Jonas Jonasson - Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand / Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann

  • „Es ist wie es ist, und es kommt wie es kommt“ – dieser Leitspruch begleitet den mittlerweile 100-jährige Allan Emanuel Karlsson sein Leben lang, ein Leben das turbulenter nicht sein kann.
    Trotz seines fortgeschrittenen Alters ist Allan körperlich und geistig überaus agil, und um den angekündigten Feierlichkeiten zu seinem 100. Geburtstag, zu denen sich sogar der Bürgermeister angekündigt hatte, zu entkommen, springt er kurzerhand aus dem Fenster des Seniorenheimes und verschwindet Richtung Bahnhof. Dort wird ihm von einem etwas zwielichtigen Kerl dessen Koffer zum Aufpassen während des WC-Besuches überlassen, da aber Allans Bus ging und er denn Koffer nicht unbeaufsichtigt lassen konnte und auch ein bisschen deshalb, weil er sich im Koffer nützliche Utensilien wie Kleidung oder Schuhe erhoffte, nimmt er den Koffer mit, ohne zu ahnen, dass sich darin jede Menge Geld aus einem illegalen Drogendeal befindet. Sein Reiseziel wählte er willkürlich, dort trifft er zufällig auf Julius, einen liebenswerten Kleinkriminellen, der sich mit Gaunereien, Diebstählen und Betrügereien aller Art über Wasser hält. Für beide beginnt eine turbulente Flucht, die seinesgleichen sucht, einerseits vor der Drogendealer-Bande, die den Koffer zurückhaben will, andererseits vor der örtlichen Polizei und den Medien, da das Verschwinden des Hundertjährigen natürlich nicht unentdeckt blieb und großes Echo auslöste. Abwechselnd mit der Schilderung dieses urkomischen Roadtrips, der von neuen Freunden bereichert, von zwei Leichen gepflastert und jeder Menge Alkohol gezeichnet ist, wird aus dem nicht weniger turbulenten Leben des Allan Karlsson erzählt, den so schnell nichts mehr überraschen kann. Ohne selber allzuviel beizutragen, hatte er bei unzähligen historischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts seine Finger im Spiel. Schicksal, Zufall und meist eine Verkettung von mehr oder weniger glücklichen Umständen lassen ihn auf den historischen Schauplätzen des 20. Jahrhunderts agieren. Selber zutiefst unpolitisch, war er auf Du und Du mit den Großen der Weltpolitik. Er rettete z.B. Franco das Leben, trank mit Truman und Stalin um die Wette, hatte bei der Erfindung der Atombombe die zündende Idee, spielte im Kalten Krieg eine entscheidende Rolle und mischte die Politik in Asien ordentlich auf.

    Wenn auch die Idee nicht neu ist – wurde sie doch durch die Figur des Forrest Gump m.E. unübertrefflich abgehandelt – so bescherte mir Jonas Jonasson einen Lesegenuss der besonderen Art. Mit ungeheurer Phantasie und Kreativität, Situationskomik und Wortwitz wird hier eine absurde Lügengeschichte dermaßen ernsthaft und selbstverständlich erzählt, wie ich es bisher nur bei John Irving gelesen habe. Ohne Rücksicht auf historische Tatsachen und oft fast schon an der Grenze zur Geschmacklosigkeit werden Realität und Fiktion vermischt, werden historischen Personen besondere Eigenschaften und/oder Familienmitglieder angedichtet, werden Staaten verunglimpft und politische Systeme irrwitzig dokumentiert.


    Stilistisch ist das Buch einfach gehalten, stellt keine allzu hohen Ansprüche und liest sich dementsprechend enorm flott. Wer unter diesen Voraussetzungen sich ein paar Stunden gut unterhalten lassen will, zudem vielleicht sogar Fan von John Irving und/oder Arto Paasilinna ist, dem sei dieses Buch sehr ans Herz gelegt!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Vielen Dank für deine schöne Rezension, Rosalita.
    Auf meiner WL kann das Buch nicht mehr landen, da es schon im Bücherregal steht - aber ich werde es bald lesen und freue mich nun dank deiner Rezension noch mehr darauf.


