Jan Brandt - Gegen die Welt (ab 03.02.2012)

  • :arrow: S. 800


    Ich habe jetzt noch ca. 120 Seiten vor mir und möchte das Buch heute noch zu Ende bringen. Die letzten 300 Seiten gaben nicht allzuviel Diskussionspotential (zumindest für mich, anscheinend aber auch für Euch). Hard lernt man von einer ganz anderen Seite kennen, der ließ wohl überhaupt nichts anbrennen! Sympathischer macht ihn das auch nicht.


    Und, buchkrümel hat recht, da man weiß, dass Daniel sterben wird, stellt sich nur mehr die Frage: wie?


    Ansonsten habe ich den Eindruck, dass sich die letzten 300 Seiten linearer gelesen haben, als der Beginn. Es gibt lauter "alte Bekannte", kaum Neuzugänge. Trotzdem bleiben mir die Charaktere zu sehr an der Oberfläche, Daniel selber - obwohl eine der Hauptpersonen - kann ich überhaupt nicht einordnen ... aber das ist vielleicht so gewollt? Bei seiner Mutter tu ich mir auch schwer, ich vermute, da kommt noch einiges zum Vorschein?


    bin nun gespannt, wie sich alles auflöst und auf eure Kommentare!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosalita ()

  • Ansonsten habe ich den Eindruck, dass sich die letzten 300 Seiten linearer gelesen haben, als der Beginn.


    Ach das bleibt jetzt so? Hm, das gefällt mir gar nicht - ich fand gerade das Nicht-lineare, die Stilbrüche, Perspektivwechsel und Aufmachung so interessant. Also so linear schreibt Brandt nicht wirklich prickelnd oder spannend - da schleicht sich bei mir gähnende Langeweile ein :sleep:

  • Ach das bleibt jetzt so? Hm, das gefällt mir gar nicht - ich fand gerade das Nicht-lineare, die Stilbrüche, Perspektivwechsel und Aufmachung so interessant. Also so linear schreibt Brandt nicht wirklich prickelnd oder spannend - da schleicht sich bei mir gähnende Langeweile ein :sleep:


    ne, ne. Brandt hat schon noch was auf Lager!
    Gelangweilt habe ich mich keine Seite, vielleicht gewöhnt man sich auch als Leser nur einfach daran! Ab Seite 800 wirds dann wieder richtig interessant, soviel sei verraten! Auch in der Aufmachung hat er sich einiges überlegt, anfangs dachte ich, es ist die schlechte Druckqualität. Ich bin noch am Überlegen, was dahinter steht, warum manche Passagen so geschrieben sind .....

    Herzliche Grüße
    Rosalita


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  • anfangs dachte ich, es ist die schlechte Druckqualität. Ich bin noch am Überlegen, was dahinter steht, warum manche Passagen so geschrieben sind .....

    Ich bin auch gerade an der Stelle und habe den Eindruck, dass das Verblassen der Schrift darauf hindeutet, dass Daniel das Bewusstsein verliert.
    Im Übrigen kann ich euch nur zustimmen. Das lineare Erzählen auf den letzten zweihundert Seiten und die Detailversessenheit ermüden etwas.
    Aber vielleicht kommt ja noch die große Wende :-k
    Liebe Grüße
    rainy

  • Zitat

    von rainy:
    ...dass das Verblassen der Schrift darauf hindeutet, dass Daniel das Bewusstsein verliert.


    Das ist gut möglich.
    Die letzten Seiten des Romans empfand ich ebenfalls als ermüdend und ich muss noch über das Ende nachdenken.
    Mir ist nicht alles klar und bin doch leicht verwirrt. Geht es euch auch so?


    Liebe Grüße

  • Auf der Amazonseite von "Gegen die Welt" wird darauf hingewiesen, dass es sich bei den verlassenden Passagen nicht um geminderte Druckqualität handelt, deshalb war ich darauf gefasst und habe es, ebenso wie rainy, dem verblassenden Bewusstsein Daniels zugeschrieben. Enden, wie Brandt es hier vorgelegt hat, mag ich nicht besonders und auch hier bleibe ich irgendwie unzufrieden zurück. Mitten im Satz hört er auf, dann wiederum 6 leere Seiten und einige ungeklärte Fragen bleiben bei mir zurück. Für mich ist "Gegen die Welt" ein mutiges Buch, das die Experimentierfreudigkeit eines jungen Autors belegt, der mit Althergebrachtem und literarischem Einerlei bricht. Stellenweise fand ich es wirklich interessant, andere Stellen ärgerten mich, besonders die schier endlosen und im ganzen Roman vorkommenden Aufzählungen und die Detailverliebtheit haben den guten Gesamteindruck doch getrübt. Trotzdem wird Jan Brandt bei mir nicht in Vergessenheit geraten und auf einen neuen Romanen von ihm bin ich gespannt.

  • Das Ende hat mich auch nicht zufriedengestellt. Ich hatte mir erhofft, dass doch die Handlungsstränge zusammenführen, entweder zum Schluss das große "Aha" kommt und plötzlich alles klar wird (und man dann das unbedingte Bedürfnis hat, das Buch nocheinmal zu lesen, um die Hinweise besser zu erkennen (à la Owen Meany), oder sonst irgend ein Knaller. Das Ende, das Jan Brandt gewählt hat, erscheint mir eher als "jeztt sind es schon über 900 Seiten, ich muss jetzt das Buch zu Ende bringen. Wie auch immer".


    Wir haben es mit einem sehr ambitionierten Schriftsteller zu tun, der sich viel überlegt hat, viel eingepackt hat aber der vielleicht mit diesem Buch ein wenig zu viel wollte? Aber auf jeden Fall verdanke ich ihm wunderbare Lesestunden, ich fühlte mich zweitweilig in die 80er versetzt, eigene Erinnerungen wurden hervorgekramt! Ich werde den Schriftsteller auf jeden Fall auch im Hinterkopf behalten!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


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  • Soweit bin ich noch nicht :ergeben:
    Bei mir hat Daniel gestern Abend irgendwelche Tabletten eingeworfen, wobei nicht sicher ist, ob es seine waren oder andere, und 5 bis 6 waren auf jedem Fall zu viele. Also die Bewusstseinnsstörungen können anhand dessen schon geklärt sein. Tja, ansonsten geht es bei mir auch in den Endsport, der sich bestimmt noch bis Samstag hinzieht, weil ich diese Woche sehr viele Termine habe.

  • Immer noch nicht durch :P
    Aber ich bin wieder voll im "Brandt"-Fieber, diese Symbolik oder Übertragung, oder wenn man es einfach linear betrachten möchte, dann die wahre Übertreibung, macht mir wieder richtigen großen Spaß zu lesen. Also wenn es jetzt so endet wie ich mir das denke, ist das Buch, abgesehen von dieser Länge, großartig :cheers:

  • Welches Ende denkst Du Dir denn?? *neugierig frag*

    Herzliche Grüße
    Rosalita


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  • Mit der "modernen Kreuzigung" kann ich nicht viell anfangen, dafür blieb mir die Figur des Daniel zu blass, zu passiv. Dem würde ich nicht so viel Bedeutung beimessen. Er ist ein Kind der Zeit, in einer Zeit, in der ein Wertewandel stattfand. Doch von diesem Gesichtspunkt aus gesehen betrachte ich das Buch als sehr zeitkritisch und Brandt hat auch diese typische 80-erSTimmung perfekt eingefangen!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


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