ZitatWenn die Unsterblichen das größte Opfer verlangen...
Jack ist Nikkis große Liebe. Eine Liebe, die sie durch die Finsternis der Unterwelt getragen hat. Endlich, nach hundert Jahren der Sehnsucht, kehrt Nikki zurück. Doch ihr bleibt nur ein halbes Jahr … Ihre Freunde und ihr Vater glauben, dass sie einfach abgehauen war, doch in Wirklichkeit hat der Rockmusiker Cole sie mit in die Unterwelt genommen. Cole ist ein Unsterblicher, der sich von den Gefühlen der Menschen ernährt Nur Nikkis Liebe zu Jack hat sie davor bewahrt zu sterben und ihr ermöglicht, auf die Erde zurückzukehren. Cole, mit dem sie ein seltsam enges Band verbindet, bedrängt sie, mit ihm gemeinsam in der Unterwelt zu herrschen. Doch Jack, der Nikki niemals wieder verlieren möchte, riskiert alles für sie …
Große Gefühle, verzweifelte Hoffnung - der Sehnsuchtsroman von der wahren Liebe
Der erste Band der Ewiglich-Trilogie verbindet ein modernes Setting mit Elementen aus dem "Orpheus" und "Eurydike"-Mythos
Als mir „Ewiglich“ vom Oetinger Verlag als Blog-Leseexemplar angeboten wurde, sagte ich sofort zu, denn schon bei „Oksa Pollok“ gefiel mir diese Werbeaktion. Auch wenn ich damals von diesem Buch nicht 100% überzeugt war, sprach mich diese Liebesgeschichte von Jack und Nikki sofort an.
Nikki ist ein junges Mädchen, dass aus Liebeskummer mit Cole, einem Ewiglichen, ins Ewigseits geht. Nach 100 Jahren in der Unterwelt gilt ihr erster Gedanke jedoch wieder Jack. Statt bei Cole zu bleiben und ewig zu leben, entscheidet sie sich zurück in ihre alte Welt zu kehren, und noch ein halbes Jahr dort zu leben, bevor sie in die Tunnel muss. Auf der Erde sind lediglich sechs Monate vergangen, sodass ihr damaliges Verschwinden nur mit Drogen erklärt werden kann. Doch Jack ahnt, dass diese Gerüchte nicht stimmen, und setzt alles daran, seine große Liebe wieder auf sich aufmerksam zu machen. Doch Cole versucht dies mit allen Mitteln zu verhindern, denn er möchte, dass Nikki sich für ihn entscheidet, und mit ihm an seiner Seite die neue Königin wird. Nach und nach kommt Jack hinter das Geheimnis von Nikkis verschwinden und der Tatsache, dass ihr auch dieses Mal nur wenige Monate bleiben, bevor sie sich nun endgültig verabschieden muss. Doch Jacks Liebe ist stärker und er wird sie nicht noch einmal gehen lassen.
Warum diese Geschichte, insbesondere die Liebe zwischen Jack, Nikki und Cole viele Leser an Twilight erinnert, kann ich nicht sagen. Die Dreiecksbeziehung könnte man zwar als Grund nehmen, aber ansonsten kann ich keine Parallelen erkennen.
Stattdessen sehe ich eine interessante Geschichte, die sich nach und nach zusammensetzt. Immer wieder springt die Autorin vom Jetzt in die Vergangenheit, um die Beweggründe der Protagonistin so klar wie möglich zu gestalten. Dadurch werden viele Emotionen und Hintergründe klarer. Gerade zum Beginn ist noch alles recht verworren. Als Leser wird man in eine Welt geworfen, die einerseits real ist, und auf der anderen Seite dann doch mit einer unbekannten Unterwelt verwoben ist. Obwohl mir die Protagonistin von Anfang an sympathisch, liebenswert, selbstbewusst und einfühlsam erschien, hatte ich einfach Probleme diese Verbindung mit der Unterwelt, dem Ewigseits, zu begreifen. Nach und nach klären sich jedoch die Fragen, und der Leser bekommt eine wunderbare Liebesgeschichte präsentiert, die in einer fantasievollen Umgebung, mit einem traurigen Hintergrund spielen. Die Liebesgeschichte ist so wunderschön, dass man als Leser die Gefühle regelrecht spüren kann. Teilweise könnte man richtig neidisch werden, wie intensiv diese Liebe ist.
Mit jeder Seite rennt jedoch auch die Zeit davon, die Nikki noch auf der Erde verbringen kann. Als Leser ist schnell klar, dass sie sich nie für Cole entscheiden wird. Dafür ist die Liebe zwischen Jack und Nikki einfach zu unglaublich. Als Leser möchte man wissen, wie dieser Teil ausgeht, ob sie in die Tunnel der Qualen muss und sich langsam auflöst, ob sie doch mit Cole geht oder sie mit Jack eine vorläufige Lösung findet. Als Leser fiebert man mit, versucht mögliche Abschlüsse in Gedanken durchzugehen, und doch gelingt es Brodi Ashton den Leser zu überraschen. Ich persönlich habe mit einem solchen Schluss des ersten Teils überhaupt nicht gerechnet, und bin tief gerührt.
Die Kombination aus Unterwelt, mystischen Wesen und einer einzigartigen Liebe, ist absolut lesenswert. Der Inhalt wird mit dem lebendigen, bildhaften, einfühlsamen und jugendlichen Stil vervollständigt. Lediglich bei den Beschreibungen rund um das Ewigseits hätte ich mir etwas mehr Lebendigkeit gewünscht, denn hier und dort gab es immer wieder Punkte, die ich mir nicht vor meinem Auge vorstellen konnte, und auch am Ende des Buches noch immer blass und verschwommen sind.
Nichtsdestotrotz ist Brodi Ashton ein bezaubernder Roman gelungen, der gerade junge, aber auch junggebliebene Leser in seinen Bann ziehen wird. Mit ihrem krönenden Schluss ist es der Autorin gelungen, den Leser so neugierig zu halten, und trotzdem alles abzuschließen, was den ersten Roman ausmacht, dass nur der Wunsch nach der Fortsetzung im Kopf bleibt. Trotz minimaler Beschreibungsschwächen im Bereich der Unterwelt kann ich das Buch jedem ans Herz legen.
Erstellt am 20.12.11