    Liebe Grüße

  • Auf Grund dieser Rezension musste ich mir dieses Buch unbedingt zulegen und bin absolut nicht enttäuscht wurden . Ein Buch das auf eine wundersame :wink: verrückte Weise sich mit den Jahren 1905 - 2005 auseinander setzt . Wenn man sich dieser Jahre mal nicht streng nach "Vorschrift " , sondern auf humorvoller Weise nähern möchte , ist dies wirklich ein sehr gutes Buch . Was mich an mancher Stelle echt zum schmunzeln brachte . Als ich dieses Buch erst einmal angefangen hatte zu lesen , wollte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Ich verteile :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Vielen Dank für die Rezi. Habe das Buch vor zwei Tagen geschenkt bekommen und werde es über Weihnachten lesen. Freue mich schon sehr darauf!!!

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Als großer John-Irving-Fan und begeistert von deiner Rezension, Rosalita, muss ich dieses Buch unbedingt haben. Genau das, was ich suche! Vielen Dank für den Hinweis!!!

    Da es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, ab heute glücklich zu sein (Voltaire)

  • Diese Buch lieferte mir höchstvergnügliche Stunden und einen recht eigensinnigen Einblick in die Politik und Geschichte vieler Länder ganz Allan spezial. :lol:
    Ja in dieser körperlichen Verfassung und der nötigen Portion Glück würde gerne mancher 100 Jahre alt werden. :lol:
    Den Autor muß man im Auge behalten. :thumleft:


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: David Belbin, Der Hochstapler

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Ein wundervolles Buch, das auf jeden Fall hält, was die vielen positiven Rezensionen versprechen. Es passiert so unglaublich viel, man lernt ganz viele Leute kennen (und einen Elefanten und einen Hund) und alle sind auf ihre Art liebenswert. Köstlich finde ich z. B., dass sich alle - die eigentlich Feinde sein müssten - ganz blendend verstehen.


    Es ist sehr gut und flüssig zu lesen und eventuelle Längen zwischendurch verzeiht man dem Autor gerne.


    Diese vielen unglaublichen Dinge, die Allan im Laufe seines Lebens passieren, erinnern irgendwie an Forrest Gump. Auf einen Vergleich mit John Irving wäre ich zwar nicht gekommen, aber so ganz ist die Ähnlichkeit nicht von der Hand zu weisen. Skurril genug ist die Geschichte allemal.

  • Das Buch liegt schon einige Monate auf meinem SuB, eine Empfehlung meiner ebenfalls lesebegeisterten Kollegin ... bin gerade über Deine schöne Rezie gestolpert, Rosalita und werde das Buch mal ganz nach vorn legen :thumleft:

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)

  • An seinem 100. Geburtstag hat Allan Karlsson die Nase voll von dem muffigen Altersheim, in dem er lebt, von der gestrengen Schwester Alice und vor allem von den vielen bescheuerten Vorschriften, die nur dazu angetan scheinen, den Bewohnern auch noch das letzte bisschen Spaß am Leben zu nehmen. Also haut er einfach ab, bevor die Feierlichkeiten zu seinem Ehrentag beginnen, klettert in seinen Pantoffeln aus dem Fenster und macht sich auf den Weg zum Busbahnhof.


    Dort kommt er auf unorthodoxem Wege in den Besitz eines verschlossenen Koffers, dessen Besitzer sich ihm auf die Fersen setzt. Und während Allan auf der Flucht vor diesem Typen und vor der Polizei ist, die sowohl ihn als auch den Kofferbesitzer sucht, findet er immer mehr Weggefährten, alle mehr oder weniger exzentrisch, die ihm auf der Reise quer durch Schweden zur Seite stehen.


    Doch die Verschwindenummer am 100. Geburtstag ist nicht das einzige Ungewöhnliche, das Allan in seinem Leben zugestoßen ist. In Rückblenden erfährt der erstaunte Leser, dass Allan Franco und Stalin, Mao und Truman und vielen anderen Berühmtheiten der Zeitgeschichte begegnet ist und bei einigen weitreichenden Entwicklungen des 20. Jahrhunderts mehr oder minder bewusst die Finger im Spiel hatte.


    Ein durchgeknalltes, skurriles, überdrehtes Märchen für Erwachsene, so lässt sich dieses Buch wohl am besten zusammenfassen. Dessen muss man sich bewusst sein, ansonsten wirken die Figuren gar zu überzeichnet und die Geschehnisse an den Haaren herbeigezogen. Wer akzeptiert, dass es sich hier nicht um eine realitätsnahe Geschichte handelt, kann sich aber auf einigen Spaß einstellen.


    Allan und seine Freunde kommen mir fast vor wie eine Bande von Outlaws, wie sie durch die Lande ziehen und von einer schrägen Situation in die andere stolpern und für Probleme ziemlich, äh, kreative Lösungen finden. Der Humor ist ganz schön schwarz, was mir ausnehmend gut gefallen hat.


    Die Szenen in der Vergangenheit fand ich allerdings nur teilweise gelungen, gerade die ersten zogen sich für meine Begriffe doch ein wenig zäh dahin und konnten mich nicht durchgängig fesseln. Dafür leider etwas Abzug bei einem ansonsten wirklich witzigen und originellen Roadmovie mit Opa.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Aus beruflichen Interesse hat mich der Titel sofort angesprochen und daher habe ich das Buch gekauft.
    Und ich wurde nicht enttäuscht, es geht mit wie Magdalena:

    Ein durchgeknalltes, skurriles, überdrehtes Märchen für Erwachsene, so lässt sich dieses Buch wohl am besten zusammenfassen. Dessen muss man sich bewusst sein, ansonsten wirken die Figuren gar zu überzeichnet und die Geschehnisse an den Haaren herbeigezogen. Wer akzeptiert, dass es sich hier nicht um eine realitätsnahe Geschichte handelt, kann sich aber auf einigen Spaß einstellen.

    Die einfache Sprache, humorvolle Beschreibung und nie wirklich bösen Absichten (trotz "passierten" Mord) lassen immer wieder schmunzeln und bereiteten mir ein großes Lesevergnügen.
    Allan beschreibt die politischen und geschichtlichen Vorgänge des 20. Jahrhunderts - an denen er, völlig unschuldig - immer irgendwie beteiligt war und gibt damit einen Einblick in diese Zeit. Natürlich ohne Anspruch an Richtigkeit.


    Bisher haben alle hier von der Phantasie des Autors gesprochen, ich denke aber auch, dass es Allan sein könnte, der die Dinge etwas "aus seiner Sicht" darstellt. Damit meine ich, wenn ich Biografien von alten Menschen erhebe ist es immer deren Wahrheit, ohne Anspruch an Wirklichkeit und Richtigheit. Es gibt da kein richtig oder falsch, es ist die Erinnerung an ein Leben, an eine Begebenheit aus der Sicht eines Menschen. Aus der Sicht eines Anderen könnte es anders ausschauen... Ich habe das Buch daher auch aus der Sicht des hundertjährigen gelesen, der sich an manche Dinge vielleicht nicht mehr ganz richtig erinnert, aber trotzdem seine Geschichte erzählen möchte.


    Trotzdem, oder gerade deswegen, ist es ein sehr gutes Buch, dass ich nur weiterempfehlen kann.

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Definitiv ist dieses Buch eines der komischsten, die ich in letzter Zeit in den Händen gehalten habe.
    Der Erzählstil ist kurzweilig und spätestens, wenn Alan mit seinen Pisspantoffeln im Beet des Altenheims steht, hat man den alten Kauz in sein Herz geschlossen.
    Dass Alan solch einen Einfluss auf die Weltpolitik nimmt, ohne sich selbst je politisch eine Meinung gebildet zu haben und vor allem, ohne dass ihm seine Bedeutung bewusst ist - ein Genuss!
    Ich habe mich kaputt gelacht. Vielen Dank für so ein spaßiges, kurzweiliges Buch.

    Sometimes life ist going to hit you in the head with a brick. Don't lose faith.


    Steve Jobs

  • Ein skandinavischer Zelig/Forrest Gump.


    Eigentlich ist das Buch eine kleine Frechheit, weil die Idee geklaut und die Protagonisten übelst lebensfern typischs skandinavisches (am ehesten noch Finnisch) Klischees sind. Quasi Woody Allens Zelig in Persona der klassischen Kaurismäki Helden.


    Doch in Zeiten, wo eh´ vieles ge-patchworked und gesampled (um nicht geklaut zu sagen) ist, geht es wohl vordergründig um den Unterhaltsungswert. Und der ist für eine nette, manchmal amüsante Zwischendurch-Lektüre recht hoch. Dafür ein Lob an den gewieften Autor.

    Es gibt keine grössere Einsamkeit als die des Samurai. Es sei denn die des Tigers im Dschungel

  • Ich habe Dank einer Freundin dann nun auch das Buch gelesen und muss gestehen: den Hype darum kann ich persönlich nicht so ganz nachvollziehen.


    Der Schreibstil ist zwar ganz auf meiner Linie: Plauderton, locker-leicht und auch dem makaberen Stil kann ich viel abgewinnen.


    Mein Problem waren aber eindeutig die Hauptperson und die wichtigen Nebenfiguren: ich wurde einfach nicht mit ihnen warm! Wie waren mir weder sympathisch noch unsympathisch. Vielleicht lag es einfach an der doch grundsätzlichen Emotionslosigkeit, die sich wie ein roter Faden durch das Buch gezogen hat.


    Somit bekommt das Buch von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: - weil man damit ein paar nette Stunden verbringen kann.

  • Inhalt:
    Allan Karlsson beschließt sein Leben zu ändern. Das Altersheim sagt ihm so gar nicht zu und die Pflegerin Alice gleich noch weniger. Also ist es an der Zeit den Lauf der Dinge zu ändern. Dass sich Allan nun ausgerechnet seinen Geburtstag, und der hundertste dazu, dafür aussucht, kommt für die Gäste unerwartet. Denn diese sammeln sich alle im Gemeinschaftsraum, während der rüstige Rentner aus dem Fenster klettert und verschwindet.
    Schon nach Kurzem fällt ihm allerdings auf, dass sein Plan schlecht durchdacht ist. Zwar hat er immerhin seine Brieftasche dabei, aber sein Schuhwerk passt nicht zur Flucht - trägt er doch noch seine Pantoffeln. Nun für den Anfang muss es genügen.
    Allan weiß noch nicht so recht wohin es gehen soll, also läuft er erst einmal drauf los. Seine Füße wissen schon was gut für ihn ist und so steht er auf einmal vor einer kleinen Mauer die es zu überwinden gilt. Da Allan in seinem Leben schon ganz andere Dinge gemeistert hat, wie beispielsweise eine Himalaya-Überquerung, klettert er einfach drüber und sieht sein nächstes Ziel vor Augen: ein Reisebüro. Dort fragt er den einzigen Schalterbeamten welcher Bus als nächstes in irgendeine Richtung geht. Der wundert sich ein wenig, aber Allan erhält dann doch die Auskunft, dass in 3 Minuten ein Bus gen Norden fahren würde. Gut.
    Allan hat also noch kurz Zeit sich auszuruhen und setzt sich auf eine der Bänke im Reisezentrum. Da wird er von einem jungen Mann angesprochen, ob den Allan auf seinen Koffer aufpassen könnte. Er müsste mal dringend. Natürlich passt Allan auf den Koffer auf. Doch gerade als der Herr verschwunden ist kommt Allans Bus und da er nun nicht weiß, was er mit dem Koffer machen soll, nimmt er ihn kurzerhand mit.
    Beim Busfahrer erkundigt er sich, wie weit er wohl mit einem 100 Kronenschein kommen würde und nimmt die passende Station als Reiseziel. Dort angekommen landet er mitten im Wald. Das kann doch nicht richtig sein.
    Doch Allan macht sich unbeirrt auf den Weg und landet an einem verlassenen Bahnhofsgebäude, welches gar nicht verlassen ist. Kurz darauf sitzt er mit dem Bewohner Julius in dessen Küche und lässt sich Elchbraten und Schnaps munden.


    Derweil gibt es im Reisezentrum einen wahrlichen Tumult. Hier hat der junge Mann bemerkt, dass sowohl sein Koffer, als auch der Alte fehlten. Der einzige weitere Mensch ist der unglückselige Schalterbeamte, der nun die Wut des Mannes abbekommt. Was weder der Beamte noch der hundertjährige Flüchtling wissen: der Koffer enthält ein Vermögen.
    Als Allan das dann mitbekommt, ist auch der eigentliche Eigentümer nicht mehr weit und Allan und Julius sehen sich einem gewaltbereiten jungen Mann gegenüber, der nun zu seinem Koffer auch noch Rache sucht.
    Allerdings ist Allan nicht hundert Jahre alt geworden um sich jetzt so schnell aus dieser Welt zu verabschieden. So nimmt die Geschichte ihren Lauf, in deren weiterer Entwicklung nicht nur Allan und Julius auf der Flucht sind, sondern auch bald einige weitere Gefährten, mehr oder weniger seriöser Gesinnung.


    Meinung:
    Jonas Jonasson hat seinem Hauptcharakter Allan Karlsson mehr Vergangenheit angedichtet als der Geschichte manchmal gut tut. So habe ich bei den vielen politischen Treffen mit ranghohen Machthabern und Führungskräften bald den Überblick verloren. Nun muss ich aber auch gestehen, dass Politik nicht gerade mein Lieblingsthema ist. Die Geschichten drum herum sind allerdings sehr nett und unterhaltsam geschrieben.
    Es beginnt damit, dass der Leser erfährt, wie Allan seine Flucht startet und in wechselnder Kapitelfolge wird dann aus der Gegenwart erzählt und über seine Vergangenheit berichtet. So hat er nicht nur Harry S. Truman zum Freund gewonnen, sondern hat auch mit Stalin gespeist.


    Für mich hat sich das Buch nicht sehr leicht lesen lassen, eben wegen der vielen politischen Aspekte, dennoch war es eine ziemlich unterhaltsame Lektüre. Wer sich also gern in die Vergangenheit begibt und schon immer mal wissen wollte wie die USA zu ihrer Atombombe kamen, dem kann ich Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand empfehlen.


    Fazit: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Erzählt wird diese Geschichte auf einer abenteuerlichen Flucht mit Kontakt zum wenig organisierten Verbrechen und einigen jüngeren Menschen, als der mittlerweile 100-Jährige am Tag seines Geburtstags aus dem ungeliebten Altenheim abhaut, in dem er eh' erst seit Kurzem ist und noch mal ein ganz neues Abenteuer erlebt, dass ihn seine eigene Heimat besser kennen lernen lässt, bevor es ihn wieder hinaus in die Weltgeschichte treibt.


    Der Vergleich mit Candide bezieht sich auf das Gemüt Allans, während Forrest Gump irgendwie sein Leben beschreibt. Der alkoholhaltige Humor wiederum erinnert ziemlich an vergleichbare russische oder auch ukrainische Literatur (Kurkow lässt hier unter anderem grüßen) und das alles ist sehr organisch zussammen gekommen. Hat
    mir Riesenspaß gemacht.

  • Hat
    mir Riesenspaß gemacht.

    Ohja, das drückt es wirklich gut aus! Ein erfrischendes, leichtes und doch tiefgründiges Buch mit ganz fantastischen Charakteren und einem unbeschreiblichen Humor. Ich habe so oft laut gelacht und meine Mitmenschen mit laut vorgelesenen Passagen aus diesem Buch genervt, weil ich sie so gerne an der genialen Geschichte und der Freude am Erzählen, die Jonas Jonasson mir vermittelt hat, teilhaben lassen wollte. Für mich ein absolutes und erstklassiges :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: -Buch.
    Ich freue mich auf weitere komische und lustige und liebevolle und skurrile und intelligente Romane von diesem Autor. :D

    „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
    Heinrich Heine
    "Nichts ist unmöglich, allein unserem beschränkten Geist erscheinen manche Dinge unbegreiflich."
    Marc Levy


    :study: in 2015: 18 Bücher, 6868 Seiten
    :study: in 2014: 2 Bücher, 771 Seiten 8-[
    :study: in 2013: 13 Bücher, 5079 Seiten
    :study: in 2012: 39 Bücher, 14318 Seiten
    :study: in 2011: 25 Bücher, 9255 Seiten

  • In der Buchhandlung, in der ich gerade ein Pratikum mache verkaufen sie das Buch andauerd, deshalb hab ich gerade angefangen es zu lesen... Bin mal gespannt worauf das hinausläuft... Danke für die Remi ;)

    Sometimes I feel happy,
    and I don't know why.
    Than I feel crappy,
    and want to cry.


    If I see you,
    I'm confused.
    If I think of you,
    I'm bemused.


    If I look in your eyes,
    I began to smile,
    but I'm alway suprise
    of the color of your eyes.


    Yeha, if I look at you,
    It seems to me
    if I look atr the sky

    :love: too. :love:

  • Mich würde mal interessieren ob das Buch ein gutes ende hat (also NICHT wie es endet, sondern nur ob es euch gefällt...)
    LG Fae

    Sometimes I feel happy,
    and I don't know why.
    Than I feel crappy,
    and want to cry.


    If I see you,
    I'm confused.
    If I think of you,
    I'm bemused.


    If I look in your eyes,
    I began to smile,
    but I'm alway suprise
    of the color of your eyes.


    Yeha, if I look at you,
    It seems to me
    if I look atr the sky

    :love: too. :love:

  • ich bin gestern Abend fertig geworden, und muss sagen das Buch ist einfach nur klasse ;-)


    Das Ende gefällt mir auch, da jeder bekommt was er will.


    Es passieren einfach so viele Dinge die sich aber alle aneinanderfügen und immer Zeitlich genau dann passieren, wenn sie passieren sollen.


    Ich empfehle das Buch eigendlich jeden, es ist einfach nur spitze!


    Gruß Christian