Valerian Caithoque - Aschamdon

  • Da die Beschreibung bei amazon nicht sehr aussagekräftig ist, hier zunächst mal der Klappentext:


    "Rafaela jagt dem Geheimnis des ewigen Lebens nach. Atila glaubt, den Schlüssel für grenzenlosen Reichtum und Ruhm in den Händen zu halten. Sie folgen einer rätselhaften Spur, die sie durch die Epochen der Menschheitsgeschichte führt. Doch bevor sie das mehr als 40.000 Jahre alte Geheimnis lüften können, geraten sie zwischen die Fronten eines Krieges, den die übermenschlichen Ariach seit Äonen austragen."


    Zum Inhalt:


    Die Geschichte beginnt in Boston, im Jahr 1944, mit der Gerichtsverhandlung gegen Rafaelas Vater, den diese für den Schuldigen am Tode ihres kleinen Bruders hält. Nach einem Angriff auf ihren Vater wird Rafaela in eine Irrenanstalt eingewiesen. Dort erscheint ihr Aschamdon, ein engelsgleiches Wesen, dem sie schon früher begegnet ist. Aschamdon bietet ihr an, sie aus der Anstalt herauszuholen. Als Gegenleistung soll Rafaela für ihn ein geheimnisvolles Artefakt finden. Rafaela nimmt das Angebot an und wird in den Orden der Sarastro eingeschleust, eine riesige Burg, die sich unterhalb von Rom befindet. Innerhalb des Ordens herrschen strenge Regeln und alle, die sich nicht daran halten, müssen mit strengen Strafen rechnen. Heimliche Herrscher des Ordens sind die Ariach, engelsgleiche Wesen, die schon von je her die Geschicke der Menschen lenken. Die Ariach scheinen das Geheimnis des ewigen Lebens zu kennen, und so begegnen wir in der Burg Menschen, die eigentlich schon lange tot sind, unter anderem auch Cesare Borgia.
    Rafaela gelingt es schließlich, das Artefakt zu finden und soll endlich ihre Freiheit erhalten. Aber da bietet ihr Aschamdon an, ihr das Wissen um das ewige Leben zugänglich zu machen, wenn sie auch weiterhin für ihn arbeitet...


    Im zweiten Erzählstrang begegnen wir Atila, einem Kunsthändler. Dieser befindet sich in einer Zwangslage. Da er bei einem Geschäft sehr viel Geld verloren hat, das er nun den falschen Leuten schuldet, muss er innerhalb kürzester Zeit eine Unmenge an Geld auftreiben, wenn er seine Gesundheit - und sein Leben - behalten will. Auf der Suche nach irgendeinem Objekt, das er möglichst gewinnbringend verkaufen kann, wird auch er in die Jagd nach einem Artefakt verwickelt, hinter dem mehrere Parteien her zu sein scheinen. Er begegnet den merkwürdigsten Personen, unter anderem auch Azrahel, einem Wesen, dessen Rückkehr schon seit ewigen Zeiten prophezeit und von den verschiedenen Parteien aus ganz unterschiedlichen Gründen erwartet bzw. befürchtet wird.
    Widerwillig beteiligt sich Atila an der Suche nach dem Artefakt, da es für ihn keine andere Möglichkeit gibt, um sein Leben zu retten. Jedoch nicht, ohne dabei immer seinen eigenen Vorteil im Hinterkopf zu behalten...


    Meine Meinung:


