Teil 3: Kapitel 25 bis Epilog (Seiten 293-439)

  • Ja den Dank an die Autorin möchte ich auch noch einmal bekräftigen. Ich fand es sehr schön, dass jede noch so kleine Frage "aufgeklärt" wurde und bedanke mich dafür auch recht herzlich!


    Dem schließe ich mich gerne an. Ich habe die Erläuterungen sehr gerne gelesen und bin sehr froh, auf diese Weise etwas von der Geschichte der Konfektionsmode und der Textikindustie erfahren zu haben. Ich habe im Sommer Stefanie Zweigs Roman "Die Kinder der Rothschildallee" gelesen und habe mich bei diesem Roman oft daran erinnert.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Die Szenen von Anna in der Charité fand ich sehr eindrucksvoll geschrieben. Ich mag es nicht, wenn Dinge zu dramatisch klingen. Außerdem kommt das Bild von Alexander hier sehr deutlich heraus. Alles was sich vorher andeutete (sein Egoismus, die Betrachtung Annas als Ware statt als Mensch, seine Grausamkeit) wird hier deutlich. Es ist jedoch nicht so, dass Alexander einfach der Böse ist, sein Verhalten erklärt sich aus seinen Handlungen, die - aus seiner Sicht - durchaus nachvollziehbar sind. Also was ich sagen will: Die Figur ist vielschichtig und damit ein spannender, wenn auch nicht sympathischer Charakter.


    Genau das habe ich auch so empfunden. Er kämpft was auf der einen Seite sympathisch ist und will sich mit der Diagnose nicht abfinden, auf der anderen Seite ist er jedoch weniger auf Annas sondern auf seinen eigenen Vorteil bedacht was ihn wieder einmal unsympathisch macht.


    Ich fand die Szenen sehr gut dargetsllt und es lief wieder einmal ein besonders intensiver FIlm im Kopf ab als Anna selbst herausfindet dass sie nichtmehr laufen kann und wie ihr Umfeld darauf reagiert.



    Obwohl ich in der letzten Zeit wenig Zeit zum lesen hatte, habe ich dann das Buch recht schnell ( für mich Persönlich recht schnell) ausgelesen, weil es durchgehend spannend blieb auch oder erst recht auf den letzten Seiten, als sozusagen der Große Showdown kam und Stephan sich Alexander und Anthonis und damit ja auch seinen Ängsten vor einer Konfrontation mit dem Ex-Verlobten der Schwester gestellt hat.
    ICh hatte regelrecht Angst Anthonis könnte noch etwas passiert sein, als er so plötzlich verschwunden war nach dieser Zeitungsnachricht. (was für ein fieser Schachzug von Alexander)


    Als Fazit möchte ich nochmals betonen, dass das Buch mir sehr gefallen hat: Die Charaktere waren Sympathisch nie zu flach und eindimensional dargestellt sondern hatten alle samt menschlcihe Züge udn (Hinter)gedacnken die jeder auf irgendeine weise nachvollziehen kann. Was mirunter anderem besonders gefallen hat ist, dass nicht aalle Probleme gelöst wurden und es ein kitschiges Friede-Freude-Eierkuchen-Ende gab, sondern dass Anna z.B. weiterhin mit ihrem Schicksal kämpft und dass offen bleibt was in zukunft aus ihr wird. Sie hat sich zwar mit vielem Abgefunden und ist damit auch ein ganzes stück erwachsen geworden, denn solch eine Entscheidung zu treffen ist sicherlich nicht einfach, aber sie kann eben (noch?) nicht zurück in ihr früheres Leben und hat den Kontakt zu dem armen Herrn Löwenstein ( der mir auch furchtbar Leid getan hat mit seinem Liebeskummer) abgebrochen. Dadurch bleibt das Buch lebensnah und realistisch. Dass Anthonis sein Schicksal dagegen nach so vielen Jahren endlich akzepieren kann ist erfreulich und dass er auch wieder malen will umsomehr. Schön fand ich auch die Versöhnung mit Stephan. Dass war für beide ein sehr wichtiger schritt mit der Vergangenheit abzuschließen.
    ICh kann abschließend nur sagen dass ich das Buch schon sehr vielen leuten in meinem Freundes- Und Bekanntenkreis empfohlen habe und dass einige es noch als Weihnachtsgeschenk erhalten.



    ZUr Leserunde: Es hat spaß gemacht hier teilzunehmen und auch weitere Meinungen zu dem Buch zu hören, wenngleich wir ja erstaunlich wenig meinungsunterschiede hatten sondern allen das Buch gefallen hat, soweit ich das lesen konnte. Auch ich möchte nochmals Frau Goga für die Hintergrundinformationen danken. ( ich hatte oft die gleichen Fragen wie Copperfield )
    LEider habe ich lange nichtmehr an der Leserunde Teilgenommen, da ich, wie oben beschrieben, an manchen tagen nur wenig Lesezeit hatte und mir damit alle vorraus waren. ICh habe einige Sachen so schon erfahren obwohl ich diese Kapitel noch nicht erreicht hatte. (hat man euch schonmal bei einem Film das ende verraten... ich hoffe ihr habt verständnis) Daher wollte ich erst weider teilnehmen wenn ich die anderen eingeholt hätte was dann schneller ging als gedacht, denn die letzten hundert seiten habe ich an einem Abend und einm Morgen nur so verschlungen.


    ICh bin mit dem Lesen fertig und war fast ein bisschen traurig als es zuende war, da ich so in diese Welt eintauchen konnte und gebe dem BUch natürlich auch volle :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: fünf sterne.


    Wünsch euch allen ein schönes weihnachtsfest :santa: und einen guten rutsch ins neue JAhr! :anstossen:

  • Uff,
    auch ich habe es gerade beendet und muss sagen es war anders als erwartet:

    Zitat

    "Die Sprache der Schatten" habe ich schon Anfang Dezember mit der Annahme begonnen, dieses Buch würde ein Selbstläufer. Tatsächlich war es allerdings so, dass ich bei diesem Buch von Beginn Probleme hatte. Der Zugang zur Geschichte blieb mir lange verborgen, obwohl ich die Geschichte thematisch interessant fand.
    In "Die Sprache der Schatten" erzählt Susanne Goga, die ich als Autorin eigentlich sehr schätze, die Geschichte einer Berliner Familie zur Zeit des deutschen Kaiserreichts. Zur Rückkehr aus ihrer Witwenzeit in die Gesellschaft schenkt Alexander seiner Stiefmutter Rika das Bild eines unbekannten Malers und ahnt nicht welchen Ball er damit ins Rollen bringt, denn Rika ist von dem Bild fasziniert und beschließt, den Spuren des Bildes zu folgen: "Schwarze Schatten, schemenhafte Züge, abgewandte Gestalten. Eine eindringliche Szenerie und kein einziges Gesicht" Rika ahnt das dieses Bild sie erst wieder loslässt, wenn sie sein Geheimnis enthüllt. Währenddessen verfolgt Alexander ganz eigene Pläne, die die Familie ins Unglück stürzen.
    Eine Geschichte, die auf den ersten Blick vielleicht spannend kling, wurde für mich zur emotionalen Gratwanderung, da ich mich zwar einerseits für die Geschichte interessierte, sie mich aber gleichzeitig irgendwie nicht emotional erreichen konnte. Das änderte sich erst als ich etwa die Hälfte des Buches gelesen hatte. Plötzlich erreichte mich die Eindringlichkeit mit der diese Geschichte erzählt wurde. Den Detailreichtum, den ich normalerweise sehr schätzte, vermisste ich auf den ersten 200 Seiten doch sehr. Erst als sich langsam der Schleier lüftete, der Anthonis' Geheimnis sicher verbarg, verstand ich das die fehlenden Details und die fehlende Empathie, den Leser in eine ähnliche Situation bringen sollte, wie jene, in der Anthonis lebt.
    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Distanziertheit von Susanne Goga beabsichtigt war. In diesem Fall müsste ich sagen, sie hat ihr Ziel erreicht. Andernfalls müsste ich sagen, mich hat das Buch erreicht ohne mich zu erreichen.


    Zur Erklärung: Meine Rezension habe ich auch in meinen Blog geschrieben.

    Viele Grüße,


    GJay89


    P.S.: Vielleicht möchte der eine oder andere mich mal auf meinem Blog besuchen. Da gibt's fast täglich neues aus meiner (Bücher-)Welt!