Karin Slaughter - Tote Augen / Undone / Genesis

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Die Bücher der 1971 geborenen amerikanischen Thriller-Autorin Karin Slaughter, die in Georgia aufwuchs und heute in Atlanta lebt, habe ich in der Vergangenheit regelrecht verschlungen. Insbesondere ihre Grand County und Atlanta Police-Department Reihen. Nachdem sie mich und wahrscheinlich viele andere Leser im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich „Zerstört“ mit ihrem letzten Teil der „Grant County“ Reihe zurück ließ, freute ich mich jetzt auf ihr neues Werk „Tote Augen“. Der im Vorfeld veröffentlichten


    Kurzbeschreibung:


    „Eine Folterkammer tief unter der Erde ...
    Als Krankenhausärztin in Atlanta, Georgia, versucht Dr. Sara Linton, ihr Leben neu zu ordnen. Doch als es zu einer Reihe grausamer Folterungen und Morde kommt, kann die ehemalige Rechtsmedizinerin aus Grant County nicht tatenlos zusehen. Sie schaltet sich in die Ermittlungen von Will Trent und Faith Mitchell vom Georgia Bureau of Investigation ein, auch wenn die Ereignisse schmerzhafte Erinnerungen in ihr wecken, die sie eigentlich hinter sich lassen wollte ...“


    konnte ich bereits entnehmen, dass ich es in diesem Buch mit den Hauptprotagonisten beider Reihen zu tun bekommen werde. So kam es natürlich auf meinem Weihnachtswunschzettel ganz weit nach oben, denn für die preisintensive Hardcover-Ausgabe konnte ich das ohnehin in diesem Jahr bereits aufgebrauchte Bücherbudget nicht mehr belasten.


    Doch eines meiner Lieblingsbücherforen bot kurz vor dem Erscheinungstermin die Chance auf den Gewinn eines, von insgesamt 3 ausgeschriebenen Freiexemplaren. Die Leseprobe las ich natürlich mit großem Vergnügen und mein Leseeindruck war sogar der erste von am Ende insgesamt 16. Ich glaube, in der Zeit vom Ende des Gewinnspiels bis zur Bekanntgabe der Gewinner machte ich meine gesamte Familie verrückt, weil ich ständig noch mal ins Forum schauen musste. Als ich dann wirklich meinen Usernamen unter den drei Gewinnern las, stieß ich doch tatsächlich Freudenschreie aus.


    Noch an dem Tag, an dem „Tote Augen“ bei mir eintraf, begann ich mit der Lektüre.


    Sara Linton trifft Will Trent und Faith Mitchell


    Zu Beginn der Geschichte lerne ich allerdings erst einmal Judith kennen. Judith hat gerade mit ihrem Mann Henry bei Sohn, Schwiegertochter und Enkeln den 40. Hochzeitstag gefeiert. Jetzt sind sie im Auto auf dem Weg nach Hause und sie hängt einer Flut von Gedanken nach. So erfahre ich, wie sie Henry kennenlernte und dass sie in der Vergangenheit wegen Henrys Arbeit oft umgezogen sind.


    Um ihren 35-jährigen Sohn Tom macht sie sich große Sorgen und gibt insgeheim ihrem Mann die Schuld für dessen Härte. Die Enkel, wegen denen sie kürzlich erst nach Atlanta gezogen sind, scheinen ziemlich missraten… Ihre Grübeleien werden jäh unterbrochen, als plötzlich etwas auf der Straße auftaucht. Den Zusammenstoß kann Henry nicht vermeiden. Und als sie aussteigen entpuppt sich das vermeintliche Reh als nackte und grauenvoll zugerichtete Frau.


    In der Notaufnahme des Grady Hospitals treffe ich auf Sara Linton. Aus ihren Gedankengängen entnehme ich, dass seit dem Ende der Grant County Reihe 3 ½ Jahre vergangen sind. Sie wohnt inzwischen in Atlanta und versucht mit Hilfe ihrer Arbeit als Notärztin Abstand zum seelischen Loch ihres Privatlebens zu finden. Dass dies nicht immer ganz einfach ist, merkt der Leser daran, dass sie seit Ewigkeiten einen ungeöffneten Brief von der Frau, die Sara nach wie vor für ihre persönliche Tragödie verantwortlich macht, mit sich herum trägt.


