Wolfgang Herles - Die Dirigentin

  • Kappentext:


    Staatsminister Jakob Stein ist von seiner Parteichefin, der Bundeskanzlerin Christina Böckler, abserviert worden. Nun lebt er seine Leidenschaft für klassische Musik und die Oper aus. Als er in Salzburg die Dirigentin Maria Bensson kennenlernt, beginnt er ihr durch ganz Europa nachzureisen. Ist ihre Macht über die Musik das schöne Gegenbild zur kalten Macht der Kanzlerin ? In Berlin erlebt Stein aus nächster Nähe die Produktion von Wagners "Rheingold", einer Oper über Liebe und Macht, über den Missbrauch von Macht. Als sich eine Intrige entspinnt, deren Opfer Maria zu werden droht, verschafft er ihr die Bekanntschaft der Kanzlerin. Aber statt ihm dankbar zu sein, verbündet sich die Dirigentin mit der Politikerin. Steins Schicksal ist besiegelt.


    Autor:


    Wolfgang Herles, geboren 1950, war über zehn Jahre Redaktionsleiter und Moderator des ZDF-Kulturmagazins "aspekte". Bis 1991 war er Leiter des ZDF-Studios in Bonn, das er wegen seiner Kritik an Helmut Kohl verlassen musste. Herles drehte zahlreiche große Porträtfilme, entwickelte die Sendung "Bonn direkt" (jetzt "Berlin direkt") und moderierte verschiedene Talkshows; darüber hinaus ist er Autor zahlreicher politischer Sachbücher.


    Meine Meinung:


    Dieser Roman ist eine herrliche Satire auf den deutschen Politik- und Opernbereich. Die Handlung gliedert sich in vier Teile, die jeweils vier Szenen von Wagners "Rheingold" zugeordnet werden. Der Schreibstil hat mich manches Mal an Marin Walser denken lassen. Bezeichnend für den politischen Bezug ist der Hinweis des Autors:"Die Personen dieser Geschichte sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit wahren Personen und Begebenheiten sind unvermeindlich".


    Zum Inhalt:


    Der Exminister Jakob Stein hat einen Hass auf die Bundeskanzlerin, die ihn aus dem Amt gedrängt hat. Er lernt die Stardirigentin Maria Bensson kennen. Dass sie bisexuell ist, hindert ihn nicht daran, für diese Frau eine wahre Obzession zu entwickeln. Er verfolgt sie und wird zum Stalker. In den Briefen an ihre Geliebte, macht Maria sich über ihn lustig. Sie will ihn benutzen, um eine Verbindung zur Kanzlerin zu bekommen und an den Posten des Chefintendanten der Berliner Staatsoper zu gelangen.


    Dieser Roman ist gespickt mit etlichen satirischen Seitenhieben auf das politische Machtverhalten hinter den Kulissen. Er enthält zahlreiche Bonmots, die wirklich herrlich zutreffen sind. :totlach: Obwohl ich mich am Anfang schwer getan habe, in den Roman hineinzufinden, hat es sich für mich gelohnt und ich habe mich wirklich amüsiert.


    Meine Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Jeder Tag, an dem ich nicht lesen kann, ist für mich ein verlorener Tag!

    Einmal editiert, zuletzt von birgitk ()