    Zunächst einmal möchte ich sagen, dass "Aschamdon" wohl das schönste Buch ist, das ich je in den Händen gehalten habe. Die Seiten sind nicht einfach nur weiß, sondern in verschiedenen Grautönen schattiert. Sehr viele der Seiten sind mit kleinen Illustrationen oder handgeschriebenen Randnotizen versehen, die oft auch einen direkten Bezug zur Handlung haben.
    Auch, wenn ich das Buch sehr kompliziert zu lesen fand, allein schon wegen der vielen darin vorkommenden Personen und des doch etwas verworrenen Aufbaus der Struktur der Ariach, hat mir "Aschamdon" sehr gut gefallen. Es gibt zwar am Ende des Buches eine Art von Skizze zu diesem Aufbau, aber ein Personenverzeichnis hätte ich auch sehr hilfreich gefunden.
    Die Erzählung der Geschichte in zwei Strängen und Zeitebenen fand ich schön, ich mag Bücher, die in verschiedenen Zeitebenen spielen. Während die Geschichte um Atila stets im Jahr 2002 spielt, umfasst Rafaelas Geschichte einen Zeitraum von 1944 bis 1965. Fast so, als würden sich beide Geschichten einander annähern.
    Die handelnden Personen sind recht unterschiedlich. Rafaela ist, aus sehr persönlichen Gründen, auf der Suche nach dem Geheimnis des ewigen Lebens. Aschamdon bietet ihr immer wieder an, ihr dieses zugänglich zu machen. Aber jedes Mal, wenn sie glaubt, am Ziel zu sein, wartet schon die nächste Aufgabe auf sie.
    Atila ist eigentlich eher ein Unsympath, der nur seinen eigenen Vorteil im Kopf hat. Im Verlauf der Handlung erkennt er, dass das, was er bisher für Einbildung hielt und worüber er noch nie gesprochen hat, nämlich die Fähigkeit, die "Anderen", also die Ariach zu erkennen, tatsächlich bei ihm vorhanden ist. Obwohl ich an ihm bisher noch nicht sehr viel Positives entdecken konnte, glaube ich, dass er das Potenzial hat, sich noch zum "Helden" zu entwickeln. Ich bin jedenfalls gespannt, wie die Geschichte weiter gehen wird. Zumal ich das Ende des Buches ziemlich abrupt fand, es war fast so, als würde einem jemand ein Buch, das man gerade erst zur Hälfte gelesen hat, wegnehmen...


    Fazit:


    Ein doch recht kompliziert aufgebautes Buch, zumindest nach meinem Empfinden, das mich aber trotzdem sehr gefesselt hat. Nicht zuletzt wegen der wirklich herausragenden Gestaltung :thumleft: , die mich immer wieder dazu gebracht hat, auf der einen oder anderen Seite länger zu verweilen.
    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und bin schon unheimlich auf den zweiten Teil gespannt.

    "Vergiss nie, was du bist, denn die Welt wird es ganz sicher nicht vergessen. Mach es zu deiner Stärke, dann kann es niemals deine Schwäche sein. Mach es zu deiner Rüstung, und man wird dich nie damit verletzen können."
    (Aus "Die Herren von Winterfell" von George R. R. Martin)


    :study: "Auris - Die Frequenz des Todes" von Vincent Kliesch

  • Vielen Dank für diese tolle Rezi, solitude. :thumleft:
    Ich bin schon eine ganze Weile sehr interessiert an dem Buch. Die Vielzahl der auftretenden Personen finde ich leicht abschreckend, aber davon lasse ich mich nicht abhalten, es bald zu lesen. Es klingt einfach viel zu spannend und dann auch noch die tolle Aufmachung.

  • @ Kapo:


    Dankeschön. Ja, das mit den vielen Personen fand ich anfangs schon ein bißchen verwirrend und ich musste oft überlegen, wer nun zu wem bzw. wohin gehört, aber im Verlauf des Buches ging das dann besser. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, irgendwo habe ich gelesen, dass der wohl im April erscheinen soll. Dem Buch lag eine Karte mit einer E-Mail-Adresse bei, da kann man sich dann, wenn man möchte, informieren lassen, sobald der nächste Band erhältlich ist. Ich bin gespannt, wie Dir das Buch gefallen wird.

    "Vergiss nie, was du bist, denn die Welt wird es ganz sicher nicht vergessen. Mach es zu deiner Stärke, dann kann es niemals deine Schwäche sein. Mach es zu deiner Rüstung, und man wird dich nie damit verletzen können."
    (Aus "Die Herren von Winterfell" von George R. R. Martin)


    :study: "Auris - Die Frequenz des Todes" von Vincent Kliesch

  • Vielen Dank für diese tolle Rezi, solitude. :thumleft:
    Ich bin schon eine ganze Weile sehr interessiert an dem Buch. Die Vielzahl der auftretenden Personen finde ich leicht abschreckend, aber davon lasse ich mich nicht abhalten, es bald zu lesen. Es klingt einfach viel zu spannend und dann auch noch die tolle Aufmachung.