    Auch Sara wird aus ihren Gedanken heraus gerissen und zu einem neuen Notfall gerufen. Die Frau, die auf einem Parkplatz plötzlich ohnmächtig wurde, entpuppt sich als die mir schon aus der Atlanta Police Department Reihe bekannte Faith Mitchell. Gebracht wurde sie von keinem anderen, als ihrem Partner Agent Will Trent…


    Fesselnd, aber nicht perfekt


    Von Anfang an zog mich Karin Slaughter wieder mit ihrem flüssigen, bildhaften und leicht lesbaren Schreibstill in den Bann und spätestens mit dem ersten Auftauchen von Sara Linton, Will Trent und Faith Mitchell fühlte ich mich auch wieder zu Hause, bei guten alten Bekannten. Wobei ich gleich betonen muss, das Stück heile Welt, welches in den ersten 5 Teilen der Grant County Reihe ihre Familie war, gibt es für Sara so nicht mehr. Sie ist jetzt in die rauere Welt der Ermittler des Atlanta-Police-Departments eingezogen und bislang die einzige der aus Georgia bekannten Protagonisten, die wieder agiert.


    Doch das tut sie meiner Meinung nach, neben Faith und Will ziemlich gleichberechtigt und sogar mit Vitamin B. Denn wenn Amanda, die resolute Chefin von Faith und Will nicht ihren Segen gegeben hätte, könnte Sara im Prinzip auf und nieder springen. Faith hätte nie zugelassen, dass Sara sich in irgendeiner Art und Weise an der Ermittlung beteiligt. Will wäre anderer Meinung. Rein menschlich gesehen, haben mir in der Geschichte die Entwicklungen der Charaktere von Sara, Faith und Will – mit einigen Abstrichen, auf die ich später noch zu sprechen komme - wieder recht gut gefallen, sie wirken wie ein Stück raue Realität.


    Die der Handlung diesmal zugrunde liegenden Verbrechen an den Frauen, allesamt nur wenige Jahre jünger waren als ich, empfand ich als äußerst abscheulich. Allerdings muss ich sagen, dass mein Mitgefühl mit den Opfern abflachte, je mehr ich über ihren Charakter erfuhr. Als mir das bewusst wurde, erschrak ich und kam wegen meinen eigenen Gedankengängen schwer ins Grübeln. Wollte das die Autorin damit erreichen?


    Als Faith nach dem Ohnmachtsanfall ins Krankenhaus kam, wurde bei ihr, außer der Schwangerschaft auch noch schwerer Diabetes festgestellt. Den Aspekt an sich, empfand ich als eine interessante Entwicklung, der weitere Umgang mit dieser „Volkskrankheit“ wurde jedoch meiner Meinung nach nicht gerade realistisch dargestellt. Das bessert sich zwar zum Ende hin, führt aber in meiner Bewertung zu Abzug, da ich von der Autorin bessere Recherchen gewohnt bin.


    Auch das mittlerweile bekannte Handicap – die Legasthenie - von Will, hat mich diesmal ein wenig genervt. Das hängt einfach damit zusammen, dass es, neben der inzwischen von ihm geehelichten Angie, mittlerweile den wichtigsten Personen in seinem Umfeld – Chefin Amanda und Partnerin Faith, bekannt ist und er weder aus eigenem Antrieb etwas dagegen tut, noch von den beiden starken Frauen Druck bekommt. Irgendwie stagniert das und es wäre an der Zeit, dieses Problem einmal anzugehen, sonst wird es irgendwie unglaubwürdig.


    Was den Täter betrifft. Den hatte ich anfangs sogar schon mal auf dem Schirm, ließ mich dann aber doch ein bisschen an der Nase herum führen. Den Showdown empfand ich, nach einigen Längen zwischendurch, zwar als sehr aufregend, aber hier kamen mir ein paar Sachen zu konstruiert rüber, um wirklich glaubhaft zu wirken. Dann endet die Geschichte auch noch mit einem regelrechten Cliffhanger.


    Als Einstieg in die Bücher von Karin Slaughter halte ich „Tote Augen“ für nicht geeignet. Obwohl auch hier der eigentliche Fall abgeschlossen wird, empfehle ich vorher das Lesen der beiden anderen Reihen, jeweils in der richtigen Reihenfolge, da das Privatleben der Ermittler jedes Mal doch einiges an Gewicht mit einbringt und sonst viel zu viel vorweg genommen wird. Außerdem glaube ich, dass man dann – trotz diverser Kurzerklärungen zu den bereits bekannten Protagonisten – etliche Reaktionen nicht richtig deuten kann. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass jemand der die Atlanta Police Department Reihe nicht kennt, z. B. den Kurzauftritt von Angie in „Tote Augen“ komplett missversteht.


