Zum Inhalt (Klappentext):
Roland, David und Thomas verbindet seit mehr als zwanzig Jahren ein dunkles Geheimnis. Im Zeichen unheimlicher Ereignisse versuchen sie, sich ihrer Schuld zu stellen. Um Frieden zu finden, müssen die Freunde ihre Angst bezwingen und in den Hattinger Wäldern noch einmal an den Ort ihrer schlimmsten Alpträume zurückkehren. Auf dem Weg in die Vergangenheit beginnt für die Freunde ein unerbittlicher Wettlauf gegen die Zeit und die Geister, die ihnen folgen.
Meine Meinung zum Buch:
Ich habe schon ein Buch von Stefan Melneczuk gelesen und war von den Schreib- und Erzählstil fasziniert gewesen. Aus dem Grund habe ich mir >Marterpfahl< gekauft, weil ich mir dasselbe Erlebnis beim lesen erhoffte. Was ich nicht in dem Ausmaß bekam wie ich es mir gewünscht habe. Über den Schreibstil kann ich überhaupt nicht meckern, der ist wieder mal flüssig. Der Aufbau der Kapitel, von denen es insgesamt fünfzig gibt, ist gut gewählt worden und übersichtlich. Wenn es in dem einen Kapitel um David geht, wird man im nächsten und darauffolgenden sehen wie Roland oder Thomas ihr Leben versuchen zu bewältigen. Die Zeitsprünge, Gegenwart und Vergangenheit sind ordentlich und sichtbar getrennt. Die Kapitel aus der Vergangenheit sind nämlich in Kursiv gehalten. Auch die Gedanken der Personen werden in Kursiver Schrift dargestellt, jedoch muss der Leser sich keine Sorgen machen dass man da was durcheinander bringt. Diese Gedankensprünge sind oft sarkastischer Natur und bekommen von mir einen Pluspunkt (ich liebe Sarkasmus).
Was ich beanstande, was mir wirklich Leid tut weil ich mich auf das Buch gefreut habe, ist dass es höchstens zwei Stellen gibt bei denen was passiert und denen ich etwas gruseliges zuschreiben könnte. >Marterpfahl< ist zwar als Thriller ausgezeichnet, jedoch habe ich das Gefühl bekommen, dass es in Richtung Horror gehen sollte aber an der Umsetzung gescheitert ist. Und die Idee, ein Geist sucht seine damaligen Peiniger heim, ist auch schon ausgelutscht.
Genauso unverständlich finde ich, dass keine der Hauptpersonen genauer durchleuchtet wurde. Auf ca. 289 Seiten hat der Autor Zeit um den Leser zum Freund/Begleiter der Geschichte und den Charakteren zu machen und nichts passierte. Ich hatte das Gefühl nur stille Beobachterin der Sache zu sein. Und daran muss Stefan Melneczuk arbeiten, das Komplettpaket schmackhaft machen und nicht nur eine Geschichte runter rasseln bis sie zu ende erzählt wurde.
Am Ende des Buchs wurde ein kleines Extra von Melneczuk eingebaut. Es nennt sich “Frühling des Schreckens“ und soll auf eine wahren Begebenheit ruhen, die sich 1984 bis 1986 ereignet haben soll. Ob was dran ist kann ich nicht sagen. Ich habe im Internet geschaut, jedoch habe ich nichts dergleichen gefunden was der Geschichte auch nur annähernd nahe kommt.
Mein Fazit:
Ein langatmiges Gruselabenteuer, das nur durch den erstklassigen Schreibstil und den wenigen aber trotzdem brauchbaren Spannungmomente gerettet wird.
Von mir bekommt >Marterpfahl< gut gemeinte Sterne