Vanish: A Firelight Novel von Sophie Jordan
Kurzbeschreibung von amazon.de
An Impossible Romance.
Bitter Rivalries.
Deadly Choices.
To save the life of the boy she loves, Jacinda did the unthinkable: She betrayed the most closely guarded secret of her kind. Now she must return to the protection of her pride knowing she might never see Will again—and worse, that because his mind has been shaded, Will’s memories of that fateful night and why she had to flee are gone.
Back home, Jacinda is greeted with hostility and must work to prove her loyalty for both her sake and her family’s. Among the few who will even talk to her are Cassian, the pride’s heir apparent who has always wanted her, and her sister, Tamra, who has been forever changed by a twist of fate. Jacinda knows that she should forget Will and move on—that if he managed to remember and keep his promise to find her, it would only endanger them both. Yet she clings to the hope that someday they will be together again. When the chance arrives to follow her heart, will she risk everything for love?
In bestselling author Sophie Jordan’s dramatic follow-up to Firelight, forbidden love burns brighter than ever.
Anmerkung zum Buch
Vanish ist der zweite Band der Firelight Trilogie aus der Feder von Sophie Jordan. Während wir Leser im ersten Band nur verhältnismäßig wenig über die Draki und ihre Art zu Leben erfahren, sondern Jacinda und ihre Familie vorwiegend in der Welt der Menschen begleiten haben, ändert sich der Schauplatz im zweiten Band, was uns ermöglicht, direkt am Rudelleben der Draki teilzunehmen und damit ihre Welt und ihr Verhalten besser kennenzulernen.
Wie auch schon im Vorgängerband fungiert Jacinda als Ich-Erzählerin und Führerin durch die Geschichte. Ihre authentische Art ist ihr dabei von großem Nutze, sorgt sie doch nicht nur dafür, dass der Leser bei dem leichten und flüssigen Schreibstil schnell einen Draht zu ihr aufbauen kann, sondern lässt sie gleichzeitig auch sehr glaubwürdig erscheinen.
Das Gefühlschaos und die Gewissensbisse, welche sich bereits im ersten Band ihren Weg in Jacindas Herz und Kopf geschlichen haben, werden hier nicht nur fortgesetzt, sondern noch um einiges verstärkt. Während Jacinda aus Angst, jemanden zu verletzen, an dem ihr viel liegt, lügt, nutzt sie auf der anderen Seite die Hilfe anderer aus und verletzt damit jene, die immer für sie da waren. Mag dieses Verhalten auf Dauer zwar Kopfschütteln auslösen, so hat die Autorin es doch gut geschafft, diesen Zwiespalt zwischen dem, was sie will und braucht und dem, was richtig ist, authentisch und als Teil der Suche nach dem eigenen Weg rüberzubringen.
Minuspunkt und damit auch Grund, weswegen ich Vanished nicht ganz so gelungen finde wie seinen Vorgänger ist, dass zwei für mich wichtige Charaktere in den Hintergrund geraten sind. Während der Draki Cassian diesmal nicht nur als Randakteur tätig, sondern immer mehr ins Zentrum des Geschehens gerückt ist und dabei mit seiner sowohl autoritären und bestimmten als auch fürsorglichen Art eine wahre Bereicherung für diese Geschichte ist, ist Will diesmal auf der Strecke geblieben. Zwar war Facettenreichtum auch im ersten Band nicht das, was ihn glänzen ließ, doch hat ihn das Geheimnisvolle, das ihn umgab, das Gefühl der Einsamkeit und seine sympathische Art interessant gemacht. Gerne hätte ich auch diesmal wieder mehr davon gehabt, doch scheint die Gestaltung seines Charakters im Schatten Cassians beinahe in Vergessenheit geraten zu sein. Nur noch kurze Augenblicke sind es, in denen er seinen Auftritt hat und während diese Tatsache allein nicht schlimm und für einen Minuspunkt ausschlaggebend wäre, so ist es jedoch die Tatsache, dass ihn zwar ein Geheimnis umgibt, das Geheimnisvolle in seiner Art jedoch wie ausgelöscht wirkt und stattdessen durch Eindimensionalität, Zweifel und Liebesgesäusel ersetzt wurde, was ihn stellenweise eher wie ein verliebtes Schoßhündchen als einen starken, interessanten Charakter wirken lässt.
Der zweite Charakter, der meiner Meinung nach viel zu wenig Aufmerksamkeit zugesprochen bekommen hat, ist Tamra, Jacindas Zwillingsschwester. Nach den Ereignissen zu Beginn des Buches und auch auf Grund der Covergestaltung hatte ich geglaubt, sie und ihre Entwicklung würden einen gewissen Raum in der Geschichte einnehmen, doch weit gefehlt. Auch sie ist lediglich Randakteuerin, ausquartiert, um Jacindas Gefühlschaos mehr Raum zu bieten und nur präsent, wenn es gerade passt. Schade, denn neben Cassian und Jacindas Mutter sind es gerade diese beiden Charaktere, die Auslöser für die Lügen, das Gefühl des Hin- und Hergerissenseins und der Angst, jemanden mit ihrer Sehnsucht und ihren Entscheidungen zu verletzten, der jungen Feuerdraki sind.
Positiv hingegen finde ich neben Cassians gelungener Darstellung auch die Gestaltung der anderen Charaktere innerhalb des Rudels, die die Enttäuschung über Wills und Tamras verhältnismäßig kleinen Rollen mit nicht ausgeschöpften Potenzial wieder wett machen. Sowohl die Rolle von Zara, Jacindas Mutter, die sich im Vergleich zum ersten Band zwar ebenfalls sehr verändert hat, doch weiterhin sehr präsent ist und das Mitleid des Lesers hervorkitzelt, als auch Severin in der Rolle des strengen, selbstsüchtigen und beinahe gnadenlosen Rudeloberhauptes und Corbin, der der festen Überzeugung ist, mehr verdient zu haben, als nur Zuschauer aus zweiter Reihe zu sein, bereichern dieses Buch ungemein, sorgen für Lesevergnügen und Mutmaßungen.
Fazit
Vanish kommt für meinen Geschmack an seinen Vorgänger, welcher den Leser in eine neue Welt entführt und ihn auf Entdeckungsreise geschickt hat, nicht ganz heran. Zwar gibt es auch hier wieder authentische, sympathische und interessante Charaktere, die das Lesen zu einem Vergnügen machen, doch hat die Autorin nicht das Potenzial aller ausgenutzt. Sowohl das Herausstechen einiger Charaktere als auch die Wendungen in diesem zweiten Bande lassen mich jedoch hoffen, dass der nächste Band trotz vorhersehbarem Ausgang ein paar nette Wendungen für uns bereithält.