    Resümee


    Alles in Allem empfand ich das Buch trotzdem als spannende Lektüre und persönlich auch besser als die ersten 5 Teile der Grant County Reihe. Obwohl ich diese ebenfalls gern gelesen habe, war mir dort neben den krassen Fällen, immer noch viel zu viel heile Welt. Mit dieser hatte Slaughter aber bereits in „Zerstört“, „Verstummt“ und „Entsetzen“ gebrochen. Im Vergleich zu diesen Werken, schwächelt „Tote Augen“ dann doch. So halte ich das Buch zwar durchaus für lesenswert und freue mich auch jetzt schon auf die Fortsetzung, kann aber insgesamt gerade mal nur 3 Bewertungssterne geben.


    In Originalsprache sind die Fortsetzungen mit „Broken“ (2010) und „Fallen“ (2011) übrigens bereits erschienen, so dass ich im nächsten Jahr mit der deutschen Übersetzung von „Broken“ rechne.

  • Habe an diesem langen Wochenende "Tote Augen" (fast) in einem Rutsch durchgelesen und hier mein Ergebnis:


    für mich ein typisches Karin Slaughter - Buch, sehr schnell und flüssig zu lesen mit interessanten Details und Wendungen.
    Genau wie antjemue schon festgestellt hat, bekommt man beim Lesen das Gefühl die Personen aus den anderen Reihen schon zu kennen und fühlt sich dazugehörend. Ich mag es, mit den handelnden Protagonisten ein wenig mitzufühlen - das macht für mich auch den Reiz einer Buchreihe aus.


    Die Handlung selbst ist durchaus nachvollziehbar, wenn ich auch finde das manches etwas überkonstruiert ist, aber schließlich ist es ein Roman.
    Gestört hat mich auch (@ antjemue) die Behinderung von Will, ich glaube nicht, dass er "im richtigen Leben" in diesem Job überleben könnte.


    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne, da ich es nicht aus der Hand legen wollte :wink:

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau


  • Gestört hat mich auch (@ antjemue) die Behinderung von Will, ich glaube nicht, dass er "im richtigen Leben" in diesem Job überleben könnte.



    Wills "Behinderung" ist eines der Dinge, die ihn so sympathisch für mich machen und wer die vorherigen Bücher der Will-Trent - Reihe gelesen hat und auch schon Broken und Fallen kennt, würde mir wohl zustimmen, dass Will ganz gute Tricks für das Überleben in seinem Job gefunden hat. ;)
    Wenn ihr mich fragt, ist heutzutage sowieso alles möglich. :P

    So many things become beautiful when you really look.


    Lauren Oliver

  • Wills "Behinderung" ist eines der Dinge, die ihn so sympathisch für mich machen und wer die vorherigen Bücher der Will-Trent - Reihe gelesen hat und auch schon Broken und Fallen kennt, würde mir wohl zustimmen, dass Will ganz gute Tricks für das Überleben in seinem Job gefunden hat. ;)
    Wenn ihr mich fragt, ist heutzutage sowieso alles möglich. :P

    Hallo,


    ich habe ja auch nicht geschrieben, dass mir Will unsympatisch ist :) , ganz im Gegenteil - ich finde ihn durchaus als einen sympatischen "Lebenskünstler", allerdings stelle ich doch sehr in Frage ob man außerhalb eines Romans mit dieser Lese- und Schreibschwäche im gehobenen Polizeidienst arbeiten könnte. Tricks hin und her, Hilfen von Kollegen und so weiter, aber: In Zeiten immer präsenter werdender PC-Arbeit, Fallanalysen und "Schreibarbeiten allgemein", glaube ich nicht daran.

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Hallo,


    ich habe ja auch nicht geschrieben, dass mir Will unsympatisch ist :) , ganz im Gegenteil - ich finde ihn durchaus als einen sympatischen "Lebenskünstler", allerdings stelle ich doch sehr in Frage ob man außerhalb eines Romans mit dieser Lese- und Schreibschwäche im gehobenen Polizeidienst arbeiten könnte. Tricks hin und her, Hilfen von Kollegen und so weiter, aber: In Zeiten immer präsenter werdender PC-Arbeit, Fallanalysen und "Schreibarbeiten allgemein", glaube ich nicht daran.



