J.R. Ward - Vampirsohn / The Story of Son

  • Inhalt:
    Seit Jahrzehnten wird der Vampir Michael im Keller eines uralten Hauses gefangen gehalten. Bis die toughe Anwältin Claire ihm gezwungenermaßen einige Tage Gesellschaft leistet und in ihm eine bis dahin unbekannte Leidenschaft entfacht.


    Meine Meinung:
    Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, da ich schon längere Zeit (ca. ein halbes Jahr) nichts mehr von Ward gelesen habe und aber von ihrer Reihe 'Black Dagger' sehr begeistert bin. An diese Bücher kommt so schnell nichts heran. Deswegen war ich sehr gespannt, was mich in dieser Novelle erwarten würde.


    Und ich wurde nicht enttäuscht. Sofort, als ich die ersten Sätze las, war ich wieder von Wards Schreibstil gefangen. Mir gefällt ihre lockere, moderne und doch gleichzeitig auch poetische Art, Emotionen und Handlungen zu verfassen. Meiner Meinung nach kommt da kein anderer Autor so schnell ran.
    Natürlich hatte ich das kleine 144 Seiten starke Büchlein an einem Tag durchgelesen.


    Die Handlung war erwartungsgemäß spannend, romantisch, dramatisch und natürlich auch prickelnd erotisch, wobei es mal interessant zu lesen war, dass in diesem Buch zum Teil der Mann als das schwache oder sagen wir schwächere Geschlecht dargestellt wurde und auch mal ein Tränchen auf Grund von Zuneigung fließen lässt.
    Im Grunde schafft Ward mit diesem Buch ein völlig anderes Bild als in ihrer Black-Dagger-Reihe. Was aber nicht unbedingt negativ zu bewerten ist.


    Besonders aufgefallen ist mir, dass Ward das Bild des Vampirs ein wenig umgestaltet hat. Denn offenbar gibt es in dieser Novelle zum Beispiel keine Transition, da der männliche Hauptcharakter, Michael schon vor dem Erreichen des entsprechenden Alters vampirische Züge gezeigt haben muss sowie auch am Ende sichtbar wird (Darüber, was ich genau damit meine, lasse ich euch noch im Dunkeln - zumindest die, die das Buch noch nicht gelesen haben -, sonst würde ich zu viel verraten... :wink: ).


    Leider muss ich auch ein bisschen Kritik loswerden, um zu begründen, warum ich dem Buch trotz vieler positiver Dinge sowie der wundervoll geschriebenen Geschichte an sich nicht die vollen 5 Sterne geben kann.
    Und zwar: Es ist zwar eine Novelle, das heißt sie ist von vorn herein kürzer gehalten, als ein Roman, aber dass die Kampfszene fast vollständig übersprungen wurde, fand ich wirklich sehr schade. Da hätte ich schon ein bisschen mehr Action erwartet.
    Deswegen bin ich so gemein und ziehe dem Buch einen Stern ab, weil das einfach nicht geht, zumal ich mich so sehr auf ein Showdown á la Black Dagger gefreut hatte... :thumbdown:


    Alles in allem ist das Buch trotzdem ein sehr gelungenes Stück, weswegen es von mir trotzdem noch sehr gut verdiente :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne bekommt.

    Unter dem Fell einer Katze

    lebt eine der freiesten Seelen der Welt.

    (Claudine Delville)

  • Ganz tolle Rezession, danke!


    Ich kann marie91 nur absolut beipflichten. Es liest sich wunderschön und ist wirklich perfekt für einen Tag am Strand, denn dann ist es leider zu Ende;-) Das hat mich am meisten gestört ;-) Für alle Black Dagger und Ward Fans unbedingt zu empfehlen auch als Geschenk!

  • Claire steht mit beiden Beinen fest im Leben und weiß ganz genau, was sie kann und erreichen will. Sie braucht weder eine Pause, noch einen Mann an ihrer Seite. Als Rechtsanwältin ist sie es gewohnt sich schwierigen Aufgaben zu stellen und ihre Frau zu stehen. Doch dies ändert sich schlagartig, als sie eine Klientin besucht. Denn die alte Ms. Leeds möchte Claire nicht als Rechtsanwältin, sondern hat ganz eigene Pläne mit ihr. Ehe Claire sich versieht, wird sie hinterrücks betäubt und in den Keller gesperrt, welcher eigenartiger Weise wohnlich eingerichtet ist. Die junge Frau bemerkt bald, dass sie nicht allein in dem Wohnraum ist. Versteckt unter dem Haus lebt in Gefangenschaft der Sohn von Ms. Leeds. Seit 56 Jahren. Doch er sieht nicht älter aus als dreißig. Er ist anders als die Menschen. Er ist ein Vampir. Und er hat keinen Namen. Einmal im Jahr schickt seine Mutter ihm für drei Tage eine Frau, damit er sich von ihrem Blut ernähren kann. Stets begegnen ihm die Frauen mit Angst und Abscheu. Doch bei Claire ist es anders. Sie ist nett zu ihm. Spricht mit ihm und gibt ihm sogar einen Namen. Michael. Die beiden verlieben sich ineinander. Doch die Zeit läuft ihnen davon und beide wissen, dass bald der Diener von Ms. Leeds kommen wird, um Claire wieder zu holen und Michael ihr die Erinnerungen an diese Tage nehmen muss...



    Ich bin durch Zufall auf diese Novelle gestoßen und dachte mir, dass sie wohl ganz nett zu lesen ist, da alle so sehr von J.R. Wards Black Dagger schwärmen. Dass es sich hier um ein Erstlingswerk der Autorin handelt, stellt man schnell fest. Die Schreibweise ist noch sehr schnell und auf Details wird nicht sehr viel eingegangen. Trotzdem war die Geschichte interessant zu lesen. Die Grundstimmung, die hier aufgebaut wird, ist zum greifen nah und doch geht mir die Abhandlung der Geschichte viel zu schnell. Zu schnell kommen sich die beiden Charaktere näher und viel zu schnell gibt sich Claire mit ihrem Schicksal zufrieden. Mir fehlt der gewisse Grad an Emotionen. Die beiden sehen sich und sind sofort Feuer und Flamme füreinander. Wo bleibt die gewisse Portion Angst über das Ungewisse? Wo bleibt die Verzweiflung von Claire über ihre Situation? Das wird zwar alles angerissen, meiner Meinung nach aber viel zu kurz. Es ist unglaubwürdig, dass die beiden in so kurzer Zeit Gefühle füreinander entwickeln und quasi wissen, dass sie ohne den anderen nicht leben wollen oder können. Ganz nach dem Motto: Hallo hier bin ich, lass uns in die Kiste springen! Das finde ich etwas schade, da man da wirklich hätte mehr draus machen können, deswegen nur drei Sterne von fünf.



    Empfehlen kann ich das Buch als kurzweiligen Lesespaß all denjenigen die eine Vampirgeschichte mögen. Wer auf überschwängliche Emotionen und Details hofft, der sollte hier lieber die Finger davon lassen.




    • Taschenbuch: 144 Seiten
    • Verlag: Heyne Verlag (10. Januar 2011)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3453527895
    • ISBN-13: 978-3453527898
    • Originaltitel: The Story of Son
    • Größe und/oder Gewicht: 11,5 x 1,8 x 18,8 cm
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „J.R. Ward - "Vampirsohn"“ zu „J.R. Ward - Vampirsohn“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „J.R. Ward - Vampirsohn“ zu „J.R. Ward - Vampirsohn / The Story of Son“ geändert.