Madison Avery: Der Tod trägt Turnschuhe von Kim Harrison
Kurzbeschriebung von amazon.de
"Siebzehn Jahre alt, tot und einen Haufen Todesengel zu befehligen, die allesamt danach lechzen, jemanden um die Ecke zu bringen. Gestatten, das bin ich: Madison, frischgebackene schwarze Zeitwächterin und komplett planlos."
Eigentlich findet Madison ihren neuen Job viel spannender als Schule. Immerhin muss sie verhindern, dass ein Schüler einen Computervirus verbreitet, der die halbe Stadt lahmlegt. Das Problem ist nur: Sie soll das Übel quasi mit der Wurzel beseitigen – sprich, den Jungen aus dem Weg räumen, damit er nichts Böses anstellt. So lauten die himmlischen Regeln, schon seit Jahrtausenden. Doch Madison will beweisen, dass es auch anders geht – und steckt schon bald im tiefsten Chaos: Leider hat sie nämlich keinen Schimmer, wer der Typ ist und wie sie ihm verdammt noch mal erklären soll, wer sie ist. Und obendrein sitzt ihr auch noch ein mordgieriger Todesengel im Nacken, der nur eins will: nämlich die Sense schwingen!
Anmerkung zum Buch
Bei Madison Avery – Der Tod trägt Turnschuhe handelt es sich um den zweiten Band der aus der Feder von Kim Harrison stammenden Madison Avery Reihe und setzt nahtlos dort an, wo der erste Band uns Leser zurückgelassen hat.
Wie auch schon sein Vorgänger führt dieses Buch den Leser mit Hilfe der Hauptprotagonistin Madison, die gleichzeitig als Ich-Erzählerin fungiert, durch die Geschichte. Machte sie zu Beginn dieser Reihe zunächst noch einen flachen Eindruck, hat sie sich inzwischen zu einem Charakter gemausert, der von Anfang an gut zu unterhalten weiß. Mit einer guten Portion Humor im Gepäck führt sie den Leser durch ihren Auftrag und bringt ihn mit ihren Gedanken und Kommentaren so manches Mal zum Schmunzeln. Besonders amüsant fand ich die Todesengel Barnabas und Nakita, die sich während ihrer Bemühungen, sich so gut es geht anzupassen, ständig in die Wolle bekommen und Madison damit in den Wahnsinn treiben oder auch den Schutzengel Grace, der in diesem Band zwar etwas seltener zum Einsatz kommt, den Leser aber dennoch hin und wieder mit ihren vorlauten Limericks beglückt, mit ihnen die Dinge auf den Punkt bringt und stets für einen Lacher sorgt.
Neben dem Team rund um Madison spielen die beiden Teenager Ace und Shoe eine entscheidende Rolle in diesem Buch und sorgen durch Streitereien, Neid und Hass für eine gute Portion Spannung. Doch auch sowohl die Empfindungen als auch die schwere Zeit, die viele Teenager durchleben müssen, wenn sich ihre Wege trennen, sie ihr eigenes Leben zu führen beginnen und sie sich auseinanderentwickeln, wird durch diese beiden Protagonisten beleuchtet.
Spannend fand ich auch den Charakter Paul, der irgendwann einmal Rons Nachfolger werden soll, ist er doch hin- und hergerissen in seinem Glauben und hegt leise Zweifel an der Richtigkeit der Situation.
In diesem Band hat die Heldin ihren Job als schwarze Zeitwächterin angetreten und sieht sich dabei einer Menge neuen Problemen gegenüber. Hatte sie im letzten Buch bereits genug damit um die Ohren, nicht gänzlich von der Bildfläche zu verschwinden, wird sie nun auch noch von den Seraphim auf die Probe gestellt und sieht sich ihrer ersten Vollstreckung gegenüber. Während ihres Auftrags versucht sie stets ihrer Überzeugung treu zu bleiben, was nicht gerade leicht ist, denn ihre Rolle hat eigentlich eine andere Vorgehensweise für sie geplant. Nichtsdestotrotz lässt Madison sich nicht vom Weg abbringen und stellt sich all dem Gegenwind, nimmt Fehler ihrerseits in Kauf, steht wieder auf und macht weiter. Doch trotz ihrer Bemühungen muss sich das nicht ganz tote Mädchen immer wieder die Frage stellen, ob ein Leben als schwarze Zeitwächterin das ist, was sie für immer führen möchte und ob sie überhaupt hinschmeißen könnte, wo sie doch nicht nur die Verantwortung für sich selber trägt. Diese kämpferische, humorvolle, einfühlsame und nachdenkliche Mischung macht Madison nicht nur zu einem starken Charakter, sondern wirkt auf den Leser sowohl natürlich als auch völlig glaubwürdig.
Und neben all diesen Sorgen, muss sie sich auch diesmal wieder mit der Frage auseinandersetzen, ob es das Schicksal wirklich gibt, ob es der freie Wille ist, der unser Leben bestimmt, ob beides unausweichlich zusammenhängt oder ob Schicksal und freier Wille vielleicht sogar ein und dasselbe sind.
Fazit
Die Fortsetzung rund um Madison Avery ist zwar keine allzu anspruchsvolle Lektüre, doch wusste sie mit einer Mischung aus Humor, Spannung, sympathischen Charakteren, der Frage nach freiem Willen oder Schicksal und ein bisschen Liebe durchaus zu überzeugen und unterhaltsame Lesestunden zu bescheren.
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Madison Avery: Der Tod trägt Turnschuhe:...
- Kim Harrison (Autor)
- Sandra Knuffinke (Übersetzer)
- Jessika Komina (Übersetzer)
Verlag: Loewe