    Das wollte ich dir auch wirklich nicht unterstellen. ;)
    Hmm.. :-k Man sollte mal ein Experiment starten und es ausprobieren. :D

    So many things become beautiful when you really look.


    Lauren Oliver

  • @ Gabi 5 und -the-black-one:
    In "Verstummt" und "Entsetzen" hat mich die Legasthenie von Will und sein Umgang damit ebenfalls fasziniert. Zu diesem Zeitpunkt hat er diese Behinderung aber auch geschickt vor aller Welt verborgen. Bereits in Entsetzen haben aber sowohl Faith, als auch Amanda davon Wind bekommen. In "Tote Augen" hatte ich daher das Gefühl, dass dies, wenn die Sprache darauf kam, stagniert. Und das nervte mich ein bisschen. Die Vorstellung, dass er trotz dieser Behinderung den Job bekommen hat, ist für mich weniger abwegig. Immerhin ist er sehr intelligent und hat ja viele Möglichkeiten gefunden, das zu überspielen - passiert in der Realität ebenfalls. Mir ist Will äußerst sympathisch und ich weiß, dass es in der Realität Möglichkeiten gibt, Abhilfe zu schaffen. Aber weder Will geht das Problem selbst an, noch drängen die beiden taffen Frauen darauf (was realistischer wäre).

  • Vielen Dank für die Rezi. Da ich bisher alle Roman von Karin Slaughter gelesen habe, bin ich auf diesen schon sehr gespannt und werde ihn auf meinen SUB ganz oben hinlegen.

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • ...
    Mir ist Will äußerst sympathisch und ich weiß, dass es in der Realität Möglichkeiten gibt, Abhilfe zu schaffen. Aber weder Will geht das Problem selbst an, noch drängen die beiden taffen Frauen darauf (was realistischer wäre).



    Die gibt es bestimmt durchaus. Aber ich glaube, dass Will einfach viel zu unsicher ist und sich selbst einfach für nicht fähig hält, das Problem auch nur ansatzweise lösen zu können. Und Amanda hat - meiner Ansicht nach - ja eine Menge "Spaß" daran, ihn ständig zu demütigen und da trifft sich seine Schwäche ja ganz gut ..
    Faith ... nunja, vielleicht will sie Will einfach nicht zu nahe treten ... Sie vermeiden es ja weitgehend über persönliche Dinge zu sprechen und ich glaube auch nicht, dass Will sich helfen lassen würde.


    Ich könnte an dieser Stelle auch noch etwas anfügen, allerdings möchte ich euch nichts vorwegnehmen. ;) Das Thema ist in "Tote Augen" aber noch nicht durch und es kommt vor allem im nächsten Teil ein interessanter Aspekt in dieser Hinsicht ans Licht. Also seid gespannt. ;D

    So many things become beautiful when you really look.


    Lauren Oliver

  • Ich habe bisher alle Bücher von Karin Slaughter verschlungen und geliebt, soviel vielleicht mal vorweg. Ihre letzten beiden Bücher haben mich aber zunehmend enttäuscht, aber es ist einfach nicht möglich mit jedem Buch einen Volltreffer zu erlangen- ABER da es jetzt aber um "Tote Augen" geht, vielleicht erstmal zu diesem Buch:
    Wo ist der "Thrill" geblieben den ich aus den Slaughter-Büchern kenne? ?( Sicherlich ist ihre Art zu schreiben immernoch gut, aber von der Spannung her auf keinen Fall vergleichbar mit der Grant County Reihe.
    Die Idee, dass die von uns allen gemochte Sara Linton auf Will Trend trifft finde ich immernoch super. Mir ist auch klar, dass viele Details aus dem Leben der Charaktere nochmal aufgegriffen werden müssen, um jedem Leser einen Einblick verschaffen zu können. Trotzdem ist vieles unnötig in die Länge gezogen und wirklich nicht ein Meisterwerk ihrer Kreativität.
    Ohne Inhalt vorweg zu nehmen, ist der Verlauf des Buches nicht wirklich eine Überraschung. Ich musste mich wirklich zwingen dieses Buch bis zum Ende zu lesen- das ich sowas je über meine Lieblingsautorin schreibe hätte ich nicht gedacht, aber ich bin wirklich enttäuscht.


