Inhalt:
Kurz vor Weihnachten kreuzen sich die Wege dreier völlig unterschiedlicher Frauen: Cafebesitzerin Bea, die ihr erstes Weihnachtsfest ohne ihren Mann feiern muss, Chloe, die junge Anwältin, deren Leben an einem absoluten Tiefpunkt angekommen ist, und die Journalistin Olivia, deren Feiertage in einem totalen Chaos zu versinken drohen. Obwohl sie nur wenig gemeinsam haben, freunden sie sich miteinander an und helfen einander durch die turbulente Vorweihnachtszeit, die nicht immer nur Schönes für die Menschen bereithält.
Meine Meinung:
„All I want for Christmas“ ist eines dieser Bücher, bei denen man traurig ist, dass sie zu Ende sind. Eines dieser Bücher, die man nach dem Lesen an sein Herz drückt und über die man noch eine Weile streichelt, bevor man sie zurück ins Regal stellt. Eines dieser Bücher, von denen man sich wünscht, man hätte sie noch vor sich.
Amy Silver hat eine wirklich bezaubernde Geschichte geschrieben, die einem das Herz erwärmt, aber auch manchmal die Tränen in die Augen treibt. Sie passt perfekt in die Vorweihnachtszeit, kommt aber gänzlich ohne den für einige Weihnachtsgeschichten typischen Klimbim und Kitsch aus. Im Gegenteil, die Geschichte wirkt wie aus dem wahren Leben gegriffen, eine Bea, Chloe oder Olivia kennt eigentlich jeder.
Die drei Frauen sind wunderbar sympathische Charaktere (sogar Chloe, auch wenn man etwas braucht, um für sie Sympathie zu entwickeln), die man schnell ins Herz schließt und mit denen man sich auch gut identifizieren kann. Dass die Handlung abwechselnd aus Beas, Chloes und Olivias Perspektive erzählt wird, man immer und überall mit dabei ist und über alles, was passiert, Bescheid weiß, trägt hierzu einen großen Teil bei. Doch auch die übrigen Figuren, die eine Rolle in diesem Buch spielen, hat Amy Silver großartig hinbekommen. Sie sind authentisch und mit der nötigen Tiefgründigkeit ausgestattet, auch wenn ihre Rolle noch so klein ist. Sicherlich gibt es die ein oder andere Reizfigur, aber selbst denen kann man irgendetwas abgewinnen und ohne sie wäre eine Geschichte ja auch langweilig.
Die Autorin versteht es, drei verschiedene Handlungsstränge immer wieder zusammen- und auseinander laufen zu lassen, ohne dass der Leser den Überblick verliert oder ihr Logikfehler unterlaufen. Durch die recht kurzen Kapitel lädt das Buch dazu ein, immer mal wieder schnell einen Blick hineinzuwerfen und ein oder zwei Kapitel zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und man gerät immer tiefer in den Sog dieser Geschichte.
Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, denn Amy Silver schafft es immer wieder, ihre Leser ein wenig an der Nase herumzuführen und mit unerwarteten Ereignissen und Wendungen zu überraschen.
„All I want for Christmas“ ist ein perfektes Buch für die Vorweihnachtszeit und einen gemütlichen Abend auf dem Sofa bei Tee und Kerzenschein. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!