    Das kann ich so unterschreiben. :thumleft:
    Auch ich schleiche schon länger um das Buch herum, habe mir aber bisher auch noch nicht getraut, es zu kaufen. Die vielen Personen wirken wirklich recht abschreckend, aber ich hoffe, ich kann mich da rein finden. Ich werde es mir bestimmt bald kaufen und lesen. Bin schon gespannt, was mich da erwarten wird :bounce: .

    Unter dem Fell einer Katze

    lebt eine der freiesten Seelen der Welt.

    (Claudine Delville)

  • Ich habe das Buch aktuell als Rezi-Exemplar zu Hause und die Aufmachung ist wirklich toll, wenn man allerdings wie ich 80 - 90 % der Lesezeit in Bus und Bahn verbringt ist es einfach unpraktisch. Außerdem braucht das Buch gut 200 Seiten um in die Gänge zu kommen, das mag ich nicht so gerne, bisher macht die Aufmachung das wieder wett, aber ich hoffe die restlichen 450 Seiten überzeugen mich auch so richtig. Aktuell bin ich noch skeptisch ....

    Mein Tauschticket!!!


    Gelesen 2010: 25 Bücher (davon eins abgebrochen)
    Gelesen 2011: 26 Bücher
    Gelesen 2012: 14 Bücher (davon eins abgebrochen)


    Ich :study: gerade:


    Max Brooks - Der Zombie Survival Guide
    Sergej Lukianenko - Trix Solier II

  • So, ich hab vor 2 Wochen eine Rezension dazu geschrieben die erst exklusiv auf einer anderen Seite zu lesen war. Nun aber auch hier:


    Ich möchte diese Rezension gerne mit dem Moment beginnen in dem ich dieses Buch vom Paketboten entgegen genommen habe. Ich hatte schon gehört, dass dieses Buch etwas besonderes sei, was die optische Gestaltung angeht, aber auf das, was mir dann in diesem schweren Paket entgegen schwang war ich nun wirklich nicht vorbereitet. Das Buch ist schwer und groß, anders kann man es nicht sagen. Jede einzelne der 720 Seiten ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet und mit ungefähr 200 Illustrationen wohl einer der aufwändigsten Romane den ich jemals gesehen habe. Die Bilder untermalen die Geschichte, verdeutlichen Beschreibungen komplizierter Symbole oder Gegenstände und manchmal sind sogar Anmerkungen angebracht die wie an den Rand gekritzelt sind. All diese Dinge verleihen dem Buch eine ganz besondere Atmosphäre und die Aufmachung trägt einen Großteil des Reizes an dem Buch. Am Ende findet sich noch eine kleine Zeichnung zur Übersicht über die Wesenheiten im Buch und ihre Zuordnung. Die Qualität des Buches ist wirklich gut, die Bindung ist stark und das Papier schön fest.


    Die Geschichte verläuft in zwei zeitversetzt stattfindenden Handlungssträngen:


    Da ist zunächst Raphaela, deren Geschichte im Jahr 1944 startet und uns im Verlauf von ca. 20 Jahren an viele interessante Orte auf dieser Welt transportiert. Raphaelas Geschichte beginnt mit einem Schicksalsschlag und zeigt uns einen kleinen Teil ihrer Vergangenheit. Kurz danach lernt Raphaela Aschamdon kennen, ein sogenannter Ariach, der sie durch ihr Leben begleitet und ihr immer neue Aufgaben stellt. Dabei ist sie für ihre Mutter auf der Suche nach der Formel des ewigen Lebens. Dafür lässt sie sich zur Bannzauberin ausbilden und muss viele Hürden überwinden um Schritt für Schritt ihrem Ziel näher zu kommen.


    Auf der anderen Seite ist dort der Antiquitätenhändler Atila der in Wien lebt und auf der Suche nach dem großen Reichtum ist. In seiner Gier ließ er sich mit einer kriminellen Bande ein und sieht sich nun verfolgt von Mafia typischen Eintreibern. Er gerät ungewollt in einen Strudel aus Ereignissen um eine junge Frau, ein mystisches Artefakt und die Archonten. In Begleitung eines Wesens mit dem Namen Azrahel, das sich seiner wahren Identität scheinbar nur bruchstückhaft bewusst ist, und einer wild zusammen gewürfelten Gruppe, gerät er in für ihn unverständliche Abenteuer.


    Im Verlauf der Kapitel wechseln die Handlungsstränge immer hin und her. Generell treibt ein Kapitel auf einen Höhepunkt zu, sodass man unbedingt wissen will wie es weiter geht, dann wird gewechselt und man findet sich mitten in der anderen Handlung wieder. Ich vermute sowas muss man mögen. Ich persönlich mag es wenn mehrere Handlungen parallel verlaufen, hier hat es mich aber gestört, dass es gerade spannend wurde und man wieder an einen anderen Ort katapultiert wird, wo man erst einmal wieder in die Handlung rein finden muss.
    Für mich persönlich war es schwierig zu akzeptieren, dass das Buch 200 Seiten braucht um in Gang zu kommen. Und selbst dann steigert sich das Tempo irgendwie nur langsam. Es ist nicht so, dass die Geschichte schlecht erzählt wäre oder nicht spannend oder gar uninteressant, fesseln konnte es mich bis dato aber nicht so richtig. Einen großen Beitrag dazu leisten wohl vor allem die vielen Namen und Zusammenhänge, die auch durch die bildliche Darstellung am Ende des Buches nicht wirklich verständlicher wird.
    Vermutlich bin ich mit falschen Erwartungen an das Buch gegangen, bringe nicht das nötige Hintergrundwissen mit, ich kann es ehrlich gesagt nicht genau fassen, aber nach knapp 500 Seiten habe ich nun aufgegeben.
    Dazu erwähnen muss ich vielleicht auch, dass ich den Großteil meiner Lesezeit in Bus und Bahn verbringe und generell Taschenbücher favorisiere. Dieses Buch ist einfach unhandlich und schwer, es in der Bahn auszupacken war für mich jedes Mal eine Qual. Irgendwann würde ich es aber aufjedenfall gerne zu Ende lesen, im Moment wird es für mich aber Zeit für was Neues.

    Mein Tauschticket!!!


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    Sergej Lukianenko - Trix Solier II

  • Inhalt:
    Das Buch ist in zwei Handlungsstränge unterteilt. Der Hauptfigur des ersten Handlungsstrang ist Rafaela, die danach strebt ihr Ziel, die größte Heilerin der Welt zu werden, zu verfolgen. Das sie jedoch dabei eher ein Spielball von anderen (Archonten, Ordensanhänger) übersieht sie jedoch bzw. will/kann sie es nicht wahrhaben, da sie ja sonst auch ihr Ziel aufgeben muss.
    Die Hauptfigur des zweiten Handlungsstrang ist Atila, ein Kunsthändler. Auch er verfolgt ein Ziel, nämlich ein Artefakt um Millionen zu verkaufen um alle seine Geldsorgen los zu werden. Doch auch er ist eher ein Spielball anderer.
    Grundsätzlich thematisiert der 1. Band dieser Trilogie die Suche nach dem Ewigen Leben. Die Menschheit hat seine ganzen Forschungen und Entwicklungen den Ariach (übernatürliche Wesen, die in der Geschichte oft als Engel dargestellt werden) zu verdanken. Diese Ariach verfolgen irgendwelche Pläne (leider bin ich bis zum Ende des 1. Bandes nicht dahinter gekommen).


    Meine Meinung
    Zunächst einmal zur Aufmachung der Bücher: Diese ist einzigartig und ich kann wohl sagen, dass es optisch schon was hermacht. Die Zeichnungen im Buch sind wunderschön.
    Inhaltlich hab ich mich aber etwas schwer getan. Die Geschichte ist unheimlich kompliziert aufgebaut, sodass ich bis zum Schluss nicht wirklich durchgeblickt habe, welche Arten von Ariach es eigentlich gibt.
    Darüber hinaus fehlt mir etwas der rote Faden. Ich hatte das Gefühl die Geschichte läuft so vor sich hin, aber ich hab keine Ahnung wohin das ganze führen soll.
    Der Beginn ist auch etwas zäh. Die Erklärungen wer die Ariach eigentlich sind und warum sie auf die Erde kommen, sowie ihren Einfluss im Laufe der Menschheitsgeschichte erfährt man erst nachdem man etwas 2/3 des Buches gelesen hat.
    Das Buch ist daher für mich eher mittelprächtig. Ich werde zwar trotzdem weiterlesen, weil ich schon neugierig bin wohin uns die Geschichte noch führt. Aber ich hoffe, dass der 2. Band weniger verwirrend ist.


    Bewertung
    Daher bekommt das Buch von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


  • Inhaltlich hab ich mich aber etwas schwer getan. Die Geschichte ist unheimlich kompliziert aufgebaut, sodass ich bis zum Schluss nicht wirklich durchgeblickt habe, welche Arten von Ariach es eigentlich gibt.
    Darüber hinaus fehlt mir etwas der rote Faden. Ich hatte das Gefühl die Geschichte läuft so vor sich hin, aber ich hab keine Ahnung wohin das ganze führen soll.
    Der Beginn ist auch etwas zäh. Die Erklärungen wer die Ariach eigentlich sind und warum sie auf die Erde kommen, sowie ihren Einfluss im Laufe der Menschheitsgeschichte erfährt man erst nachdem man etwas 2/3 des Buches gelesen hat.

    Ich fands auch anfangs etwas undurchsichtig, aber dann wurde es ziemlich gut, auch wenn man noch nicht alles erfährt.
    Momentan läuft eine Blogtour zu dem Buch - in meinem heutigen Beitrag geht es über die Ariach - vielleicht magst du mal vorbeischauen, evtl wird dann einiges klarer ;) http://blog4aleshanee.blogspot…2/blogtour-aschamdon.html

  • 4.5 Sterne für ein außergewöhnliches Buch!


    "Welche Konsequenzen würde das alles für ihn haben und welche weiteren Wahrheiten würden darauf lauern, auch die Reste seines bisherigen Weltbildes zu pulverisieren?" S. 393


    Meine Meinung


    Wow, was für ein abgefahrenes Buch!
    Ich bin ja völlig unvorbereitet daran gegangen und hatte eher ein High Fantasy Abenteuer erwartet - dabei habe ich mich in einem sehr differenzierten Mix aus Mythen, Fantasy, Thrill und Okkultismus wieder gefunden!


    Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen


    ~ einmal in einem Zeitraum Mitte des 20. Jahrhunderts, in dem Rafaela unter dem Einfluss eines mächtigen Ariachen nach dem Geheimnis des ewigen Lebens sucht
    ~ und im Jahr 2002, in dem Atila bei dem Versuch, seine horrenden Schulden einzulösen, inmitten eine jahrhundertealte Verschwörung gerät


    Ich habe etwas gebraucht, um in die Handlung reinzukommen, denn die Kapitel wechseln sich mit den beiden Zeitebenen ab und anfangs weiß man überhaupt nicht, um was es genau geht oder wohin das alles führen wird. Doch je tiefer man in die Mysterien uralter geheimer Orden eindringt und die Rollen der einzelnen Parteien Form annehmen, öffnet sich wie eine Blüte ein schier unglaubliches Geheimnis.


    Erzählt wird das ganze auktorial aus den Sichtweisen der beiden Protagonisten, wodurch die Motive aller anderen größtenteils im Dunkeln bleiben, was die latente Spannung konsequent aufrecht erhält. Die Figuren sind insgesamt sehr facettenreich - einige davon scheinbar einfach gestrickt, andere wiederum von Anfang an undurchschaubar und/oder komplex.


    Das Tempo dabei ist konstant und sorgfältig, denn der Autor spart nicht an Details zu einem sehr umfangreichen Hintergrund über zahlreiche Mythen und okkulte Legenden, die er geschickt mit unserem heutigen, wissenschaftlichen Kenntnissen mischt. Dabei bekommen diese haarsträubenden Zusammenhänge tatsächlich einen glaubhaften Sinn und entwickeln sich immer mehr zu einem phantastischen Weltbild, das minuziös ausgearbeitet worden ist.
    Dabei musste ich oft sehr konzentriert lesen, denn durch die vielen Namen, fremden Begriffe und okkulten Zusammenhänge wirkte einiges auf mich doch kompliziert, um alles bis ins Detail zu verstehen; was mir nicht immer gelungen ist.


    Die vielen Hinweise und Vergleiche zu menschlichen Überlieferungen, grundsätzlichen Traditionen und philosophischen Gedanken zum Glauben sind hier wirklich überwältigend und haben mich sehr beeindruckt und ich hoffe, dass die zahlreichen Quellen hier gut recherchiert wurden und authentisch sind. Aber auch die Magie der Bannzauber hat etwas faszinierend düsteres und vor allem ihre Wirkung ist sehr originell!
    Mehr über den Inhalt möchte ich nicht verraten, um euch die Überraschung nicht vorweg zu nehmen!


    Dafür noch ein paar Worte zur Aufmachung, die ich auf jeden Fall erwähnen muss ...


    Schon das Cover ist wunderschön und der silbergraue Schnitt rundet das äußere Bild perfekt ab. Aber erst innen! *.* Ein Traum für alle Bücherfans: Wunderschön gestaltet und mit zahlreichen Bildern versehen ist das Lesen hier ein besonderes Erlebnis. Vor allem auch die Bilder zu den beschriebenen Gegenständen fand ich toll, so hatte man alles immer direkt vor Augen!


    Und ganz besonders finde ich auch die kleinen Zitate an den Kapitelanfängen, von denen ich euch einen gerne zeigen möchte:


    "Widerfährt Dir Übel und beschuldigst Du andere, so bist du ein Tor.
    Wiederfährt Dir Übel und beschuldigst Du dich selbst, so bist du ein Narr.
    Bist du weise, so tust Du weder das eine, noch das andere." S. 685


    Fazit


    Auch wenn ich anfangs etwas orientierungslos durch die Geschichte getrudelt bin und ich (noch) nicht alle Hintergründe nachvollziehen konnte, bin ich sehr begeistert und vor allem beeindruckt. Im nachhinein ist es perfekt inszeniert ohne auf die typischen Spannungselemente zurückzugreifen und hat mich damit völlig in den Bann gezogen. Ein Mythos über Engel, der dämonische Ausmaße annimmt.


    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Amizaras Chronik


    1 - Aschamdon
    2 - Sarathoas
    3 - Raphadona


    Im Moment läuft ein Aktionsmonat über das Buch - mit Blogtour ... wen es interessiert *hier* findet ihr alle Daten

  • Inhalt:
    Rafaela jagt dem Geheimnis des ewigen Lebens nach. Atila glaubt, den Schlüssel für grenzenlosen Reichtum und Ruhm in den Händen zu halten. Sie folgen einer rätselhaften Spur, die sie durch die Epochen der Menschheitsgeschichte führt. Doch bevor sie das mehr als 40.000 Jahre alte Geheimnis lüften können, geraten sie zwischen die Fronten eines Krieges, den die übermenschlichen Ariach seit Äonen austragen.

    Quelle: Amizaras


    Vorsicht!! Kann Spoiler enthalten!!

    Meine Meinung:
    Ein fantastisches Buch, mit tollen Illustrationen und die Story ist einzigartig :) Der Einstieg ins Buch ist mir etwas schwer gefallen da es neue Kreaturen und alles gibt und Rafaela kam mir etwas komisch vor. Man wird halt sofort in die Geschichte hineingeworfen ohne den Grund zu kennen wieso dies und das passiert. Bei Atila konnte man sich leichter zurechtfinden und es hat mega Spaß gemacht bei einer Kartenlegerin seine Zukunft und alles zu erfahren :) Ich muss ehrlich sagen das mich Rafaela manchmal etwas genervt hat und bei Atila hat es mir richtig Spaß gemacht sein Abenteuer zu lesen :lol: Die gesamte Geschichte fand ich unglaublich faszinierend, vor allem Aschamdon mochte ich am Anfang sehr und hatte mir eigentlich erhofft, dass er sich in Rafaela verlieben würde und er sich auf die gute Seite schlagen würde aber leider ist das nicht geschehen.

    Da merkt man wie wie sehr ich eine Liebesgeschichte in einem Buch brauche :lol: Klar gab es eine klitzekleine Lovestory zwischen Atila und Liya aber die kam mir etwas zu kurz. Was mich auch etwas verwirrt hat, was aber nebenbei auch ziemlich toll war, sind die Zeitsprünge. Rafaela lebte im Jahre 1944 und Atila im Jahre 2002 wobei sich Rafaela's Geschichte in der Zeit öfters veränderte sowie auch ihr Aufenthaltsort.
    Neben Rafaela und Atila gibt es aber noch mystische Wesen die mit Engel vergleichbar sind: Ariach. Es gibt verschiedenen Ariach sowohl die guten als auch die bösen, wobei ich nicht sagen kann wer nun gut oder böse ist :lol: Aschamdon steht in dieser Geschichte im Vordergrund da er Rafaela benutzt um an das ewige Leben zu kommen, aber er taucht auch bei Atila auf um diesen... naja sagen wir mal, dass er ihn töten wollte aber zuletzt benutzt :D In der Story ist es wirklich schwer heraus zu finden wer nun gut und wer böse ist :lol:
    Das Ende des Buches war actionreich und spannend gehalten, wobei noch nicht alle Rätsel gelöst sind.
    Neben der Story gibt es viele Illustrationen die mich total gefesselt haben. Was ich sehr gut fand, war dass alles was beschrieben auch daneben als Illustration gezeigt wird . So konnte ich mir alles viel besser vorstellen was eine große Hilfe war :)
    Fazit: Eine packende Story mit wunderschönen Illustrationen und tollen Charakteren :)

    Meine Sterne für das Buch:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • So viele Jahre hat das Buch nun mein Regal verschönert (ich hab es mir damals kurz nach Erscheinen auf der Frankfurter Buchmesse gekauft) - endlich bin ich auch dazu gekommen, es zu lesen. Was für eine tolle Geschichte um Götter, Dämonen, Engel und Geheimbünde (die faszinieren mich eh und darum hat mich die Story gleich noch mehr begeistert). Auch die Erzählung auf den beiden Zeitebenen fand ich sehr gelungen, zumal ja die Handlung in der "Gegenwart" (2002 zähle ich da einfach mal noch dazu) ihre Wurzeln in den Geschehnissen um Rafaela haben. Ich war von Anfang an gefesselt und hab das Buch eben mit Bedauern zugeschlagen. Natürlich sind am Ende beide Storylines nicht zu Ende erzählt und anhand des Titels von Teil 2 kann man auch ungefähr erahnen, wie es weitergeht. Aber trotzdem hat der Autor es geschafft, das Gefühl zu vermitteln, dieser Teil der Geschichte sei abgehandelt und noch kommt ein neuer. Am liebsten würde ich sofort zum nächsten Teil greifen. Da aber am Montag unsere Leserunde mit Janet Clark startet, muss Sarathoas noch ein bisschen warten.


    Von mir gibt es glatte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und eine Leseempfehlung an Freunde von Geheimbünden, Mystik und Okkultismus. Davon abgesehen ist die Reihe auch ein absolutes Schmuckstück im Regal :wink:


    Die Vielzahl der auftretenden Personen finde ich leicht abschreckend,

    Ich fand gar nicht, dass es so viele Personen waren. Die Ariach und Archonten sind ja in beiden Strängen der Erzählung die gleichen, somit muss man sich eigentlich nur noch mit 2-3 wichtigen Personen pro Zeitebene zurechtfinden.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark