdings wirft Stöcker Fragen auf und liefert manche Erklärungen, die durchaus einer näheren Betrachtung wert sind und die meistens auch recht nachvollziehbar sind.


    Für alle, die Mit Begriffen wie "Jumpman Junior" oder "Brotkasten" etwas anfangen können, für die ein "Akkustik Koppler" inklusive der damit verbundenen Töne allein durch die bloße Erwähnung vor dem inneren Auge bzw. Ohr auftauchen und ein sehnsüchtiges Lächeln aufs Gesicht zaubern, für alle die wissen, was ein Diskettenlocher ist und was er kann, ist dieses Buch ein Streifzug durch mehr oder weniger die eigene Vergangenheit und die daraus resultierende mediale Gegenwart.


    Für alle, die mit dem letzten Abschnitt nichts anfangen konnten, sich aber dafür interessieren, wie alles mit den Computern begann ist dieses Buch ein Erklärungsversuch.


    Für alle anderen wäre es ein Fehlkauf ... :wink:


    Von mir bekommt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Ich habe das Buch dirket nach der Biographie "Steve Jobs" gelesen und habe es an vielen Stellen als hervorragende Ergänzung über die deutsche Entwicklung in der Computerei empfunden. Zum Beispiel waren in Deutschland die Linken ja nicht unbedingt die Computerfreaks wie in USA :wink: .
    Das Buch ist etwas für die Nostalgiker, die nochmal herrlich schwelgen möchten, aber auch für diejenigen, die die aktuellsten Entwicklungen nicht so detailliert verfolgt haben. Es werden viele Zusammenhänge der jüngeren Geschichte aufgezeigt, zum Beispiel wie sich Napster auf den Musikmarkt ausgewirkt hat, etc.
    Ein rundum gelungenes Buch. Das einzige, was mir nicht gefällt, ist der Titel. Wäre es mir nicht wärmstens empfohlen worden, hätte ich das Buch unter diesem Titel nie wahrgenommen.

    Der Mensch besitzt nichts Wertvolleres als seine Zeit.
    Ludwig van Beethoven