Vorgestern bin ich zum ersten Mal hier im Forum gelandet und hab mich sehr gfreut als ich hier auch einen Bereich über Gedichte, im speziellen selbst geschriebene Gedichte, gefunden habe.
Ich habe selbst schon sehr viele Gedichte geschrieben und deshalb eure mit viel Aufmerksamkeit gelesen.
Es ist immer wieder interessant, das unglaublich viele Gedichte aus einer tiefen Traurigkeit, aus einem tiefen Schmerz oder einfach durch ein melancholisches Begreifen einer Gefühlsregung entstehen. Ich frage mich manchmal wieviel Prozent der geschriebenen Gedichte diese Melancholie oder diesen Schmerz in oder zwischen den Zeilen mitschwingen lassen. Der Prozentsatz ist sicher ziemlich hoch!
Ich habe das am eigenen Leibe erfahren. Mit 17, also vor neun Jahren, habe ich begonnen Gedichte zu schreiben und insbesondere in den Jahren in denen mir das Herz am schwersten war, habe ich unglaublich viel geschrieben. Geht es mir gut, so wie jetzt, schreibe ich kaum oder gar nicht. Diese offenbare Zufriedenheit bring oft auch eine Zerstreung und Routine mit sich. Wenn ich darüber nachdenke finde ich es fast ein wenig schade.
Ich möchte hier auf ein Buch verweisen:
Melancholie - Die traurige Leichtigkeit des Seins
von Josef Zehentbauer
Das Buch hat mich unheimlich berührt als ich es gelesen habe. Ich weiß gar nicht in welche Sparte dieses Buch gehört, vielleicht in den Bereich Sachbücher, weil es von der Melancholie handelt und ja keine konkrete Geschichte oder aber je nach Empfindung viele Geschichten birgt, so aber auch Gedichte.
Im Einband steht ein Wort von Aristoteles:
"Warum erweisen sich alle außergewöhnlichen Menschen in Philosophie oder Politik, in Dichtung oder in den Künsten als Melancholiker?"
Wei diese Menschen Melancholie nicht als Krankheit verstehen, sondern weil Melancholie als unerschöpflichen Fundus für menschliche Kreativität entdecken und nutzen.
Das Buch steht für ein Plädoyer für die Melancholie als positive Kraft.
Wer kennt von euch dieses Buch, findet ihr dieses Thema interessant und könnt ihr selbst der Melancholie diese positive Kraft abgewinnen?
Ich finde dieses Buch herausragend, denn es spiegelt viele vertraute Empfindungen wieder!!!
Liebe Grüße
Meggie.sue
P.S.:
Hier mein erstes Gedicht (nun ja es war eben das Erste):
Gefangen im Labyrinth der Einsamkeit
Eine weiße kalte Wand
völlig leer
immer wieder dagegen gerannt.
Zu viel geträumt
in der Weite gesucht
die Wahrheit versäumt.
Und es tut weh, immernoch,
noch nicht vorbei,
noch nicht beruhigt.
Sturm im Wasserglas,
Schneesturm im Herzen.
Stiche wie von Feuer
brennen ungeheuer
und das Hoffnungslicht der Kerzen
verlicht im Sturm der Schmerzen.
Die Dunkelheit dringt ein,
bin allein,
will bei dir sein.
Stumme Schreie in der Nacht,
nicht gehört,
zu laut gelacht.