    Alles in allem, gebe für die Idee der Charakterzusammenführung und Schreibweise :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Nachdem ich den letzten Band der Grant County Reihe “Zerstört” langweilig fand und das Ende mir gar nicht gefiel geht es nun weiter mit Sara Linton. In diesem Buch knüpft Karin Slaughter nahtlos an ihre alten Erfolge an. “Tote Augen” ist ein spannender Thriller, der mich zwei Tage lang fesselte bis ich die über 500 Seiten verschlungen hatte.


    Sara zieht nach Atlanta und trifft dort auf Agent Will Trent. Damit treffen sich hier die Grant County Reihe und die Atlanta Romane. Zuerst war ich skeptisch, aber das Buch hat mich völlig überzeugt. Ich mag Sara und wollte gerne mehr von ihr lesen und Karin Slaughter hat es wunderbar geschafft sie in die Geschichte um Will Trent zu integrieren.


    Neben dem zu lösenden Fall geht dieses Buch sehr viel auf die Gefühlswelten von Sara, Will und Faith ein. Gestört hat mich das aber nicht, da ich denke, dass auf diese Weise die Figuren gut zueinander gefunden habe. Auch wer noch nicht Fan einer der beiden Reihen war kann an dieser Stelle gut einsteigen. Ich würde aber trotzdem empfehlen sich die Grand County Reihe zu besorgen, da die Bücher einfach nur genial sind.


    Für den weiteren Verlauf der Reihe erhoffe ich mir dass Karin Slaughter an ihre alten Bücher anknüpfen kann, so dass auch die nächste Thriller wieder so spannend werden, dass sich einem die Fußnägel hochrollen. Bei “Belladonna” ging es mir definitiv so.


    Will ging mir manchmal etwas auf die Nerven mit seinem Selbstmitleid. Aber alles in allem ist er ein Charakter, der sehr farbig gestaltet ist, so dass man ihn sich gut vorstellen kann. Will hat definitiv Potential und ich freue mich darauf mehr über ihn zu lesen.


    Faith mochte ich in diesem Band gar nicht. Sie war einfach nur zickig, vor allem gegenüber Sara. Damit kam ich irgendwie gar nicht klar, da Sara eine meiner Lieblingsfiguren aus der Grand County Reihe ist. Ich hoffe sehr, dass sich dieses Verhältnis bessert.


    Sara gefiel mir so gut wie eh und je. Sie braucht über die Hälfte des Buches um einigermaßen über den Tod ihres Ehemannes Jeffrey wegzukommen, obwohl dieser bereits mehr als 3 Jahre her ist. Das war zeitweilig etwas anstrengend, passte aber gut zu den vorhergehenden Bänden der Grand County Reihe, da man aus diesen weiß, wie sehr Sara an Jeffrey gehangen hat.


    Alles in allem ein Thriller, den ich wirklich empfehlen kann. Er wurde an keiner Stelle langweilig, sondern ergriff mich und riss mich mit sich vorwärts.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Nach dem Tod von ihrem Partner Jeffrey will Sara Linton ein neues Leben in Atlanta beginnen und bekommt einen Fall mit. Sie kann sich nicht abgrenzen und mischt mit. Dabei wird das Ermittlerduo Will Trent und Faith Mitchell eingeführt.(Zumindest dachte ich das, bis ich hier die ganzen Beiträge gelesen habe und muss mich wohl korrigieren, es gibt schon Bücher mit WillTrent als Ermittler)
    Beide Charaktere spannend. Sie chaotisch, aufbrausend, selbstbewußt, er Analphabet, der mit viel Geschick, dieses zu verbergen weiß. er wird gedeckt von seiner Kollegin und seiner Chefin Amanda. Er war ein Waisenkind. Beide sind sympathisch. Dann gibt es da eine gewisse Spannung zwischen Will und Sara, die versucht mit ihrer Vergangenheit abzuschließen. Ich weiß nicht wieso es war wie immer spannend geschrieben, trotzdem war ich nicht im Lesefluss. Spannender als der Fall waren die neuen Charaktere und man hat gemerkt, die Autorin schien darauf ihr Augenmerk zu legen. Die Story war nicht ausgereift.

    gut zu lesen, aber die Story hat mich nicht überzeugt.


    :flower: "Wenn Du einen Umweg gehst, findet Dein Leben trotzdem statt. Keine Zeit ist verloren!" Frank Schätzing `Der Schwarm´

  • Klappentext
    Als Krankenhausärztin in Atlanta,
    Georgia, versucht Dr. Sara Linton, ihr Leben neu zu ordnen. Doch als es
    zu einer Reihe grausamer Folterungen und Morde kommt, kann die ehemalige
    Rechtsmedizinerin aus dem Grant County nicht länger tatenlos zusehen.
    Sie schaltet sich in die Ermittlungen von Will Trent und Faith Mitchell
    vom Georgia Bureau of Investigation ein, auch wenn die Ereignisse
    schmerzhafte Erinnerungen in ihr wecken, die sie eigentlich hinter sich
    lassen wollte …
    Sara Linton meets Will Trent!


    Meine Meinung
    So, nachdem ich das Buch nun zu Ende habe muss ich sagen, es bei
    weitem nicht das beste Buch was Slaughter bisher geschrieben hat.
    Auf dem Cover wird geschrieben: Sara Linton ist zurück.
    Meiner Meinung nach kam sie in dem Buch aber viel zu kurz, Will Trent stand mehr im Vordergrund des Buches.
    Es ist kein schlechtes Buch, aber definitiv keins der besten die sie geschrieben hat!
    Sara Linton kehrt nach dem Tod ihres Mannes Tolliver nach Atlanta
    zurück. Sie arbeitet dort in einem städtischen Krankenhaus, wo die
    meisten, da dort alle möglichen Fälle eingeliefert werden, nicht
    beschäftigt sein mögen.


    Eine junge Frau wird eingeliefert, massive Verletzungen sind an ihr zu
    sehen und sie kämpft um ihr Leben. Es stellt sich heraus, dass sie
    gefangen, gefoltert und schwer misshandelt wurde. Mit Mühe konnte sie
    sich von ihrem Peiniger befreien und wurde auf der Flucht von einem Auto
    angefahren.
    Sie ist das opfer eines Serienkillers, der immer zwei Frauen gleichzeitig entführt, gefangen hält und foltert.
    Die Opfer sehen sich alle recht ähnlich, nun versuchen Will und Faith
    herauszufinden, wie die jungen Frauen in ein Muster passen.


    Das Ende ist recht unerwartet und baut nochmal eine Spannung auf, die in dem Buch ansonsten leider ein bisschen zu kurz kam.
    Seitenweise mag man es kaum aus der Hand legen, dann gibt es wiederum
    Kapitel, die sich so ziehen das man überlegt, das Buch beiseite zu
    legen.


    Die medizinischen Hintergünde sind gut recherchiert, sie stimmen, was nicht in jedem Buch der Fall ist.

  • "Tote Augen" ist mein erstes Buch von Karin Slaughter. Ich habe es vor kurzem beendet und bin ein wenig enttäuscht. :(


    Ich fand nur die ersten hundert Seiten und vielleicht die letzten fünfzig spannend. Die 400 Seiten dazwischen waren eher fad. Wenig Spannung, zwischenmenschliche und persönliche Probleme der (unsympathischen) Protagonisten, hier und da ein paar Hinweise welchen nachgegangen wird und alles irgendwie 0815 Krimikost. Unter einem Thriller verstehe ich etwas anderes.


    War vorerst mein letztes Buch von ihr.


    Gruß
    Stephan

    Sub: 279


    gelesen:

    2023: 154 Bücher / 35 Perry Rhodan Heftromane

    2024: 2 Bücher / Perry Rhodan Heftromane


    "Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht." - Abraham Lincoln -

  • oben steht, dass es teil 3 der Linton-Reihe ist. Wäre jemand so gütig, mit die Reihenfolge aufzulisten?

    "Aber sie hatten einander damals völlig natürlich verstanden und angenommen. So vollständig, dass es beinahe ein Wunder war"


  • oben steht, dass es teil 3 der Linton-Reihe ist. Wäre jemand so gütig, mit die Reihenfolge aufzulisten?

    Warum klickst du nicht einfach darauf wo steht das es der dritte Teil ist? Dann kommst du zur ganzen Reihe. Oder hab ich doch deine Frage falsch verstanden? ?(

    Gelesene Bücher 2015: 73 :mrgreen:
    Gelesene Bücher 2016: / Kann mich nicht erinnern O:-)
    Gelesene Bücher 2017: 121 :wink:
    Gelesene Bücher 2018: 78 :(

    Gelesene Bücher 2019: 119 :wink:

    Gelesene Bücher 2020: 121 :wink:

    Gelesene Bücher 2021: 63 :wink:

    Gelesene Bücher 2022: 6 ~ :study: