Erik Kellen - GezeitenZauber: Die Bestimmung / Dragonsoul: Die Rückkehr des Kriegers

  • Zitat

    Als ein steinerner Sarkophag aus den Tiefen des Nordmeeres gehoben wird, erwachen die dunklen Schatten einer uralten Vergangenheit zu neuem Leben. Das lang eingesperrte Böse greift erneut nach der Macht und bahnt sich einen Weg bis zu Nilah van Arten, einer jungen Frau aus Hamburg, deren Leben sich dabei für immer verändern wird. Aus einer Reise nach Irland wird ein Mysterium. Eine unheimliche Begegnung offenbart Nilah ein Band, das bereits lange vor ihrer Zeit geknüpft wurde. Dieses Band ist Liran, ein keltischer Krieger der legendären Fianna. Er wurde einst zu ihrem Anam Ċara erwählt und steht ihr nun als Leibwächter zur Seite.Zurück in Hamburg hat sich Nilahs alte, vertraute Welt aufgelöst. Sie gerät in einen Kampf, der über zwei Jahrtausende ruhte, nun aber umso erbitterter wieder aufgeflammt ist. Sie muss kämpfen, sie muss fliehen, sie muss unbedingt am Leben bleiben und sich der fanatischen Kraft des Bösen stellen - denn nichts Geringeres als die Schöpfung selbst steht auf dem Spiel.


    „Dragonsouls“ ist ein Fantasy-Roman der optisch ein echter Eye-Catcher ist. Der düstere Blick eines Kriegers und die zarte Frau mit dem Schiff, welches den Titel umrandet, hätten nicht besser gewählt werden können. Dieses Cover verspricht genau wie der Klappentext Spannung, Nervenkitzel und eine große Portion Fantasy. Lediglich die Beschreibung „Eine Hoffnung: Eine junge Frau aus Hamburg“ führt anfänglich zu Schmunzlern, denn irgendwie passt eine solche Protagonistin weniger ins Bild eines gelungenen Fantasy Romans.


    Erik Kellen entführt seine Leser in ein magisches Abenteuer, dass nicht mit Vampiren, Werwölfen, Elfen oder Feen vollgestopft ist, wie es zur Zeit bei vielen Romanen üblich ist. Nilah, eine junge Hamburgerin, ahnt noch nicht, dass ein steinerner Sarkophag, der aus dem Nordmeer geborgen wird, ihr Leben auf den Kopf stellen wird, denn dieser Sarkophag lässt die alten Mächte erwachen und lässt das Böse, welches sich in ihm befindet wieder frei. Nilah gerät zwischen die Fronten eines unerbitterlichen Kampfes, der 2000 Jahre ruhte, um nun endlich ihren Höhepunkt zu erleben. Nilah bleibt nichts anderes übrig, als um ihr Leben zu kämpfen, denn es steht die Schöpfung auf dem Spiel, und nur sie kann dies alles verhindern.


    Der Einstieg in das Buch beginnt mit einem Prolog, der den Leser in den eigentlichen Kampf 2000 Jahre zuvor entführt. Viel zu schnell wird man jedoch in die heutige Zeit zurückgeworfen. Während die Vergangenheit noch spannend war, verwirrte mich die Gegenwart eher. Es bedarf einiger Seiten und Kapitel, bis der Leser wirklich in das Geschehen hineingezogen wird. Die Verwirrtheit, die beim Lesen entstand ging nicht nur von den zahlreichen Sprüngen hervor, sondern lag hauptsächlich an dem Stil, den der Autor gebraucht. Trotz vieler Adjektive und zahlreicher Details kam bei mir nur schwerlich ein Bild von Protagonisten, Situationen oder Schauplätzen in den Kopf. Obwohl ich als gebürtige Hamburgerin sicherlich einiges erkennen sollte, kam das Erkennen oft erst im Nachhinein. Teilweise entstand bei mir das Gefühl, dass ich den Text gelesen hatte und zwei Seiten später gar nicht mehr wusste, was ich gelesen hatte. Mir fehlte einfach die Visualisierung, die Worte sonst bei mir hervorrufen. Vielleicht liegt es daran, dass teilweise einfach zu viel beschrieben werden muss und es dadurch langatmig und trotz der vielen Adjektive blass bleibt.
    An diesem Punkt war ich schon kurz davor, dass Buch aus der Hand zu legen, aber zum Glück habe ich diesem Drang widerstehen können. Je mehr man liest, desto mehr lichtet sich der Nebel um das Kopfkino und die Bilder entstehen. Die Protagonisten werden verständlicher und die Handlung nimmt Gestalt an. Ab diesem Zeitpunkt, rund 80 Seiten später, baut sich in meinen Augen endlich die Spannung. Zwar ist vorher sicherlich auch genügend Action vertreten und der Autor hat von Anfang an auf Spannung gesetzt, aber mir persönlich geht gerade durch die schlechte Visualisierung am Anfang die Spannung verloren. Das mag sicherlich bei anderen Lesern nicht der Fall sein. Wer von Anfang an in die Geschichte findet, wird auch die anfängliche Spannung, die sich zum Schluss hin sichtbar steigert, spüren.


    Neben der eingebauten Spannung setzt der Autor nicht nur auf Magie oder Liebe, denn die fehlt in kaum einem Buch, sondern auch auf einen angenehmen Humor, der den einen oder anderen Schmunzler hervorruft, wenn es um die Figur Tok geht.


    Nachdem ich den Punkt überwunden hatte, und das Buch endlich genießen konnte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Die Kombination aus Liebe, Humor, Magie und Action ist bis zum Schluss fesselnd. Durch den logischen Schluss, der in meinen Augen sehr gut gewählt ist, bekommt der Leser Lust auf mehr. Da schon der Klappentext aufklärt, dass es sich um Band 1 handelt, stellt sich nun die Frage, wann der Leser in den Genuss des nächsten Bandes kommen wird. Hier bleibt stark zu hoffen, dass der Einstieg diesmal gleich gelingt.


    Auch die innere Gestaltung des Buches finde ich sehr ansprechend. Kurze Kapitel und kleine Zeichnung, wie es der Leser schon vom Cover her kennt, bieten kurze Ruhepole oder gute Unterbrechungen, wenn man, wie ich, nicht an einem Stück lesen kann.


    Lediglich das Buchformat finde an der Gestaltung etwas negativ, da es einfach sehr unhandlich ist, wenn man nur eine Hand zum Halten des Buches frei hat. Aber ohne dieses übergroße Format, hätte das Taschenbuch auch doppelt so viele Seiten gehabt, und wäre mit deutlich höheren Druckkosten verbunden gewesen.


    Im Großen und Ganzen ist Erik Kellen ein Fantasy Roman gelungen, der zumindest bei mir nicht sofort auf Jubelschreie stieß. Die Protagonistin Nilah war mir lange Zeit fremd, Beschreibungen zu langatmig und blass, und manche Dinge waren so belanglos formuliert, dass man ganz vergaß, was man gerade gelesen hatte. Nichtsdestotrotz schaffte es der Autor auch mich letzten Endes von diesem Buch zu überzeugen, denn nach 80 Seiten beginnt man schlagartig in die Handlung zu kommen, Beschreibungen nehmen Formen an und die Spannung, die am Anfang noch untergeht, kommt endlich zum Vorschein, und hat ihren Höhepunkt am Schluss erreicht, wobei zahlreiche actionreiche Szenen zwischendurch ebenfalls viel Freude bereiten.
    Bei einem so komplexen Fantasy-Roman kann man gerne über den schweren Einstieg hinwegsehen, denn Protagonisten müssen eingeführt werden, und manchmal bedarf dies alles eben ein paar Seiten mehr.

  • Klappentext:
    Die Vergangenheit kehrt zurück, um die Zukunft zu verschlingen.


    "Mein Name ist Liran. Man hat mich geschickt, um dich zu beschützen."
    Eine Böe fegte durch den Wald, riss welkes Laub mit sich, das unruhig zwischen den Stämmen tanzte.


    Als Nilah van Arten mit ihrem Vater zur Beerdigung ihrer Großmutter nach Irland reist, ahnt sie nicht, dass ihr Leben sich für immer verändern wird. Ein seltsamer Brief, ein rätselhafter Junge auf der Totenfeier, ein scheinbar zugemauertes Zimmer - damit fängt es an. Doch Nilah ist längst zwischen die Fronten der Vergangenheit und der Zukunft geraten. In einen Kampf, der über zwei Jahrtausende ruhte, nun aber umso erbitterter wieder aufgeflammt ist. Zwei Männer stürzen ihre Welt ins Chaos. Der eine will ihre Seele vernichten, der andere beschützt sie mit Leidenschaft und wilder Magie. Denn in Nilahs Blut ist das größte Geheimnis aller Zeiten verborgen.


    Handlung:
    Nilah ist die Letzte aus einer langen Blutlinie, der eine besondere Bestimmung innewohnt. Zwei Wesen rangen nun miteinander um sie. Der eine will sie schützen und der andere braucht sie, um alle Macht ausüben zu können.


    Personen:
    Zum einen gibt es die 17jährige Nilah, die zwar recht selbstständig aufgewachsen ist, nun aber zum Spielball magischer Elemente zu werden scheint und auf ihre Weise damit umzugehen versucht, dann gibt es Liran, der bereits vor 2000 Jahren eine Art Beschützer ihrer Blutlinie war. Weiterhin kommen noch diverse Nebenfiguren vor und natürlich der Bösewicht A 'kir Sunabru, der in der Lage ist, gefährliche Wesen zu erschaffen und Nilah das Leben schwer zu machen.


    Schreibstil:
    Im Prinzip schreibt der Autor recht fließend. Allerdings bin ich in etlichen Situationen nicht dahinter gestiegen, was er meint oder wie es auszusehen hat. Manchmal kam die Erleuchtung auch erst viele, viele Seiten weiter, wenn noch einmal näher darauf eingegangen wurde. Ich bin mir sicher, dass der Autor beim Schreiben ein recht klares Bild der Lage gehabt hat, dennoch hat er das nicht in solche Worte verpackt bekommen, die mir als Leser ebendieses Bild vermitteln. Nun sind bestimmte Begebenheiten - und wie sie genau passieren - nicht besonders wichtig für den Verlauf der Handlung. Dennoch empfinde ich es als störend, wenn ich dem Autor nicht folgen kann. Um nur mal ein Beispiel zu nennen: Liran springt ins Wasser und versinkt erst, dann hat er ein Bild vor Augen und plötzlich ist von einer blaugrünen Pfeilspitze mit einem kurzen Schaft die Rede, die erst durch das Wasser saust und ihn dann an der Stirn berührt. Eine spiralförmige Hand und ein Kreis sind auf dem Blatt, das über einen Schritt misst. Dieses Teil scheint ihn dann durch das Wasser zu ziehen - und auch wieder unvermittelt ist von einem anderen Schmerz die Rede, den er nicht spürte ... Um es mal ganz deutlich zu sagen: Hä? :-k Und solche Stellen gibt es einige.
    Weiterhin gehört dieser Autor leider zu den Schreibern, die Sätze verstümmeln. Zwar hat er dieses in einigermaßen verkraftbaren Grenzen gehalten, gestört hat es mich, wenn es vorkam, trotzdem.

    Mein Fazit:

    Eigentlich ist das Buch nicht schlecht und zwischendurch wirklich spannend, dennoch gibt es so einige Punkte (s.o.) daran, die mich davon abhalten, die Fortsetzung zu lesen. Weiterhin fand ich es nicht gut, dass er die Geschichte an einer Stelle abgebrochen hat, an der noch so viele ungeklärte Fragen offen waren, die schon vorher hätten erklärt werden können. So war bis zum Ende des Buches nicht klar, was mit Nilahs Mutter los ist oder war.
    Natürlich verstehe ich den Gedanken dahinter, das Buch an einer spannenden Stelle enden zu lassen, doch für mich muss ein Band in sich so abgeschlossen sein, dass man ihn einfach so stehenlassen kann. Und das war hier nun einmal nicht der Fall.
    Alles in allem: Für seine Art, manche Dinge nicht verständlich rüberzubringen, Nichtsätze als Sätze zu präsentieren und keinen vernünftigen Abschluss zu haben, würde ich ihm normalerweise nur zwei Sterne geben. Da die Geschichte aber an sich so gut ist, dass sie in meinen Augen vier Sterne wert ist, vergebe ich für das Gesamtwerk drei Sterne. Wobei - eigentlich müsste ich noch einen Stern abziehen, da er das Museum plattgemacht hat. Glücklicherweise konnte ich mich davon überzeugen, dass es tatsächlich noch steht :wink:

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Hier haben wir es wieder einmal mit einem Buch mit zwei Titel zu tun: Zuerst ist das Buch unter dem TiteL:
    Erik Kellen - Dragonsoul: Die Rückkehr des Kriegers - erschienen und nun unter:


    Erik Kellen - GezeitenZauber: Die Bestimmung- zu diesen gibt es auch schon einen zweiten Band.
    Liebe Grüsse Mara

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker: